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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Die Neün vnd zwentzigste
erkennen / mer dann brandopffer. Jtem Micheas1689 fraget eigentlich / was ein diener Gottes thuon sölle das er Gott gefalle / vnd gottgefellige werck thüge? Vnd antwortet gleich drauff auß eingebung Gottes / Jch wil dir anzeigen / 0 mensch / was guot sey / vnd was der Herr von dir fordere / namlich das recht vnd das billich thuon / lieb haben früntliche vnd guothat / vnnd demütig wandlen vor deinem Gott. Also antwortet auch Zacharias denen die von tugenden / vnd guoten gottgefelligen wercken fragetend / vnnd spricht1690 / Der Herr der herrscharen redt also / Richtend mit trüwen vnnd waarheyt / handle ein yeder mitt seinem nechsten mit früntliche vnd erbärmbd1691 / lassend die witwen / weisen / frömbdling vnd armen vnbegwaltiget / gedencke keiner in seinem hertzen gegen seinem nechsten deß argen / falsch schweeren söllend jhr nicht lieben / dann eben das sind die ding die ich hassen / spricht der Herr. Mit diser Prophetischen leer stimpt auch die Euangelisch vnnd Apostolisch / die allenthalben leert / liebe / gerächtikeyt / vnd vnschuld / welches der zweck vnd die summ ist aller guoten wercken. Der heilig Apostel S. Jacob spricht / Ein reiner vnnd vnbefleckter gottsdienst vor Gott dem vatter / ist der / die witwen vnd weisen in jrem trübsal besuochen / vnd sich von der wält vnbefleckt behalten.

1692 Nun ist noch überig / das ich das auch / das ich zum end der beschreibung der guoten wercken angehenckt hab / mit vergleichung der geschrifft bestätige vnnd erleütere / Namlich das ich gesprochen / das die recht waaren guoten werck beschehind von denen so widergeboren sind / zuo ehren Gottes / zuo ehr zier vnd wolstand deß läbens / vnd zuo nutz vnd guotem deß nechsten. Dann der Herr schreibt dises end den guoten wercken im Euangelio für / vnd spricht1693 / Also leüchte eüwer liecht vor den menschen / das sie sehind eüwere guote werck / vnd preisind eüweren vatter der in himmlen ist. Vnd der Apostel Paulus / als er vns an vil orten vermanet zuo guoten wercken / setzt er offt dises alls das aller sterckest stuck vns zuo bewegen / hinzuo / das wir mitt disen vnseren wercken die leer Gottes vnsers erlösers zierind. Dann wie ein hüpsch vnd ehrlich kleid ein menschen ziert / also zierend auch waare guote werck das läben der menschen. Dahar vermanend die heiligen Apostel Christi so offt / das man den alten menschen außziehe / vnd ein neüwen anlege / der nach Gott erschaffen sey / dann dahar entstat vns ehr vnd ruom. Wir sind vnnd werdend auch genennt diener Gottes / ja kinder vnsers Gottes / dessen art vnd tugend widerglastet in vns / zuo lob vnd ehr seines nammens / Vnd wie er guote werck von vns erforderet / also gefallend sie jhm / so wir sie thuond / vnnd werdend wir hinwider auch von jhm geehret. Welches mit vil zeügknussen der heiligen geschrifft möchte bewärt werden. Aber darumb ist kein span / Dann ye so meeret er ye mer vnd mer seine gaben in vns / so wir guote werck thuond. Dann er spricht im Euangelio1694 / Einem yeden der da hat / wirt gegeben / auff das er mer habe / welcher aber nichts hat / von dem wirt auch genommen werden das daß er hat / vnd gegeben werden dem der do hat. Dahar dienet auch / das Gott denen die recht thuond / genädig ist / vnd sie mit vilen auch zeitlichen gaaben begabet / vnnd entlich auch mitt dem ewigen läben. Dann der Apostel Paulus spricht heiter vnd außtrucklich1695 / Der Herr wirt geben einem jeden nach seinen wercken / denen namlich die mit gedult in guoten wercken trachtend nach dem ewigen läben / preiß vnnd ehr / vnnd das vnzergencklich wäsen. Jtem / preiß vnd ehr vnd frid allen denen / die da guots thuond. Wiewol die glöubigen jnen selb in allen jren guoten wercken (wie auch doben gemäldet) dise widergeltung vnnd jhren eignen nutz / nit als den fürnempsten zweck fürsetzend / sonder die ehr vnd den willen Gottes / vnd deß nechsten nutz vnd wolfart. Dann Paulus spricht1696 / Thuond es alles zur ehren Gottes. Jtem / Niemand suoche seinen eignen nutz / sonder den nutz deß anderen / wie auch ich yederman in allerley mich

1689 Mich.6.
1690 Zach.6.
1691 Zach.7.
1692 Auff was end die guoten werck beschehen söllind.
1693 Matth.5.
1694 Matth.25.
1695 Rom.2.
1696 1.Cor.10.

Die Neün vnd zwentzigste
erkennen / mer dann brandopffer. Jtem Micheas1689 fraget eigentlich / was ein diener Gottes thuͦn soͤlle das er Gott gefalle / vnd gottgefellige werck thuͤge? Vnd antwortet gleich drauff auß eingebung Gottes / Jch wil dir anzeigen / 0 mensch / was guͦt sey / vnd was der Herr von dir fordere / namlich das recht vnd das billich thuͦn / lieb haben früntliche vnd guͦthat / vnnd demuͤtig wandlen vor deinem Gott. Also antwortet auch Zacharias denen die von tugenden / vnd guͦten gottgefelligen wercken fragetend / vnnd spricht1690 / Der Herr der herrscharen redt also / Richtend mit trüwen vnnd waarheyt / handle ein yeder mitt seinem nechsten mit früntliche vnd erbaͤrmbd1691 / lassend die witwen / weisen / froͤmbdling vnd armen vnbegwaltiget / gedencke keiner in seinem hertzen gegen seinem nechsten deß argen / falsch schweeren soͤllend jhr nicht lieben / dann eben das sind die ding die ich hassen / spricht der Herr. Mit diser Prophetischen leer stimpt auch die Euangelisch vnnd Apostolisch / die allenthalben leert / liebe / geraͤchtikeyt / vnd vnschuld / welches der zweck vnd die summ ist aller guͦten wercken. Der heilig Apostel S. Jacob spricht / Ein reiner vnnd vnbefleckter gottsdienst vor Gott dem vatter / ist der / die witwen vnd weisen in jrem truͤbsal besuͦchen / vnd sich von der waͤlt vnbefleckt behalten.

1692 Nun ist noch überig / das ich das auch / das ich zum end der beschreibung der guͦten wercken angehenckt hab / mit vergleichung der geschrifft bestaͤtige vnnd erleütere / Namlich das ich gesprochen / das die recht waaren guͦten werck beschehind von denen so widergeboren sind / zuͦ ehren Gottes / zuͦ ehr zier vnd wolstand deß laͤbens / vnd zuͦ nutz vnd guͦtem deß nechsten. Dann der Herr schreibt dises end den guͦten wercken im Euangelio für / vnd spricht1693 / Also leüchte eüwer liecht vor den menschen / das sie sehind eüwere guͦte werck / vnd preisind eüweren vatter der in himmlen ist. Vnd der Apostel Paulus / als er vns an vil orten vermanet zuͦ guͦten wercken / setzt er offt dises alls das aller sterckest stuck vns zuͦ bewegen / hinzuͦ / das wir mitt disen vnseren wercken die leer Gottes vnsers erloͤsers zierind. Dann wie ein hüpsch vnd ehrlich kleid ein menschen ziert / also zierend auch waare guͦte werck das laͤben der menschen. Dahar vermanend die heiligen Apostel Christi so offt / das man den alten menschen außziehe / vnd ein neüwen anlege / der nach Gott erschaffen sey / dann dahar entstat vns ehr vnd ruͦm. Wir sind vnnd werdend auch genennt diener Gottes / ja kinder vnsers Gottes / dessen art vnd tugend widerglastet in vns / zuͦ lob vnd ehr seines nammens / Vnd wie er guͦte werck von vns erforderet / also gefallend sie jhm / so wir sie thuͦnd / vnnd werdend wir hinwider auch von jhm geehret. Welches mit vil zeügknussen der heiligen geschrifft moͤchte bewaͤrt werden. Aber darumb ist kein span / Dann ye so meeret er ye mer vnd mer seine gaben in vns / so wir guͦte werck thuͦnd. Dann er spricht im Euangelio1694 / Einem yeden der da hat / wirt gegeben / auff das er mer habe / welcher aber nichts hat / von dem wirt auch genommen werden das daß er hat / vnd gegeben werden dem der do hat. Dahar dienet auch / das Gott denen die recht thuͦnd / genaͤdig ist / vnd sie mit vilen auch zeitlichen gaaben begabet / vnnd entlich auch mitt dem ewigen laͤben. Dann der Apostel Paulus spricht heiter vnd außtrucklich1695 / Der Herr wirt geben einem jeden nach seinen wercken / denen namlich die mit gedult in guͦten wercken trachtend nach dem ewigen laͤben / preiß vnnd ehr / vnnd das vnzergencklich waͤsen. Jtem / preiß vnd ehr vnd frid allen denen / die da guͦts thuͦnd. Wiewol die gloͤubigen jnen selb in allen jren guͦten wercken (wie auch doben gemaͤldet) dise widergeltung vnnd jhren eignen nutz / nit als den fürnempsten zweck fürsetzend / sonder die ehr vnd den willen Gottes / vnd deß nechsten nutz vnd wolfart. Dann Paulus spricht1696 / Thuͦnd es alles zur ehren Gottes. Jtem / Niemand suͦche seinen eignen nutz / sonder den nutz deß anderen / wie auch ich yederman in allerley mich

1689 Mich.6.
1690 Zach.6.
1691 Zach.7.
1692 Auff was end die guͦten werck beschehen soͤllind.
1693 Matth.5.
1694 Matth.25.
1695 Rom.2.
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[[198]/0488] Die Neün vnd zwentzigste erkennen / mer dann brandopffer. Jtem Micheas 1689 fraget eigentlich / was ein diener Gottes thuͦn soͤlle das er Gott gefalle / vnd gottgefellige werck thuͤge? Vnd antwortet gleich drauff auß eingebung Gottes / Jch wil dir anzeigen / 0 mensch / was guͦt sey / vnd was der Herr von dir fordere / namlich das recht vnd das billich thuͦn / lieb haben früntliche vnd guͦthat / vnnd demuͤtig wandlen vor deinem Gott. Also antwortet auch Zacharias denen die von tugenden / vnd guͦten gottgefelligen wercken fragetend / vnnd spricht 1690 / Der Herr der herrscharen redt also / Richtend mit trüwen vnnd waarheyt / handle ein yeder mitt seinem nechsten mit früntliche vnd erbaͤrmbd 1691 / lassend die witwen / weisen / froͤmbdling vnd armen vnbegwaltiget / gedencke keiner in seinem hertzen gegen seinem nechsten deß argen / falsch schweeren soͤllend jhr nicht lieben / dann eben das sind die ding die ich hassen / spricht der Herr. Mit diser Prophetischen leer stimpt auch die Euangelisch vnnd Apostolisch / die allenthalben leert / liebe / geraͤchtikeyt / vnd vnschuld / welches der zweck vnd die summ ist aller guͦten wercken. Der heilig Apostel S. Jacob spricht / Ein reiner vnnd vnbefleckter gottsdienst vor Gott dem vatter / ist der / die witwen vnd weisen in jrem truͤbsal besuͦchen / vnd sich von der waͤlt vnbefleckt behalten. 1692 Nun ist noch überig / das ich das auch / das ich zum end der beschreibung der guͦten wercken angehenckt hab / mit vergleichung der geschrifft bestaͤtige vnnd erleütere / Namlich das ich gesprochen / das die recht waaren guͦten werck beschehind von denen so widergeboren sind / zuͦ ehren Gottes / zuͦ ehr zier vnd wolstand deß laͤbens / vnd zuͦ nutz vnd guͦtem deß nechsten. Dann der Herr schreibt dises end den guͦten wercken im Euangelio für / vnd spricht 1693 / Also leüchte eüwer liecht vor den menschen / das sie sehind eüwere guͦte werck / vnd preisind eüweren vatter der in himmlen ist. Vnd der Apostel Paulus / als er vns an vil orten vermanet zuͦ guͦten wercken / setzt er offt dises alls das aller sterckest stuck vns zuͦ bewegen / hinzuͦ / das wir mitt disen vnseren wercken die leer Gottes vnsers erloͤsers zierind. Dann wie ein hüpsch vnd ehrlich kleid ein menschen ziert / also zierend auch waare guͦte werck das laͤben der menschen. Dahar vermanend die heiligen Apostel Christi so offt / das man den alten menschen außziehe / vnd ein neüwen anlege / der nach Gott erschaffen sey / dann dahar entstat vns ehr vnd ruͦm. Wir sind vnnd werdend auch genennt diener Gottes / ja kinder vnsers Gottes / dessen art vnd tugend widerglastet in vns / zuͦ lob vnd ehr seines nammens / Vnd wie er guͦte werck von vns erforderet / also gefallend sie jhm / so wir sie thuͦnd / vnnd werdend wir hinwider auch von jhm geehret. Welches mit vil zeügknussen der heiligen geschrifft moͤchte bewaͤrt werden. Aber darumb ist kein span / Dann ye so meeret er ye mer vnd mer seine gaben in vns / so wir guͦte werck thuͦnd. Dann er spricht im Euangelio 1694 / Einem yeden der da hat / wirt gegeben / auff das er mer habe / welcher aber nichts hat / von dem wirt auch genommen werden das daß er hat / vnd gegeben werden dem der do hat. Dahar dienet auch / das Gott denen die recht thuͦnd / genaͤdig ist / vnd sie mit vilen auch zeitlichen gaaben begabet / vnnd entlich auch mitt dem ewigen laͤben. Dann der Apostel Paulus spricht heiter vnd außtrucklich 1695 / Der Herr wirt geben einem jeden nach seinen wercken / denen namlich die mit gedult in guͦten wercken trachtend nach dem ewigen laͤben / preiß vnnd ehr / vnnd das vnzergencklich waͤsen. Jtem / preiß vnd ehr vnd frid allen denen / die da guͦts thuͦnd. Wiewol die gloͤubigen jnen selb in allen jren guͦten wercken (wie auch doben gemaͤldet) dise widergeltung vnnd jhren eignen nutz / nit als den fürnempsten zweck fürsetzend / sonder die ehr vnd den willen Gottes / vnd deß nechsten nutz vnd wolfart. Dann Paulus spricht 1696 / Thuͦnd es alles zur ehren Gottes. Jtem / Niemand suͦche seinen eignen nutz / sonder den nutz deß anderen / wie auch ich yederman in allerley mich 1689 Mich.6. 1690 Zach.6. 1691 Zach.7. 1692 Auff was end die guͦten werck beschehen soͤllind. 1693 Matth.5. 1694 Matth.25. 1695 Rom.2. 1696 1.Cor.10.

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Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2014-03-16T11:00:00Z)
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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [198]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/488>, abgerufen am 24.11.2024.