Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>
Predig.

2454Dieweyl nun vnser Herr ein Künig ist / so muoß er zwar ein Küngkreich haben. Ein küngkreich aber heißt nicht nur die herrschafft / die verwaltung / der gewalt / vnnd die regierung an jhr selber / sonder auch das land vnnd gebiet / so einem Künig vnderworffen ist. Deßhalb so wirdt die Kirchen / die ein gemeynschafft der heiligen vnnd Christo dem Künig gehorsam vnnd vnderworffen ist / das Reich Gottes genennet. Dann Micheas spricht2455 / Es wirdt der Herr über sie regieren auff dem berg Zion. Darumb so ist Zion (welches die Kirchen bedeütet) das Reich Gottes. Es regiert aber der Herr / wenn er die seinen in der Kirchen beherrschet / heiter / erhaltet vnnd rettet / deßgleich auch mitt mancherley gaben begabet vnd fruchtbar machet. Dann Paulus spricht zun Römeren am viertzehenden Capitel / Das Reich Gottes ist nicht speiß vnnd tranck / sonder gerechtigkeyt frid vnnd fröud in dem heiligen geist. Zuo dem so ist auch das Reich Gottes / die ewig fröud vnd säligkeyt die Gott seinen außerwölten mitteylt. Dann es spricht der Herr in dem Euangelio Matth. am fünff vnd zwentzigsten / Kömmend jhr gebenedeyeten meines vatters / vnnd besitzend das Reich / das eüch bereitet ist von anfang der wält. Also2456 bättet der Mörder am Creütz als er sterben wolt zuo dem Herren der auch yetz starb / vnnd begärt ein mittgenoß dises Reichs zuo werden / vnd sprach / Herr / biß mein eingedenck wenn du in dein Reich kumpst. Jtem / Dieweil vns das Euangelium leert / wie Gott in vns regiere hie in diser zeit / vnd vns dorthin an jhenes Reich mitler zeit auch zuo jhm nemmen werde / das ist / dieweil das Euangelium das ist / durch das der Herr sein herrschafft vnder vnns auffrichtet / so nennet er nicht vergeben auch das Euangelium das Reich Gottes / Matth. am xiij. Capitel. Von der vrsach wegen wirt es auch an einem anderen ort genennet das wort deß Reichs. Jn summa / wir verstond an disem ort durch das Reich Gottes die gemeynd der heiligen / das ist die allgemeyn kirchen / vnd die krafft oder verwaltung Gottes / der in jhren regiert / das ist / der sie erhaltet / leitet / fürt vnd sälig machet.

2457Das Reich Gottes aber ist einig / dann es ist allein ein Gott / vnd allein ein Künig Christus / ein kirchen vnnd ein ewigs läben. Aber dises einig Reich Gottes wirt zweyerley weiß betrachtet. Erstlich nach der allmächtigkeyt Gottes. Dann dieweyl er der oberst vnnd allmächtig ist / so hatt er die herrschafft über alle seine geschöpfften / sichtbare vnnd vnsichtbare / Gott gäb sie sygind jhm gern vnderthänig vnnd gehorsam oder nicht / übt vnnd braucht auch gegen den selbigen seinen gerechten vnnd billichen gewallt. Darnach aber nach seinem geist / mitt welchem er in seinen außerwölten regiert. Vnnd dasselbig hat widerumb zweyerley betrachtung / dann eintweders so ist es auff erden / vnd wirt genennt das Reich der gnaden / Oder es ist im himmel / vnnd wirt genennt das Reich der glori vnd herrligkeyt.

2458Das jrrdisch Reich der gnaden wirt nicht darumb jrrdisch genennt / das es fleischlicher oder also jrrdisch seye / wie das Babylonisch / Persisch / Alexandrinisch oder Römisch Reich / sonder darumb das es hie auff erden ist. Dann die heilig kirchen Gottes ist zuo guotem theyl hieniden auff diser erden / vnnd ist fleisches vnnd bluots theylhafftig so lang sie auff erden läbt / Wiewol sie auch das jrrdisch läben nicht nach dem fleisch läbt / dann sie läbt ein himlischs läben / nach dem geist / durch den sie geregiert wirt. Nit das die drumb nicht sündind / die dises Reichs Gottes theylhafftig sind / Dann2459 der gerecht fallt deß tags siben mal / vnnd stadt wider auff / Darumb wirt es auch das Reich der gnaden genennt. Dann dieweil wir in diser zeit läbend / so schlecht vnns vnser Künig vnnd Herr / so wir der verzeihung begärend / sein gnad vnnd barmhertzigkeyt nimmer ab. Vnd hangend die glöubigen gantz vnd gar an

2454 Vom Reich Gottes.
2455 Mich.4.
2456 Luc.23.
2457 Von zweyerley betrachtung deß einigen reichs Gottes.
2458 Von dem reich der gnaden auff erden.
2459 Pro.24.
Predig.

2454Dieweyl nun vnser Herr ein Künig ist / so muͦß er zwar ein Küngkreich haben. Ein küngkreich aber heißt nicht nur die herrschafft / die verwaltung / der gewalt / vnnd die regierung an jhr selber / sonder auch das land vnnd gebiet / so einem Künig vnderworffen ist. Deßhalb so wirdt die Kirchen / die ein gemeynschafft der heiligen vnnd Christo dem Künig gehorsam vnnd vnderworffen ist / das Reich Gottes genennet. Dann Micheas spricht2455 / Es wirdt der Herr über sie regieren auff dem berg Zion. Darumb so ist Zion (welches die Kirchen bedeütet) das Reich Gottes. Es regiert aber der Herr / wenn er die seinen in der Kirchen beherrschet / heiter / erhaltet vnnd rettet / deßgleich auch mitt mancherley gaben begabet vnd fruchtbar machet. Dann Paulus spricht zun Roͤmeren am viertzehenden Capitel / Das Reich Gottes ist nicht speiß vnnd tranck / sonder gerechtigkeyt frid vnnd froͤud in dem heiligen geist. Zuͦ dem so ist auch das Reich Gottes / die ewig froͤud vnd saͤligkeyt die Gott seinen außerwoͤlten mitteylt. Dann es spricht der Herr in dem Euangelio Matth. am fünff vnd zwentzigsten / Koͤmmend jhr gebenedeyeten meines vatters / vnnd besitzend das Reich / das eüch bereitet ist von anfang der waͤlt. Also2456 baͤttet der Moͤrder am Creütz als er sterben wolt zuͦ dem Herren der auch yetz starb / vnnd begaͤrt ein mittgenoß dises Reichs zuͦ werden / vnd sprach / Herr / biß mein eingedenck wenn du in dein Reich kumpst. Jtem / Dieweil vns das Euangelium leert / wie Gott in vns regiere hie in diser zeit / vnd vns dorthin an jhenes Reich mitler zeit auch zuͦ jhm nemmen werde / das ist / dieweil das Euangelium das ist / durch das der Herr sein herrschafft vnder vnns auffrichtet / so nennet er nicht vergeben auch das Euangelium das Reich Gottes / Matth. am xiij. Capitel. Von der vrsach wegen wirt es auch an einem anderen ort genennet das wort deß Reichs. Jn summa / wir verstond an disem ort durch das Reich Gottes die gemeynd der heiligen / das ist die allgemeyn kirchen / vnd die krafft oder verwaltung Gottes / der in jhren regiert / das ist / der sie erhaltet / leitet / fuͤrt vnd saͤlig machet.

2457Das Reich Gottes aber ist einig / dann es ist allein ein Gott / vnd allein ein Künig Christus / ein kirchen vnnd ein ewigs laͤben. Aber dises einig Reich Gottes wirt zweyerley weiß betrachtet. Erstlich nach der allmaͤchtigkeyt Gottes. Dann dieweyl er der oberst vnnd allmaͤchtig ist / so hatt er die herrschafft über alle seine geschoͤpfften / sichtbare vnnd vnsichtbare / Gott gaͤb sie sygind jhm gern vnderthaͤnig vnnd gehorsam oder nicht / uͤbt vnnd braucht auch gegen den selbigen seinen gerechten vnnd billichen gewallt. Darnach aber nach seinem geist / mitt welchem er in seinen außerwoͤlten regiert. Vnnd dasselbig hat widerumb zweyerley betrachtung / dann eintweders so ist es auff erden / vnd wirt genennt das Reich der gnaden / Oder es ist im himmel / vnnd wirt genennt das Reich der glori vnd herrligkeyt.

2458Das jrrdisch Reich der gnaden wirt nicht darumb jrrdisch genennt / das es fleischlicher oder also jrrdisch seye / wie das Babylonisch / Persisch / Alexandrinisch oder Roͤmisch Reich / sonder darumb das es hie auff erden ist. Dann die heilig kirchen Gottes ist zuͦ guͦtem theyl hieniden auff diser erden / vnnd ist fleisches vnnd bluͦts theylhafftig so lang sie auff erden laͤbt / Wiewol sie auch das jrrdisch laͤben nicht nach dem fleisch laͤbt / dann sie laͤbt ein himlischs laͤben / nach dem geist / durch den sie geregiert wirt. Nit das die drumb nicht sündind / die dises Reichs Gottes theylhafftig sind / Dann2459 der gerecht fallt deß tags siben mal / vnnd stadt wider auff / Darumb wirt es auch das Reich der gnaden genennt. Dann dieweil wir in diser zeit laͤbend / so schlecht vnns vnser Künig vnnd Herr / so wir der verzeihung begaͤrend / sein gnad vnnd barmhertzigkeyt nimmer ab. Vnd hangend die gloͤubigen gantz vnd gar an

2454 Vom Reich Gottes.
2455 Mich.4.
2456 Luc.23.
2457 Von zweyerley betrachtung deß einigen reichs Gottes.
2458 Von dem reich der gnaden auff erden.
2459 Pro.24.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0671" n="CCXC."/>
          <fw type="header" place="top"> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#in">P</hi>redig.</hi> </hi><lb/>
          </fw>
          <p><note place="foot" n="2454"> Vom Reich Gottes.</note>Dieweyl nun vnser Herr ein Künig ist / so mu&#x0366;ß er zwar ein Küngkreich haben. Ein küngkreich aber heißt nicht nur die herrschafft / die verwaltung / der gewalt / vnnd die regierung an jhr selber / sonder auch das land vnnd gebiet / so einem Künig vnderworffen ist. Deßhalb so wirdt die Kirchen / die ein gemeynschafft der heiligen vnnd Christo dem Künig gehorsam vnnd vnderworffen ist / das Reich Gottes genennet.  Dann Micheas spricht<note place="foot" n="2455"> Mich.4.</note> / Es wirdt der Herr über sie regieren auff dem berg Zion. Darumb so ist Zion (welches die Kirchen bedeütet) das Reich Gottes. Es regiert aber der Herr / wenn er die seinen in der Kirchen beherrschet / heiter / erhaltet vnnd rettet / deßgleich auch mitt mancherley gaben begabet vnd fruchtbar machet. Dann Paulus spricht zun Ro&#x0364;meren am viertzehenden Capitel / Das Reich Gottes ist nicht speiß vnnd tranck / sonder gerechtigkeyt frid vnnd fro&#x0364;ud in dem heiligen geist. Zu&#x0366; dem so ist auch das Reich Gottes / die ewig fro&#x0364;ud vnd sa&#x0364;ligkeyt die Gott seinen außerwo&#x0364;lten mitteylt.  Dann es spricht der Herr in dem Euangelio Matth. am fünff vnd zwentzigsten / Ko&#x0364;mmend jhr gebenedeyeten meines vatters / vnnd besitzend das Reich / das eüch bereitet ist von anfang der wa&#x0364;lt.  Also<note place="foot" n="2456"> Luc.23.</note> ba&#x0364;ttet der Mo&#x0364;rder am Creütz als er sterben wolt zu&#x0366; dem Herren der auch yetz starb / vnnd bega&#x0364;rt ein mittgenoß dises Reichs zu&#x0366; werden / vnd sprach / Herr / biß mein eingedenck wenn du in dein Reich kumpst. Jtem / Dieweil vns das Euangelium leert / wie Gott in vns regiere hie in diser zeit / vnd vns dorthin an jhenes Reich mitler zeit auch zu&#x0366; jhm nemmen werde / das ist / dieweil das Euangelium das ist / durch das der Herr sein herrschafft vnder vnns auffrichtet / so nennet er nicht vergeben auch das Euangelium das Reich Gottes / Matth. am xiij. Capitel. Von der vrsach wegen wirt es auch an einem anderen ort genennet das wort deß Reichs. Jn summa / wir verstond an disem ort durch das Reich Gottes die gemeynd der heiligen / das ist die allgemeyn kirchen / vnd die krafft oder verwaltung Gottes / der in jhren regiert / das ist / der sie erhaltet / leitet / fu&#x0364;rt vnd sa&#x0364;lig machet.</p><lb/>
          <p><note place="foot" n="2457"> Von zweyerley betrachtung deß einigen reichs Gottes.</note>Das Reich Gottes aber ist einig / dann es ist allein ein Gott / vnd allein ein Künig Christus / ein kirchen vnnd ein ewigs la&#x0364;ben.  Aber dises einig Reich Gottes wirt zweyerley weiß betrachtet. Erstlich nach der allma&#x0364;chtigkeyt Gottes. Dann dieweyl er der oberst vnnd allma&#x0364;chtig ist / so hatt er die herrschafft über alle seine gescho&#x0364;pfften / sichtbare vnnd vnsichtbare / Gott ga&#x0364;b sie sygind jhm gern vndertha&#x0364;nig vnnd gehorsam oder nicht / u&#x0364;bt vnnd braucht auch gegen den selbigen seinen gerechten vnnd billichen gewallt.  Darnach aber nach seinem geist / mitt welchem er in seinen außerwo&#x0364;lten regiert. Vnnd dasselbig hat widerumb zweyerley betrachtung / dann eintweders so ist es auff erden / vnd wirt genennt das Reich der gnaden / Oder es ist im himmel / vnnd wirt genennt das Reich der glori vnd herrligkeyt.</p><lb/>
          <p><note place="foot" n="2458"> Von dem reich der gnaden auff
                      erden.</note>Das jrrdisch Reich der gnaden wirt nicht darumb jrrdisch genennt /
                   das es fleischlicher oder also jrrdisch seye / wie das Babylonisch / Persisch /
                   Alexandrinisch oder Ro&#x0364;misch Reich / sonder darumb das es hie auff erden ist. Dann
                   die heilig kirchen Gottes ist zu&#x0366; gu&#x0366;tem theyl hieniden auff diser erden / vnnd
                   ist fleisches vnnd blu&#x0366;ts theylhafftig so lang sie auff erden la&#x0364;bt / Wiewol sie
                   auch das jrrdisch la&#x0364;ben nicht nach dem fleisch la&#x0364;bt / dann sie la&#x0364;bt ein himlischs
                   la&#x0364;ben / nach dem geist / durch den sie geregiert wirt. Nit das die drumb nicht
                   sündind / die dises Reichs Gottes theylhafftig sind / Dann<note place="foot" n="2459"> Pro.24.</note> der gerecht fallt deß tags siben mal /
                   vnnd stadt wider auff / Darumb wirt es auch das Reich der gnaden genennt. Dann
                   dieweil wir in diser zeit la&#x0364;bend / so schlecht vnns vnser Künig vnnd Herr / so wir
                   der verzeihung bega&#x0364;rend / sein gnad vnnd barmhertzigkeyt nimmer ab. Vnd hangend
                   die glo&#x0364;ubigen gantz vnd gar an<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[CCXC./0671] Predig. 2454Dieweyl nun vnser Herr ein Künig ist / so muͦß er zwar ein Küngkreich haben. Ein küngkreich aber heißt nicht nur die herrschafft / die verwaltung / der gewalt / vnnd die regierung an jhr selber / sonder auch das land vnnd gebiet / so einem Künig vnderworffen ist. Deßhalb so wirdt die Kirchen / die ein gemeynschafft der heiligen vnnd Christo dem Künig gehorsam vnnd vnderworffen ist / das Reich Gottes genennet. Dann Micheas spricht 2455 / Es wirdt der Herr über sie regieren auff dem berg Zion. Darumb so ist Zion (welches die Kirchen bedeütet) das Reich Gottes. Es regiert aber der Herr / wenn er die seinen in der Kirchen beherrschet / heiter / erhaltet vnnd rettet / deßgleich auch mitt mancherley gaben begabet vnd fruchtbar machet. Dann Paulus spricht zun Roͤmeren am viertzehenden Capitel / Das Reich Gottes ist nicht speiß vnnd tranck / sonder gerechtigkeyt frid vnnd froͤud in dem heiligen geist. Zuͦ dem so ist auch das Reich Gottes / die ewig froͤud vnd saͤligkeyt die Gott seinen außerwoͤlten mitteylt. Dann es spricht der Herr in dem Euangelio Matth. am fünff vnd zwentzigsten / Koͤmmend jhr gebenedeyeten meines vatters / vnnd besitzend das Reich / das eüch bereitet ist von anfang der waͤlt. Also 2456 baͤttet der Moͤrder am Creütz als er sterben wolt zuͦ dem Herren der auch yetz starb / vnnd begaͤrt ein mittgenoß dises Reichs zuͦ werden / vnd sprach / Herr / biß mein eingedenck wenn du in dein Reich kumpst. Jtem / Dieweil vns das Euangelium leert / wie Gott in vns regiere hie in diser zeit / vnd vns dorthin an jhenes Reich mitler zeit auch zuͦ jhm nemmen werde / das ist / dieweil das Euangelium das ist / durch das der Herr sein herrschafft vnder vnns auffrichtet / so nennet er nicht vergeben auch das Euangelium das Reich Gottes / Matth. am xiij. Capitel. Von der vrsach wegen wirt es auch an einem anderen ort genennet das wort deß Reichs. Jn summa / wir verstond an disem ort durch das Reich Gottes die gemeynd der heiligen / das ist die allgemeyn kirchen / vnd die krafft oder verwaltung Gottes / der in jhren regiert / das ist / der sie erhaltet / leitet / fuͤrt vnd saͤlig machet. 2457Das Reich Gottes aber ist einig / dann es ist allein ein Gott / vnd allein ein Künig Christus / ein kirchen vnnd ein ewigs laͤben. Aber dises einig Reich Gottes wirt zweyerley weiß betrachtet. Erstlich nach der allmaͤchtigkeyt Gottes. Dann dieweyl er der oberst vnnd allmaͤchtig ist / so hatt er die herrschafft über alle seine geschoͤpfften / sichtbare vnnd vnsichtbare / Gott gaͤb sie sygind jhm gern vnderthaͤnig vnnd gehorsam oder nicht / uͤbt vnnd braucht auch gegen den selbigen seinen gerechten vnnd billichen gewallt. Darnach aber nach seinem geist / mitt welchem er in seinen außerwoͤlten regiert. Vnnd dasselbig hat widerumb zweyerley betrachtung / dann eintweders so ist es auff erden / vnd wirt genennt das Reich der gnaden / Oder es ist im himmel / vnnd wirt genennt das Reich der glori vnd herrligkeyt. 2458Das jrrdisch Reich der gnaden wirt nicht darumb jrrdisch genennt / das es fleischlicher oder also jrrdisch seye / wie das Babylonisch / Persisch / Alexandrinisch oder Roͤmisch Reich / sonder darumb das es hie auff erden ist. Dann die heilig kirchen Gottes ist zuͦ guͦtem theyl hieniden auff diser erden / vnnd ist fleisches vnnd bluͦts theylhafftig so lang sie auff erden laͤbt / Wiewol sie auch das jrrdisch laͤben nicht nach dem fleisch laͤbt / dann sie laͤbt ein himlischs laͤben / nach dem geist / durch den sie geregiert wirt. Nit das die drumb nicht sündind / die dises Reichs Gottes theylhafftig sind / Dann 2459 der gerecht fallt deß tags siben mal / vnnd stadt wider auff / Darumb wirt es auch das Reich der gnaden genennt. Dann dieweil wir in diser zeit laͤbend / so schlecht vnns vnser Künig vnnd Herr / so wir der verzeihung begaͤrend / sein gnad vnnd barmhertzigkeyt nimmer ab. Vnd hangend die gloͤubigen gantz vnd gar an 2454 Vom Reich Gottes. 2455 Mich.4. 2456 Luc.23. 2457 Von zweyerley betrachtung deß einigen reichs Gottes. 2458 Von dem reich der gnaden auff erden. 2459 Pro.24.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Siegfried F. Müller: Erstellung der Transkription nach DTA-Richtlinien (2014-03-16T11:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2014-03-16T11:00:00Z)
BSB - Bayerische Staatsbibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Sign. 2 Hom. 44) (2014-03-12T12:00:00Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Teiltranskription des Gesamtwerks: ausschließlich 50 Predigten, ohne Vorrede und Register
  • Marginalien als Fußnoten wiedergegeben
  • Silbentrennung: aufgelöst
  • Bogensignaturen: nicht übernommen
  • Druckfehler sind nicht immer berichtigt
  • fremdsprachliches Material: gekennzeichnet
  • Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage
  • Kustoden: nicht übernommen
  • langes s (ſ): als s transkribiert
  • Vollständigkeit: teilweise erfasst
  • Zeilenumbrüche markiert: nein
  • benötigt einen zweiten Korrekturgang
  • đ wurde als der transkribiert
  • Bindestriche werden nicht konsequent gesetzt
  • Antiquaschrift nicht konsequent gesetzt



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/671
Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CCXC.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/671>, abgerufen am 22.11.2024.