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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
dann Gott ist ein geist / veer von der natur deß kats vnnd leims. 1720 Darumb ist von nöten / dz die bildtnuß Gottes verstanden werde von den geistlichen dingen / namlich von der vntödlikeit / warheit / gerechtigkeit / vnd heilikeit. Dann also schreipt der heilig Apostel Paulus / Werdend ernüweret in dem geist üwers gemüts / vnd ziehend an den neüwen menschen der nach Gott geschaffen ist / in rechtgeschaffner gerechtigkeit vnd heiligung der warheit. Darumb so hatt dem ersten menschen zur volkommen volkommenheit nützit gemanglet / das also auch ein blinder sehen möchte / das der mensch nitt zum tod vnd verderben sonder zum läben vnnd volkomer säligkeit erschaffen.

1721 Es hatt aber Gott / sprechend sy / den fal deß menschen vorgewüßt / den hett er mögen hinderen / wenn er gewellen. So er jnn nun nitt verhinderet / so ist Gott schuldig das Adam gesündet. Das ist aber ein fine disputation / wenn mann also alle forcht Gottes hindan gesetzt / alles wider die Maiestet Gottes vßspüwen darff das eim ins mul kumpt. Vff disen gegenwurff hab ich geantwortet doben gleich imm anfang diser disputation. Darzuo so volget kein notwendigkeit auß dem vorwüssen Gottes / das Adam darumb notwendigklich gesündet habe / das Gott vorgewüßt / das er sünden wurde. Es weißt etwan ein verstendiger vatter auß bösen lasterlichen zeichen / vor / das seyn sun noch muoß erstochen werden vnd vmbkommen / vnd diß sein vorwüssen fält jmm nitt / dann er wirt etwan erstochen von huorey wegen etc. Nun halt man aber nit / das er darumb erstochen syge / Darumb dz der vatter semmlichs vorgewüßt / das er erstochen wurde / sonder darumb das er ein huorer vnd ein Ebrecher gewesen. Darumb spricht auch S. Ambrosius / (oder welcher dann die selbigen bücher geschriben) lib. ij. de uocane Gentium, cap. 4. da er von dem todschlag Cains rett / Gott wußt on zweyfel vorhin zuo was end sein taube vnsinnige graten wurde. Aber auß dem das dz Göttlich vorwüssen nitt mocht betrogen werden / ward darumb das laster seins bösen willens nitt auß notwendigkeit zuo sünden getriben / etc. Vnnd Augustinus de libero arbitrio lib. 3. cap.4. Wie du mitt deiner gedechtnuß nitt zwingst das das geschehen syge / das schon für ist / also zwingt auch Gott nitt mitt seim vorwüssen / das man thuon müße das noch geschehen wirt. Vnd wie du etlicher dingen / die du thon hast / gedenckst / vnd aber darumb nitt alles thon hast / deß du gedenckst / Also weißt Gott alle ding vor / deren er ein vrsach vnd vrhab ist / er ist aber darumb nitt aller dingen ein vrsach vnd ein vrhab die er vorhin weißt. Deß er aber nitt ein böser vrhab ist / deß ist er doch ein gerechter richter / etc.

Disem vorgenden gegenwurff ist auch diser nachfolgend verwannt / da sy sprechend / Gott hatt von ewigkeit har beschlossen vnd fürgenommen / dz menschlich geschlecht auß der knechtschafft der sünden zuo erledigen / Darumb habend wir müssen in die sünd fallen / auff das die herrligkeit Gottes dardurch dest scheinbarer wurde / nach der leer Pauli / wo die sünd überhand gnommen hat / da wirt auch die gnad noch mer überhand nemmen. Da ist aber zuo verwunderen / das dise leüth nitt vil me bey jnen selb das bedenckend / das Gott jmm selb / auß vnd von jmm selb on vns / zur säligkeit genuogsamm ist / vnnd das sein herrligkeit über alle himmel reicht / wenn schon kein creatur nimmer erschaffen wäre. Jst nitt Gott von ewigkeit? Die gesch^pfft aber ist nitt von ewigkeit. Gott aber ist herrlich von ewigkeit / darumb ist er herrlich on vns. Vnnd wer wil also in die aberwitz gon / das er well meinen / das diß ewig liecht etwas herrligkeit empfahe vonn vnserer finsternuß / vonn disem vnserem gestanck vnd sünden? Solt die herrligkeit Gottes on vnsere laster nüt sein? Der weyß mann spricht imm Ecclesiastico / Sprich nit / der Herr ist schuldig dz ich abgeträtten bin / dann du solt nit thuon was Gott hasset. Sprich nit / Er hatt mich machen jrren / dann er bedarff der gottlosen nichts. Allen gerüwel

1720 Von der bildtnuß Gottes.
1721 Von dem das Gott deß menschen fal vorgewußt.

Predig.
dann Gott ist ein geist / veer von der natur deß kats vnnd leims. 1720 Darumb ist von noͤten / dz die bildtnuß Gottes verstanden werde von den geistlichen dingen / namlich von der vntoͤdlikeit / warheit / gerechtigkeit / vnd heilikeit. Dann also schreipt der heilig Apostel Paulus / Werdend ernüweret in dem geist üwers gemuͤts / vnd ziehend an den neüwen menschen der nach Gott geschaffen ist / in rechtgeschaffner gerechtigkeit vnd heiligung der warheit. Darumb so hatt dem ersten menschen zur volkommen volkommenheit nützit gemanglet / das also auch ein blinder sehen moͤchte / das der mensch nitt zum tod vnd verderben sonder zum laͤben vnnd volkomer saͤligkeit erschaffen.

1721 Es hatt aber Gott / sprechend sy / den fal deß menschen vorgewüßt / den hett er moͤgen hinderen / wenn er gewellen. So er jnn nun nitt verhinderet / so ist Gott schuldig das Adam gesündet. Das ist aber ein fine disputation / wenn mann also alle forcht Gottes hindan gesetzt / alles wider die Maiestet Gottes vßspüwen darff das eim ins mul kumpt. Vff disen gegenwurff hab ich geantwortet doben gleich imm anfang diser disputation. Darzuͦ so volget kein notwendigkeit auß dem vorwüssen Gottes / das Adam darumb notwendigklich gesündet habe / das Gott vorgewüßt / das er sünden wurde. Es weißt etwan ein verstendiger vatter auß boͤsen lasterlichen zeichen / vor / das seyn sun noch muͦß erstochen werden vnd vmbkommen / vnd diß sein vorwüssen faͤlt jmm nitt / dann er wirt etwan erstochen von huͦrey wegen ꝛc. Nun halt man aber nit / das er darumb erstochen syge / Darumb dz der vatter semmlichs vorgewüßt / das er erstochen wurde / sonder darumb das er ein huͦrer vnd ein Ebrecher gewesen. Darumb spricht auch S. Ambrosius / (oder welcher dann die selbigen buͤcher geschriben) lib. ij. de uͦcane Gentium, cap. 4. da er von dem todschlag Cains rett / Gott wußt on zweyfel vorhin zuͦ was end sein taube vnsinnige graten wurde. Aber auß dem das dz Goͤttlich vorwüssen nitt mocht betrogen werden / ward darumb das laster seins boͤsen willens nitt auß notwendigkeit zuͦ sünden getriben / ꝛc. Vnnd Augustinus de libero arbitrio lib. 3. cap.4. Wie du mitt deiner gedechtnuß nitt zwingst das das geschehen syge / das schon für ist / also zwingt auch Gott nitt mitt seim vorwüssen / das man thuͦn muͤße das noch geschehen wirt. Vnd wie du etlicher dingen / die du thon hast / gedenckst / vnd aber darumb nitt alles thon hast / deß du gedenckst / Also weißt Gott alle ding vor / deren er ein vrsach vnd vrhab ist / er ist aber darumb nitt aller dingen ein vrsach vnd ein vrhab die er vorhin weißt. Deß er aber nitt ein boͤser vrhab ist / deß ist er doch ein gerechter richter / ꝛc.

Disem vorgenden gegenwurff ist auch diser nachfolgend verwannt / da sy sprechend / Gott hatt von ewigkeit har beschlossen vnd fürgenommen / dz menschlich geschlecht auß der knechtschafft der sünden zuͦ erledigen / Darumb habend wir muͤssen in die sünd fallen / auff das die herrligkeit Gottes dardurch dest scheinbarer wurde / nach der leer Pauli / wo die sünd überhand gnommen hat / da wirt auch die gnad noch mer überhand nemmen. Da ist aber zuͦ verwunderen / das dise leüth nitt vil me bey jnen selb das bedenckend / das Gott jmm selb / auß vnd von jmm selb on vns / zur saͤligkeit genuͦgsamm ist / vnnd das sein herrligkeit über alle himmel reicht / wenn schon kein creatur nimmer erschaffen waͤre. Jst nitt Gott von ewigkeit? Die geschˆpfft aber ist nitt von ewigkeit. Gott aber ist herrlich von ewigkeit / darumb ist er herrlich on vns. Vnnd wer wil also in die aberwitz gon / das er well meinen / das diß ewig liecht etwas herrligkeit empfahe vonn vnserer finsternuß / vonn disem vnserem gestanck vnd sünden? Solt die herrligkeit Gottes on vnsere laster nüt sein? Der weyß mann spricht imm Ecclesiastico / Sprich nit / der Herr ist schuldig dz ich abgetraͤtten bin / dann du solt nit thuͦn was Gott hasset. Sprich nit / Er hatt mich machen jrren / dann er bedarff der gottlosen nichts. Allen gerüwel

1720 Von der bildtnuß Gottes.
1721 Von dem das Gott deß menschen fal vorgewußt.
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[CCIIII./0499] Predig. dann Gott ist ein geist / veer von der natur deß kats vnnd leims. 1720 Darumb ist von noͤten / dz die bildtnuß Gottes verstanden werde von den geistlichen dingen / namlich von der vntoͤdlikeit / warheit / gerechtigkeit / vnd heilikeit. Dann also schreipt der heilig Apostel Paulus / Werdend ernüweret in dem geist üwers gemuͤts / vnd ziehend an den neüwen menschen der nach Gott geschaffen ist / in rechtgeschaffner gerechtigkeit vnd heiligung der warheit. Darumb so hatt dem ersten menschen zur volkommen volkommenheit nützit gemanglet / das also auch ein blinder sehen moͤchte / das der mensch nitt zum tod vnd verderben sonder zum laͤben vnnd volkomer saͤligkeit erschaffen. 1721 Es hatt aber Gott / sprechend sy / den fal deß menschen vorgewüßt / den hett er moͤgen hinderen / wenn er gewellen. So er jnn nun nitt verhinderet / so ist Gott schuldig das Adam gesündet. Das ist aber ein fine disputation / wenn mann also alle forcht Gottes hindan gesetzt / alles wider die Maiestet Gottes vßspüwen darff das eim ins mul kumpt. Vff disen gegenwurff hab ich geantwortet doben gleich imm anfang diser disputation. Darzuͦ so volget kein notwendigkeit auß dem vorwüssen Gottes / das Adam darumb notwendigklich gesündet habe / das Gott vorgewüßt / das er sünden wurde. Es weißt etwan ein verstendiger vatter auß boͤsen lasterlichen zeichen / vor / das seyn sun noch muͦß erstochen werden vnd vmbkommen / vnd diß sein vorwüssen faͤlt jmm nitt / dann er wirt etwan erstochen von huͦrey wegen ꝛc. Nun halt man aber nit / das er darumb erstochen syge / Darumb dz der vatter semmlichs vorgewüßt / das er erstochen wurde / sonder darumb das er ein huͦrer vnd ein Ebrecher gewesen. Darumb spricht auch S. Ambrosius / (oder welcher dann die selbigen buͤcher geschriben) lib. ij. de uͦcane Gentium, cap. 4. da er von dem todschlag Cains rett / Gott wußt on zweyfel vorhin zuͦ was end sein taube vnsinnige graten wurde. Aber auß dem das dz Goͤttlich vorwüssen nitt mocht betrogen werden / ward darumb das laster seins boͤsen willens nitt auß notwendigkeit zuͦ sünden getriben / ꝛc. Vnnd Augustinus de libero arbitrio lib. 3. cap.4. Wie du mitt deiner gedechtnuß nitt zwingst das das geschehen syge / das schon für ist / also zwingt auch Gott nitt mitt seim vorwüssen / das man thuͦn muͤße das noch geschehen wirt. Vnd wie du etlicher dingen / die du thon hast / gedenckst / vnd aber darumb nitt alles thon hast / deß du gedenckst / Also weißt Gott alle ding vor / deren er ein vrsach vnd vrhab ist / er ist aber darumb nitt aller dingen ein vrsach vnd ein vrhab die er vorhin weißt. Deß er aber nitt ein boͤser vrhab ist / deß ist er doch ein gerechter richter / ꝛc. Disem vorgenden gegenwurff ist auch diser nachfolgend verwannt / da sy sprechend / Gott hatt von ewigkeit har beschlossen vnd fürgenommen / dz menschlich geschlecht auß der knechtschafft der sünden zuͦ erledigen / Darumb habend wir muͤssen in die sünd fallen / auff das die herrligkeit Gottes dardurch dest scheinbarer wurde / nach der leer Pauli / wo die sünd überhand gnommen hat / da wirt auch die gnad noch mer überhand nemmen. Da ist aber zuͦ verwunderen / das dise leüth nitt vil me bey jnen selb das bedenckend / das Gott jmm selb / auß vnd von jmm selb on vns / zur saͤligkeit genuͦgsamm ist / vnnd das sein herrligkeit über alle himmel reicht / wenn schon kein creatur nimmer erschaffen waͤre. Jst nitt Gott von ewigkeit? Die geschˆpfft aber ist nitt von ewigkeit. Gott aber ist herrlich von ewigkeit / darumb ist er herrlich on vns. Vnnd wer wil also in die aberwitz gon / das er well meinen / das diß ewig liecht etwas herrligkeit empfahe vonn vnserer finsternuß / vonn disem vnserem gestanck vnd sünden? Solt die herrligkeit Gottes on vnsere laster nüt sein? Der weyß mann spricht imm Ecclesiastico / Sprich nit / der Herr ist schuldig dz ich abgetraͤtten bin / dann du solt nit thuͦn was Gott hasset. Sprich nit / Er hatt mich machen jrren / dann er bedarff der gottlosen nichts. Allen gerüwel 1720 Von der bildtnuß Gottes. 1721 Von dem das Gott deß menschen fal vorgewußt.

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Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2014-03-16T11:00:00Z)
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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CCIIII.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/499>, abgerufen am 15.06.2024.