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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Die Dreissigste
willen werden vnd sünden / da spricht er / So es ein scheützliche vnd verdammliche that vnd sünd ist / so der mensch sich selb tödet / wie die waarheyt das heiter bezeüget / Wer wolt dann so vnsinnig sein / das er sprächen wölt / so wöllend wir yetz sünden / das wir nicht hernach sünden müßind / so wöllend wir yetz den todtschlag begon / das wir nicht hernach in Eebruch fallind? Jst nicht wäger / (so die sünd ye so vil herrschet / das man die sünd ee dann die vnschuld erwellt) der vngwüß Eebruch auff das künfftig / dann der gwüß todtschlag auff das gegenwertig? Jst es nit wäger ein laster begon / (so die widerwertigen zeit das mit jhnen bringend) das durch buoß geheylet mög werden / dann ein söliche that thuon / da die heilsam buoß kein statt mer hat? Das sag ich von deren wegen / die nit frömbde / sonder jr eigne sünd zuo vermeiden / damit sie nit etwan durch eins anderen muotwillen gereitzt / vilicht auch jrthalb darin bewilligind / meynend sie söllind jhnen selb den tod anthuon. Das sey aber veer von einem Christenlichen gemüt / das seinem Gott vertrauwet / vnnd auff jhn sein hoffnung gesetzt hat / vnnd sich auff sein hilff verlaßt / ja veer sey das sprich ich / das ein söllichs gemüt einigem wollust deß fleisches zuo bewilligung der schand wiche. Vnnd so die begirlich vngehorsamme / die noch in vnseren stärblichen glideren wonet / wider das gesatzt vnnsers willens / nach seinem gesatzt / vnnd nach seiner art bewegt wirt / wie vil mehr ist sie on schuld in dem leib dessen der nicht bewilliget / so sie doch on schuld ist in dem leib dessen der schlafft. Diß alles mäldet Augustinus. Wir wöllend wider auff das fürnemmen.

1774 Die tätlichen sünden teylend sie abermals / in heimliche verborgne / vnd in heitere vnd offenbare. Heimliche / sind nit die / die vor den menschen verborgen / vnd allein Gott bekannt sind / als da ist gleichßnerey / vnd verböserung deß gmüts deß menschen / sonder die man wol weißt / aber noch nit mencklichen kundtbar vnd offenbar sind / dann die offenbaren gschehend mit wüssen vnd verergerung der gantzen gmeind. Vnd dise sind die schwäreren / jhenes aber die ringeren / so vil die menschen belanget vnd die ergernuß so vilen damit geben wirt. dauon Paulus j. Tim. v.

1775 Es ist auch ein gemeyne vnnd geschickte vnderscheidung der sünd / die gar nach die überigen gestalten vnd teil der sünden alle begreifft / da etlichs ein todsünd / ettlichs aber ein abläßige sünd genennt wirt. Für todtsünd wirt gehalten alle sünd / die von eim vnglöubigen menschen begangen wirt. Für abläßige sünd aber / alle die so von einem glöubigen beschicht. Jch halt aber einfaltig nach der geschrifft / das alle sünd der menschen tödlich sygind / dann sie geschehend wider das gesatzt vnnd den willen Gottes / Den sünden aber gehört der tod / Dann der Prophet spricht / Die seel die da sündet / die sol sterben. So hat auch der Apostel gesprochen / Besoldung der sünden ist der tod. Darumb werdend todsünden genennt vom tod har. Dahar dienend auch dise Apostolische zeügnussen / als da Paulus spricht / Dz wüssend jr / dz kein huorer / oder vnreiner / oder gytiger / der da ist ein götzendiener / erb hat in dem reich Christi vnd Gottes. Diser spruch / welcher stat Ephes. v. wirt auch wideräferet Gal. v. j. Cor. v. vj. Dise sünden aber die von natur für sich selb todsünden sind / die werdend vß gnaden Gottes durch den glauben Jesu Christi / abläßige sünden / dann sie erlangend ablaß vnnd verzeihung von dem barmhertzigen Gott. Darumb hat auch der Apostel zun Röm. am vj. Cap. nit gesprochen / So sey nun kein sünd in euwerem sterblichen leib / sonder / so hersche die sünd nit in euwerem sterblichen leib / gehorsamme zeleisten seinen lüsten. Jtem / So ist nun kein verdamnuß in denen die in Christo Jesu sind / die nit nach dem fleisch wandlend / sonder nach dem geist. Jtem / Wir sind lieben brüder schuldner / nicht dem fleisch / das wir nach dem fleisch läbend / dann wo jhr nach dem fleisch läbend / so werdend jhr sterben müssen / so jhr aber durch den geist deß leibs werck tödend / so werdend

1774 Von verborgnen vnd offnen sünden.
1775 Von der todsünd vnd abläßigen sünd.

Die Dreissigste
willen werden vnd sünden / da spricht er / So es ein scheützliche vnd verdammliche that vnd sünd ist / so der mensch sich selb toͤdet / wie die waarheyt das heiter bezeüget / Wer wolt dann so vnsinnig sein / das er spraͤchen woͤlt / so woͤllend wir yetz sünden / das wir nicht hernach sünden muͤßind / so woͤllend wir yetz den todtschlag begon / das wir nicht hernach in Eebruch fallind? Jst nicht waͤger / (so die sünd ye so vil herrschet / das man die sünd ee dann die vnschuld erwellt) der vngwüß Eebruch auff das künfftig / dann der gwüß todtschlag auff das gegenwertig? Jst es nit waͤger ein laster begon / (so die widerwertigen zeit das mit jhnen bringend) das durch buͦß geheylet moͤg werden / dann ein soͤliche that thuͦn / da die heilsam buͦß kein statt mer hat? Das sag ich von deren wegen / die nit froͤmbde / sonder jr eigne sünd zuͦ vermeiden / damit sie nit etwan durch eins anderen muͦtwillen gereitzt / vilicht auch jrthalb darin bewilligind / meynend sie soͤllind jhnen selb den tod anthuͦn. Das sey aber veer von einem Christenlichen gemuͤt / das seinem Gott vertrauwet / vnnd auff jhn sein hoffnung gesetzt hat / vnnd sich auff sein hilff verlaßt / ja veer sey das sprich ich / das ein soͤllichs gemuͤt einigem wollust deß fleisches zuͦ bewilligung der schand wiche. Vnnd so die begirlich vngehorsamme / die noch in vnseren staͤrblichen glideren wonet / wider das gesatzt vnnsers willens / nach seinem gesatzt / vnnd nach seiner art bewegt wirt / wie vil mehr ist sie on schuld in dem leib dessen der nicht bewilliget / so sie doch on schuld ist in dem leib dessen der schlafft. Diß alles maͤldet Augustinus. Wir woͤllend wider auff das fürnemmen.

1774 Die taͤtlichen sünden teylend sie abermals / in heimliche verborgne / vnd in heitere vnd offenbare. Heimliche / sind nit die / die vor den menschen verborgen / vnd allein Gott bekannt sind / als da ist gleichßnerey / vnd verboͤserung deß gmuͤts deß menschen / sonder die man wol weißt / aber noch nit mencklichen kundtbar vnd offenbar sind / dann die offenbaren gschehend mit wüssen vnd verergerung der gantzen gmeind. Vnd dise sind die schwaͤreren / jhenes aber die ringeren / so vil die menschen belanget vnd die ergernuß so vilen damit geben wirt. dauon Paulus j. Tim. v.

1775 Es ist auch ein gemeyne vnnd geschickte vnderscheidung der sünd / die gar nach die überigen gestalten vnd teil der sünden alle begreifft / da etlichs ein todsünd / ettlichs aber ein ablaͤßige sünd genennt wirt. Für todtsünd wirt gehalten alle sünd / die von eim vngloͤubigen menschen begangen wirt. Für ablaͤßige sünd aber / alle die so von einem gloͤubigen beschicht. Jch halt aber einfaltig nach der geschrifft / das alle sünd der menschen toͤdlich sygind / dann sie geschehend wider das gesatzt vnnd den willen Gottes / Den sünden aber gehoͤrt der tod / Dann der Prophet spricht / Die seel die da sündet / die sol sterben. So hat auch der Apostel gesprochen / Besoldung der sünden ist der tod. Darumb werdend todsünden genennt vom tod har. Dahar dienend auch dise Apostolische zeügnussen / als da Paulus spricht / Dz wüssend jr / dz kein huͦrer / oder vnreiner / oder gytiger / der da ist ein goͤtzendiener / erb hat in dem reich Christi vnd Gottes. Diser spruch / welcher stat Ephes. v. wirt auch wideraͤferet Gal. v. j. Cor. v. vj. Dise sünden aber die von natur für sich selb todsünden sind / die werdend vß gnaden Gottes durch den glauben Jesu Christi / ablaͤßige sünden / dann sie erlangend ablaß vnnd verzeihung von dem barmhertzigen Gott. Darumb hat auch der Apostel zun Roͤm. am vj. Cap. nit gesprochen / So sey nun kein sünd in euwerem sterblichen leib / sonder / so hersche die sünd nit in euwerem sterblichen leib / gehorsamme zeleisten seinen lüsten. Jtem / So ist nun kein verdamnuß in denen die in Christo Jesu sind / die nit nach dem fleisch wandlend / sonder nach dem geist. Jtem / Wir sind lieben bruͤder schuldner / nicht dem fleisch / das wir nach dem fleisch laͤbend / dann wo jhr nach dem fleisch laͤbend / so werdend jhr sterben muͤssen / so jhr aber durch den geist deß leibs werck toͤdend / so werdend

1774 Von verborgnen vnd offnen sünden.
1775 Von der todsünd vnd ablaͤßigen sünd.
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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [213]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/518>, abgerufen am 22.11.2024.