Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

Bild:
<< vorherige Seite

Die Fünff vnd dreissigste
So hat auch der Herr die Sacrament eingesetzt / vnd selbs braucht. Dann2329 wie sich Joannes wideret / als er den Tauff von jhm begärt / vnnd sprach / Jch bedarff das ich von dir getaufft werde / vnd du kumpst zuo mir / Da antwortet er / Laß es sein / dann also gebürt es sich vns alle gerechtigkeyt zuo erfüllen. Darumb befilcht auch der heilig Apostel Paulus die Kirchenordnung den gemeynden gar fleißig / vnnd richtet die gemeynden vnnd versamlungen gantz feyn vnd ordenlich an. Die ort hieuon sind einem yeden bekannt / j.Cor. xj. xiiij. vnnd xvj. Jtem j.Tim. ij. vnnd andere mer.

2330 Ee dann ich aber dises ort beschliesse / so wil ich anzeigen / das man auch allein Gott dienen sölle. Dann es mag der gottßdienst von dem wir bißhar geredt / keiner Creatur zuogäben werden / vnd gebürt keinem weder Englen noch heiligen im himmel / sonder allein Gott. Darumb so ist niemand so blind / der da nit sehe / das Gott allein damit sölle vnd müsse verehret werden. Darzuo wenn Gott sein verehrung vnnd dienst von vns erforderet / so erforderet er vnser gantz hertz / vnd wirt vns deßhalb nützit überigs gelassen das wir anderen zuogäbind. Jn seinem gsatzt spricht Moses voll heiligs geists2331 / Jr söllend dem Herren eüwerem Gott nach wandlen / vnd jhn förchten / vnd seine gebott halten / vnd seiner stimm losen / vnd jm dienen / vnd jm anhangen. Vnd ligt nichts daran / das daß wörtli / Allein / nit darzuo gesetzt wirt / dieweil es doch durch ein emphasim außtruckt wirt. Dann da er spricht Jhm söllend jhr dienen / vnnd Jhm anhangen / Was wöllend wir anders verston / dann jm vnd keinem anderen / vnd deßhalb jm allein. Darzuo so lisest du Deut. am vj. Cap. auch nicht / Du solt den Herren deinen Gott förchten / vnd jm allein dienen / vnd in seinem Nammen schweeren / Sonder / Du solt den Herren deinen Gott förchten / vnd Jhm / (emphaticma, das ist durch ein besonder gemerck) dienen / vnnd in seinem Nammen schweeren. Da aber der Herr dise wort deß gesatztes im Euangelio wider den versuocher anzeücht / vnnd dise emphasim außlegt2332 / Da spricht er / Es ist geschriben / Du solt den Herren deinen Gott anbätten / vnnd jhm allein dienen. Welche einige zeügknuß so heiter / das sie gnuogsam ist / Zuo dem das ich anzeigen wil / Namlich das man Gott allein dienen sölle. Auff das wil ich aber noch ein menschliche zeügknuß setzen / die aber inn der Göttlichen gegründet ist / welche ich auch inn anderen meinen bücheren gebraucht hab. Der heilig Augustinus de quantitate animae erzeigt also das man allein Gott dienen sölle. Es ist vonn nöten / spricht er / das die seel / das / dem sie dienet / als Gott / für besser halte dann sich selbs. Nun sol man aber nicht glauben oder meynen / das weder das erdtrich / noch das Meer / noch das gestirn / noch der Mon / oder die Sonn / noch auch der himmel den wir nitt sehen mögend / besser seye von natur dann die seel. Ja das dise ding alle weit böser sygind dann ein yede seel / das bezeüget alle vernunfft vnd aller verstand. Vnd bald darnach / So nun etwz anders ist deren dingen die Gott geschaffen hat / so ist etlichs böser dann die seel / etlichs jren gleich. Böser ist / als die seel deß vichs. Jtem gleich / als die seel der Englen / bessers aber ist nichts. Vnd so gleich etwan etlichs vß disem besser ist / so geschicht es von der sünd / nit von der natur wegen / durch welche sie doch nit dermassen böser wirt / dz eins vichs seel der selbigen drumb zuo vergleichen oder höher zuo halten sey. Darumb so sol sie gott allein dienen / der jr einiger vrhab ist. 2333 Andere menschen aber / Gott geb wer wie weiß vnd volkommen sie sygind / deßgleichen alle vnd jede vernünfftige vnd sälige seelen sol man allein lieben / vnd jnen nachfolgen / vnd jnen nach jrem verdienst vnd jrer ordnung / was jnen gebürt zuogäben / Dann es ist geschriben / Du solt den Herren deinen Gott anbätten / vnd jm allein dienen. Diß sind alles wort deß h. Augustini. Das sey nun also bißhar disputiert von dem das man allein dem einigen / waren / läbendigen vnd ewigen Gott dienen sölle.

2329 Matth.3.
2330 Das mann Gott allein dienen sölle.
2331 Deut.13.
2332 Matth.4.
2333 Wie mann die heiligen ehren sölle.

Die Fünff vnd dreissigste
So hat auch der Herr die Sacrament eingesetzt / vnd selbs braucht. Dann2329 wie sich Joannes wideret / als er den Tauff von jhm begaͤrt / vnnd sprach / Jch bedarff das ich von dir getaufft werde / vnd du kumpst zuͦ mir / Da antwortet er / Laß es sein / dann also gebürt es sich vns alle gerechtigkeyt zuͦ erfüllen. Darumb befilcht auch der heilig Apostel Paulus die Kirchenordnung den gemeynden gar fleißig / vnnd richtet die gemeynden vnnd versamlungen gantz feyn vnd ordenlich an. Die ort hieuon sind einem yeden bekannt / j.Cor. xj. xiiij. vnnd xvj. Jtem j.Tim. ij. vnnd andere mer.

2330 Ee dann ich aber dises ort beschliesse / so wil ich anzeigen / das man auch allein Gott dienen soͤlle. Dann es mag der gottßdienst von dem wir bißhar geredt / keiner Creatur zuͦgaͤben werden / vnd gebürt keinem weder Englen noch heiligen im himmel / sonder allein Gott. Darumb so ist niemand so blind / der da nit sehe / das Gott allein damit soͤlle vnd muͤsse verehret werden. Darzuͦ wenn Gott sein verehrung vnnd dienst von vns erforderet / so erforderet er vnser gantz hertz / vnd wirt vns deßhalb nützit überigs gelassen das wir anderen zuͦgaͤbind. Jn seinem gsatzt spricht Moses voll heiligs geists2331 / Jr soͤllend dem Herren eüwerem Gott nach wandlen / vnd jhn foͤrchten / vnd seine gebott halten / vnd seiner stimm losen / vnd jm dienen / vnd jm anhangen. Vnd ligt nichts daran / das daß woͤrtli / Allein / nit darzuͦ gesetzt wirt / dieweil es doch durch ein emphasim außtruckt wirt. Dann da er spricht Jhm soͤllend jhr dienen / vnnd Jhm anhangen / Was woͤllend wir anders verston / dann jm vnd keinem anderen / vnd deßhalb jm allein. Darzuͦ so lisest du Deut. am vj. Cap. auch nicht / Du solt den Herren deinen Gott foͤrchten / vnd jm allein dienen / vnd in seinem Nammen schweeren / Sonder / Du solt den Herren deinen Gott foͤrchten / vnd Jhm / (emphaticマ, das ist durch ein besonder gemerck) dienen / vnnd in seinem Nammen schweeren. Da aber der Herr dise wort deß gesatztes im Euangelio wider den versuͦcher anzeücht / vnnd dise emphasim außlegt2332 / Da spricht er / Es ist geschriben / Du solt den Herren deinen Gott anbaͤtten / vnnd jhm allein dienen. Welche einige zeügknuß so heiter / das sie gnuͦgsam ist / Zuͦ dem das ich anzeigen wil / Namlich das man Gott allein dienen soͤlle. Auff das wil ich aber noch ein menschliche zeügknuß setzen / die aber inn der Goͤttlichen gegründet ist / welche ich auch inn anderen meinen buͤcheren gebraucht hab. Der heilig Augustinus de quantitate animae erzeigt also das man allein Gott dienen soͤlle. Es ist vonn noͤten / spricht er / das die seel / das / dem sie dienet / als Gott / für besser halte dann sich selbs. Nun sol man aber nicht glauben oder meynen / das weder das erdtrich / noch das Meer / noch das gestirn / noch der Mon / oder die Sonn / noch auch der himmel den wir nitt sehen moͤgend / besser seye von natur dann die seel. Ja das dise ding alle weit boͤser sygind dann ein yede seel / das bezeüget alle vernunfft vnd aller verstand. Vnd bald darnach / So nun etwz anders ist deren dingen die Gott geschaffen hat / so ist etlichs boͤser dann die seel / etlichs jren gleich. Boͤser ist / als die seel deß vichs. Jtem gleich / als die seel der Englen / bessers aber ist nichts. Vnd so gleich etwan etlichs vß disem besser ist / so geschicht es von der sünd / nit von der natur wegen / durch welche sie doch nit dermassen boͤser wirt / dz eins vichs seel der selbigen drumb zuͦ vergleichen oder hoͤher zuͦ halten sey. Darumb so sol sie gott allein dienen / der jr einiger vrhab ist. 2333 Andere menschen aber / Gott geb wer wie weiß vnd volkommen sie sygind / deßgleichen alle vnd jede vernünfftige vnd saͤlige seelen sol man allein lieben / vnd jnen nachfolgen / vnd jnen nach jrem verdienst vnd jrer ordnung / was jnen gebürt zuͦgaͤben / Dann es ist geschriben / Du solt den Herren deinen Gott anbaͤtten / vnd jm allein dienen. Diß sind alles wort deß h. Augustini. Das sey nun also bißhar disputiert von dem das man allein dem einigen / waren / laͤbendigen vnd ewigen Gott dienen soͤlle.

2329 Matth.3.
2330 Das mann Gott allein dienen soͤlle.
2331 Deut.13.
2332 Matth.4.
2333 Wie mann die heiligen ehren soͤlle.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0646" n="[277]"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#c"><hi rendition="#b"><hi rendition="#in">D</hi>ie <hi rendition="#in">F</hi>ünff vnd dreissigste</hi></hi><lb/></fw>So hat auch der Herr die
                   Sacrament eingesetzt / vnd selbs braucht. Dann<note place="foot" n="2329"> Matth.3.</note> wie sich Joannes wideret / als er den
                   Tauff von jhm bega&#x0364;rt / vnnd sprach / Jch bedarff das ich von dir getaufft werde /
                   vnd du kumpst zu&#x0366; mir / Da antwortet er / Laß es sein / dann also gebürt es sich
                   vns alle gerechtigkeyt zu&#x0366; erfüllen. Darumb befilcht auch der heilig Apostel
                   Paulus die Kirchenordnung den gemeynden gar fleißig / vnnd richtet die gemeynden
                   vnnd versamlungen gantz feyn vnd ordenlich an. Die ort hieuon sind einem yeden
                   bekannt / j.Cor. xj. xiiij. vnnd xvj. Jtem j.Tim. ij. vnnd andere mer.</p><lb/>
          <p><note place="foot" n="2330"> Das mann Gott allein dienen so&#x0364;lle.</note> Ee dann ich aber dises ort beschliesse / so wil ich anzeigen / das man auch allein Gott dienen so&#x0364;lle. Dann es mag der gottßdienst von dem wir bißhar geredt / keiner Creatur zu&#x0366;ga&#x0364;ben werden / vnd gebürt keinem weder Englen noch heiligen im himmel / sonder allein Gott.  Darumb so ist niemand so blind / der da nit sehe / das Gott allein damit so&#x0364;lle vnd mu&#x0364;sse verehret werden. Darzu&#x0366; wenn Gott sein verehrung vnnd dienst von vns erforderet / so erforderet er vnser gantz hertz / vnd wirt vns deßhalb nützit überigs gelassen das wir anderen zu&#x0366;ga&#x0364;bind. Jn seinem gsatzt spricht Moses voll heiligs geists<note place="foot" n="2331"> Deut.13.</note>  / Jr so&#x0364;llend dem Herren eüwerem Gott nach wandlen / vnd jhn fo&#x0364;rchten / vnd seine gebott halten / vnd seiner stimm losen / vnd jm dienen / vnd jm anhangen. Vnd ligt nichts daran / das daß wo&#x0364;rtli / Allein / nit darzu&#x0366; gesetzt wirt / dieweil es doch durch ein emphasim außtruckt wirt. Dann da er spricht Jhm so&#x0364;llend jhr dienen / vnnd Jhm anhangen / Was wo&#x0364;llend wir anders verston / dann jm vnd keinem anderen / vnd deßhalb jm allein. Darzu&#x0366; so lisest du Deut. am vj. Cap. auch nicht / Du solt den Herren deinen Gott fo&#x0364;rchten / vnd jm allein dienen / vnd in seinem Nammen schweeren / Sonder / Du solt den Herren deinen Gott fo&#x0364;rchten / vnd Jhm / (emphatic&#xFF8F;, das ist durch ein besonder gemerck) dienen / vnnd in seinem Nammen schweeren. Da aber der Herr dise wort deß gesatztes im Euangelio wider den versu&#x0366;cher anzeücht / vnnd dise emphasim außlegt<note place="foot" n="2332"> Matth.4.</note>  / Da spricht er / Es ist geschriben / Du solt den Herren deinen Gott anba&#x0364;tten / vnnd jhm allein dienen. Welche einige zeügknuß so heiter / das sie gnu&#x0366;gsam ist / Zu&#x0366; dem das ich anzeigen wil / Namlich das man Gott allein dienen so&#x0364;lle.  Auff das wil ich aber noch ein menschliche zeügknuß setzen / die aber inn der Go&#x0364;ttlichen gegründet ist / welche ich auch inn anderen meinen bu&#x0364;cheren gebraucht hab. Der heilig Augustinus de quantitate animae erzeigt also das man allein Gott dienen so&#x0364;lle. Es ist vonn no&#x0364;ten / spricht er / das die seel / das / dem sie dienet / als Gott / für besser halte dann sich selbs.  Nun sol man aber nicht glauben oder meynen / das weder das erdtrich / noch das Meer / noch das gestirn / noch der Mon / oder die Sonn / noch auch der himmel den wir nitt sehen mo&#x0364;gend / besser seye von natur dann die seel. Ja das dise ding alle weit bo&#x0364;ser sygind dann ein yede seel / das bezeüget alle vernunfft vnd aller verstand. Vnd bald darnach / So nun etwz anders ist deren dingen die Gott geschaffen hat / so ist etlichs bo&#x0364;ser dann die seel / etlichs jren gleich. Bo&#x0364;ser ist / als die seel deß vichs. Jtem gleich / als die seel der Englen / bessers aber ist nichts. Vnd so gleich etwan etlichs vß disem besser ist / so geschicht es von der sünd / nit von der natur wegen / durch welche sie doch nit dermassen bo&#x0364;ser wirt / dz eins vichs seel der selbigen drumb zu&#x0366; vergleichen oder ho&#x0364;her zu&#x0366; halten sey. Darumb so sol sie gott allein dienen / der jr einiger vrhab ist. <note place="foot" n="2333"> Wie mann die heiligen ehren so&#x0364;lle.</note> Andere menschen aber / Gott geb wer wie weiß vnd volkommen sie sygind / deßgleichen alle vnd jede vernünfftige vnd sa&#x0364;lige seelen sol man allein lieben / vnd jnen nachfolgen / vnd jnen nach jrem verdienst vnd jrer ordnung / was jnen gebürt zu&#x0366;ga&#x0364;ben / Dann es ist geschriben / Du solt den Herren deinen Gott anba&#x0364;tten / vnd jm allein dienen. Diß sind alles wort deß h. Augustini. Das sey nun also bißhar disputiert von dem das man allein dem einigen / waren / la&#x0364;bendigen vnd ewigen Gott dienen so&#x0364;lle.</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[277]/0646] Die Fünff vnd dreissigste So hat auch der Herr die Sacrament eingesetzt / vnd selbs braucht. Dann 2329 wie sich Joannes wideret / als er den Tauff von jhm begaͤrt / vnnd sprach / Jch bedarff das ich von dir getaufft werde / vnd du kumpst zuͦ mir / Da antwortet er / Laß es sein / dann also gebürt es sich vns alle gerechtigkeyt zuͦ erfüllen. Darumb befilcht auch der heilig Apostel Paulus die Kirchenordnung den gemeynden gar fleißig / vnnd richtet die gemeynden vnnd versamlungen gantz feyn vnd ordenlich an. Die ort hieuon sind einem yeden bekannt / j.Cor. xj. xiiij. vnnd xvj. Jtem j.Tim. ij. vnnd andere mer. 2330 Ee dann ich aber dises ort beschliesse / so wil ich anzeigen / das man auch allein Gott dienen soͤlle. Dann es mag der gottßdienst von dem wir bißhar geredt / keiner Creatur zuͦgaͤben werden / vnd gebürt keinem weder Englen noch heiligen im himmel / sonder allein Gott. Darumb so ist niemand so blind / der da nit sehe / das Gott allein damit soͤlle vnd muͤsse verehret werden. Darzuͦ wenn Gott sein verehrung vnnd dienst von vns erforderet / so erforderet er vnser gantz hertz / vnd wirt vns deßhalb nützit überigs gelassen das wir anderen zuͦgaͤbind. Jn seinem gsatzt spricht Moses voll heiligs geists 2331 / Jr soͤllend dem Herren eüwerem Gott nach wandlen / vnd jhn foͤrchten / vnd seine gebott halten / vnd seiner stimm losen / vnd jm dienen / vnd jm anhangen. Vnd ligt nichts daran / das daß woͤrtli / Allein / nit darzuͦ gesetzt wirt / dieweil es doch durch ein emphasim außtruckt wirt. Dann da er spricht Jhm soͤllend jhr dienen / vnnd Jhm anhangen / Was woͤllend wir anders verston / dann jm vnd keinem anderen / vnd deßhalb jm allein. Darzuͦ so lisest du Deut. am vj. Cap. auch nicht / Du solt den Herren deinen Gott foͤrchten / vnd jm allein dienen / vnd in seinem Nammen schweeren / Sonder / Du solt den Herren deinen Gott foͤrchten / vnd Jhm / (emphaticマ, das ist durch ein besonder gemerck) dienen / vnnd in seinem Nammen schweeren. Da aber der Herr dise wort deß gesatztes im Euangelio wider den versuͦcher anzeücht / vnnd dise emphasim außlegt 2332 / Da spricht er / Es ist geschriben / Du solt den Herren deinen Gott anbaͤtten / vnnd jhm allein dienen. Welche einige zeügknuß so heiter / das sie gnuͦgsam ist / Zuͦ dem das ich anzeigen wil / Namlich das man Gott allein dienen soͤlle. Auff das wil ich aber noch ein menschliche zeügknuß setzen / die aber inn der Goͤttlichen gegründet ist / welche ich auch inn anderen meinen buͤcheren gebraucht hab. Der heilig Augustinus de quantitate animae erzeigt also das man allein Gott dienen soͤlle. Es ist vonn noͤten / spricht er / das die seel / das / dem sie dienet / als Gott / für besser halte dann sich selbs. Nun sol man aber nicht glauben oder meynen / das weder das erdtrich / noch das Meer / noch das gestirn / noch der Mon / oder die Sonn / noch auch der himmel den wir nitt sehen moͤgend / besser seye von natur dann die seel. Ja das dise ding alle weit boͤser sygind dann ein yede seel / das bezeüget alle vernunfft vnd aller verstand. Vnd bald darnach / So nun etwz anders ist deren dingen die Gott geschaffen hat / so ist etlichs boͤser dann die seel / etlichs jren gleich. Boͤser ist / als die seel deß vichs. Jtem gleich / als die seel der Englen / bessers aber ist nichts. Vnd so gleich etwan etlichs vß disem besser ist / so geschicht es von der sünd / nit von der natur wegen / durch welche sie doch nit dermassen boͤser wirt / dz eins vichs seel der selbigen drumb zuͦ vergleichen oder hoͤher zuͦ halten sey. Darumb so sol sie gott allein dienen / der jr einiger vrhab ist. 2333 Andere menschen aber / Gott geb wer wie weiß vnd volkommen sie sygind / deßgleichen alle vnd jede vernünfftige vnd saͤlige seelen sol man allein lieben / vnd jnen nachfolgen / vnd jnen nach jrem verdienst vnd jrer ordnung / was jnen gebürt zuͦgaͤben / Dann es ist geschriben / Du solt den Herren deinen Gott anbaͤtten / vnd jm allein dienen. Diß sind alles wort deß h. Augustini. Das sey nun also bißhar disputiert von dem das man allein dem einigen / waren / laͤbendigen vnd ewigen Gott dienen soͤlle. 2329 Matth.3. 2330 Das mann Gott allein dienen soͤlle. 2331 Deut.13. 2332 Matth.4. 2333 Wie mann die heiligen ehren soͤlle.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Siegfried F. Müller: Erstellung der Transkription nach DTA-Richtlinien (2014-03-16T11:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2014-03-16T11:00:00Z)
BSB - Bayerische Staatsbibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Sign. 2 Hom. 44) (2014-03-12T12:00:00Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Teiltranskription des Gesamtwerks: ausschließlich 50 Predigten, ohne Vorrede und Register
  • Marginalien als Fußnoten wiedergegeben
  • Silbentrennung: aufgelöst
  • Bogensignaturen: nicht übernommen
  • Druckfehler sind nicht immer berichtigt
  • fremdsprachliches Material: gekennzeichnet
  • Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage
  • Kustoden: nicht übernommen
  • langes s (ſ): als s transkribiert
  • Vollständigkeit: teilweise erfasst
  • Zeilenumbrüche markiert: nein
  • benötigt einen zweiten Korrekturgang
  • đ wurde als der transkribiert
  • Bindestriche werden nicht konsequent gesetzt
  • Antiquaschrift nicht konsequent gesetzt



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/646
Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [277]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/646>, abgerufen am 23.11.2024.