Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

Bild:
<< vorherige Seite

Predig.
stirbt auch zuo letsten. Welches die waarheyt der Euangelischen Histori mitt vilen worten bezeüget. Es beschämpt sich auch die geschrifft selbs nitt2402 Mariam ein muoter deß Herren zuonennen / freilich nit ein vermeynte / sonder waarhaffte vnd natürliche muoter / als die dem sun Gottes von der substantz jres eignen leibs waares fleisch vnd waare menschliche substantz gegeben hat / wie der Engel Gottes mitt sampt dem Propheten Esaia bezeüget vnnd spricht2403 / Es wirt ein Jungkfrauw empfahen in jrem leib / vnd einen sun gebären. Merck das er spricht / in jhrem leib. Vnd widerumb bey dem Matheo spricht äben der selbig Engel2404 / das in jhren empfangen ist / das ist von dem heiligen geist. Dahar spricht auch der heilig Apostel Paulus zun Galateren2405 / der sun Gottes seye worden oder geboren von einem weyb / namlich nach der menschlichen natur. Dann Christus ist ein frucht deß leibs Dauids / vnd der Jungkfrauwen Marie / die auß den lendinen Dauids geboren ist. So spricht auch der heilig Apostel vnd Euangelist Joannes2406 / Das wort ist fleisch worden / vnnd hat vnder vnns gewonet / Da er nun Gott fleisch nennt / da nennet er jhn ein waaren menschen. Dann an einem anderen ort spricht gedachter Apostel auch2407 / Ein yeder geist / der da bekennt / das Jesus Christus kommen seye in das fleisch / der ist von Gott / vnd ein yetlicher geist /der da nicht bekennt das Jesus Christus kommen seye in das fleisch / der ist nitt auß Gott. Darumb so sagend wir heiter / das Valentinus / Marcion / Apelles vnd Manicheus / welche dz waar fleisch Christi verlaugnet habend / auß dem Teüffel / vnnd deßhalb in allwäg mit allen jhren anhängeren zuo fliehen sygind. Dises ort aber von dem waaren fleisch Christi beschliessend wir mitt disen aller heiteristen worten Pauli / der da spricht2408 / Als Christus in Göttlicher gestallt was / hat er sich selbs geringeret / vnd die gestalt eines knechts angenommen / vnnd ist gleich worden wie ein anderer mensch / vnnd an gebärden als ein mensch erfunden / hat sich selbs ernideret / vnnd ist gehorsam worden biß zum todt / ja zum todt deß Creützes. Deßhalb ist es vngezweiflet / das der sun Gottes waars menschlichs fleisch hab angenommen / vnd in dem selbigen in allen dingen (die sünd außgenommen /) vns mit substantzlich / das ist / eins vnd gleiches wäsens mit vns sey.

2409 Vnd wiewol er vnser Herr / von todten aufferweckt / vnnd clarificiert worden / so hat er doch die waarheyt seines ein mal angenomnen leibs nicht hingelegt. Es hebt auch die clarificierung oder verklärung die waare natur nicht auff. Dann er spricht zuo seinen jüngeren / Ein geist hat nit fleisch vnd bein wie jr sehend das ich hab. Darumb so hat er diß sein waar fleisch mit jm gehn himmel gefürt / vnnd in disem waaren fleisch erscheint er da für vns allzeit vor dem angesicht deß vatters. Jn disem seinem waaren fleisch wirt er kommen zuo richten die läbenden vnd die todten. Jn disem waaren fleisch werdend jn sehen die jn gestochen habend. Vnd nach diser natur ist Christus (der nach der Gottheyt nit ein geschöpfft / sonder der schöpffer ist) ein geschöpfft. Dann das fleisch Christi hat sein anfang / vnd kumpt har vom Adam / der ein geschöpfft ist deß läbendigen Gottes. Welches wiewol es gnuogsam bestätiget wirt durch die grundveste der heiligen geschrifft / so muoß mich doch nit verdriessen eüwer lieb vor zuo läsen die meynung deß heiligen vatters Cyrilli / die er von disem handel in der Epistel an Successum den Bischoff I lsauriae Diocaesariensis in geschrifft verlassen hat mit disen worten. Dieweil ich in deinem Commonitorio etwz sölichs funden hab / als ob das heilig fleisch Christi deß heylands vnser aller / nach der vrstende in die göttlich natur verwandlet sey / also das es sich ansehen laßt / als müßte man glauben / es seye gantz allein Gottheit / so hatt mich bedunckt ich müsse auch darauff antworten. Vnd setzt deßhalb bald nach etlichen worten also druff / Nach der vrstende / wz es wol der leib / der da gelitten hat / hat aber nümmen

2402 Matth.1. Joan.2.
2403 Esai.7. Luc.1.
2404 Matth.1.
2405 Gal.4.
2406 Joan.1.
2407 1.Joan.4.
2408 Phil.2.
2409 Das der Herr als er vonn todten aufferweckt die warheit seines leibs nitt hingelegt habe.

Predig.
stirbt auch zuͦ letsten. Welches die waarheyt der Euangelischen Histori mitt vilen worten bezeüget. Es beschaͤmpt sich auch die geschrifft selbs nitt2402 Mariam ein muͦter deß Herren zuͦnennen / freilich nit ein vermeynte / sonder waarhaffte vnd natürliche muͦter / als die dem sun Gottes von der substantz jres eignen leibs waares fleisch vnd waare menschliche substantz gegeben hat / wie der Engel Gottes mitt sampt dem Propheten Esaia bezeüget vnnd spricht2403 / Es wirt ein Jungkfrauw empfahen in jrem leib / vnd einen sun gebaͤren. Merck das er spricht / in jhrem leib. Vnd widerumb bey dem Matheo spricht aͤben der selbig Engel2404 / das in jhren empfangen ist / das ist von dem heiligen geist. Dahar spricht auch der heilig Apostel Paulus zun Galateren2405 / der sun Gottes seye worden oder geboren von einem weyb / namlich nach der menschlichen natur. Dann Christus ist ein frucht deß leibs Dauids / vnd der Jungkfrauwen Marie / die auß den lendinen Dauids geboren ist. So spricht auch der heilig Apostel vnd Euangelist Joannes2406 / Das wort ist fleisch worden / vnnd hat vnder vnns gewonet / Da er nun Gott fleisch nennt / da nennet er jhn ein waaren menschen. Dann an einem anderen ort spricht gedachter Apostel auch2407 / Ein yeder geist / der da bekennt / das Jesus Christus kommen seye in das fleisch / der ist von Gott / vnd ein yetlicher geist /der da nicht bekennt das Jesus Christus kommen seye in das fleisch / der ist nitt auß Gott. Darumb so sagend wir heiter / das Valentinus / Marcion / Apelles vnd Manicheus / welche dz waar fleisch Christi verlaugnet habend / auß dem Teüffel / vnnd deßhalb in allwaͤg mit allen jhren anhaͤngeren zuͦ fliehen sygind. Dises ort aber von dem waaren fleisch Christi beschliessend wir mitt disen aller heiteristen worten Pauli / der da spricht2408 / Als Christus in Goͤttlicher gestallt was / hat er sich selbs geringeret / vnd die gestalt eines knechts angenommen / vnnd ist gleich worden wie ein anderer mensch / vnnd an gebaͤrden als ein mensch erfunden / hat sich selbs ernideret / vnnd ist gehorsam worden biß zum todt / ja zum todt deß Creützes. Deßhalb ist es vngezweiflet / das der sun Gottes waars menschlichs fleisch hab angenommen / vnd in dem selbigen in allen dingen (die sünd außgenommen /) vns mit substantzlich / das ist / eins vnd gleiches waͤsens mit vns sey.

2409 Vnd wiewol er vnser Herr / von todten aufferweckt / vnnd clarificiert worden / so hat er doch die waarheyt seines ein mal angenomnen leibs nicht hingelegt. Es hebt auch die clarificierung oder verklaͤrung die waare natur nicht auff. Dann er spricht zuͦ seinen jüngeren / Ein geist hat nit fleisch vnd bein wie jr sehend das ich hab. Darumb so hat er diß sein waar fleisch mit jm gehn himmel gefuͤrt / vnnd in disem waaren fleisch erscheint er da für vns allzeit vor dem angesicht deß vatters. Jn disem seinem waaren fleisch wirt er kommen zuͦ richten die laͤbenden vnd die todten. Jn disem waaren fleisch werdend jn sehen die jn gestochen habend. Vnd nach diser natur ist Christus (der nach der Gottheyt nit ein geschoͤpfft / sonder der schoͤpffer ist) ein geschoͤpfft. Dann das fleisch Christi hat sein anfang / vnd kumpt har vom Adam / der ein geschoͤpfft ist deß laͤbendigen Gottes. Welches wiewol es gnuͦgsam bestaͤtiget wirt durch die grundveste der heiligen geschrifft / so muͦß mich doch nit verdriessen eüwer lieb vor zuͦ laͤsen die meynung deß heiligen vatters Cyrilli / die er von disem handel in der Epistel an Successum den Bischoff I lsauriae Diocaesariensis in geschrifft verlassen hat mit disen worten. Dieweil ich in deinem Commonitorio etwz soͤlichs funden hab / als ob das heilig fleisch Christi deß heylands vnser aller / nach der vrstende in die goͤttlich natur verwandlet sey / also das es sich ansehen laßt / als muͤßte man glauben / es seye gantz allein Gottheit / so hatt mich bedunckt ich muͤsse auch darauff antworten. Vnd setzt deßhalb bald nach etlichen worten also druff / Nach der vrstende / wz es wol der leib / der da gelitten hat / hat aber nümmen

2402 Matth.1. Joan.2.
2403 Esai.7. Luc.1.
2404 Matth.1.
2405 Gal.4.
2406 Joan.1.
2407 1.Joan.4.
2408 Phil.2.
2409 Das der Herr als er vonn todten aufferweckt die warheit seines leibs nitt hingelegt habe.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0661" n="CCLXXXV."/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#c"><hi rendition="#b"><hi rendition="#in">P</hi>redig.</hi></hi><lb/></fw>stirbt auch zu&#x0366; letsten. Welches die waarheyt der
                   Euangelischen Histori mitt vilen worten bezeüget. Es bescha&#x0364;mpt sich auch
                   die geschrifft selbs nitt<note place="foot" n="2402"> Matth.1.
                      Joan.2.</note> Mariam ein mu&#x0366;ter deß Herren zu&#x0366;nennen / freilich nit ein
                   vermeynte / sonder waarhaffte vnd natürliche mu&#x0366;ter / als die dem sun Gottes von
                   der substantz jres eignen leibs waares fleisch vnd waare menschliche
                   substantz gegeben hat / wie der Engel Gottes mitt sampt dem Propheten Esaia
                   bezeüget vnnd spricht<note place="foot" n="2403"> Esai.7.
                      Luc.1.</note> / Es wirt ein Jungkfrauw empfahen in jrem leib / vnd einen sun
                   geba&#x0364;ren. Merck das er spricht / in jhrem leib. Vnd widerumb bey dem Matheo spricht
                   a&#x0364;ben der selbig Engel<note place="foot" n="2404"> Matth.1.</note>
                   / das in jhren empfangen ist / das ist von dem heiligen geist. Dahar spricht auch
                   der heilig Apostel Paulus zun Galateren<note place="foot" n="2405"> Gal.4.</note> / der sun Gottes seye worden oder geboren von einem
                   weyb / namlich nach der menschlichen natur. Dann Christus ist ein frucht deß leibs
                   Dauids / vnd der Jungkfrauwen Marie / die auß den lendinen Dauids geboren ist. So
                   spricht auch der heilig Apostel vnd Euangelist Joannes<note place="foot" n="2406"> Joan.1.</note> / Das wort ist fleisch worden / vnnd hat
                   vnder vnns gewonet / Da er nun Gott fleisch nennt / da nennet er jhn ein waaren
                   menschen. Dann an einem anderen ort spricht gedachter Apostel auch<note place="foot" n="2407"> 1.Joan.4.</note> / Ein yeder geist /
                   der da bekennt / das Jesus Christus kommen seye in das fleisch / der ist von Gott
                   / vnd ein yetlicher geist /der da nicht bekennt das Jesus Christus kommen seye in
                   das fleisch / der ist nitt auß Gott. Darumb so sagend wir heiter / das Valentinus
                   / Marcion / Apelles vnd Manicheus / welche dz waar fleisch Christi verlaugnet
                   habend / auß dem Teüffel / vnnd deßhalb in allwa&#x0364;g mit allen jhren anha&#x0364;ngeren zu&#x0366;
                   fliehen sygind. Dises ort aber von dem waaren fleisch Christi beschliessend wir
                   mitt disen aller heiteristen worten Pauli / der da spricht<note place="foot" n="2408"> Phil.2.</note> / Als Christus in Go&#x0364;ttlicher gestallt
                   was / hat er sich selbs geringeret / vnd die gestalt eines knechts angenommen /
                   vnnd ist gleich worden wie ein anderer mensch / vnnd an geba&#x0364;rden als ein mensch
                   erfunden / hat sich selbs ernideret / vnnd ist gehorsam worden biß zum todt / ja
                   zum todt deß Creützes. Deßhalb ist es vngezweiflet / das der sun Gottes waars
                   menschlichs fleisch hab angenommen / vnd in dem selbigen in allen dingen (die sünd
                   außgenommen /) vns mit substantzlich / das ist / eins vnd gleiches wa&#x0364;sens
                   mit vns sey.</p><lb/>
          <p><note place="foot" n="2409"> Das der Herr als er vonn todten
                      aufferweckt die warheit seines leibs nitt hingelegt habe.</note> Vnd wiewol er
                   vnser Herr / von todten aufferweckt / vnnd clarificiert worden / so
                   hat er doch die waarheyt seines ein mal angenomnen leibs nicht hingelegt. Es hebt
                   auch die clarificierung oder verkla&#x0364;rung die waare natur nicht auff. Dann er
                   spricht zu&#x0366; seinen jüngeren / Ein geist hat nit fleisch vnd bein wie jr sehend das
                   ich hab. Darumb so hat er diß sein waar fleisch mit jm gehn himmel gefu&#x0364;rt / vnnd
                   in disem waaren fleisch erscheint er da für vns allzeit vor dem angesicht deß
                   vatters. Jn disem seinem waaren fleisch wirt er kommen zu&#x0366; richten die la&#x0364;benden
                   vnd die todten. Jn disem waaren fleisch werdend jn sehen die jn gestochen habend.
                   Vnd nach diser natur ist Christus (der nach der Gottheyt nit ein gescho&#x0364;pfft /
                   sonder der scho&#x0364;pffer ist) ein gescho&#x0364;pfft. Dann das fleisch Christi hat sein anfang
                   / vnd kumpt har vom Adam / der ein gescho&#x0364;pfft ist deß la&#x0364;bendigen Gottes. Welches
                   wiewol es gnu&#x0366;gsam besta&#x0364;tiget wirt durch die grundveste der heiligen
                   geschrifft / so mu&#x0366;ß mich doch nit verdriessen eüwer lieb vor zu&#x0366; la&#x0364;sen die
                   meynung deß heiligen vatters Cyrilli / die er von disem handel in der Epistel an
                   Successum den Bischoff I lsauriae Diocaesariensis in geschrifft verlassen hat mit
                   disen worten. Dieweil ich in deinem Commonitorio etwz so&#x0364;lichs
                   funden hab / als ob das heilig fleisch Christi deß heylands vnser aller / nach der
                   vrstende in die go&#x0364;ttlich natur verwandlet sey / also das es sich
                   ansehen laßt / als mu&#x0364;ßte man glauben / es seye gantz allein Gottheit / so hatt
                   mich bedunckt ich mu&#x0364;sse auch darauff antworten. Vnd setzt deßhalb bald nach
                   etlichen worten also druff / Nach der vrstende / wz es wol der
                   leib / der da gelitten hat / hat aber nümmen<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[CCLXXXV./0661] Predig. stirbt auch zuͦ letsten. Welches die waarheyt der Euangelischen Histori mitt vilen worten bezeüget. Es beschaͤmpt sich auch die geschrifft selbs nitt 2402 Mariam ein muͦter deß Herren zuͦnennen / freilich nit ein vermeynte / sonder waarhaffte vnd natürliche muͦter / als die dem sun Gottes von der substantz jres eignen leibs waares fleisch vnd waare menschliche substantz gegeben hat / wie der Engel Gottes mitt sampt dem Propheten Esaia bezeüget vnnd spricht 2403 / Es wirt ein Jungkfrauw empfahen in jrem leib / vnd einen sun gebaͤren. Merck das er spricht / in jhrem leib. Vnd widerumb bey dem Matheo spricht aͤben der selbig Engel 2404 / das in jhren empfangen ist / das ist von dem heiligen geist. Dahar spricht auch der heilig Apostel Paulus zun Galateren 2405 / der sun Gottes seye worden oder geboren von einem weyb / namlich nach der menschlichen natur. Dann Christus ist ein frucht deß leibs Dauids / vnd der Jungkfrauwen Marie / die auß den lendinen Dauids geboren ist. So spricht auch der heilig Apostel vnd Euangelist Joannes 2406 / Das wort ist fleisch worden / vnnd hat vnder vnns gewonet / Da er nun Gott fleisch nennt / da nennet er jhn ein waaren menschen. Dann an einem anderen ort spricht gedachter Apostel auch 2407 / Ein yeder geist / der da bekennt / das Jesus Christus kommen seye in das fleisch / der ist von Gott / vnd ein yetlicher geist /der da nicht bekennt das Jesus Christus kommen seye in das fleisch / der ist nitt auß Gott. Darumb so sagend wir heiter / das Valentinus / Marcion / Apelles vnd Manicheus / welche dz waar fleisch Christi verlaugnet habend / auß dem Teüffel / vnnd deßhalb in allwaͤg mit allen jhren anhaͤngeren zuͦ fliehen sygind. Dises ort aber von dem waaren fleisch Christi beschliessend wir mitt disen aller heiteristen worten Pauli / der da spricht 2408 / Als Christus in Goͤttlicher gestallt was / hat er sich selbs geringeret / vnd die gestalt eines knechts angenommen / vnnd ist gleich worden wie ein anderer mensch / vnnd an gebaͤrden als ein mensch erfunden / hat sich selbs ernideret / vnnd ist gehorsam worden biß zum todt / ja zum todt deß Creützes. Deßhalb ist es vngezweiflet / das der sun Gottes waars menschlichs fleisch hab angenommen / vnd in dem selbigen in allen dingen (die sünd außgenommen /) vns mit substantzlich / das ist / eins vnd gleiches waͤsens mit vns sey. 2409 Vnd wiewol er vnser Herr / von todten aufferweckt / vnnd clarificiert worden / so hat er doch die waarheyt seines ein mal angenomnen leibs nicht hingelegt. Es hebt auch die clarificierung oder verklaͤrung die waare natur nicht auff. Dann er spricht zuͦ seinen jüngeren / Ein geist hat nit fleisch vnd bein wie jr sehend das ich hab. Darumb so hat er diß sein waar fleisch mit jm gehn himmel gefuͤrt / vnnd in disem waaren fleisch erscheint er da für vns allzeit vor dem angesicht deß vatters. Jn disem seinem waaren fleisch wirt er kommen zuͦ richten die laͤbenden vnd die todten. Jn disem waaren fleisch werdend jn sehen die jn gestochen habend. Vnd nach diser natur ist Christus (der nach der Gottheyt nit ein geschoͤpfft / sonder der schoͤpffer ist) ein geschoͤpfft. Dann das fleisch Christi hat sein anfang / vnd kumpt har vom Adam / der ein geschoͤpfft ist deß laͤbendigen Gottes. Welches wiewol es gnuͦgsam bestaͤtiget wirt durch die grundveste der heiligen geschrifft / so muͦß mich doch nit verdriessen eüwer lieb vor zuͦ laͤsen die meynung deß heiligen vatters Cyrilli / die er von disem handel in der Epistel an Successum den Bischoff I lsauriae Diocaesariensis in geschrifft verlassen hat mit disen worten. Dieweil ich in deinem Commonitorio etwz soͤlichs funden hab / als ob das heilig fleisch Christi deß heylands vnser aller / nach der vrstende in die goͤttlich natur verwandlet sey / also das es sich ansehen laßt / als muͤßte man glauben / es seye gantz allein Gottheit / so hatt mich bedunckt ich muͤsse auch darauff antworten. Vnd setzt deßhalb bald nach etlichen worten also druff / Nach der vrstende / wz es wol der leib / der da gelitten hat / hat aber nümmen 2402 Matth.1. Joan.2. 2403 Esai.7. Luc.1. 2404 Matth.1. 2405 Gal.4. 2406 Joan.1. 2407 1.Joan.4. 2408 Phil.2. 2409 Das der Herr als er vonn todten aufferweckt die warheit seines leibs nitt hingelegt habe.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Siegfried F. Müller: Erstellung der Transkription nach DTA-Richtlinien (2014-03-16T11:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2014-03-16T11:00:00Z)
BSB - Bayerische Staatsbibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Sign. 2 Hom. 44) (2014-03-12T12:00:00Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Teiltranskription des Gesamtwerks: ausschließlich 50 Predigten, ohne Vorrede und Register
  • Marginalien als Fußnoten wiedergegeben
  • Silbentrennung: aufgelöst
  • Bogensignaturen: nicht übernommen
  • Druckfehler sind nicht immer berichtigt
  • fremdsprachliches Material: gekennzeichnet
  • Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage
  • Kustoden: nicht übernommen
  • langes s (ſ): als s transkribiert
  • Vollständigkeit: teilweise erfasst
  • Zeilenumbrüche markiert: nein
  • benötigt einen zweiten Korrekturgang
  • đ wurde als der transkribiert
  • Bindestriche werden nicht konsequent gesetzt
  • Antiquaschrift nicht konsequent gesetzt



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/661
Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CCLXXXV.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/661>, abgerufen am 25.08.2024.