Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

Bild:
<< vorherige Seite

Die Sechs vnd dreissigste
die die Euangelisch histori2362 / die vnns den Sun Gottes vnnseren Herren Jesus Christum fürstellt. Dise meinung oder disen handel hinderet auch nit / sonder fürderet jn / das der heilig Hieronymus hie nicht lißt / den man der mir gleich ist / sonder den man / der mir anhanget. Dann wie er nicht laugnet / das daß wörtli amith amith / einen gleichen heisse / also setzt er ein anders wörtli das äben so kreftig ist: Dann das ers verdollmätschet / den man der mir anhanget / da wil er außtrucken / die inner vnd substantzlich anhangung vnd gleicheit deß vatters vnd deß suns. Dann in seinen commentarijs setzt er hinzuo / vnd wär ist der man der Gott anhanget / dann der / der da spricht / Jch bin im vatter vnd der vatter in mir.

Demnach so läsend wir im Euangelio Joannis / Darumb suochtend die Juden wie sie Jesum vmbbrächtind / das er nit nun den Sabbath auffgelößt hat / (alla kai patera idion elege ton theon) das ist / sonder Gott seinen vatter / ja seinen eignen vatter genennt hatt / vnd sich selb damit Gott (ison) das ist / gleich gemachet hatt. Dann die Griechen leggend das wörtli isos auß / durch das wörtli homoios, das ist / gleich. Die gleicheit kan aber nienerinn stan / dann inn der substantz. Dann es verstuondend die Juden / das doch die Arianer nicht mercken wöllend / das der Herr besonderbarer weiß Gott seinen vatter genennt hatt / nammlich idion, das ist sein eignen eigenlichen anerbornen oder natürlichen vatter / auß dem er natürlich ein natürlicher vnd mitsubstantzlicher Sun geboren seye. Dann es stat darbey / vnd sich selb Gott gleich machet / nammlich an krafft oder macht / ewikeit vnnd wäsen. Dann äben im selbigen Euangelisten spricht der Herr weiter2363 / Jch bin von Gott außgangen / vnnd kommen. Spricht nicht nun / Jch bin kommen / sonnder / ich bin außgangen. Also ist er aber vom vatter außgangen / wie der vatter in seinem wäsen ist / zwar ein liecht von dem liecht / vnd ein warer Gott von dem waren Gott. Dann zun Juden spricht er abermals / warlich sag ich euch / ee dann Abraham ward / bin ich. Er spricht nit / da bin ich gewesen / oder wird sein / sunder / Jch bin. Da er auff das wörtli Jehouah redt / vnd erklärt das die substantz seiner Gottheit eins seye mit der substantz deß vatters / vnnd darumb so seye er dem vatter mittsubstantzlich. Dann noch heiterer spricht er2364 / Jch vnnd der vatter sind eins. Eins / sprich ich / nicht nun einträchtikeit sonder substantz vnd wäsens halb / dann am selbigen ort wirt gehandlet von der krafft vnd herrlikeit Gottes. Vnd dieweil die Juden den Herren als er dises redt von stund an mit steinen zuo tod woltend werffen / so zeigend sie heiter gnuog an / wie sie seine wort verstanden habind. Dann sie versteinigetend die Gottßlesterer / die Gottes herrlikeit schmächlich zuo redtend / oder die selbig herrlikeit jnen selbs zuo massend. Hiehär dienet auch das Paulus als er vom Sun Gottes redt / spricht2365 / Welcher ist ein äbenbild deß vnsichtbaren Gottes / der erstgeboren aller creaturen / dann durch jn ists alles geschaffen. So er dann ein äbenbild ist deß vnsichtbaren Gottes / so muoß er ie Gott in allweg gleich sein. Dann an einem anderen ort2366 nennt er jn ein außgetruckten Characterem / das ist ein form oder ein äbenbild / das seinem archetypo / oder vorbild in allen dingen gleich ist. Nun kan aber ein äbenbild oder gleichnuß nit vngleicher sonder gleicher dingen sein. Der erstgeboren wirt er aber genennt / darumb dz er ein Fürst vnd Herr aller creaturen ist / nit das er selb den creaturen zuo gezellt werde. Dann alles das da erschaffen ist / das ist durch jn erschaffen / deßhalb so ist er nicht ein geschöpfft vnnd creatur / sonder warer Gott / göttlicher substantz vnnd natur / ein Gott mit dem vatter. Jtem zun Philipperen spricht gedachter Apostel2367 / das der Sun inn Göttlicher gestalt seye. Jn Göttlicher gestallt aber sein / ist nützit anders / dann Gott inn allen dingen gleich / eins wäsens mit Gott / vnd Gott selb sein. Dann was es seye in

2362 Mat.16. Joan.10.
2363 Joan.8.
2364 Joan.10.
2365 Colos.1.
2366 Heb.1.
2367 Phil.2.

Die Sechs vnd dreissigste
die die Euangelisch histori2362 / die vnns den Sun Gottes vnnseren Herren Jesus Christum fürstellt. Dise meinung oder disen handel hinderet auch nit / sonder fürderet jn / das der heilig Hieronymus hie nicht lißt / den man der mir gleich ist / sonder den man / der mir anhanget. Dann wie er nicht laugnet / das daß woͤrtli amith amith / einen gleichen heisse / also setzt er ein anders woͤrtli das aͤben so kreftig ist: Dann das ers verdollmaͤtschet / den man der mir anhanget / da wil er außtrucken / die inner vnd substantzlich anhangung vnd gleicheit deß vatters vnd deß suns. Dann in seinen commentarijs setzt er hinzuͦ / vnd waͤr ist der man der Gott anhanget / dann der / der da spricht / Jch bin im vatter vnd der vatter in mir.

Demnach so laͤsend wir im Euangelio Joannis / Darumb suͦchtend die Juden wie sie Jesum vmbbraͤchtind / das er nit nun den Sabbath auffgeloͤßt hat / (alla kai patera idion elege ton theon) das ist / sonder Gott seinen vatter / ja seinen eignen vatter genennt hatt / vnd sich selb damit Gott (ison) das ist / gleich gemachet hatt. Dann die Griechen leggend das woͤrtli isos auß / durch das woͤrtli homoios, das ist / gleich. Die gleicheit kan aber nienerinn stan / dann inn der substantz. Dann es verstuͦndend die Juden / das doch die Arianer nicht mercken woͤllend / das der Herr besonderbarer weiß Gott seinen vatter genennt hatt / nammlich idion, das ist sein eignen eigenlichen anerbornen oder natürlichen vatter / auß dem er natürlich ein natürlicher vnd mitsubstantzlicher Sun geboren seye. Dann es stat darbey / vnd sich selb Gott gleich machet / nammlich an krafft oder macht / ewikeit vnnd waͤsen. Dann aͤben im selbigen Euangelisten spricht der Herr weiter2363 / Jch bin von Gott außgangen / vnnd kommen. Spricht nicht nun / Jch bin kommen / sonnder / ich bin außgangen. Also ist er aber vom vatter außgangen / wie der vatter in seinem waͤsen ist / zwar ein liecht von dem liecht / vnd ein warer Gott von dem waren Gott. Dann zun Juden spricht er abermals / warlich sag ich euch / ee dann Abraham ward / bin ich. Er spricht nit / da bin ich gewesen / oder wird sein / sunder / Jch bin. Da er auff das woͤrtli Jehouah redt / vnd erklaͤrt das die substantz seiner Gottheit eins seye mit der substantz deß vatters / vnnd darumb so seye er dem vatter mittsubstantzlich. Dann noch heiterer spricht er2364 / Jch vnnd der vatter sind eins. Eins / sprich ich / nicht nun eintraͤchtikeit sonder substantz vnd waͤsens halb / dann am selbigen ort wirt gehandlet von der krafft vnd herrlikeit Gottes. Vnd dieweil die Juden den Herren als er dises redt von stund an mit steinen zuͦ tod woltend werffen / so zeigend sie heiter gnuͦg an / wie sie seine wort verstanden habind. Dann sie versteinigetend die Gottßlesterer / die Gottes herrlikeit schmaͤchlich zuͦ redtend / oder die selbig herrlikeit jnen selbs zuͦ massend. Hiehaͤr dienet auch das Paulus als er vom Sun Gottes redt / spricht2365 / Welcher ist ein aͤbenbild deß vnsichtbaren Gottes / der erstgeboren aller creaturen / dann durch jn ists alles geschaffen. So er dann ein aͤbenbild ist deß vnsichtbaren Gottes / so muͦß er ie Gott in allweg gleich sein. Dann an einem anderen ort2366 nennt er jn ein außgetruckten Characterem / das ist ein form oder ein aͤbenbild / das seinem archetypo / oder vorbild in allen dingen gleich ist. Nun kan aber ein aͤbenbild oder gleichnuß nit vngleicher sonder gleicher dingen sein. Der erstgeboren wirt er aber genennt / darumb dz er ein Fürst vnd Herr aller creaturen ist / nit das er selb den creaturen zuͦ gezellt werde. Dann alles das da erschaffen ist / das ist durch jn erschaffen / deßhalb so ist er nicht ein geschoͤpfft vnnd creatur / sonder warer Gott / goͤttlicher substantz vnnd natur / ein Gott mit dem vatter. Jtem zun Philipperen spricht gedachter Apostel2367 / das der Sun inn Goͤttlicher gestalt seye. Jn Goͤttlicher gestallt aber sein / ist nützit anders / dann Gott inn allen dingen gleich / eins waͤsens mit Gott / vnd Gott selb sein. Dann was es seye in

2362 Mat.16. Joan.10.
2363 Joan.8.
2364 Joan.10.
2365 Colos.1.
2366 Heb.1.
2367 Phil.2.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0654" n="[281]"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#c"><hi rendition="#b"><hi rendition="#in">D</hi>ie <hi rendition="#in">S</hi>echs vnd dreissigste</hi></hi><lb/></fw>die die Euangelisch
                      histori<note place="foot" n="2362"> Mat.16.
                      Joan.10.</note> / die vnns den Sun Gottes vnnseren Herren Jesus Christum
                   fürstellt. Dise meinung oder disen handel hinderet auch nit / sonder fürderet jn /
                   das der heilig Hieronymus hie nicht lißt / den man der mir gleich ist / sonder den
                   man / der mir anhanget. Dann wie er nicht laugnet / das daß wo&#x0364;rtli amith amith /
                   einen gleichen heisse / also setzt er ein anders wo&#x0364;rtli das a&#x0364;ben so kreftig ist:
                   Dann das ers verdollma&#x0364;tschet / den man der mir anhanget / da wil er außtrucken /
                   die inner vnd substantzlich anhangung vnd gleicheit deß vatters vnd deß suns. Dann
                   in seinen commentarijs setzt er hinzu&#x0366; / vnd wa&#x0364;r ist der man der Gott anhanget /
                   dann der / der da spricht / Jch bin im vatter vnd der vatter in mir.</p><lb/>
          <p> Demnach so la&#x0364;send wir im Euangelio Joannis / Darumb su&#x0366;chtend die Juden wie sie
                   Jesum vmbbra&#x0364;chtind / das er nit nun den Sabbath auffgelo&#x0364;ßt hat / (alla kai patera
                   idion elege ton theon) das ist / sonder Gott seinen vatter / ja seinen eignen
                   vatter genennt hatt / vnd sich selb damit Gott (ison) das ist / gleich gemachet
                   hatt. Dann die Griechen leggend das wo&#x0364;rtli isos auß / durch das wo&#x0364;rtli homoios,
                   das ist / gleich. Die gleicheit kan aber nienerinn stan / dann inn der substantz.
                   Dann es verstu&#x0366;ndend die Juden / das doch die Arianer nicht mercken wo&#x0364;llend / das
                   der Herr besonderbarer weiß Gott seinen vatter genennt hatt / nammlich idion, das
                   ist sein eignen eigenlichen anerbornen oder natürlichen vatter / auß dem er
                   natürlich ein natürlicher vnd mitsubstantzlicher Sun geboren seye. Dann es stat
                   darbey / vnd sich selb Gott gleich machet / nammlich an krafft oder macht /
                   ewikeit vnnd wa&#x0364;sen. Dann a&#x0364;ben im selbigen Euangelisten spricht der Herr
                      weiter<note place="foot" n="2363"> Joan.8.</note> / Jch bin
                   von Gott außgangen / vnnd kommen. Spricht nicht nun / Jch bin kommen / sonnder /
                   ich bin außgangen. Also ist er aber vom vatter außgangen / wie der vatter in
                   seinem wa&#x0364;sen ist / zwar ein liecht von dem liecht / vnd ein warer Gott von dem
                   waren Gott. Dann zun Juden spricht er abermals / warlich sag ich euch / ee dann
                   Abraham ward / bin ich. Er spricht nit / da bin ich gewesen / oder wird sein /
                   sunder / Jch bin. Da er auff das wo&#x0364;rtli Jehouah redt / vnd erkla&#x0364;rt das die
                   substantz seiner Gottheit eins seye mit der substantz deß vatters / vnnd darumb so
                   seye er dem vatter mittsubstantzlich. Dann noch heiterer spricht er<note place="foot" n="2364"> Joan.10.</note> / Jch vnnd der vatter
                   sind eins. Eins / sprich ich / nicht nun eintra&#x0364;chtikeit sonder substantz vnd
                   wa&#x0364;sens halb / dann am selbigen ort wirt gehandlet von der krafft vnd herrlikeit
                   Gottes. Vnd dieweil die Juden den Herren als er dises redt von stund an mit
                   steinen zu&#x0366; tod woltend werffen / so zeigend sie heiter gnu&#x0366;g an / wie sie seine
                   wort verstanden habind. Dann sie versteinigetend die Gottßlesterer / die Gottes
                   herrlikeit schma&#x0364;chlich zu&#x0366; redtend / oder die selbig herrlikeit
                   jnen selbs zu&#x0366; massend. Hieha&#x0364;r dienet auch das Paulus als er vom Sun Gottes redt /
                      spricht<note place="foot" n="2365"> Colos.1.</note> / Welcher ist ein a&#x0364;benbild deß vnsichtbaren Gottes / der
                   erstgeboren aller creaturen / dann durch jn ists alles geschaffen. So er dann ein
                   a&#x0364;benbild ist deß vnsichtbaren Gottes / so mu&#x0366;ß er ie Gott in allweg gleich sein.
                   Dann an einem anderen ort<note place="foot" n="2366">
                      Heb.1.</note> nennt er jn ein außgetruckten Characterem / das ist ein form
                   oder ein  a&#x0364;benbild / das seinem archetypo  / oder vorbild in allen dingen
                   gleich ist. Nun kan aber ein a&#x0364;benbild oder gleichnuß nit vngleicher sonder
                   gleicher dingen sein. Der erstgeboren wirt er aber genennt / darumb dz er ein
                   Fürst vnd Herr aller creaturen ist / nit das er selb den creaturen zu&#x0366; gezellt
                   werde. Dann alles das da erschaffen ist / das ist durch jn erschaffen / deßhalb so
                   ist er nicht ein gescho&#x0364;pfft vnnd creatur / sonder warer Gott / go&#x0364;ttlicher
                   substantz vnnd natur / ein Gott mit dem vatter. Jtem zun Philipperen spricht
                   gedachter Apostel<note place="foot" n="2367"> Phil.2.</note> /
                   das der Sun inn Go&#x0364;ttlicher gestalt seye. Jn Go&#x0364;ttlicher gestallt aber sein / ist
                   nützit anders / dann Gott inn allen dingen gleich / eins wa&#x0364;sens mit Gott / vnd
                   Gott selb sein. Dann was es seye in<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[281]/0654] Die Sechs vnd dreissigste die die Euangelisch histori 2362 / die vnns den Sun Gottes vnnseren Herren Jesus Christum fürstellt. Dise meinung oder disen handel hinderet auch nit / sonder fürderet jn / das der heilig Hieronymus hie nicht lißt / den man der mir gleich ist / sonder den man / der mir anhanget. Dann wie er nicht laugnet / das daß woͤrtli amith amith / einen gleichen heisse / also setzt er ein anders woͤrtli das aͤben so kreftig ist: Dann das ers verdollmaͤtschet / den man der mir anhanget / da wil er außtrucken / die inner vnd substantzlich anhangung vnd gleicheit deß vatters vnd deß suns. Dann in seinen commentarijs setzt er hinzuͦ / vnd waͤr ist der man der Gott anhanget / dann der / der da spricht / Jch bin im vatter vnd der vatter in mir. Demnach so laͤsend wir im Euangelio Joannis / Darumb suͦchtend die Juden wie sie Jesum vmbbraͤchtind / das er nit nun den Sabbath auffgeloͤßt hat / (alla kai patera idion elege ton theon) das ist / sonder Gott seinen vatter / ja seinen eignen vatter genennt hatt / vnd sich selb damit Gott (ison) das ist / gleich gemachet hatt. Dann die Griechen leggend das woͤrtli isos auß / durch das woͤrtli homoios, das ist / gleich. Die gleicheit kan aber nienerinn stan / dann inn der substantz. Dann es verstuͦndend die Juden / das doch die Arianer nicht mercken woͤllend / das der Herr besonderbarer weiß Gott seinen vatter genennt hatt / nammlich idion, das ist sein eignen eigenlichen anerbornen oder natürlichen vatter / auß dem er natürlich ein natürlicher vnd mitsubstantzlicher Sun geboren seye. Dann es stat darbey / vnd sich selb Gott gleich machet / nammlich an krafft oder macht / ewikeit vnnd waͤsen. Dann aͤben im selbigen Euangelisten spricht der Herr weiter 2363 / Jch bin von Gott außgangen / vnnd kommen. Spricht nicht nun / Jch bin kommen / sonnder / ich bin außgangen. Also ist er aber vom vatter außgangen / wie der vatter in seinem waͤsen ist / zwar ein liecht von dem liecht / vnd ein warer Gott von dem waren Gott. Dann zun Juden spricht er abermals / warlich sag ich euch / ee dann Abraham ward / bin ich. Er spricht nit / da bin ich gewesen / oder wird sein / sunder / Jch bin. Da er auff das woͤrtli Jehouah redt / vnd erklaͤrt das die substantz seiner Gottheit eins seye mit der substantz deß vatters / vnnd darumb so seye er dem vatter mittsubstantzlich. Dann noch heiterer spricht er 2364 / Jch vnnd der vatter sind eins. Eins / sprich ich / nicht nun eintraͤchtikeit sonder substantz vnd waͤsens halb / dann am selbigen ort wirt gehandlet von der krafft vnd herrlikeit Gottes. Vnd dieweil die Juden den Herren als er dises redt von stund an mit steinen zuͦ tod woltend werffen / so zeigend sie heiter gnuͦg an / wie sie seine wort verstanden habind. Dann sie versteinigetend die Gottßlesterer / die Gottes herrlikeit schmaͤchlich zuͦ redtend / oder die selbig herrlikeit jnen selbs zuͦ massend. Hiehaͤr dienet auch das Paulus als er vom Sun Gottes redt / spricht 2365 / Welcher ist ein aͤbenbild deß vnsichtbaren Gottes / der erstgeboren aller creaturen / dann durch jn ists alles geschaffen. So er dann ein aͤbenbild ist deß vnsichtbaren Gottes / so muͦß er ie Gott in allweg gleich sein. Dann an einem anderen ort 2366 nennt er jn ein außgetruckten Characterem / das ist ein form oder ein aͤbenbild / das seinem archetypo / oder vorbild in allen dingen gleich ist. Nun kan aber ein aͤbenbild oder gleichnuß nit vngleicher sonder gleicher dingen sein. Der erstgeboren wirt er aber genennt / darumb dz er ein Fürst vnd Herr aller creaturen ist / nit das er selb den creaturen zuͦ gezellt werde. Dann alles das da erschaffen ist / das ist durch jn erschaffen / deßhalb so ist er nicht ein geschoͤpfft vnnd creatur / sonder warer Gott / goͤttlicher substantz vnnd natur / ein Gott mit dem vatter. Jtem zun Philipperen spricht gedachter Apostel 2367 / das der Sun inn Goͤttlicher gestalt seye. Jn Goͤttlicher gestallt aber sein / ist nützit anders / dann Gott inn allen dingen gleich / eins waͤsens mit Gott / vnd Gott selb sein. Dann was es seye in 2362 Mat.16. Joan.10. 2363 Joan.8. 2364 Joan.10. 2365 Colos.1. 2366 Heb.1. 2367 Phil.2.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Siegfried F. Müller: Erstellung der Transkription nach DTA-Richtlinien (2014-03-16T11:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2014-03-16T11:00:00Z)
BSB - Bayerische Staatsbibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Sign. 2 Hom. 44) (2014-03-12T12:00:00Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Teiltranskription des Gesamtwerks: ausschließlich 50 Predigten, ohne Vorrede und Register
  • Marginalien als Fußnoten wiedergegeben
  • Silbentrennung: aufgelöst
  • Bogensignaturen: nicht übernommen
  • Druckfehler sind nicht immer berichtigt
  • fremdsprachliches Material: gekennzeichnet
  • Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage
  • Kustoden: nicht übernommen
  • langes s (ſ): als s transkribiert
  • Vollständigkeit: teilweise erfasst
  • Zeilenumbrüche markiert: nein
  • benötigt einen zweiten Korrekturgang
  • đ wurde als der transkribiert
  • Bindestriche werden nicht konsequent gesetzt
  • Antiquaschrift nicht konsequent gesetzt



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/654
Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [281]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/654>, abgerufen am 10.06.2024.