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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Die Drey vnd dreissigste
wörtli Trifaltikeit / person / wäsen / substantz / Jtem dz Christus ein vernünfftige seel habe / in der geschrifft funden werdind? Dann ob wol dise wörtli mit disen buochstaben geschriben in den biblischen bücheren nit geläsen werdend (als die auch von den Propheten vnd Apostlen selb in einer anderen dann in der Latinischen oder Teütschen sprach geschriben sind) so werdend doch die ding / die durch die wörtli außtruckt vnnd bedeütet werdend / heiter darinn begriffen vnd geleert / welche darnach alle vnnd jede völcker mit jrer sprach außsprechen / vnd nach jrem nutz vnnd notwendikeit nennen mögend. Gangind auch mit jnen hin alle Sophisten / die es für ein geschicklikeit haltend / die hoch wirdig geheimnuß der drifaltikeit mit frembden spitzfündigen / deßgleich auch verderblichen fragen verwicklen. Den glöubigen ist gnuog / einfaltig nach der geschrifft vnd den articklen deß glaubens / bekennen vnd glauben / das ein göttliche natur oder ein göttlichs wäsen seye / in dem da sind der vatter / der sun vnd der heilig geist. Vmb das aber bekümmerend wir vns nicht vil / du nennist die substantzen / oder subsistentzen / oder personen / allein das du ein vnderscheid haltist / vnd einer jeden person eigenschafften vnderscheidenlich außtruckist / vnd die einigkeit also bekennist / das du darzwüschend die dreyheit nicht vermischist / oder den personen jre eigenschafften entnemmist.

2128 Es ist aber von nöten / das wir jetzund auch heitere zeügnussen auß der heiligen geschrifft herfür bringind / mit denen wir die geheimnuß der drifaltikeit vnnd den vnderscheid / deßgleich die eigenschafften der personen eigenlich erklärind. So spricht nun der Herr im Euangelio Mathei2129 / Mir ist geben aller gewalt in himmel vnd auff erden / darumb so gond hin vnd leerend alle völcker / vnd tauffend sie in den nammen deß vatters / vnnd deß suns / vnnd deß heiligen geists / vnnd leerend sie halten alles was ich eüch gebotten hab. Welche wort Tertullianus anzeücht wider Praxeam vnnd spricht. Zum letsten hat er den jüngeren gebotten / das sie taufftind in den vatter / vnd in den sun / vnd inn den heiligen geist / Nit in einen / dann wir werdend auch nicht nun ein mal / sonder zum dritten mal zuo jedem nammen vnd in ein jede person begossen vnd getaufft etc. Wie aber jede person vnderschidlich hiemit außtruckt wirt / also wirt jr aller einige vnd gemeine Gottheit in dem geleert / das er nicht nun inn den nammen deß vatters / sonder auch in den nammen deß suns vnd deß heiligen geists heißt tauffen. Dann es wil Paulus der außerwelt werckzeüg Gottes schlechtlich keins wägs das jemand in eines menschen (der nichts anders dann ein mensch seye) nammen getaufft werde / oder das die Apostel jemand also getaufft habind. Dann er spricht2130 / Sind jr dann in Pauli nammen getaufft worden? etc. Darumb so ist der vatter sun vnd heilig geist / inn deren nammen wir getaufft werdend / ein Gott.

Weiter spricht auch der Herr im Euangelio Johannis2131 / Wenn der geist der tröster kommen wirt / den ich euch senden wird vonn meinem vatter / der geist der warheit / so wirt er euch ynfüren in alle warheit. Er wirt nicht vonn jm selber reden / sonder was er hören wirt / das wirt er reden / der selb wirt mich preysen / dann von dem meinen wirt er es nemmen / vnd euchs verkünden. Jn disen worten deß Herren / hast du die person deß vatters / vonn dem der geist geschickt wirt / Jtem die person deß suns der jn schickt / vnd die person deß heiligen geists / der da kumpt. Du hast auch die gleiche vnd gemeinschafft der Gottheit vnd aller güteren / die sie vnder ein ander habend. Dann der geist redt nicht von jm selber / sonder das er hört. Von dem meinen / spricht der Sun / wirt ers nemmen. Jtem an eim anderen ort / Alles das der vatter hat ist mein / darumb ist auch deß vatters was der sun hat / vnnd habend deßhalb alle drey personen gleiche Gottheit / eer vnd herrlikeit.

2128 Euangelische zeügnußen von der hochgelopten drifaltikeit.
2129 Mat.28.
2130 1.Cor.1.
2131 Joan.14.16.

Die Drey vnd dreissigste
woͤrtli Trifaltikeit / person / waͤsen / substantz / Jtem dz Christus ein vernünfftige seel habe / in der geschrifft funden werdind? Dann ob wol dise woͤrtli mit disen buͦchstaben geschriben in den biblischen buͤcheren nit gelaͤsen werdend (als die auch von den Propheten vnd Apostlen selb in einer anderen dann in der Latinischen oder Teütschen sprach geschriben sind) so werdend doch die ding / die durch die woͤrtli außtruckt vnnd bedeütet werdend / heiter darinn begriffen vnd geleert / welche darnach alle vnnd jede voͤlcker mit jrer sprach außsprechen / vnd nach jrem nutz vnnd notwendikeit nennen moͤgend. Gangind auch mit jnen hin alle Sophisten / die es für ein geschicklikeit haltend / die hoch wirdig geheimnuß der drifaltikeit mit frembden spitzfündigen / deßgleich auch verderblichen fragen verwicklen. Den gloͤubigen ist gnuͦg / einfaltig nach der geschrifft vnd den articklen deß glaubens / bekennen vnd glauben / das ein goͤttliche natur oder ein goͤttlichs waͤsen seye / in dem da sind der vatter / der sun vnd der heilig geist. Vmb das aber bekümmerend wir vns nicht vil / du nennist die substantzen / oder subsistentzen / oder personen / allein das du ein vnderscheid haltist / vnd einer jeden person eigenschafften vnderscheidenlich außtruckist / vnd die einigkeit also bekennist / das du darzwüschend die dreyheit nicht vermischist / oder den personen jre eigenschafften entnemmist.

2128 Es ist aber von noͤten / das wir jetzund auch heitere zeügnussen auß der heiligen geschrifft herfür bringind / mit denen wir die geheimnuß der drifaltikeit vnnd den vnderscheid / deßgleich die eigenschafften der personen eigenlich erklaͤrind. So spricht nun der Herr im Euangelio Mathei2129 / Mir ist geben aller gewalt in himmel vnd auff erden / darumb so gond hin vnd leerend alle voͤlcker / vnd tauffend sie in den nammen deß vatters / vnnd deß suns / vnnd deß heiligen geists / vnnd leerend sie halten alles was ich eüch gebotten hab. Welche wort Tertullianus anzeücht wider Praxeam vnnd spricht. Zum letsten hat er den jüngeren gebotten / das sie taufftind in den vatter / vnd in den sun / vnd inn den heiligen geist / Nit in einen / dann wir werdend auch nicht nun ein mal / sonder zum dritten mal zuͦ jedem nammen vnd in ein jede person begossen vnd getaufft ꝛc. Wie aber jede person vnderschidlich hiemit außtruckt wirt / also wirt jr aller einige vnd gemeine Gottheit in dem geleert / das er nicht nun inn den nammen deß vatters / sonder auch in den nammen deß suns vnd deß heiligen geists heißt tauffen. Dann es wil Paulus der außerwelt werckzeüg Gottes schlechtlich keins waͤgs das jemand in eines menschen (der nichts anders dann ein mensch seye) nammen getaufft werde / oder das die Apostel jemand also getaufft habind. Dann er spricht2130 / Sind jr dann in Pauli nammen getaufft worden? ꝛc. Darumb so ist der vatter sun vnd heilig geist / inn deren nammen wir getaufft werdend / ein Gott.

Weiter spricht auch der Herr im Euangelio Johannis2131 / Wenn der geist der troͤster kommen wirt / den ich euch senden wird vonn meinem vatter / der geist der warheit / so wirt er euch ynfuͤren in alle warheit. Er wirt nicht vonn jm selber reden / sonder was er hoͤren wirt / das wirt er reden / der selb wirt mich preysen / dann von dem meinen wirt er es nemmen / vnd euchs verkünden. Jn disen worten deß Herren / hast du die person deß vatters / vonn dem der geist geschickt wirt / Jtem die person deß suns der jn schickt / vnd die person deß heiligen geists / der da kumpt. Du hast auch die gleiche vnd gemeinschafft der Gottheit vnd aller guͤteren / die sie vnder ein ander habend. Dann der geist redt nicht von jm selber / sonder das er hoͤrt. Von dem meinen / spricht der Sun / wirt ers nemmen. Jtem an eim anderen ort / Alles das der vatter hat ist mein / darumb ist auch deß vatters was der sun hat / vnnd habend deßhalb alle drey personen gleiche Gottheit / eer vnd herrlikeit.

2128 Euangelische zeügnußen von der hochgelopten drifaltikeit.
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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [258]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/608>, abgerufen am 22.11.2024.