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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
tag erfüllt. Wir sind yetzund das außerwölt geschlächt / nach der leer S. Peters1847 / das Küngklich Priesterthumb / das heilig volck / das volck deß eygenthums / berüfft das wir außkündind die krafft deß der vnns berüfft hatt vonn der finsternuß zuo seinem wunderbaren liecht. Darumb wöllend die arbendsäligen Juden nicht täglich mehr inn noch gröbere jrrthumb sich ynwicklen / vnnd mitt vnzalbaren plagen gestraafft werden / vnnd auch entlich ewig verderben / nach der tröwung Christi deß Herren / so bekeerind sich zuo Christo mit waarem glauben / vnd bättind den mit vns an / in den jhre vätter gehoffet habend / vnd in dem allein das heyl vnd das läben ist. Dann (damit ich dises ort mit den worten deß Apostels beschliesse1848 / so ist Gott geoffenbaret im fleisch / gerächtgmachet im geist / erschinen den Englen / geprediget den Heyden / geglaubt von der wält / vnd auffgenommen in die herrlikeyt. Wer nun in jhn glaubt / der wirt in ewigkeyt läben / vnd nimmer zeschanden werden.

1849 Auff söllichs ist noch überig der letst teyl zuo erleüteren / der da begreifft / das Gott der himmlisch vatter der vorhin über die wält erzürnet was / in seinem eingebornen Sun vnserem Herren Jesu Christo versünt sey. Vnnd ist deßhalb für das erst zuo erklären / das Gott über die gantze wält erzürnet gewesen sey. Das ist nun nit schwär zuo erzeigen / Dann Gott zürnet über die sünd / die gantz wält aber ist vnder der sünd begriffen / darumb volget dz der gerächt Gott über die gantze wält träffenlich zürne. Vnnd Paulus spricht1850 / Gottes zorn wirt von himmel geoffenbaret über alles gottloß wäsen vnd vnrecht der menschen. Jtem er spricht auch das alle menschen der sünd vnderworffen sygind. Vnd zuo bestätigung desselben zücht er dise sprüch vß der gschrifft an1851 / Es ist keiner fromb / auch nit einer. Es ist keiner der verständig sey / da ist nit der nach Gott frage / 1852 Sie sind all abgewichen / vnnd allesamen vnnütz worden / Da ist nitt der guots thüye / auch nit einer. Jr schlund ist ein offen grab / mit jren zungen handlend sie truglich. Nateren gifft ist vnder jhren läfftzen. Jr mund ist voll fluochens vnd bitterkeyt. Jre füß sind schnäll bluot zuo vergiessen. Jn jhren wägen ist zerbrächung vnd arbeytsäligkeyt / vnd den wäg deß fridens wüssend sie nitt. Es ist kein forcht Gottes vor jhren augen. Vnd damit aber die Jsraeliter nicht antwortetind / dises gienge das volck Gottes nichts an / sonder allein die gottlosen vnd Heyden / So setzt er gleich drauff / Wir wüssend aber / das was das gsatzt sagt / das sagt es denen die vnnder dem gsatzt sind / auff das aller mund verstopffet werde / vnnd alle wält Gott schuldig sey. Da wirt niemand außgenommen. Dann zun Galatern spricht gedachter Apostel auch1853 / Er hat sie alle vnder die sünd verschlossen / auff das er sich aller erbarme. 1854 Darauß volget nun / das die gantze wält dem zorn deß gerächten Gottes vnderworffen gewesen sey. Von welchem auch geredt wirt Ephe. am ij. iiij. vnd v. Capitel.

Diser sündthafften wält aber / ist der himmlisch vatter widerumb versünt vnd befridet durch seinen eingebornen sun vnseren Herren Jesum Christum. Welches ich verhoff gnuogsam zuo bezügen mit der einigen zügnuß deß vatters selb. Dann erstlich als Christus yetzund getaufft vom tauff herauß steig / darnach als er sich vor dem angesicht seiner hiezuo besonders erwölten jüngeren vergstaltet / redt der vatter von himmel herab auff erden über jn / vnd bezeüget heiter sprächende1855 / Diß ist mein geliebter sun / in dem mein seel versünt / gestillet vnd befridet ist / den hörend. Vnd dise zeügnuß lißt man auch vom heiligen Propheten Esaia am xlij. Cap. vorgesagt sein. Es hats auch der heilig Apostel Petrus wideräferet in der ij. Epistel am j. Capitel. Paulus aber hat dises als vil als erleüteret / da er spricht1856 / Es ist das wolgefallen deß vatters gewesen / das in jm alle völle wonen sölte / vnd das alles durch jn versünet wurde zuo jm selbs / es sey auff erden oder im himmel. Jn himmlen aber ist der vatter / auf erden sind wir

1847 1.Pet.2.
1848 1.Tim.2.
1849 Das Gott / der über die welt ertürnet was / in seinem sun versünt sey.
1850 Rom.1.
1851 Psalm 13.
1852 Rom.3.
1853 Gal.3.
1854 Rom.11.
1855 Math.3.17.
1856 Col.1.

Predig.
tag erfüllt. Wir sind yetzund das außerwoͤlt geschlaͤcht / nach der leer S. Peters1847 / das Küngklich Priesterthumb / das heilig volck / das volck deß eygenthums / beruͤfft das wir außkündind die krafft deß der vnns beruͤfft hatt vonn der finsternuß zuͦ seinem wunderbaren liecht. Darumb woͤllend die arbendsaͤligen Juden nicht taͤglich mehr inn noch groͤbere jrrthumb sich ynwicklen / vnnd mitt vnzalbaren plagen gestraafft werden / vnnd auch entlich ewig verderben / nach der troͤwung Christi deß Herren / so bekeerind sich zuͦ Christo mit waarem glauben / vnd baͤttind den mit vns an / in den jhre vaͤtter gehoffet habend / vnd in dem allein das heyl vnd das laͤben ist. Dann (damit ich dises ort mit den worten deß Apostels beschliesse1848 / so ist Gott geoffenbaret im fleisch / geraͤchtgmachet im geist / erschinen den Englen / geprediget den Heyden / geglaubt von der waͤlt / vnd auffgenommen in die herrlikeyt. Wer nun in jhn glaubt / der wirt in ewigkeyt laͤben / vnd nimmer zeschanden werden.

1849 Auff soͤllichs ist noch überig der letst teyl zuͦ erleüteren / der da begreifft / das Gott der himmlisch vatter der vorhin über die waͤlt erzürnet was / in seinem eingebornen Sun vnserem Herren Jesu Christo versuͤnt sey. Vnnd ist deßhalb für das erst zuͦ erklaͤren / das Gott über die gantze waͤlt erzürnet gewesen sey. Das ist nun nit schwaͤr zuͦ erzeigen / Dann Gott zürnet über die sünd / die gantz waͤlt aber ist vnder der sünd begriffen / darumb volget dz der geraͤcht Gott über die gantze waͤlt traͤffenlich zürne. Vnnd Paulus spricht1850 / Gottes zorn wirt von himmel geoffenbaret über alles gottloß waͤsen vnd vnrecht der menschen. Jtem er spricht auch das alle menschen der sünd vnderworffen sygind. Vnd zuͦ bestaͤtigung desselben zücht er dise sprüch vß der gschrifft an1851 / Es ist keiner fromb / auch nit einer. Es ist keiner der verstaͤndig sey / da ist nit der nach Gott frage / 1852 Sie sind all abgewichen / vnnd allesamen vnnütz worden / Da ist nitt der guͦts thuͤye / auch nit einer. Jr schlund ist ein offen grab / mit jren zungen handlend sie truglich. Nateren gifft ist vnder jhren laͤfftzen. Jr mund ist voll fluͦchens vnd bitterkeyt. Jre fuͤß sind schnaͤll bluͦt zuͦ vergiessen. Jn jhren waͤgen ist zerbraͤchung vnd arbeytsaͤligkeyt / vnd den waͤg deß fridens wüssend sie nitt. Es ist kein forcht Gottes vor jhren augen. Vnd damit aber die Jsraeliter nicht antwortetind / dises gienge das volck Gottes nichts an / sonder allein die gottlosen vnd Heyden / So setzt er gleich drauff / Wir wüssend aber / das was das gsatzt sagt / das sagt es denen die vnnder dem gsatzt sind / auff das aller mund verstopffet werde / vnnd alle waͤlt Gott schuldig sey. Da wirt niemand außgenommen. Dann zun Galatern spricht gedachter Apostel auch1853 / Er hat sie alle vnder die sünd verschlossen / auff das er sich aller erbarme. 1854 Darauß volget nun / das die gantze waͤlt dem zorn deß geraͤchten Gottes vnderworffen gewesen sey. Von welchem auch geredt wirt Ephe. am ij. iiij. vnd v. Capitel.

Diser sündthafften waͤlt aber / ist der himmlisch vatter widerumb versuͤnt vnd befridet durch seinen eingebornen sun vnseren Herren Jesum Christum. Welches ich verhoff gnuͦgsam zuͦ bezügen mit der einigen zügnuß deß vatters selb. Dann erstlich als Christus yetzund getaufft vom tauff herauß steig / darnach als er sich vor dem angesicht seiner hiezuͦ besonders erwoͤlten jüngeren vergstaltet / redt der vatter von himmel herab auff erden über jn / vnd bezeüget heiter spraͤchende1855 / Diß ist mein geliebter sun / in dem mein seel versuͤnt / gestillet vnd befridet ist / den hoͤrend. Vnd dise zeügnuß lißt man auch vom heiligen Propheten Esaia am xlij. Cap. vorgesagt sein. Es hats auch der heilig Apostel Petrus wideraͤferet in der ij. Epistel am j. Capitel. Paulus aber hat dises als vil als erleüteret / da er spricht1856 / Es ist das wolgefallen deß vatters gewesen / das in jm alle voͤlle wonen soͤlte / vnd das alles durch jn versuͤnet wurde zuͦ jm selbs / es sey auff erden oder im himmel. Jn himmlen aber ist der vatter / auf erden sind wir

1847 1.Pet.2.
1848 1.Tim.2.
1849 Das Gott / der über die welt ertürnet was / in seinem sun versuͤnt sey.
1850 Rom.1.
1851 Psalm 13.
1852 Rom.3.
1853 Gal.3.
1854 Rom.11.
1855 Math.3.17.
1856 Col.1.
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                   noch gro&#x0364;bere jrrthumb sich ynwicklen / vnnd mitt vnzalbaren plagen gestraafft
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                   darnach als er sich vor dem angesicht seiner hiezu&#x0366; besonders erwo&#x0364;lten jüngeren
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[CCXXV./0541] Predig. tag erfüllt. Wir sind yetzund das außerwoͤlt geschlaͤcht / nach der leer S. Peters 1847 / das Küngklich Priesterthumb / das heilig volck / das volck deß eygenthums / beruͤfft das wir außkündind die krafft deß der vnns beruͤfft hatt vonn der finsternuß zuͦ seinem wunderbaren liecht. Darumb woͤllend die arbendsaͤligen Juden nicht taͤglich mehr inn noch groͤbere jrrthumb sich ynwicklen / vnnd mitt vnzalbaren plagen gestraafft werden / vnnd auch entlich ewig verderben / nach der troͤwung Christi deß Herren / so bekeerind sich zuͦ Christo mit waarem glauben / vnd baͤttind den mit vns an / in den jhre vaͤtter gehoffet habend / vnd in dem allein das heyl vnd das laͤben ist. Dann (damit ich dises ort mit den worten deß Apostels beschliesse 1848 / so ist Gott geoffenbaret im fleisch / geraͤchtgmachet im geist / erschinen den Englen / geprediget den Heyden / geglaubt von der waͤlt / vnd auffgenommen in die herrlikeyt. Wer nun in jhn glaubt / der wirt in ewigkeyt laͤben / vnd nimmer zeschanden werden. 1849 Auff soͤllichs ist noch überig der letst teyl zuͦ erleüteren / der da begreifft / das Gott der himmlisch vatter der vorhin über die waͤlt erzürnet was / in seinem eingebornen Sun vnserem Herren Jesu Christo versuͤnt sey. Vnnd ist deßhalb für das erst zuͦ erklaͤren / das Gott über die gantze waͤlt erzürnet gewesen sey. Das ist nun nit schwaͤr zuͦ erzeigen / Dann Gott zürnet über die sünd / die gantz waͤlt aber ist vnder der sünd begriffen / darumb volget dz der geraͤcht Gott über die gantze waͤlt traͤffenlich zürne. Vnnd Paulus spricht 1850 / Gottes zorn wirt von himmel geoffenbaret über alles gottloß waͤsen vnd vnrecht der menschen. Jtem er spricht auch das alle menschen der sünd vnderworffen sygind. Vnd zuͦ bestaͤtigung desselben zücht er dise sprüch vß der gschrifft an 1851 / Es ist keiner fromb / auch nit einer. Es ist keiner der verstaͤndig sey / da ist nit der nach Gott frage / 1852 Sie sind all abgewichen / vnnd allesamen vnnütz worden / Da ist nitt der guͦts thuͤye / auch nit einer. Jr schlund ist ein offen grab / mit jren zungen handlend sie truglich. Nateren gifft ist vnder jhren laͤfftzen. Jr mund ist voll fluͦchens vnd bitterkeyt. Jre fuͤß sind schnaͤll bluͦt zuͦ vergiessen. Jn jhren waͤgen ist zerbraͤchung vnd arbeytsaͤligkeyt / vnd den waͤg deß fridens wüssend sie nitt. Es ist kein forcht Gottes vor jhren augen. Vnd damit aber die Jsraeliter nicht antwortetind / dises gienge das volck Gottes nichts an / sonder allein die gottlosen vnd Heyden / So setzt er gleich drauff / Wir wüssend aber / das was das gsatzt sagt / das sagt es denen die vnnder dem gsatzt sind / auff das aller mund verstopffet werde / vnnd alle waͤlt Gott schuldig sey. Da wirt niemand außgenommen. Dann zun Galatern spricht gedachter Apostel auch 1853 / Er hat sie alle vnder die sünd verschlossen / auff das er sich aller erbarme. 1854 Darauß volget nun / das die gantze waͤlt dem zorn deß geraͤchten Gottes vnderworffen gewesen sey. Von welchem auch geredt wirt Ephe. am ij. iiij. vnd v. Capitel. Diser sündthafften waͤlt aber / ist der himmlisch vatter widerumb versuͤnt vnd befridet durch seinen eingebornen sun vnseren Herren Jesum Christum. Welches ich verhoff gnuͦgsam zuͦ bezügen mit der einigen zügnuß deß vatters selb. Dann erstlich als Christus yetzund getaufft vom tauff herauß steig / darnach als er sich vor dem angesicht seiner hiezuͦ besonders erwoͤlten jüngeren vergstaltet / redt der vatter von himmel herab auff erden über jn / vnd bezeüget heiter spraͤchende 1855 / Diß ist mein geliebter sun / in dem mein seel versuͤnt / gestillet vnd befridet ist / den hoͤrend. Vnd dise zeügnuß lißt man auch vom heiligen Propheten Esaia am xlij. Cap. vorgesagt sein. Es hats auch der heilig Apostel Petrus wideraͤferet in der ij. Epistel am j. Capitel. Paulus aber hat dises als vil als erleüteret / da er spricht 1856 / Es ist das wolgefallen deß vatters gewesen / das in jm alle voͤlle wonen soͤlte / vnd das alles durch jn versuͤnet wurde zuͦ jm selbs / es sey auff erden oder im himmel. Jn himmlen aber ist der vatter / auf erden sind wir 1847 1.Pet.2. 1848 1.Tim.2. 1849 Das Gott / der über die welt ertürnet was / in seinem sun versuͤnt sey. 1850 Rom.1. 1851 Psalm 13. 1852 Rom.3. 1853 Gal.3. 1854 Rom.11. 1855 Math.3.17. 1856 Col.1.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CCXXV.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/541>, abgerufen am 15.06.2024.