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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
den selbigen vergleicht / oder vil me jnen inn allweg fürsetzt / da spricht er also2502 / Vnd jhener sind vil die priester wurdend / darumb das sie deß tods halb nicht allweg mochtend bleiben. Christus aber / darumb das er ewigklich bleibt / so hatt er ein jmmerwärend oder vnueränderlich priesterthumb / (das ist / das auff keinen anderen kommen oder ererbt mag werden) dahär er auch sälig machen mag volkommenlich / die durch jhn zuo Gott kommend / vnd läbt jmmerdar sie zuo verträtten. Dann ein sölichen hohen priester zimpt sich vns zuo haben / der da wäre heilig / vnschuldig / vnbefleckt / von den sünderen abgesünderet / vnnd höher worden dann die himmel sind / dem nicht täglich not wäre / wie jhänen hohen priesteren / zuo erst für seine eignen sünd opfer zuo thuon / darnach für deß volcks sünd. Dann das hatt er gethon / do er ein mal sich selbs opferet. Jtem abermals.2503 Christus ist nicht yngangen inn das heilig mitt händen gemachet / welches ist ein gegenbild deß waarhafftigen / sonnder in den himmel selbs / nun zuo erscheinen vor dem angesicht Gottes für vnns. Auch nicht / das er sich offtmals opfferte / gleich wie der hoch Priester alle jar in das heiligthumb gat mitt frömbdem bluot / sonnst hette er offt müssen leyden vonn anfang der wält här. Nun aber am end der wält ist er ein mal erschinen durch sein eigen opffer die sünd auffzuohaben. Vnnd wie den menschen gesetzt ist ein mal zuo sterben / darnach aber das gericht / Also ist Christus ein mal geopfferet / hinweg zuo nemmen viler sünd / Zum anderen mal aber wirdt er on sünd erschinen / denen die auff jhn wartend zur sälikeit. Vnnd widerumb spricht aber gedachter Paulus Hebreorum am zehenden Capitel. Vnnd zwar ist ein jetlicher priester yngesetzt das er alle tag Gottes dienst pfläge / vnnd offtmals einerley opfer thüge / welche nicht mögend die sünd abnemmen / Diser aber / do er hatt ein opfer für die sünd geopfferet / das ewigklich giltet / ist er gesässen zur rechten Gottes / vnnd wartet hinfür biß das sie seine feyend zum schemmel seiner füssen gelegt werdend. Dann mitt einem opfer hatt er inn ewigkeyt volendet die geheiligeten. Dises ist bißhär alles deß heiligen Apostels Pauli. Jch achten aber nicht das dise zeügnussen mitt weytlöuffigerer erklärung zuo erleüteren vnnd auff vnnser fürnemmen zuo ziehen seyend. Dann sie sind alle auch on vnnsere außlegung gantz heiter / vnnd reymend sich gar eigenlich mitt der sach die wir handlend. Dann sie stellend vnns das gantz Priesterthumb Christi / besonnders so vil die verträttung vnnd das einig vnnd ewig opfer oder die versünung belanget / gantz eigenlich für die augen. Dises Priestertumbs ampt ist auch / alle glöubigen Gott zuo Priesteren weyhen. Nit das wir für die versünung der sünden opferind / sonnder das wir all augenblick also zuo reden / vnser gebätt / dancksagung / vnnd vnns selb / deßgleichen auch allerley werck der Gottsäligkeyt Gott auffopfferind. Dann der heilig Euangelist vnd Apostel Joannes spricht2504 / Jesus Christus der Fürst aller künigen auff erden / hat vns geliebet / vnd gewäschen vonn vnnseren sünden mit seinem bluot / vnnd hatt vnns zuo künigen vnnd priesteren gemachet vor Gott vnnd seinem vatter. Welche meinung man auch fint in der Epistel deß heiligen Petri:2505 Jn disem allem aber wirt ersehen / was fruchts vns auß der Gottheit vnd menscheit Christi vnsers künigs vnd hohen priesters fliesse vnd entspringe. Dann er möchte nit ein Fürst aller künigen vnd ein hoher priester sein / so er nit Gott vnd mensch wäre.

2506Dises ort erforderet aber jetzund / das ich auch etwas rede von dem Christenlichen nammen / vnnd von den ämpteren eins Christen menschens. Den nammen Christen habend wir von Christo / dem wir vnzertrennlich verknüpft / glider deß lybs sind / dessen haupt er ist. Christus aber ist nit ein eigner nam / (dann Jesus heißt er sonst) sonder ein namm deß ampts / vnnd kumpt a Chrismate, das ist /

2502 Heb.7.
2503 Heb.9.
2504 Apo.1.
2505 1.Pet.2.
2506 Von dem Christenlichen nammen.

Predig.
den selbigen vergleicht / oder vil me jnen inn allweg fürsetzt / da spricht er also2502 / Vnd jhener sind vil die priester wurdend / darumb das sie deß tods halb nicht allweg mochtend bleiben. Christus aber / darumb das er ewigklich bleibt / so hatt er ein jmmerwaͤrend oder vnueraͤnderlich priesterthumb / (das ist / das auff keinen anderen kommen oder ererbt mag werden) dahaͤr er auch saͤlig machen mag volkommenlich / die durch jhn zuͦ Gott kommend / vnd laͤbt jmmerdar sie zuͦ vertraͤtten. Dann ein soͤlichen hohen priester zimpt sich vns zuͦ haben / der da waͤre heilig / vnschuldig / vnbefleckt / von den sünderen abgesünderet / vnnd hoͤher worden dann die himmel sind / dem nicht taͤglich not waͤre / wie jhaͤnen hohen priesteren / zuͦ erst für seine eignen sünd opfer zuͦ thuͦn / darnach für deß volcks sünd. Dann das hatt er gethon / do er ein mal sich selbs opferet. Jtem abermals.2503 Christus ist nicht yngangen inn das heilig mitt haͤnden gemachet / welches ist ein gegenbild deß waarhafftigen / sonnder in den himmel selbs / nun zuͦ erscheinen vor dem angesicht Gottes für vnns. Auch nicht / das er sich offtmals opfferte / gleich wie der hoch Priester alle jar in das heiligthumb gat mitt froͤmbdem bluͦt / sonnst hette er offt muͤssen leyden vonn anfang der waͤlt haͤr. Nun aber am end der waͤlt ist er ein mal erschinen durch sein eigen opffer die sünd auffzuͦhaben. Vnnd wie den menschen gesetzt ist ein mal zuͦ sterben / darnach aber das gericht / Also ist Christus ein mal geopfferet / hinweg zuͦ nemmen viler sünd / Zum anderen mal aber wirdt er on sünd erschinen / denen die auff jhn wartend zur saͤlikeit. Vnnd widerumb spricht aber gedachter Paulus Hebreorum am zehenden Capitel. Vnnd zwar ist ein jetlicher priester yngesetzt das er alle tag Gottes dienst pflaͤge / vnnd offtmals einerley opfer thuͤge / welche nicht moͤgend die sünd abnemmen / Diser aber / do er hatt ein opfer für die sünd geopfferet / das ewigklich giltet / ist er gesaͤssen zur rechten Gottes / vnnd wartet hinfür biß das sie seine feyend zum schemmel seiner fuͤssen gelegt werdend. Dann mitt einem opfer hatt er inn ewigkeyt volendet die geheiligeten. Dises ist bißhaͤr alles deß heiligen Apostels Pauli. Jch achten aber nicht das dise zeügnussen mitt weytloͤuffigerer erklaͤrung zuͦ erleüteren vnnd auff vnnser fürnemmen zuͦ ziehen seyend. Dann sie sind alle auch on vnnsere außlegung gantz heiter / vnnd reymend sich gar eigenlich mitt der sach die wir handlend. Dann sie stellend vnns das gantz Priesterthumb Christi / besonnders so vil die vertraͤttung vnnd das einig vnnd ewig opfer oder die versuͤnung belanget / gantz eigenlich für die augen. Dises Priestertumbs ampt ist auch / alle gloͤubigen Gott zuͦ Priesteren weyhen. Nit das wir für die versuͤnung der sünden opferind / sonnder das wir all augenblick also zuͦ reden / vnser gebaͤtt / dancksagung / vnnd vnns selb / deßgleichen auch allerley werck der Gottsaͤligkeyt Gott auffopfferind. Dann der heilig Euangelist vnd Apostel Joannes spricht2504 / Jesus Christus der Fürst aller künigen auff erden / hat vns geliebet / vnd gewaͤschen vonn vnnseren sünden mit seinem bluͦt / vnnd hatt vnns zuͦ künigen vnnd priesteren gemachet vor Gott vnnd seinem vatter. Welche meinung man auch fint in der Epistel deß heiligen Petri:2505 Jn disem allem aber wirt ersehen / was fruchts vns auß der Gottheit vnd menscheit Christi vnsers künigs vnd hohen priesters fliesse vnd entspringe. Dann er moͤchte nit ein Fürst aller künigen vnd ein hoher priester sein / so er nit Gott vnd mensch waͤre.

2506Dises ort erforderet aber jetzund / das ich auch etwas rede von dem Christenlichen nammen / vnnd von den aͤmpteren eins Christen menschens. Den nammen Christen habend wir von Christo / dem wir vnzertrennlich verknüpft / glider deß lybs sind / dessen haupt er ist. Christus aber ist nit ein eigner nam / (dann Jesus heißt er sonst) sonder ein namm deß ampts / vnnd kumpt à Chrismate, das ist /

2502 Heb.7.
2503 Heb.9.
2504 Apo.1.
2505 1.Pet.2.
2506 Von dem Christenlichen nammen.
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                   bleibt / so hatt er ein jmmerwa&#x0364;rend oder vnuera&#x0364;nderlich priesterthumb / (das ist /
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                   offtmals einerley opfer thu&#x0364;ge / welche nicht mo&#x0364;gend die sünd abnemmen / Diser
                   aber / do er hatt ein opfer für die sünd geopfferet / das ewigklich giltet / ist
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                   volendet die geheiligeten. Dises ist bißha&#x0364;r alles deß heiligen Apostels Pauli. Jch
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[CCXCIIII./0679] Predig. den selbigen vergleicht / oder vil me jnen inn allweg fürsetzt / da spricht er also 2502 / Vnd jhener sind vil die priester wurdend / darumb das sie deß tods halb nicht allweg mochtend bleiben. Christus aber / darumb das er ewigklich bleibt / so hatt er ein jmmerwaͤrend oder vnueraͤnderlich priesterthumb / (das ist / das auff keinen anderen kommen oder ererbt mag werden) dahaͤr er auch saͤlig machen mag volkommenlich / die durch jhn zuͦ Gott kommend / vnd laͤbt jmmerdar sie zuͦ vertraͤtten. Dann ein soͤlichen hohen priester zimpt sich vns zuͦ haben / der da waͤre heilig / vnschuldig / vnbefleckt / von den sünderen abgesünderet / vnnd hoͤher worden dann die himmel sind / dem nicht taͤglich not waͤre / wie jhaͤnen hohen priesteren / zuͦ erst für seine eignen sünd opfer zuͦ thuͦn / darnach für deß volcks sünd. Dann das hatt er gethon / do er ein mal sich selbs opferet. Jtem abermals. 2503 Christus ist nicht yngangen inn das heilig mitt haͤnden gemachet / welches ist ein gegenbild deß waarhafftigen / sonnder in den himmel selbs / nun zuͦ erscheinen vor dem angesicht Gottes für vnns. Auch nicht / das er sich offtmals opfferte / gleich wie der hoch Priester alle jar in das heiligthumb gat mitt froͤmbdem bluͦt / sonnst hette er offt muͤssen leyden vonn anfang der waͤlt haͤr. Nun aber am end der waͤlt ist er ein mal erschinen durch sein eigen opffer die sünd auffzuͦhaben. Vnnd wie den menschen gesetzt ist ein mal zuͦ sterben / darnach aber das gericht / Also ist Christus ein mal geopfferet / hinweg zuͦ nemmen viler sünd / Zum anderen mal aber wirdt er on sünd erschinen / denen die auff jhn wartend zur saͤlikeit. Vnnd widerumb spricht aber gedachter Paulus Hebreorum am zehenden Capitel. Vnnd zwar ist ein jetlicher priester yngesetzt das er alle tag Gottes dienst pflaͤge / vnnd offtmals einerley opfer thuͤge / welche nicht moͤgend die sünd abnemmen / Diser aber / do er hatt ein opfer für die sünd geopfferet / das ewigklich giltet / ist er gesaͤssen zur rechten Gottes / vnnd wartet hinfür biß das sie seine feyend zum schemmel seiner fuͤssen gelegt werdend. Dann mitt einem opfer hatt er inn ewigkeyt volendet die geheiligeten. Dises ist bißhaͤr alles deß heiligen Apostels Pauli. Jch achten aber nicht das dise zeügnussen mitt weytloͤuffigerer erklaͤrung zuͦ erleüteren vnnd auff vnnser fürnemmen zuͦ ziehen seyend. Dann sie sind alle auch on vnnsere außlegung gantz heiter / vnnd reymend sich gar eigenlich mitt der sach die wir handlend. Dann sie stellend vnns das gantz Priesterthumb Christi / besonnders so vil die vertraͤttung vnnd das einig vnnd ewig opfer oder die versuͤnung belanget / gantz eigenlich für die augen. Dises Priestertumbs ampt ist auch / alle gloͤubigen Gott zuͦ Priesteren weyhen. Nit das wir für die versuͤnung der sünden opferind / sonnder das wir all augenblick also zuͦ reden / vnser gebaͤtt / dancksagung / vnnd vnns selb / deßgleichen auch allerley werck der Gottsaͤligkeyt Gott auffopfferind. Dann der heilig Euangelist vnd Apostel Joannes spricht 2504 / Jesus Christus der Fürst aller künigen auff erden / hat vns geliebet / vnd gewaͤschen vonn vnnseren sünden mit seinem bluͦt / vnnd hatt vnns zuͦ künigen vnnd priesteren gemachet vor Gott vnnd seinem vatter. Welche meinung man auch fint in der Epistel deß heiligen Petri: 2505 Jn disem allem aber wirt ersehen / was fruchts vns auß der Gottheit vnd menscheit Christi vnsers künigs vnd hohen priesters fliesse vnd entspringe. Dann er moͤchte nit ein Fürst aller künigen vnd ein hoher priester sein / so er nit Gott vnd mensch waͤre. 2506Dises ort erforderet aber jetzund / das ich auch etwas rede von dem Christenlichen nammen / vnnd von den aͤmpteren eins Christen menschens. Den nammen Christen habend wir von Christo / dem wir vnzertrennlich verknüpft / glider deß lybs sind / dessen haupt er ist. Christus aber ist nit ein eigner nam / (dann Jesus heißt er sonst) sonder ein namm deß ampts / vnnd kumpt à Chrismate, das ist / 2502 Heb.7. 2503 Heb.9. 2504 Apo.1. 2505 1.Pet.2. 2506 Von dem Christenlichen nammen.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CCXCIIII.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/679>, abgerufen am 23.11.2024.