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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
gerechtikeit / sonder Gottes vnd ein göttliche gerechtikeit / Dann wie Gott allein gerächt ist / also ist auch Gottes gerächtigkeyt die waar vnnd einig säligmachend gerechtigkeit / der gibt vns die selbig durch den glauben Jesu Christi / so wir namlich in Christum glaubend. Vnd hie wirt von dem heil vnd von der gerechtikeit niemand außgeschlossen / dann Paulus spricht heiter / Zuo allen / vnd auff alle / die da glaubend / Darumb so rechnet Gott alle die in Christum den Sun Gottes glaubend für gerecht. Die vrsach aber / warumb er das heil Gottes vnd nit deß menschen gerechtikeit zuogäbe / oder warumb das Euangelion Gottes gerechtikeit preise / setzt er drauff vnd spricht / Dann es ist kein vnderscheid hie / dann sie sind alle sünder / vnd manglend der ehr Gottes. Dann dieweil alle menschen von jrer natur der ehren Gottes manglend / ja manglend der waaren bildtnuß Gottes / nach deren sie von anfang erschaffen warend / so sind sie ye alle vngrecht vnd sünder / vnd darumb so ist kein grechtikeit in jnen / vnd habend nützit darinnen sie sich vor Gott rümind. Dann was soltend sünder von dem grichtstuol Gottes anders dannen tragen / dann schmach vnd schand? Vnd dieweil alle menschen also sind / so setzt der Apostel nit vergebens drauff / Werdend aber on verdienst grechtgmachet vß seiner gnad durch die erlösung so durch Christum geschehen ist / welchen Gott hat fürgestellt zuo einem gnadenstuol durch den glauben in seinem bluot / welches so vil ist / als hette er gesprochen / vß lauterer gnad vnd barmhertzikeit / gar vnd gantz on verdienst werdend die menschen gerechtgmachet von Christi wegen so sie namlich glaubend / dz Gott der wält seinen Sun geben habe / das er sein bluot vergusse vnd also die sünder reinigete vnd Gott versünete.

1900 Jn welchen worten die gantz weiß vnd maß deß heilig rein vnd grechtmachens gantz eigentlich vnd volkommenlich fürgestellt wirt. Darumb ist guot / dz wir die wort wider äferind vnd eigentlich betrachtind. Sie werdend aber spricht er on verdienst grechtgmachet. Warumb on verdienst? darumb das es geschicht durch die lutere gnad Gottes on mittel vnd vermischung aller vnserer wercken vnd verdiensten. Dann alle menschen sind sünder / vnd habend deßhalb nützit dz sie von dem jren darthügind / vnd werdend deßhalb vß gnaden on verdienst grechtgmachet. Dann es spricht gemälter Apostel auch zun Röm. am xj. cap. So wir auß gnaden sälig werdend / so ist es nit auß den wercken / sonst wurde gnad nit gnad sein. Jst es aber auß den wercken / so ist die gnad nichts. Es volget aber in Paulo gleich drauff / das den handel (wiewol er gantz heiter /) noch heiterer machet. Durch die erlösung / spricht er / so durch Christum beschähen ist. Vnser sälikeit vnd gerechtikeyt ist ein werck der blossen lauteren gnad / dann wir sind erlößt. Dann so vil vns vnsere krefft vnd werck belanget / so warend wir knächt deß Teüffels vnd deß Tods / dann wir warend sünder / Gott hat aber sein sun geschickt vnd vns erlößt do wir noch als feyend Gottes gebunden warend. Darumb so hat er vns auß gnaden erlößt on verdienst. Welches auch der Prophet Esaias am lij. Cap. mit verstäntlichen worten vorhin verkünt hat dz es geschehen wurde. Nun ist aber in keinem anderen das waar heyl / dann in Christo Jesu vnserem Herren / dann der himmlisch vatter hat nach seinem ewigen rathschlag vns seinen sun vnseren Herren Jesum Christum zur versünung fürgestellt / das er vnsere versünung sey /von dessen wegen er vns versünt ist / vnd vns zuo kinderen Gottes an nimpt / Aber nit anders / dann durch den glauben in sein bluot / dz ist / so wir glaubend das der sun vom vatter geschickt / sein bluot vergossen habe / vff das er vns rein gerecht vnnd heilig dem vatter darstalte. Da wir nun abermals sehend / das vnsere sälikeyt stat im glauben in Christum on vnseren verdienst.

1901 Nach dem nun söllichs also erklärt / so zeigt er gleich drauf an / wie weit sich die guothat der erlösung vnd grechtmachung außstrecke / vnd spricht / Damit er die grächtikeit die vor jm giltet bewise / in dem / dz er vergibt die sünden / die

1900 Weiß vnd maß deß gerächt vnd rein machens.
1901 Welche Christus erlößt habe.

Predig.
gerechtikeit / sonder Gottes vnd ein goͤttliche gerechtikeit / Dann wie Gott allein geraͤcht ist / also ist auch Gottes geraͤchtigkeyt die waar vnnd einig saͤligmachend gerechtigkeit / der gibt vns die selbig durch den glauben Jesu Christi / so wir namlich in Christum glaubend. Vnd hie wirt von dem heil vnd von der gerechtikeit niemand außgeschlossen / dann Paulus spricht heiter / Zuͦ allen / vnd auff alle / die da glaubend / Darumb so rechnet Gott alle die in Christum den Sun Gottes glaubend für gerecht. Die vrsach aber / warumb er das heil Gottes vnd nit deß menschen gerechtikeit zuͦgaͤbe / oder warumb das Euangelion Gottes gerechtikeit preise / setzt er drauff vnd spricht / Dann es ist kein vnderscheid hie / dann sie sind alle sünder / vnd manglend der ehr Gottes. Dann dieweil alle menschen von jrer natur der ehren Gottes manglend / ja manglend der waaren bildtnuß Gottes / nach deren sie von anfang erschaffen warend / so sind sie ye alle vngrecht vnd sünder / vnd darumb so ist kein grechtikeit in jnen / vnd habend nützit darinnen sie sich vor Gott ruͤmind. Dann was soltend sünder von dem grichtstuͦl Gottes anders dannen tragen / dann schmach vnd schand? Vnd dieweil alle menschen also sind / so setzt der Apostel nit vergebens drauff / Werdend aber on verdienst grechtgmachet vß seiner gnad durch die erloͤsung so durch Christum geschehen ist / welchen Gott hat fürgestellt zuͦ einem gnadenstuͦl durch den glauben in seinem bluͦt / welches so vil ist / als hette er gesprochen / vß lauterer gnad vnd barmhertzikeit / gar vnd gantz on verdienst werdend die menschen gerechtgmachet von Christi wegen so sie namlich glaubend / dz Gott der waͤlt seinen Sun geben habe / das er sein bluͦt vergusse vnd also die sünder reinigete vnd Gott versuͤnete.

1900 Jn welchen worten die gantz weiß vnd maß deß heilig rein vnd grechtmachens gantz eigentlich vnd volkommenlich fürgestellt wirt. Darumb ist guͦt / dz wir die wort wider aͤferind vnd eigentlich betrachtind. Sie werdend aber spricht er on verdienst grechtgmachet. Warumb on verdienst? darumb das es geschicht durch die lutere gnad Gottes on mittel vnd vermischung aller vnserer wercken vnd verdiensten. Dann alle menschen sind sünder / vnd habend deßhalb nützit dz sie von dem jren darthuͤgind / vnd werdend deßhalb vß gnaden on verdienst grechtgmachet. Dann es spricht gemaͤlter Apostel auch zun Roͤm. am xj. cap. So wir auß gnaden saͤlig werdend / so ist es nit auß den wercken / sonst wurde gnad nit gnad sein. Jst es aber auß den wercken / so ist die gnad nichts. Es volget aber in Paulo gleich drauff / das den handel (wiewol er gantz heiter /) noch heiterer machet. Durch die erloͤsung / spricht er / so durch Christum beschaͤhen ist. Vnser saͤlikeit vnd gerechtikeyt ist ein werck der blossen lauteren gnad / dann wir sind erloͤßt. Dann so vil vns vnsere krefft vnd werck belanget / so warend wir knaͤcht deß Teüffels vnd deß Tods / dann wir warend sünder / Gott hat aber sein sun geschickt vnd vns erloͤßt do wir noch als feyend Gottes gebunden warend. Darumb so hat er vns auß gnaden erloͤßt on verdienst. Welches auch der Prophet Esaias am lij. Cap. mit verstaͤntlichen worten vorhin verkünt hat dz es geschehen wurde. Nun ist aber in keinem anderen das waar heyl / dann in Christo Jesu vnserem Herren / dann der himmlisch vatter hat nach seinem ewigen rathschlag vns seinen sun vnseren Herren Jesum Christum zur versuͤnung fürgestellt / das er vnsere versuͤnung sey /von dessen wegen er vns versuͤnt ist / vnd vns zuͦ kinderen Gottes an nimpt / Aber nit anders / dann durch den glauben in sein bluͦt / dz ist / so wir glaubend das der sun vom vatter geschickt / sein bluͦt vergossen habe / vff das er vns rein gerecht vnnd heilig dem vatter darstalte. Da wir nun abermals sehend / das vnsere saͤlikeyt stat im glauben in Christum on vnseren verdienst.

1901 Nach dem nun soͤllichs also erklaͤrt / so zeigt er gleich drauf an / wie weit sich die guͦthat der erloͤsung vnd grechtmachung außstrecke / vnd spricht / Damit er die graͤchtikeit die vor jm giltet bewise / in dem / dz er vergibt die sünden / die

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CCXXIX.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/549>, abgerufen am 22.11.2024.