Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

Bild:
<< vorherige Seite

Predig.
that das böß werck auß verkertem willen / zog auch den man mit jren / der guotwillig in die gemeinschafft deß bösen volget. Welches die geschrifft alles mitt disen worten deütlich außtruckt1711 / vnd das weyb schouwet an / das der boum guot vnd lustig was daruon zuo essen / vnd lieblich anzuoschowen / das es ein lustiger boum was anzuosehen / vnd brach der frucht ab / vnd aß / vnd gab jrem man auch daruon vnnd er aß. Sich da hast du den anfang deß bösen / namlich den teüfel / du hast auch / was das gemüt vnd den willen deß menschen bewegt hab / namlich das falsch fürgeben deß teüfels / vnd rümen der frucht deß boums / ja die lutere luge. Vnnd das lieblich lustig ansehen deß boums. Sy thuond auch söllichs frywillig / verfürt durch hoffnung eins besseren läbens vnnd weyßheit zuo erlangen / welche jnen der verfürer lugenhafftiklich verheissen hatt. Darumb so beschleüssend wir eigentlich / das die sünd nitt auß Gott / der das böß hasset vnd verbütet entspringe / sonder auß dem teüfel / vnd auß fryem willen vnd erwellung der ersten menschen vnnd auß erwellung vnnd fryem willen der ersten menschen welcher durch deß teüfels luginen vnnd falschen schein deß guoten also verböseret ward. Deßhalb so ist der teüfel / vnnd der gehorsammend verböseret will deß menschen / die eigenlich vnnd warhafft vrsach der sünd vnnd deß bösen.

1712Dises übel aber ist auß vnseren ersten elteren in alle nachkomnen geflossen / das auch auff den hüttigen tag die sünd nienenhar anderst / dann auß vns selbs / das ist / auß vnserem verkerten vrtheil vnnd bösen willen / vnd auß dem jngeben deß teüfels entspringt. Dann die wurtzen deß bösen ist in vns auß diser ersten verderbnuß har / vnnd gebirt auß jr selb ein fules schoß / das jrer natur gleich vnnd änlich ist / welches der teüfel auch jetz / wie von anfang / mitt seinen künsten luginen vnd betriegungen herfür zücht fürderet meeret vnd pflantzet / der doch vergeben arbeitete / wo wir vns jm zuo wilfaren nit ergäbind. Damitt wir aber an dem destminder zweyfels habind / vnnd es alles dest heiterer syge / so wollend wir zuo bestetigung vnnd zuo erklärnuß dessen / zwo heitere kundschafften hinzuo setzen / die ein auß der Euangelischen die ander auß der Apostolischen geschrifft vnd leer. Es spricht der Herr im Euangelio1713 / Der teüfel ist ein todschleger von anfang / vnd ist nit bestanden in der warheit dann die warheit ist nitt in jm. Wenn er die lugen rett / so rett er von seinem eignen / dann er ist ein lugner / vnnd ein vatter der selbigen / namlich der luge. Auß disen heiteren worten deß Herren verstond wir / das daß böß dem teüfel sol zuogeben werden / welcher / in der warheit vnnd güte erschaffen / aber in der warheit vnnd güte nitt bestanden sonder von seiner natur in deren er guot erschaffen was / abgewichen / vnd auß seiner eignen schuld in ein andere / namlich in ein böse natur / gefallen ist vnd hatt auß jm selb alles böses (wie wir erst in der histori der ersten elteren gesehen habend ) in die wält außgespreitet / nammlich todschlag vnd lugenen (vnder welchen alles böß vergriffen wirt) dessen er heiter ein vatter / das ist / ein vrsach / ein vrhab / ein brunnen vnd vrsprung genempt wirt. Nit dz er also von Gott erschaffen syge / sonder das er in der warheit nitt bestanden ist. Darumb so man vns hie engegen wirfft / wohar der teüfel sein vrsprung habe / ob er nitt auch von Gott erschaffen syge? Antwortend wir / dz ja Gott alle Engel erschaffen habe / auch die / die hienach abfellig vnd zuo teüflen worden. Aber von der vrsach wegen mag darumb das böß nitt auff Gott gelegt werden. Dann wir wüssend das Gott von anfang alle Engel guot erschaffen. Dann alles das Gott erschaffen was guot. Darzuo so stat auch dz der teüffel in der warheit nit bestanden das ist das / er von der warheit abgefallen syge. Da von er aber nitt hette mögen abfallen / wen er nitt vorhin darinn gestanden wäre. Darumb hatt Gott von anfang alle Engel in die warheit gestellt. Warheit

1711 Gen.3.
1712 Das die sünd auß deß teüfels ingeben vnd vnserem bösen willen entspringe.
1713 Joan.8.

Predig.
that das boͤß werck auß verkertem willen / zog auch den man mit jren / der guͦtwillig in die gemeinschafft deß boͤsen volget. Welches die geschrifft alles mitt disen worten deütlich außtruckt1711 / vnd das weyb schouwet an / das der boum guͦt vnd lustig was daruͦn zuͦ essen / vnd lieblich anzuͦschowen / das es ein lustiger boum was anzuͦsehen / vnd brach der frucht ab / vnd aß / vnd gab jrem man auch daruͦn vnnd er aß. Sich da hast du den anfang deß boͤsen / namlich den teüfel / du hast auch / was das gemuͤt vnd den willen deß menschen bewegt hab / namlich das falsch fürgeben deß teüfels / vnd ruͤmen der frucht deß boums / ja die lutere luge. Vnnd das lieblich lustig ansehen deß boums. Sy thuͦnd auch soͤllichs frywillig / verfuͤrt durch hoffnung eins besseren laͤbens vnnd weyßheit zuͦ erlangen / welche jnen der verfuͤrer lugenhafftiklich verheissen hatt. Darumb so beschleüssend wir eigentlich / das die sünd nitt auß Gott / der das boͤß hasset vnd verbütet entspringe / sonder auß dem teüfel / vnd auß fryem willen vnd erwellung der ersten menschen vnnd auß erwellung vnnd fryem willen der ersten menschen welcher durch deß teüfels luginen vnnd falschen schein deß guͦten also verboͤseret ward. Deßhalb so ist der teüfel / vnnd der gehorsammend verboͤseret will deß menschen / die eigenlich vnnd warhafft vrsach der sünd vnnd deß boͤsen.

1712Dises übel aber ist auß vnseren ersten elteren in alle nachkomnen geflossen / das auch auff den hüttigen tag die sünd nienenhar anderst / dann auß vns selbs / das ist / auß vnserem verkerten vrtheil vnnd boͤsen willen / vnd auß dem jngeben deß teüfels entspringt. Dann die wurtzen deß boͤsen ist in vns auß diser ersten verderbnuß har / vnnd gebirt auß jr selb ein fules schoß / das jrer natur gleich vnnd aͤnlich ist / welches der teüfel auch jetz / wie von anfang / mitt seinen künsten luginen vnd betriegungen herfür zücht fürderet meeret vnd pflantzet / der doch vergeben arbeitete / wo wir vns jm zuͦ wilfaren nit ergaͤbind. Damitt wir aber an dem destminder zweyfels habind / vnnd es alles dest heiterer syge / so wollend wir zuͦ bestetigung vnnd zuͦ erklaͤrnuß dessen / zwo heitere kundschafften hinzuͦ setzen / die ein auß der Euangelischen die ander auß der Apostolischen geschrifft vnd leer. Es spricht der Herr im Euangelio1713 / Der teüfel ist ein todschleger von anfang / vnd ist nit bestanden in der warheit dann die warheit ist nitt in jm. Wenn er die lugen rett / so rett er von seinem eignen / dann er ist ein lugner / vnnd ein vatter der selbigen / namlich der luge. Auß disen heiteren worten deß Herren verstond wir / das daß boͤß dem teüfel sol zuͦgeben werden / welcher / in der warheit vnnd guͤte erschaffen / aber in der warheit vnnd guͤte nitt bestanden sonder von seiner natur in deren er guͦt erschaffen was / abgewichen / vnd auß seiner eignen schuld in ein andere / namlich in ein boͤse natur / gefallen ist vnd hatt auß jm selb alles boͤses (wie wir erst in der histori der ersten elteren gesehen habend ) in die waͤlt außgespreitet / nammlich todschlag vnd lugenen (vnder welchen alles boͤß vergriffen wirt) dessen er heiter ein vatter / das ist / ein vrsach / ein vrhab / ein brunnen vnd vrsprung genempt wirt. Nit dz er also von Gott erschaffen syge / sonder das er in der warheit nitt bestanden ist. Darumb so man vns hie engegen wirfft / wohar der teüfel sein vrsprung habe / ob er nitt auch von Gott erschaffen syge? Antwortend wir / dz ja Gott alle Engel erschaffen habe / auch die / die hienach abfellig vnd zuͦ teüflen worden. Aber von der vrsach wegen mag darumb das boͤß nitt auff Gott gelegt werden. Dann wir wüssend das Gott von anfang alle Engel guͦt erschaffen. Dann alles das Gott erschaffen was guͦt. Darzuͦ so stat auch dz der teüffel in der warheit nit bestanden das ist das / er von der warheit abgefallen syge. Da von er aber nitt hette moͤgen abfallen / wen er nitt vorhin darinn gestanden waͤre. Darumb hatt Gott von anfang alle Engel in die warheit gestellt. Warheit

1711 Gen.3.
1712 Das die sünd auß deß teüfels ingeben vnd vnserem boͤsen willen entspringe.
1713 Joan.8.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0495" n="CCII."/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#c"><hi rendition="#b"><hi rendition="#in">P</hi>redig.</hi></hi><lb/></fw>that
                   das bo&#x0364;ß werck auß verkertem willen / zog auch den man mit jren / der gu&#x0366;twillig in
                   die gemeinschafft deß bo&#x0364;sen volget. Welches die geschrifft alles mitt disen worten
                   deütlich außtruckt<note place="foot" n="1711"> Gen.3.</note> /
                   vnd das weyb schouwet an / das der boum gu&#x0366;t vnd lustig was daru&#x0366;n zu&#x0366; essen / vnd
                   lieblich anzu&#x0366;schowen / das es ein lustiger boum was anzu&#x0366;sehen / vnd brach der
                   frucht ab / vnd aß / vnd gab jrem man auch daru&#x0366;n vnnd er aß. Sich da hast du den
                   anfang deß bo&#x0364;sen / namlich den teüfel / du hast auch / was das gemu&#x0364;t vnd den
                   willen deß menschen bewegt hab / namlich das falsch fürgeben deß teüfels / vnd
                   ru&#x0364;men der frucht deß boums / ja die lutere luge. Vnnd das lieblich lustig ansehen
                   deß boums. Sy thu&#x0366;nd auch so&#x0364;llichs frywillig / verfu&#x0364;rt durch hoffnung eins
                   besseren la&#x0364;bens vnnd weyßheit zu&#x0366; erlangen / welche jnen der verfu&#x0364;rer
                   lugenhafftiklich verheissen hatt. Darumb so beschleüssend wir eigentlich / das die
                   sünd nitt auß Gott / der das bo&#x0364;ß hasset vnd verbütet entspringe / sonder auß dem
                   teüfel / vnd auß fryem willen vnd erwellung der ersten menschen vnnd auß erwellung
                   vnnd fryem willen der ersten menschen welcher durch deß teüfels luginen vnnd
                   falschen schein deß gu&#x0366;ten also verbo&#x0364;seret ward. Deßhalb so ist der
                   teüfel / vnnd der gehorsammend verbo&#x0364;seret will deß menschen / die
                   eigenlich vnnd warhafft vrsach der sünd vnnd deß bo&#x0364;sen.</p><lb/>
          <p><note place="foot" n="1712"> Das die sünd auß deß teüfels ingeben
                      vnd vnserem bo&#x0364;sen willen entspringe.</note>Dises übel aber ist auß vnseren
                   ersten elteren in alle nachkomnen geflossen / das auch auff den hüttigen tag die
                   sünd nienenhar anderst / dann auß vns selbs / das ist / auß vnserem verkerten
                   vrtheil vnnd bo&#x0364;sen willen / vnd auß dem jngeben deß teüfels entspringt. Dann die
                   wurtzen deß bo&#x0364;sen ist in vns auß diser ersten verderbnuß har / vnnd gebirt auß jr
                   selb ein fules schoß / das jrer natur gleich vnnd a&#x0364;nlich ist /
                   welches der teüfel auch jetz / wie von anfang / mitt seinen künsten luginen vnd
                   betriegungen herfür zücht fürderet meeret vnd pflantzet / der doch vergeben
                   arbeitete / wo wir vns jm zu&#x0366; wilfaren nit erga&#x0364;bind. Damitt wir aber an dem
                   destminder zweyfels habind / vnnd es alles dest heiterer syge / so wollend wir zu&#x0366;
                   bestetigung vnnd zu&#x0366; erkla&#x0364;rnuß dessen / zwo heitere kundschafften hinzu&#x0366; setzen /
                   die ein auß der Euangelischen die ander auß der Apostolischen geschrifft vnd leer.
                   Es spricht der Herr im Euangelio<note place="foot" n="1713">
                      Joan.8.</note> / Der teüfel ist ein todschleger von anfang / vnd ist nit
                   bestanden in der warheit dann die warheit ist nitt in jm. Wenn er die lugen rett /
                   so rett er von seinem eignen / dann er ist ein lugner / vnnd ein vatter der
                   selbigen / namlich der luge. Auß disen heiteren worten deß Herren verstond wir /
                   das daß bo&#x0364;ß dem teüfel sol zu&#x0366;geben werden / welcher / in der warheit vnnd gu&#x0364;te
                   erschaffen / aber in der warheit vnnd gu&#x0364;te nitt bestanden sonder von seiner natur
                   in deren er gu&#x0366;t erschaffen was / abgewichen / vnd auß seiner eignen schuld in ein
                   andere / namlich in ein bo&#x0364;se natur / gefallen ist vnd hatt auß jm selb alles bo&#x0364;ses
                   (wie wir erst in der histori der ersten elteren gesehen habend ) in die wa&#x0364;lt
                   außgespreitet / nammlich todschlag vnd lugenen (vnder welchen alles bo&#x0364;ß vergriffen
                   wirt) dessen er heiter ein vatter / das ist / ein vrsach / ein vrhab / ein brunnen
                   vnd vrsprung genempt wirt. Nit dz er also von Gott erschaffen syge / sonder das er
                   in der warheit nitt bestanden ist. Darumb so man vns hie engegen wirfft / wohar
                   der teüfel sein vrsprung habe / ob er nitt auch von Gott erschaffen syge?
                   Antwortend wir / dz ja Gott alle Engel erschaffen habe / auch die / die hienach
                   abfellig vnd zu&#x0366; teüflen worden. Aber von der vrsach wegen mag darumb das bo&#x0364;ß nitt
                   auff Gott gelegt werden. Dann wir wüssend das Gott von anfang alle Engel gu&#x0366;t
                   erschaffen. Dann alles das Gott erschaffen was gu&#x0366;t. Darzu&#x0366; so stat auch dz der
                   teüffel in der warheit nit bestanden das ist das / er von der warheit abgefallen
                   syge. Da von er aber nitt hette mo&#x0364;gen abfallen / wen er nitt vorhin darinn
                   gestanden wa&#x0364;re. Darumb hatt Gott von anfang alle Engel in die warheit gestellt. Warheit<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[CCII./0495] Predig. that das boͤß werck auß verkertem willen / zog auch den man mit jren / der guͦtwillig in die gemeinschafft deß boͤsen volget. Welches die geschrifft alles mitt disen worten deütlich außtruckt 1711 / vnd das weyb schouwet an / das der boum guͦt vnd lustig was daruͦn zuͦ essen / vnd lieblich anzuͦschowen / das es ein lustiger boum was anzuͦsehen / vnd brach der frucht ab / vnd aß / vnd gab jrem man auch daruͦn vnnd er aß. Sich da hast du den anfang deß boͤsen / namlich den teüfel / du hast auch / was das gemuͤt vnd den willen deß menschen bewegt hab / namlich das falsch fürgeben deß teüfels / vnd ruͤmen der frucht deß boums / ja die lutere luge. Vnnd das lieblich lustig ansehen deß boums. Sy thuͦnd auch soͤllichs frywillig / verfuͤrt durch hoffnung eins besseren laͤbens vnnd weyßheit zuͦ erlangen / welche jnen der verfuͤrer lugenhafftiklich verheissen hatt. Darumb so beschleüssend wir eigentlich / das die sünd nitt auß Gott / der das boͤß hasset vnd verbütet entspringe / sonder auß dem teüfel / vnd auß fryem willen vnd erwellung der ersten menschen vnnd auß erwellung vnnd fryem willen der ersten menschen welcher durch deß teüfels luginen vnnd falschen schein deß guͦten also verboͤseret ward. Deßhalb so ist der teüfel / vnnd der gehorsammend verboͤseret will deß menschen / die eigenlich vnnd warhafft vrsach der sünd vnnd deß boͤsen. 1712Dises übel aber ist auß vnseren ersten elteren in alle nachkomnen geflossen / das auch auff den hüttigen tag die sünd nienenhar anderst / dann auß vns selbs / das ist / auß vnserem verkerten vrtheil vnnd boͤsen willen / vnd auß dem jngeben deß teüfels entspringt. Dann die wurtzen deß boͤsen ist in vns auß diser ersten verderbnuß har / vnnd gebirt auß jr selb ein fules schoß / das jrer natur gleich vnnd aͤnlich ist / welches der teüfel auch jetz / wie von anfang / mitt seinen künsten luginen vnd betriegungen herfür zücht fürderet meeret vnd pflantzet / der doch vergeben arbeitete / wo wir vns jm zuͦ wilfaren nit ergaͤbind. Damitt wir aber an dem destminder zweyfels habind / vnnd es alles dest heiterer syge / so wollend wir zuͦ bestetigung vnnd zuͦ erklaͤrnuß dessen / zwo heitere kundschafften hinzuͦ setzen / die ein auß der Euangelischen die ander auß der Apostolischen geschrifft vnd leer. Es spricht der Herr im Euangelio 1713 / Der teüfel ist ein todschleger von anfang / vnd ist nit bestanden in der warheit dann die warheit ist nitt in jm. Wenn er die lugen rett / so rett er von seinem eignen / dann er ist ein lugner / vnnd ein vatter der selbigen / namlich der luge. Auß disen heiteren worten deß Herren verstond wir / das daß boͤß dem teüfel sol zuͦgeben werden / welcher / in der warheit vnnd guͤte erschaffen / aber in der warheit vnnd guͤte nitt bestanden sonder von seiner natur in deren er guͦt erschaffen was / abgewichen / vnd auß seiner eignen schuld in ein andere / namlich in ein boͤse natur / gefallen ist vnd hatt auß jm selb alles boͤses (wie wir erst in der histori der ersten elteren gesehen habend ) in die waͤlt außgespreitet / nammlich todschlag vnd lugenen (vnder welchen alles boͤß vergriffen wirt) dessen er heiter ein vatter / das ist / ein vrsach / ein vrhab / ein brunnen vnd vrsprung genempt wirt. Nit dz er also von Gott erschaffen syge / sonder das er in der warheit nitt bestanden ist. Darumb so man vns hie engegen wirfft / wohar der teüfel sein vrsprung habe / ob er nitt auch von Gott erschaffen syge? Antwortend wir / dz ja Gott alle Engel erschaffen habe / auch die / die hienach abfellig vnd zuͦ teüflen worden. Aber von der vrsach wegen mag darumb das boͤß nitt auff Gott gelegt werden. Dann wir wüssend das Gott von anfang alle Engel guͦt erschaffen. Dann alles das Gott erschaffen was guͦt. Darzuͦ so stat auch dz der teüffel in der warheit nit bestanden das ist das / er von der warheit abgefallen syge. Da von er aber nitt hette moͤgen abfallen / wen er nitt vorhin darinn gestanden waͤre. Darumb hatt Gott von anfang alle Engel in die warheit gestellt. Warheit 1711 Gen.3. 1712 Das die sünd auß deß teüfels ingeben vnd vnserem boͤsen willen entspringe. 1713 Joan.8.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Siegfried F. Müller: Erstellung der Transkription nach DTA-Richtlinien (2014-03-16T11:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2014-03-16T11:00:00Z)
BSB - Bayerische Staatsbibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Sign. 2 Hom. 44) (2014-03-12T12:00:00Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Teiltranskription des Gesamtwerks: ausschließlich 50 Predigten, ohne Vorrede und Register
  • Marginalien als Fußnoten wiedergegeben
  • Silbentrennung: aufgelöst
  • Bogensignaturen: nicht übernommen
  • Druckfehler sind nicht immer berichtigt
  • fremdsprachliches Material: gekennzeichnet
  • Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage
  • Kustoden: nicht übernommen
  • langes s (ſ): als s transkribiert
  • Vollständigkeit: teilweise erfasst
  • Zeilenumbrüche markiert: nein
  • benötigt einen zweiten Korrekturgang
  • đ wurde als der transkribiert
  • Bindestriche werden nicht konsequent gesetzt
  • Antiquaschrift nicht konsequent gesetzt



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/495
Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CCII.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/495>, abgerufen am 22.11.2024.