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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Die Fünff vnd dreissigste
Christum den gerechten / vnd der selb ist die versünung für vnser sünd / nit allein aber für die vnseren / sonder auch für der gantzen wält. Da halt ich nit das zuo vnserem fürnemmen ützit bequemlichers / heiterers / sterckers vnnd bessers möchte auch erdacht werden. Da hörend wir / das vnns Christus Jesus vonn Gott verordnet seye / nit nun zum mitler der erlösung / der vns ein mal erlöse / sonder der da seye ein ewiger mittler auch der verträttung fürmündung vnd fürsprächung / der vns by Gott dem vatter bystande vnd fürmünde / so offt der sündig mensch fält / vnd der hilff vnnd deß beystands bedarff / zuo dem auch die schuldigen mit vertrauwen dörffind kommen / vnd jm jre sachen bey Gott zuo verhandlen befelhen. So jemand / spricht Joannes / gesündet hatt / so habend wir ein fürsprechen bey dem vatter. Sich Joannes nennt den ein fürsprechen / den die schirmer der fürmündung der heiligen / ein mitler der fürbitt oder verträttung nennend. Dann ein aduocatus, [fremdsprachliches Material], heißt ein schirmer / günner / tröster / fürmünder / beystand vnd fürsprech / der vnsere sach verhandlet. Vnd merck wän er vns zum aduocato / beistand oder fürsprechen benammse vnd fürstelle. Nit die heilig jungfrawen / nicht Petrum oder Paulum / nicht sich selbs oder Stephanum / sonder Jesum Christum. Vnnd so er vermeint hette den menschen auch der heiligen im himmel hilff fürmündung vnd beystand von nöten vnd heilsamm sein / so hett er auch sie zum Herren Christo gesetzt. Nun stellt er vns aber Christum allein für. Vnd setzt hinzuo / den gerechten / das so vil ist / als hett er gesprochen / Es sol niemand an seiner hilff vnd beystand zweyflen / oder meinen das er dem vatter ein vnangenämer fürsprech vnnd fürmünder seye / Er ist sein Sun / er ist der gesalbet Christus / Er ist gerecht / darumb so ist er dem vatter der aller angenämist / der für vns vngerechte vor dem angesicht deß gerechten Gottes erscheinen mag. Söliche gerechtikeit wirt in keinem Adams kind erfunden / Sie wirt aber in eim fürmünder vnd verträtter erforderet. Er mitteilt wol sein gerechtikeit den heiligen durch den glauben / die wirt jnen aber nun zuogerechnet / vnd ist ein zuogerechnete gerechtikeit. Jnn Christo aber ists ein natürliche vnd gleich als anerborne vnd eigne gerechtikeit. Dann Christus Jesus ist der einig gerecht in himmel vnd auff erden / der nicht vorhin für sein eigne sünd darff zuo bätten oder zuo opfferen / demnach er ist für die sünd deß volcks / dann er allein hatt kein sünd / vnd ist die gerechtikeit vnser allensamen / darumb so vertrittet er auch allein bey dem vatter / dann niemand ist von natur vnd eigenlich gerecht / dann allein Christus. Vnd hie ist auch sonderlich zuo mercken / das Christus ein versünung oder außsünung genennt wirt / nicht nun der sünden oder menschen dises oder jhenes alters vnd zeyts / sonder aller sünden / vnd aller glöubigen der gantzen wält. Darumb so ist der einig Christus jederman gnuogsamm / vnd wirt einem jeden zum verträtter / vnd fürsprechen bey dem vatter fürgestellt. 2309 Dann so offt du sündist / so offt hast auch den gerechten verträtter bey dem vatter bereitet. Nicht das wir vns ynbildind / das der vatter im himmel als an einem gericht auff einem stuol als ein richter sitze / vnd der Sun vnser fürsprech vnd patron so offt auff die knüw niderfalle / vnd vns verträtte / so offt wir sündend. Sonnder wir verstond mit dem Apostel / das Christus der allgemein vnd einig fürsprech vnnd priester der kirchen / allweg vor dem angesicht deß vatters erscheine. Dann wie die krafft seins tods (ob er gleich nicht alle tag stirbt) allweg krefftig ist / also auch die krafft seiner verträttung. Darumb lassend vns für Gott trätten durch Christum den einigen fürsprächen vnnd mittler bede der erlösung vnnd auch der fürmündung vnnd verträttung. Es ist nicht müglich / das wir Gott dem vatter nicht gefallind / so wir jm durch den eingebornen Sun befolhen werdend.

2310 Das sind aber schwache argument / mitt denen die schirmer der himmlischen

2309 Wie die verträttung Christi geschähe.
2310 Antwort auff etliche gegenwürff der widersächeren. Rom.8.

Die Fünff vnd dreissigste
Christum den gerechten / vnd der selb ist die versuͤnung für vnser sünd / nit allein aber für die vnseren / sonder auch für der gantzen waͤlt. Da halt ich nit das zuͦ vnserem fürnemmen ützit bequemlichers / heiterers / sterckers vnnd bessers moͤchte auch erdacht werden. Da hoͤrend wir / das vnns Christus Jesus vonn Gott verordnet seye / nit nun zum mitler der erloͤsung / der vns ein mal erloͤse / sonder der da seye ein ewiger mittler auch der vertraͤttung fürmündung vnd fürspraͤchung / der vns by Gott dem vatter bystande vnd fürmünde / so offt der sündig mensch faͤlt / vnd der hilff vnnd deß beystands bedarff / zuͦ dem auch die schuldigen mit vertrauwen doͤrffind kommen / vnd jm jre sachen bey Gott zuͦ verhandlen befelhen. So jemand / spricht Joannes / gesündet hatt / so habend wir ein fürsprechen bey dem vatter. Sich Joannes nennt den ein fürsprechen / den die schirmer der fürmündung der heiligen / ein mitler der fürbitt oder vertraͤttung nennend. Dann ein aduͦcatus, [fremdsprachliches Material], heißt ein schirmer / günner / troͤster / fürmünder / beystand vnd fürsprech / der vnsere sach verhandlet. Vnd merck waͤn er vns zum aduͦcato / beistand oder fürsprechen benammse vnd fürstelle. Nit die heilig jungfrawen / nicht Petrum oder Paulum / nicht sich selbs oder Stephanum / sonder Jesum Christum. Vnnd so er vermeint hette den menschen auch der heiligen im himmel hilff fürmündung vnd beystand von noͤten vnd heilsamm sein / so hett er auch sie zum Herren Christo gesetzt. Nun stellt er vns aber Christum allein für. Vnd setzt hinzuͦ / den gerechten / das so vil ist / als hett er gesprochen / Es sol niemand an seiner hilff vnd beystand zweyflen / oder meinen das er dem vatter ein vnangenaͤmer fürsprech vnnd fürmünder seye / Er ist sein Sun / er ist der gesalbet Christus / Er ist gerecht / darumb so ist er dem vatter der aller angenaͤmist / der für vns vngerechte vor dem angesicht deß gerechten Gottes erscheinen mag. Soͤliche gerechtikeit wirt in keinem Adams kind erfunden / Sie wirt aber in eim fürmünder vnd vertraͤtter erforderet. Er mitteilt wol sein gerechtikeit den heiligen durch den glauben / die wirt jnen aber nun zuͦgerechnet / vnd ist ein zuͦgerechnete gerechtikeit. Jnn Christo aber ists ein natürliche vnd gleich als anerborne vnd eigne gerechtikeit. Dann Christus Jesus ist der einig gerecht in himmel vnd auff erden / der nicht vorhin für sein eigne sünd darff zuͦ baͤtten oder zuͦ opfferen / demnach er ist für die sünd deß volcks / dann er allein hatt kein sünd / vnd ist die gerechtikeit vnser allensamen / darumb so vertrittet er auch allein bey dem vatter / dann niemand ist von natur vnd eigenlich gerecht / dann allein Christus. Vnd hie ist auch sonderlich zuͦ mercken / das Christus ein versuͤnung oder außsuͤnung genennt wirt / nicht nun der sünden oder menschen dises oder jhenes alters vnd zeyts / sonder aller sünden / vnd aller gloͤubigen der gantzen waͤlt. Darumb so ist der einig Christus jederman gnuͦgsamm / vnd wirt einem jeden zum vertraͤtter / vnd fürsprechen bey dem vatter fürgestellt. 2309 Dann so offt du sündist / so offt hast auch den gerechten vertraͤtter bey dem vatter bereitet. Nicht das wir vns ynbildind / das der vatter im himmel als an einem gericht auff einem stuͦl als ein richter sitze / vnd der Sun vnser fürsprech vnd patron so offt auff die knüw niderfalle / vnd vns vertraͤtte / so offt wir sündend. Sonnder wir verstond mit dem Apostel / das Christus der allgemein vnd einig fürsprech vnnd priester der kirchen / allweg vor dem angesicht deß vatters erscheine. Dann wie die krafft seins tods (ob er gleich nicht alle tag stirbt) allweg krefftig ist / also auch die krafft seiner vertraͤttung. Darumb lassend vns für Gott traͤtten durch Christum den einigen fürspraͤchen vnnd mittler bede der erloͤsung vnnd auch der fürmündung vnnd vertraͤttung. Es ist nicht müglich / das wir Gott dem vatter nicht gefallind / so wir jm durch den eingebornen Sun befolhen werdend.

2310 Das sind aber schwache argument / mitt denen die schirmer der himmlischen

2309 Wie die vertraͤttung Christi geschaͤhe.
2310 Antwort auff etliche gegenwürff der widersaͤcheren. Rom.8.
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[[274]/0640] Die Fünff vnd dreissigste Christum den gerechten / vnd der selb ist die versuͤnung für vnser sünd / nit allein aber für die vnseren / sonder auch für der gantzen waͤlt. Da halt ich nit das zuͦ vnserem fürnemmen ützit bequemlichers / heiterers / sterckers vnnd bessers moͤchte auch erdacht werden. Da hoͤrend wir / das vnns Christus Jesus vonn Gott verordnet seye / nit nun zum mitler der erloͤsung / der vns ein mal erloͤse / sonder der da seye ein ewiger mittler auch der vertraͤttung fürmündung vnd fürspraͤchung / der vns by Gott dem vatter bystande vnd fürmünde / so offt der sündig mensch faͤlt / vnd der hilff vnnd deß beystands bedarff / zuͦ dem auch die schuldigen mit vertrauwen doͤrffind kommen / vnd jm jre sachen bey Gott zuͦ verhandlen befelhen. So jemand / spricht Joannes / gesündet hatt / so habend wir ein fürsprechen bey dem vatter. Sich Joannes nennt den ein fürsprechen / den die schirmer der fürmündung der heiligen / ein mitler der fürbitt oder vertraͤttung nennend. Dann ein aduͦcatus, _ , heißt ein schirmer / günner / troͤster / fürmünder / beystand vnd fürsprech / der vnsere sach verhandlet. Vnd merck waͤn er vns zum aduͦcato / beistand oder fürsprechen benammse vnd fürstelle. Nit die heilig jungfrawen / nicht Petrum oder Paulum / nicht sich selbs oder Stephanum / sonder Jesum Christum. Vnnd so er vermeint hette den menschen auch der heiligen im himmel hilff fürmündung vnd beystand von noͤten vnd heilsamm sein / so hett er auch sie zum Herren Christo gesetzt. Nun stellt er vns aber Christum allein für. Vnd setzt hinzuͦ / den gerechten / das so vil ist / als hett er gesprochen / Es sol niemand an seiner hilff vnd beystand zweyflen / oder meinen das er dem vatter ein vnangenaͤmer fürsprech vnnd fürmünder seye / Er ist sein Sun / er ist der gesalbet Christus / Er ist gerecht / darumb so ist er dem vatter der aller angenaͤmist / der für vns vngerechte vor dem angesicht deß gerechten Gottes erscheinen mag. Soͤliche gerechtikeit wirt in keinem Adams kind erfunden / Sie wirt aber in eim fürmünder vnd vertraͤtter erforderet. Er mitteilt wol sein gerechtikeit den heiligen durch den glauben / die wirt jnen aber nun zuͦgerechnet / vnd ist ein zuͦgerechnete gerechtikeit. Jnn Christo aber ists ein natürliche vnd gleich als anerborne vnd eigne gerechtikeit. Dann Christus Jesus ist der einig gerecht in himmel vnd auff erden / der nicht vorhin für sein eigne sünd darff zuͦ baͤtten oder zuͦ opfferen / demnach er ist für die sünd deß volcks / dann er allein hatt kein sünd / vnd ist die gerechtikeit vnser allensamen / darumb so vertrittet er auch allein bey dem vatter / dann niemand ist von natur vnd eigenlich gerecht / dann allein Christus. Vnd hie ist auch sonderlich zuͦ mercken / das Christus ein versuͤnung oder außsuͤnung genennt wirt / nicht nun der sünden oder menschen dises oder jhenes alters vnd zeyts / sonder aller sünden / vnd aller gloͤubigen der gantzen waͤlt. Darumb so ist der einig Christus jederman gnuͦgsamm / vnd wirt einem jeden zum vertraͤtter / vnd fürsprechen bey dem vatter fürgestellt. 2309 Dann so offt du sündist / so offt hast auch den gerechten vertraͤtter bey dem vatter bereitet. Nicht das wir vns ynbildind / das der vatter im himmel als an einem gericht auff einem stuͦl als ein richter sitze / vnd der Sun vnser fürsprech vnd patron so offt auff die knüw niderfalle / vnd vns vertraͤtte / so offt wir sündend. Sonnder wir verstond mit dem Apostel / das Christus der allgemein vnd einig fürsprech vnnd priester der kirchen / allweg vor dem angesicht deß vatters erscheine. Dann wie die krafft seins tods (ob er gleich nicht alle tag stirbt) allweg krefftig ist / also auch die krafft seiner vertraͤttung. Darumb lassend vns für Gott traͤtten durch Christum den einigen fürspraͤchen vnnd mittler bede der erloͤsung vnnd auch der fürmündung vnnd vertraͤttung. Es ist nicht müglich / das wir Gott dem vatter nicht gefallind / so wir jm durch den eingebornen Sun befolhen werdend. 2310 Das sind aber schwache argument / mitt denen die schirmer der himmlischen 2309 Wie die vertraͤttung Christi geschaͤhe. 2310 Antwort auff etliche gegenwürff der widersaͤcheren. Rom.8.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [274]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/640>, abgerufen am 22.11.2024.