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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
von den sünderen abgesünderet / vnnd höher worden dann die himmel sind etc. Da gesich vmb Gotts willen wie vil argument vnd bewärnussen wir inn diser einigen zeügnuß Pauli habind / die da bewärend / das Christus der einig mitler fürmünder vnnd verträtter der glöubigen bey dem vatter in himmlen seye. Eines priesters eigenlich ampt ist fürmünden vnnd fürbitten. Christus aber ist allein der priester vor Gott / darumb so ist er auch allein der fürmünder vnd fürbitter. Darzuo so ist auch das priesterthumb Christi ewig vnd vnwandelbar / darumb so hat er vns nit nun ein mal erlößt mit seinem opfer / das er allein ein mittler der erlösung worden seye / sonder er ist auch ein ewiger mittler der fürmündung vnd verträttung / vnd vertrittet vns biß ans end. Dann ob wol vnser Herr auch ein richter ist / so ist er doch ein richter der vnglöubigen / aber ein beyständer vnd fürmünder der glöubigen / vnnd ein richter aller zuoletst am end der wält. Dieweil er dann nun ein ewigs pristerthumb hatt / das da [fremdsprachliches Material] , das ist vnwandelbar ist / das auff keinen anderen kommen oder jemand anders mittgeteilt mag werden / so bleibt je Christus allein ein verträtter vnd fürmünder der glöubigen. Zuo dem / so habend wir kein vrsach / das wir vns ander verträtter vnd fürmünder nach Christo oder näbend Christo erkiesind / dann Christus mag vns volkommenlich sälig machen / vnnd laßt anderen nützit überigs zuo thuon. Jnsonderheit aber ist das zuo mercken / das er mit vßtruckten worten hinzuo setzt / die durch jn zuo Gott kommend. Durch jn nammlich / den mittler priester fürmünder vnd verträtter Christum / dann durch den allein ist vns der zuogang zum vatter offen. Zuo welchem auch dienet / das er läbt / vnd darumb läbt / das er vns fürmünde vnnd verträtte. Es läbend auch die lieben heiligen im himmel in dem reich Gottes mit Christo / sie läbend aber jnen selbs / nicht vns. Christus läbt vns / das er vns verträtte vnd fürmünde. Darumb so vertrittet er vnns allein / vnnd verträttend vnns die heiligen nicht. Das bezeüget als ich achten heiter / das der Apostel von deß verträttens vnd fürmündens nit von deß erlösens mittlung redt. Zum letsten / so erforderet er auch söliche stuck an einem fürmünder vnnd vertretter / die du nienen fintst / dann im einigen Herren Christo allein. Dann ob wol die Engel auch vnschuldig sind / so sind sie doch nicht höher dann die himmel. Jtem die heiligen im himmel / ob sie schon jetz von sünden gereiniget / so sind sie doch von natur vonn den sünderen nicht abgesünderet / noch höher dann die himmel / das ist / herren der Englen vnd aller creaturen worden. Allein der Sun ist ein sölicher / vnnd dem wirt die Eer vorbehalten / darumb so ist er allein der glöubigen fürmünder vnd verträtter bey dem vatter.

Zuo disen zeügnussen S. Pauli wöllend wir noch S. Peters eine setzen / vnd eine deß heiligen Apostels vnd Euangelisten Joannis. S. Peter lert2307 das die heiligen / das ist wir glöubigen / inn diser zeyt / auff Christum den läbendigen stein / als läbendige stein durch den glauben gelegt seyend / vnd ein geistlichs huß / vnd heiligs priesterthumb worden seyend zuo opfferen geistliche opffer / die Gott angenäm sind durch Jesum Christum. Da merck das wir nicht auff die heiligen sonder auff Christum den läbendigen stein / gelegt vnnd gebauwen sind / von dem wir auch läbendig gemachet / vnd im buw erhalten werdend. So sind wir auch verordnet zuo einem geistlichen hauß vnnd heiligen Priesterthumb / nicht das wir gält / sonnder geistliche offer Gott opfferind / nammlich vnns selbs vnd vnser gebätt / durch Jesum Christum / nit durch die heiligen. Dann die selben sind auch mitt vnns ein geistlichs hauß / vnnd läbendige stein / auff Christum gebauwen / vnd die von Christi wegen läbend. Der h. Joannes aber schreibt also2308 / Meine kindlin / sölichs schreib ich euch / vff das jr nit sündind / vnd ob jemands sündet / so habend wir einen fürsprechen bey dem vatter / Jesum

2307 1.Pet.2.
2308 1.Joan.2.

Predig.
von den sünderen abgesünderet / vnnd hoͤher worden dann die himmel sind ꝛc. Da gesich vmb Gotts willen wie vil argument vnd bewaͤrnussen wir inn diser einigen zeügnuß Pauli habind / die da bewaͤrend / das Christus der einig mitler fürmünder vnnd vertraͤtter der gloͤubigen bey dem vatter in himmlen seye. Eines priesters eigenlich ampt ist fürmünden vnnd fürbitten. Christus aber ist allein der priester vor Gott / darumb so ist er auch allein der fürmünder vnd fürbitter. Darzuͦ so ist auch das priesterthumb Christi ewig vnd vnwandelbar / darumb so hat er vns nit nun ein mal erloͤßt mit seinem opfer / das er allein ein mittler der erloͤsung worden seye / sonder er ist auch ein ewiger mittler der fürmündung vnd vertraͤttung / vnd vertrittet vns biß ans end. Dann ob wol vnser Herr auch ein richter ist / so ist er doch ein richter der vngloͤubigen / aber ein beystaͤnder vnd fürmünder der gloͤubigen / vnnd ein richter aller zuͦletst am end der waͤlt. Dieweil er dann nun ein ewigs pristerthumb hatt / das da [fremdsprachliches Material] , das ist vnwandelbar ist / das auff keinen anderen kommen oder jemand anders mittgeteilt mag werden / so bleibt je Christus allein ein vertraͤtter vnd fürmünder der gloͤubigen. Zuͦ dem / so habend wir kein vrsach / das wir vns ander vertraͤtter vnd fürmünder nach Christo oder naͤbend Christo erkiesind / dann Christus mag vns volkommenlich saͤlig machen / vnnd laßt anderen nützit überigs zuͦ thuͦn. Jnsonderheit aber ist das zuͦ mercken / das er mit vßtruckten worten hinzuͦ setzt / die durch jn zuͦ Gott kommend. Durch jn nammlich / den mittler priester fürmünder vnd vertraͤtter Christum / dann durch den allein ist vns der zuͦgang zum vatter offen. Zuͦ welchem auch dienet / das er laͤbt / vnd darumb laͤbt / das er vns fürmünde vnnd vertraͤtte. Es laͤbend auch die lieben heiligen im himmel in dem reich Gottes mit Christo / sie laͤbend aber jnen selbs / nicht vns. Christus laͤbt vns / das er vns vertraͤtte vnd fürmünde. Darumb so vertrittet er vnns allein / vnnd vertraͤttend vnns die heiligen nicht. Das bezeüget als ich achten heiter / das der Apostel von deß vertraͤttens vnd fürmündens nit von deß erloͤsens mittlung redt. Zum letsten / so erforderet er auch soͤliche stuck an einem fürmünder vnnd vertretter / die du nienen fintst / dann im einigen Herren Christo allein. Dann ob wol die Engel auch vnschuldig sind / so sind sie doch nicht hoͤher dann die himmel. Jtem die heiligen im himmel / ob sie schon jetz von sünden gereiniget / so sind sie doch von natur vonn den sünderen nicht abgesünderet / noch hoͤher dann die himmel / das ist / herren der Englen vnd aller creaturen worden. Allein der Sun ist ein soͤlicher / vnnd dem wirt die Eer vorbehalten / darumb so ist er allein der gloͤubigen fürmünder vnd vertraͤtter bey dem vatter.

Zuͦ disen zeügnussen S. Pauli woͤllend wir noch S. Peters eine setzen / vnd eine deß heiligen Apostels vnd Euangelisten Joannis. S. Peter lert2307 das die heiligen / das ist wir gloͤubigen / inn diser zeyt / auff Christum den laͤbendigen stein / als laͤbendige stein durch den glauben gelegt seyend / vnd ein geistlichs huß / vnd heiligs priesterthumb worden seyend zuͦ opfferen geistliche opffer / die Gott angenaͤm sind durch Jesum Christum. Da merck das wir nicht auff die heiligen sonder auff Christum den laͤbendigen stein / gelegt vnnd gebauwen sind / von dem wir auch laͤbendig gemachet / vnd im buw erhalten werdend. So sind wir auch verordnet zuͦ einem geistlichen hauß vnnd heiligen Priesterthumb / nicht das wir gaͤlt / sonnder geistliche offer Gott opfferind / nammlich vnns selbs vnd vnser gebaͤtt / durch Jesum Christum / nit durch die heiligen. Dann die selben sind auch mitt vnns ein geistlichs hauß / vnnd laͤbendige stein / auff Christum gebauwen / vnd die von Christi wegen laͤbend. Der h. Joannes aber schreibt also2308 / Meine kindlin / soͤlichs schreib ich euch / vff das jr nit sündind / vnd ob jemands sündet / so habend wir einen fürsprechen bey dem vatter / Jesum

2307 1.Pet.2.
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[CCLXXIIII./0639] Predig. von den sünderen abgesünderet / vnnd hoͤher worden dann die himmel sind ꝛc. Da gesich vmb Gotts willen wie vil argument vnd bewaͤrnussen wir inn diser einigen zeügnuß Pauli habind / die da bewaͤrend / das Christus der einig mitler fürmünder vnnd vertraͤtter der gloͤubigen bey dem vatter in himmlen seye. Eines priesters eigenlich ampt ist fürmünden vnnd fürbitten. Christus aber ist allein der priester vor Gott / darumb so ist er auch allein der fürmünder vnd fürbitter. Darzuͦ so ist auch das priesterthumb Christi ewig vnd vnwandelbar / darumb so hat er vns nit nun ein mal erloͤßt mit seinem opfer / das er allein ein mittler der erloͤsung worden seye / sonder er ist auch ein ewiger mittler der fürmündung vnd vertraͤttung / vnd vertrittet vns biß ans end. Dann ob wol vnser Herr auch ein richter ist / so ist er doch ein richter der vngloͤubigen / aber ein beystaͤnder vnd fürmünder der gloͤubigen / vnnd ein richter aller zuͦletst am end der waͤlt. Dieweil er dann nun ein ewigs pristerthumb hatt / das da _ , das ist vnwandelbar ist / das auff keinen anderen kommen oder jemand anders mittgeteilt mag werden / so bleibt je Christus allein ein vertraͤtter vnd fürmünder der gloͤubigen. Zuͦ dem / so habend wir kein vrsach / das wir vns ander vertraͤtter vnd fürmünder nach Christo oder naͤbend Christo erkiesind / dann Christus mag vns volkommenlich saͤlig machen / vnnd laßt anderen nützit überigs zuͦ thuͦn. Jnsonderheit aber ist das zuͦ mercken / das er mit vßtruckten worten hinzuͦ setzt / die durch jn zuͦ Gott kommend. Durch jn nammlich / den mittler priester fürmünder vnd vertraͤtter Christum / dann durch den allein ist vns der zuͦgang zum vatter offen. Zuͦ welchem auch dienet / das er laͤbt / vnd darumb laͤbt / das er vns fürmünde vnnd vertraͤtte. Es laͤbend auch die lieben heiligen im himmel in dem reich Gottes mit Christo / sie laͤbend aber jnen selbs / nicht vns. Christus laͤbt vns / das er vns vertraͤtte vnd fürmünde. Darumb so vertrittet er vnns allein / vnnd vertraͤttend vnns die heiligen nicht. Das bezeüget als ich achten heiter / das der Apostel von deß vertraͤttens vnd fürmündens nit von deß erloͤsens mittlung redt. Zum letsten / so erforderet er auch soͤliche stuck an einem fürmünder vnnd vertretter / die du nienen fintst / dann im einigen Herren Christo allein. Dann ob wol die Engel auch vnschuldig sind / so sind sie doch nicht hoͤher dann die himmel. Jtem die heiligen im himmel / ob sie schon jetz von sünden gereiniget / so sind sie doch von natur vonn den sünderen nicht abgesünderet / noch hoͤher dann die himmel / das ist / herren der Englen vnd aller creaturen worden. Allein der Sun ist ein soͤlicher / vnnd dem wirt die Eer vorbehalten / darumb so ist er allein der gloͤubigen fürmünder vnd vertraͤtter bey dem vatter. Zuͦ disen zeügnussen S. Pauli woͤllend wir noch S. Peters eine setzen / vnd eine deß heiligen Apostels vnd Euangelisten Joannis. S. Peter lert 2307 das die heiligen / das ist wir gloͤubigen / inn diser zeyt / auff Christum den laͤbendigen stein / als laͤbendige stein durch den glauben gelegt seyend / vnd ein geistlichs huß / vnd heiligs priesterthumb worden seyend zuͦ opfferen geistliche opffer / die Gott angenaͤm sind durch Jesum Christum. Da merck das wir nicht auff die heiligen sonder auff Christum den laͤbendigen stein / gelegt vnnd gebauwen sind / von dem wir auch laͤbendig gemachet / vnd im buw erhalten werdend. So sind wir auch verordnet zuͦ einem geistlichen hauß vnnd heiligen Priesterthumb / nicht das wir gaͤlt / sonnder geistliche offer Gott opfferind / nammlich vnns selbs vnd vnser gebaͤtt / durch Jesum Christum / nit durch die heiligen. Dann die selben sind auch mitt vnns ein geistlichs hauß / vnnd laͤbendige stein / auff Christum gebauwen / vnd die von Christi wegen laͤbend. Der h. Joannes aber schreibt also 2308 / Meine kindlin / soͤlichs schreib ich euch / vff das jr nit sündind / vnd ob jemands sündet / so habend wir einen fürsprechen bey dem vatter / Jesum 2307 1.Pet.2. 2308 1.Joan.2.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CCLXXIIII.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/639>, abgerufen am 22.11.2024.