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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
Fürst vnnd Herr allweg in den seinen regiert vnnd überwindet.

2463Die zil vnnd Marchen aber dises jrrdischen Reichs Christi erstreckend sich biß an das vsserst end der erden / dann alle völcker vnd alle Reich der wält gehörend zuo dem Reich Christi. 2464Dahar dienend alle zeügknussen der Propheten von der berüffung aller völckeren / deren du vil findest in dem Jsaia vnnd Zacharia / die das Reich Christi auff erden gar herrlich beschreibend. Darauß die Juden ein anlaß genommen habend weiß nicht was grosses zuo erdencken von der herrligkeyt / vnd den sigen Meßie / welches doch alles überflüßig nun langist in Christo erfüllt ist worden / aber mehr geistlich dann fleischlich. Dieweyl jhnen aber jhr sinn vnnd hoffnung nun nach dem fleischlichen stat / so verachtend sie das geistlich / vnnd werdend also beyder beraubet. Die glöubigen aber erlangend volkommenlich auß der güte vnnd milte deß Künigs Christi / alle die güte dises Reichs / so die Propheten verheissen habend / Namlich übertreffenlichen friden mit Gott vnd den menschen / vnd allerley glücksäligkeit / also / das sie allweg sälig sind / auch allweg sicher (wiewol sie stäts im kampff stond) vor allen feyenden / sichtbaren vnd vnsichtbaren / vnd sich fröuwend deß ewigen wolstands. Welches die Propheten in jren geschrifften / mit fürträffenlicher art zuo reden fürgestellt habend / dadurch sie doch nichts anders verstanden / dann das ich yetz geredt / namlich das die glöubigen überauß sälig vnnd in Christo alle güter der seelen vnd deß leibs / so vil jhnen namlich notwendig vnnd heylsam sein werde / besitzen werdind. Vnnd das ist das Reich Gottes (da wir yetz beyde das Reich der gnaden vnnd das Reich der glori verstond /) auff welches gewartet habend Joseph von Arimathea / Simeon der gerecht / vnnd Anna die Prophetißin mitt sampt anderen heiligen. Dises Reich hatt auch Philippus der Diacon den Samariteren verkündet / vnnd der heilig Apostel Paulus den Römeren / wie Lucas in der Apostel geschichten im achten vnd acht vnd zwentzigsten Capitel bezeüget.

2465Der sitz aber Stuol vnd Palast dises vnsers Künigs / ist der himmel. Dann er ist sighafft gehn himmel gefaren / vnd hatt sich gesetzt zuo der gerächten Gottes deß allmächtigen vatters / dadannen er als ein Sonnen der gerächtikeyt scheint vnnd leüchtet allen denen so in seiner kirchen oder in seinem Reich sind. Doch hatt er jhm auch die hertzen der glöubigen erwölt in denen er wonen wil / sonst hatt er auff erden kein sitz noch Künigklichen Palast. Vnnd das wir verstandind / das er vnser Künig / ob er wol leiblich auff erden nicht zuo gegen sonder gehn himmel erhaben ist / doch nichts destminder von seinem Reich nicht seye / so vergleichet er sich selbs in seinem wort einem haupt / vnns aber dem leib vnnd den glideren. Wie nun das haupt vonn seinen glideren nimmer ist / also ist auch das Reich Gottes nicht on Christum den Künig. Vnnd wie der läblich geist dem leib auß dem hertzen / vnnd die krafft der empfindtnuß vnnd bewegnuß auß dem haupt eingegossen wirt / Also werdend wir auß Christo dem Künig läbendig gemachet / so er vnns gerächtmachet / erhaltet / tröstet / bekrefftiget / vnd vor allem bösen schirmpt. Vnnd wie alle glider von dem haupt regiert werdend / also auch alle glöubigen in dem Reich Christi von dem Künig Christo. Darumb spricht Paulus zun Epheseren am ersten Capitel / Gott hatt Christum von den todten aufferweckt / vnnd gesetzt zuo seiner rechten in den himmlischen / über alle Fürstenthumb / gewalt / macht / herrschafft / vnnd alles was genennt mag werden nicht allein in diser wält / sonder auch in der zuokünfftigen. Vnnd hatt alle ding vnder seine füß geworffen / vnnd hatt jhn gesetzt über alle ding / ein haupt seiner kirchen / das ist seiner gemeynd vnnd versamlung / die da ist sein leib / vnnd völle deß / der alles in allem erfüllt. Dergleichen findt man auch vil anders mehr in den

2463 Wie weit sich das jrrdisch Reich Christi auff erden außstrecke.
2464 Propheceyen vom Reich Christi.
2465 Wo der sitz vnd Künigklich Stuol Christi sey.

Predig.
Fürst vnnd Herr allweg in den seinen regiert vnnd überwindet.

2463Die zil vnnd Marchen aber dises jrrdischen Reichs Christi erstreckend sich biß an das vsserst end der erden / dann alle voͤlcker vnd alle Reich der waͤlt gehoͤrend zuͦ dem Reich Christi. 2464Dahar dienend alle zeügknussen der Propheten von der beruͤffung aller voͤlckeren / deren du vil findest in dem Jsaia vnnd Zacharia / die das Reich Christi auff erden gar herrlich beschreibend. Darauß die Juden ein anlaß genommen habend weiß nicht was grosses zuͦ erdencken von der herrligkeyt / vnd den sigen Meßie / welches doch alles überflüßig nun langist in Christo erfüllt ist worden / aber mehr geistlich dann fleischlich. Dieweyl jhnen aber jhr sinn vnnd hoffnung nun nach dem fleischlichen stat / so verachtend sie das geistlich / vnnd werdend also beyder beraubet. Die gloͤubigen aber erlangend volkommenlich auß der guͤte vnnd milte deß Künigs Christi / alle die guͤte dises Reichs / so die Propheten verheissen habend / Namlich übertreffenlichen friden mit Gott vnd den menschen / vnd allerley glücksaͤligkeit / also / das sie allweg saͤlig sind / auch allweg sicher (wiewol sie staͤts im kampff stond) vor allen feyenden / sichtbaren vnd vnsichtbaren / vnd sich froͤuwend deß ewigen wolstands. Welches die Propheten in jren geschrifften / mit fürtraͤffenlicher art zuͦ reden fürgestellt habend / dadurch sie doch nichts anders verstanden / dann das ich yetz geredt / namlich das die gloͤubigen überauß saͤlig vnnd in Christo alle guͤter der seelen vnd deß leibs / so vil jhnen namlich notwendig vnnd heylsam sein werde / besitzen werdind. Vnnd das ist das Reich Gottes (da wir yetz beyde das Reich der gnaden vnnd das Reich der glori verstond /) auff welches gewartet habend Joseph von Arimathea / Simeon der gerecht / vnnd Anna die Prophetißin mitt sampt anderen heiligen. Dises Reich hatt auch Philippus der Diacon den Samariteren verkündet / vnnd der heilig Apostel Paulus den Roͤmeren / wie Lucas in der Apostel geschichten im achten vnd acht vnd zwentzigsten Capitel bezeüget.

2465Der sitz aber Stuͦl vnd Palast dises vnsers Künigs / ist der himmel. Dann er ist sighafft gehn himmel gefaren / vnd hatt sich gesetzt zuͦ der geraͤchten Gottes deß allmaͤchtigen vatters / dadannen er als ein Sonnen der geraͤchtikeyt scheint vnnd leüchtet allen denen so in seiner kirchen oder in seinem Reich sind. Doch hatt er jhm auch die hertzen der gloͤubigen erwoͤlt in denen er wonen wil / sonst hatt er auff erden kein sitz noch Künigklichen Palast. Vnnd das wir verstandind / das er vnser Künig / ob er wol leiblich auff erden nicht zuͦ gegen sonder gehn himmel erhaben ist / doch nichts destminder von seinem Reich nicht seye / so vergleichet er sich selbs in seinem wort einem haupt / vnns aber dem leib vnnd den glideren. Wie nun das haupt vonn seinen glideren nimmer ist / also ist auch das Reich Gottes nicht on Christum den Künig. Vnnd wie der laͤblich geist dem leib auß dem hertzen / vnnd die krafft der empfindtnuß vnnd bewegnuß auß dem haupt eingegossen wirt / Also werdend wir auß Christo dem Künig laͤbendig gemachet / so er vnns geraͤchtmachet / erhaltet / troͤstet / bekrefftiget / vnd vor allem boͤsen schirmpt. Vnnd wie alle glider von dem haupt regiert werdend / also auch alle gloͤubigen in dem Reich Christi von dem Künig Christo. Darumb spricht Paulus zun Epheseren am ersten Capitel / Gott hatt Christum von den todten aufferweckt / vnnd gesetzt zuͦ seiner rechten in den himmlischen / über alle Fürstenthumb / gewalt / macht / herrschafft / vnnd alles was genennt mag werden nicht allein in diser waͤlt / sonder auch in der zuͦkünfftigen. Vnnd hatt alle ding vnder seine fuͤß geworffen / vnnd hatt jhn gesetzt über alle ding / ein haupt seiner kirchen / das ist seiner gemeynd vnnd versamlung / die da ist sein leib / vnnd voͤlle deß / der alles in allem erfüllt. Dergleichen findt man auch vil anders mehr in den

2463 Wie weit sich das jrrdisch Reich Christi auff erden außstrecke.
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2465 Wo der sitz vnd Künigklich Stuͦl Christi sey.
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[CCXCI./0673] Predig. Fürst vnnd Herr allweg in den seinen regiert vnnd überwindet. 2463Die zil vnnd Marchen aber dises jrrdischen Reichs Christi erstreckend sich biß an das vsserst end der erden / dann alle voͤlcker vnd alle Reich der waͤlt gehoͤrend zuͦ dem Reich Christi. 2464Dahar dienend alle zeügknussen der Propheten von der beruͤffung aller voͤlckeren / deren du vil findest in dem Jsaia vnnd Zacharia / die das Reich Christi auff erden gar herrlich beschreibend. Darauß die Juden ein anlaß genommen habend weiß nicht was grosses zuͦ erdencken von der herrligkeyt / vnd den sigen Meßie / welches doch alles überflüßig nun langist in Christo erfüllt ist worden / aber mehr geistlich dann fleischlich. Dieweyl jhnen aber jhr sinn vnnd hoffnung nun nach dem fleischlichen stat / so verachtend sie das geistlich / vnnd werdend also beyder beraubet. Die gloͤubigen aber erlangend volkommenlich auß der guͤte vnnd milte deß Künigs Christi / alle die guͤte dises Reichs / so die Propheten verheissen habend / Namlich übertreffenlichen friden mit Gott vnd den menschen / vnd allerley glücksaͤligkeit / also / das sie allweg saͤlig sind / auch allweg sicher (wiewol sie staͤts im kampff stond) vor allen feyenden / sichtbaren vnd vnsichtbaren / vnd sich froͤuwend deß ewigen wolstands. Welches die Propheten in jren geschrifften / mit fürtraͤffenlicher art zuͦ reden fürgestellt habend / dadurch sie doch nichts anders verstanden / dann das ich yetz geredt / namlich das die gloͤubigen überauß saͤlig vnnd in Christo alle guͤter der seelen vnd deß leibs / so vil jhnen namlich notwendig vnnd heylsam sein werde / besitzen werdind. Vnnd das ist das Reich Gottes (da wir yetz beyde das Reich der gnaden vnnd das Reich der glori verstond /) auff welches gewartet habend Joseph von Arimathea / Simeon der gerecht / vnnd Anna die Prophetißin mitt sampt anderen heiligen. Dises Reich hatt auch Philippus der Diacon den Samariteren verkündet / vnnd der heilig Apostel Paulus den Roͤmeren / wie Lucas in der Apostel geschichten im achten vnd acht vnd zwentzigsten Capitel bezeüget. 2465Der sitz aber Stuͦl vnd Palast dises vnsers Künigs / ist der himmel. Dann er ist sighafft gehn himmel gefaren / vnd hatt sich gesetzt zuͦ der geraͤchten Gottes deß allmaͤchtigen vatters / dadannen er als ein Sonnen der geraͤchtikeyt scheint vnnd leüchtet allen denen so in seiner kirchen oder in seinem Reich sind. Doch hatt er jhm auch die hertzen der gloͤubigen erwoͤlt in denen er wonen wil / sonst hatt er auff erden kein sitz noch Künigklichen Palast. Vnnd das wir verstandind / das er vnser Künig / ob er wol leiblich auff erden nicht zuͦ gegen sonder gehn himmel erhaben ist / doch nichts destminder von seinem Reich nicht seye / so vergleichet er sich selbs in seinem wort einem haupt / vnns aber dem leib vnnd den glideren. Wie nun das haupt vonn seinen glideren nimmer ist / also ist auch das Reich Gottes nicht on Christum den Künig. Vnnd wie der laͤblich geist dem leib auß dem hertzen / vnnd die krafft der empfindtnuß vnnd bewegnuß auß dem haupt eingegossen wirt / Also werdend wir auß Christo dem Künig laͤbendig gemachet / so er vnns geraͤchtmachet / erhaltet / troͤstet / bekrefftiget / vnd vor allem boͤsen schirmpt. Vnnd wie alle glider von dem haupt regiert werdend / also auch alle gloͤubigen in dem Reich Christi von dem Künig Christo. Darumb spricht Paulus zun Epheseren am ersten Capitel / Gott hatt Christum von den todten aufferweckt / vnnd gesetzt zuͦ seiner rechten in den himmlischen / über alle Fürstenthumb / gewalt / macht / herrschafft / vnnd alles was genennt mag werden nicht allein in diser waͤlt / sonder auch in der zuͦkünfftigen. Vnnd hatt alle ding vnder seine fuͤß geworffen / vnnd hatt jhn gesetzt über alle ding / ein haupt seiner kirchen / das ist seiner gemeynd vnnd versamlung / die da ist sein leib / vnnd voͤlle deß / der alles in allem erfüllt. Dergleichen findt man auch vil anders mehr in den 2463 Wie weit sich das jrrdisch Reich Christi auff erden außstrecke. 2464 Propheceyen vom Reich Christi. 2465 Wo der sitz vnd Künigklich Stuͦl Christi sey.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CCXCI.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/673>, abgerufen am 22.11.2024.