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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Die Neün vnd zwentzigste
thuot / der kumpt an das liecht das seine werck offenbar werdind / dann sy sind in Gott gethon. Jtem weyter1617 / wer in mir bleipt / vnnd ich in jmm / der bringt vil frucht / dann on mich mögend jr nüt thuon. Jtem zuon Philipperen spricht der apostel1618 / eüch ist geben zethuon / das jr nitt allein in Christum glaubind / sonder auch von seintwegen leydind. Vnd noch heiterer1619 / Gott ists / der in eüch würckt beide das wellen vnd das thuon / darumb das er ein wolgefallen an eüch hatt. Also auch der heilig Apostel Jacobus / Alle guote gab vnd alle volkomne gab / kumpt von oben herab / von dem vatter der liechteren. Jtem Petrus schreibt alles das zuo guoten wercken gehört allein Gott zuo / vnd spricht1620 / Der Gott aller gnaden / der eüch berüfft hatt zuo seiner ewigen herrligkeit in Christo Jesu / der well eüch volbreiten / stercken / krefftigen / gründen. Dann wir sind nitt gschickt / wie auch S. Paulus sagt1621 / von vns selb ützit zuo gedencken / als vß vns selb / sonder all vnsere gschicklikeit ist auß Gott. Darumb bleipt Gott der einig brunn der guoten wercken / welcher durch die glöubigen aufquilt / vnnd rechtgschaffne guote werck herfür bringt.

1622 Doch müssend wir darbey / nütdestminder mercken / dz ob wol die guoten werck eigenlich zuoreden nit vnser / sonder Gottes vnd frücht deß geists vnd deß glaubens sind / denocht auch vnser / das ist / werck der glöubigen sind vnd genempt werdend / einßtheils das Gott die selben durch vns würckt / vnd vnsern dienst die selbigen zuo volbringen braucht / anders theils / das wir durch den glauben kinder Gottes / vnnd deßhalb brüder vnd mitterben Christi worden sind. Dann auß disem erbrächten fahend alle werck vnd gaben Gottes an / nit als frömbd / sonder als vnser eigen sein. Es gipt vns auch die heilig gschrifft die selbigen zuo / als rechten Ehlichen kinderen. Dann der Herr spricht im Euangelio / Der knecht bleipt nitt imm huß in die ewigkeit / der sun bleipt in die ewigkeit / darumb wie dem sun von erb vnd eigenschafft wegen / alles das wirt das in deß vatters huß ist / ob er dasselbig gleych wol nitt mitt seiner arbeit gewunnen / sonder von den elteren auß freyer gab empfangen hatt / Also werdend auch die werck vnd gaben Gottes / die er in vns vnd durch vns würckt / vnnd die wir von jmm habend / vnser gnempt / vnd sind auch vnser / dann wir sind rechte vnd aufgenomne kinder / vnd deßhalb die rechten erben. Darnäbend wäre es aber ein anzeigung eines vndanckbaren gemütes / wenn ein aufgenommens kind / vningedenck wäre der vätterlichen treuw vnd freygäbe / vnd sich rümen welte dz es diß ererbt guot alles mitt seim fleiß / mitt seiner arbeit vnnd seinem wachen verdient / überkommen vnd erlanget hette. Darumb spricht der Apostel Paulus recht1623 / was hast / das du nitt empfangen habist? hast du es aber empfangen / was rümpst du dich dann / als ob du es nitt empfangen hettist? Also hielt auch der heilig Marterer Cyprianus wol vnnd recht hieruon / der allweg sprach / wir söllend vns nienerinn rümen / dieweyl nüt vnser ist. Dahin dann auch dienet / das wir beym Esaia läsend 1624 / Rümpt sich auch die axt wider den / der damitt houwt? oder berümpt sich auch ein Sagen / wider den der sy fürt? Dann wir sind je werckzeüg Gottes / durch welche Gott würckt / Dann der Apostel spricht1625 / wir sind Gottes mittarbeiter / jr sind Gottes ackerwerck / vnd Gottes gebeüw nach der gnad Gottes / die mir gegeben ist. Darumb hatt der heilig Augustinus diser Apostolischen gschrifft nitt vngmeß gschriben / da er imm buoch de Gratia & libero Arbitrio amm vj. Cap. also schreipt / So vns die gnad gegeben wirt / so hebend an vnsere verdienst guot sein / doch auß gnaden / dann wo sich die selbig entzücht / so falt der mensch / vnd wirt nit auffgericht / sonder gestürtzt durch den freyen willen. Darumb wenn der mensch anfacht guote verdienst zuo haben / so sol er die selbigen nit jmm selb zuogeben sonder Gott / zuo welchem imm Psalmen geret wirt / Biß du mein hilff / vnd verlaß mich nitt. Das er spricht / verlaß mich nitt / da zeigt er an / das so er verlassen wurde /

1617 Joan.15.
1618 Phil.1.
1619 Phil.2.
1620 1.Pet.5.
1621 2.Cor.3.
1622 Gottes werck werdend den menschen zuogerechnet.
1623 1.Cor.4.
1624 Esaia.10.
1625 1.Cor.3.

Die Neün vnd zwentzigste
thuͦt / der kumpt an das liecht das seine werck offenbar werdind / dann sy sind in Gott gethon. Jtem weyter1617 / wer in mir bleipt / vnnd ich in jmm / der bringt vil frucht / dann on mich moͤgend jr nüt thuͦn. Jtem zuͦn Philipperen spricht der apostel1618 / eüch ist geben zethuͦn / das jr nitt allein in Christum glaubind / sonder auch von seintwegen leydind. Vnd noch heiterer1619 / Gott ists / der in eüch würckt beide das wellen vnd das thuͦn / darumb das er ein wolgefallen an eüch hatt. Also auch der heilig Apostel Jacobus / Alle guͦte gab vnd alle volkomne gab / kumpt von oben herab / von dem vatter der liechteren. Jtem Petrus schreibt alles das zuͦ guͦten wercken gehoͤrt allein Gott zuͦ / vnd spricht1620 / Der Gott aller gnaden / der eüch beruͤfft hatt zuͦ seiner ewigen herrligkeit in Christo Jesu / der well eüch volbreiten / stercken / krefftigen / gründen. Dann wir sind nitt gschickt / wie auch S. Paulus sagt1621 / von vns selb ützit zuͦ gedencken / als vß vns selb / sonder all vnsere gschicklikeit ist auß Gott. Darumb bleipt Gott der einig brunn der guͦten wercken / welcher durch die gloͤubigen aufquilt / vnnd rechtgschaffne guͦte werck herfür bringt.

1622 Doch muͤssend wir darbey / nütdestminder mercken / dz ob wol die guͦten werck eigenlich zuͦreden nit vnser / sonder Gottes vnd frücht deß geists vnd deß glaubens sind / denocht auch vnser / das ist / werck der gloͤubigen sind vnd genempt werdend / einßtheils das Gott die selben durch vns würckt / vnd vnsern dienst die selbigen zuͦ volbringen braucht / anders theils / das wir durch den glauben kinder Gottes / vnnd deßhalb bruͤder vnd mitterben Christi worden sind. Dann auß disem erbraͤchten fahend alle werck vnd gaben Gottes an / nit als froͤmbd / sonder als vnser eigen sein. Es gipt vns auch die heilig gschrifft die selbigen zuͦ / als rechten Ehlichen kinderen. Dann der Herr spricht im Euangelio / Der knecht bleipt nitt imm huß in die ewigkeit / der sun bleipt in die ewigkeit / darumb wie dem sun von erb vnd eigenschafft wegen / alles das wirt das in deß vatters huß ist / ob er dasselbig gleych wol nitt mitt seiner arbeit gewunnen / sonder von den elteren auß freyer gab empfangen hatt / Also werdend auch die werck vnd gaben Gottes / die er in vns vnd durch vns würckt / vnnd die wir von jmm habend / vnser gnempt / vnd sind auch vnser / dann wir sind rechte vnd aufgenomne kinder / vnd deßhalb die rechten erben. Darnaͤbend waͤre es aber ein anzeigung eines vndanckbaren gemuͤtes / wenn ein aufgenommens kind / vningedenck waͤre der vaͤtterlichen treuw vnd freygaͤbe / vnd sich ruͤmen welte dz es diß ererbt guͦt alles mitt seim fleiß / mitt seiner arbeit vnnd seinem wachen verdient / überkommen vnd erlanget hette. Darumb spricht der Apostel Paulus recht1623 / was hast / das du nitt empfangen habist? hast du es aber empfangen / was ruͤmpst du dich dann / als ob du es nitt empfangen hettist? Also hielt auch der heilig Marterer Cyprianus wol vnnd recht hieruͦn / der allweg sprach / wir soͤllend vns nienerinn ruͤmen / dieweyl nüt vnser ist. Dahin dann auch dienet / das wir beym Esaia laͤsend 1624 / Ruͤmpt sich auch die axt wider den / der damitt houwt? oder beruͤmpt sich auch ein Sagen / wider den der sy fuͤrt? Dann wir sind je werckzeüg Gottes / durch welche Gott würckt / Dann der Apostel spricht1625 / wir sind Gottes mittarbeiter / jr sind Gottes ackerwerck / vnd Gottes gebeüw nach der gnad Gottes / die mir gegeben ist. Darumb hatt der heilig Augustinus diser Apostolischen gschrifft nitt vngmeß gschriben / da er imm buͦch de Gratia & libero Arbitrio amm vj. Cap. also schreipt / So vns die gnad gegeben wirt / so hebend an vnsere verdienst guͦt sein / doch auß gnaden / dann wo sich die selbig entzücht / so falt der mensch / vnd wirt nit auffgericht / sonder gestürtzt durch den freyen willen. Darumb wenn der mensch anfacht guͦte verdienst zuͦ haben / so sol er die selbigen nit jmm selb zuͦgeben sonder Gott / zuͦ welchem imm Psalmen geret wirt / Biß du mein hilff / vnd verlaß mich nitt. Das er spricht / verlaß mich nitt / da zeigt er an / das so er verlassen wurde /

1617 Joan.15.
1618 Phil.1.
1619 Phil.2.
1620 1.Pet.5.
1621 2.Cor.3.
1622 Gottes werck werdend den menschen zuͦgerechnet.
1623 1.Cor.4.
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1625 1.Cor.3.
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[[190]/0472] Die Neün vnd zwentzigste thuͦt / der kumpt an das liecht das seine werck offenbar werdind / dann sy sind in Gott gethon. Jtem weyter 1617 / wer in mir bleipt / vnnd ich in jmm / der bringt vil frucht / dann on mich moͤgend jr nüt thuͦn. Jtem zuͦn Philipperen spricht der apostel 1618 / eüch ist geben zethuͦn / das jr nitt allein in Christum glaubind / sonder auch von seintwegen leydind. Vnd noch heiterer 1619 / Gott ists / der in eüch würckt beide das wellen vnd das thuͦn / darumb das er ein wolgefallen an eüch hatt. Also auch der heilig Apostel Jacobus / Alle guͦte gab vnd alle volkomne gab / kumpt von oben herab / von dem vatter der liechteren. Jtem Petrus schreibt alles das zuͦ guͦten wercken gehoͤrt allein Gott zuͦ / vnd spricht 1620 / Der Gott aller gnaden / der eüch beruͤfft hatt zuͦ seiner ewigen herrligkeit in Christo Jesu / der well eüch volbreiten / stercken / krefftigen / gründen. Dann wir sind nitt gschickt / wie auch S. Paulus sagt 1621 / von vns selb ützit zuͦ gedencken / als vß vns selb / sonder all vnsere gschicklikeit ist auß Gott. Darumb bleipt Gott der einig brunn der guͦten wercken / welcher durch die gloͤubigen aufquilt / vnnd rechtgschaffne guͦte werck herfür bringt. 1622 Doch muͤssend wir darbey / nütdestminder mercken / dz ob wol die guͦten werck eigenlich zuͦreden nit vnser / sonder Gottes vnd frücht deß geists vnd deß glaubens sind / denocht auch vnser / das ist / werck der gloͤubigen sind vnd genempt werdend / einßtheils das Gott die selben durch vns würckt / vnd vnsern dienst die selbigen zuͦ volbringen braucht / anders theils / das wir durch den glauben kinder Gottes / vnnd deßhalb bruͤder vnd mitterben Christi worden sind. Dann auß disem erbraͤchten fahend alle werck vnd gaben Gottes an / nit als froͤmbd / sonder als vnser eigen sein. Es gipt vns auch die heilig gschrifft die selbigen zuͦ / als rechten Ehlichen kinderen. Dann der Herr spricht im Euangelio / Der knecht bleipt nitt imm huß in die ewigkeit / der sun bleipt in die ewigkeit / darumb wie dem sun von erb vnd eigenschafft wegen / alles das wirt das in deß vatters huß ist / ob er dasselbig gleych wol nitt mitt seiner arbeit gewunnen / sonder von den elteren auß freyer gab empfangen hatt / Also werdend auch die werck vnd gaben Gottes / die er in vns vnd durch vns würckt / vnnd die wir von jmm habend / vnser gnempt / vnd sind auch vnser / dann wir sind rechte vnd aufgenomne kinder / vnd deßhalb die rechten erben. Darnaͤbend waͤre es aber ein anzeigung eines vndanckbaren gemuͤtes / wenn ein aufgenommens kind / vningedenck waͤre der vaͤtterlichen treuw vnd freygaͤbe / vnd sich ruͤmen welte dz es diß ererbt guͦt alles mitt seim fleiß / mitt seiner arbeit vnnd seinem wachen verdient / überkommen vnd erlanget hette. Darumb spricht der Apostel Paulus recht 1623 / was hast / das du nitt empfangen habist? hast du es aber empfangen / was ruͤmpst du dich dann / als ob du es nitt empfangen hettist? Also hielt auch der heilig Marterer Cyprianus wol vnnd recht hieruͦn / der allweg sprach / wir soͤllend vns nienerinn ruͤmen / dieweyl nüt vnser ist. Dahin dann auch dienet / das wir beym Esaia laͤsend 1624 / Ruͤmpt sich auch die axt wider den / der damitt houwt? oder beruͤmpt sich auch ein Sagen / wider den der sy fuͤrt? Dann wir sind je werckzeüg Gottes / durch welche Gott würckt / Dann der Apostel spricht 1625 / wir sind Gottes mittarbeiter / jr sind Gottes ackerwerck / vnd Gottes gebeüw nach der gnad Gottes / die mir gegeben ist. Darumb hatt der heilig Augustinus diser Apostolischen gschrifft nitt vngmeß gschriben / da er imm buͦch de Gratia & libero Arbitrio amm vj. Cap. also schreipt / So vns die gnad gegeben wirt / so hebend an vnsere verdienst guͦt sein / doch auß gnaden / dann wo sich die selbig entzücht / so falt der mensch / vnd wirt nit auffgericht / sonder gestürtzt durch den freyen willen. Darumb wenn der mensch anfacht guͦte verdienst zuͦ haben / so sol er die selbigen nit jmm selb zuͦgeben sonder Gott / zuͦ welchem imm Psalmen geret wirt / Biß du mein hilff / vnd verlaß mich nitt. Das er spricht / verlaß mich nitt / da zeigt er an / das so er verlassen wurde / 1617 Joan.15. 1618 Phil.1. 1619 Phil.2. 1620 1.Pet.5. 1621 2.Cor.3. 1622 Gottes werck werdend den menschen zuͦgerechnet. 1623 1.Cor.4. 1624 Esaia.10. 1625 1.Cor.3.

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Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2014-03-16T11:00:00Z)
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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [190]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/472>, abgerufen am 22.11.2024.