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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
spricht der Apostel / Wir sygind erschaffen zuo guoten wercken / das wir darinnen wandlind. Die selben werdend auch genennt frücht der buoß / vnd werck der liebe. Als wie die warend / die an der Tabitha gerümpt werdend / von deren stat / das sie voller guoter wercken gewesen. Paulus spricht / Lassend vns guots würcken / dieweil wir zeit habend / gegen einem yeden / sonderlich aber gegen den haußgenossen deß glaubens. Ein söllich werck der liebe vnd früntlikeyt / beweiß die Maria vnserem heyland / welcher sprach / Sie hat ein guot werck an mir gewürckt. Nach dem wir nun dises also erleüteret / so wöllend wir yetz die guoten werck beschreiben mit jrer art vnd eygenschafft.

1611 So sind nun guote werck / thaten / die auß glauben von denen die durch den guoten geist Gottes widergeboren sind / nach dem wort Gottes / zur ehren Gottes / vnd zuo ehr zier vnd wolstand deß läbens / vnd zuo nutz vnd guotem deß nechsten / geschehend. Dise kurtze beschreibung / wöllend wir nun von stuck zestuck für vns nemmen / vnd so weit der Herr gnad gibt / erklären.

1612 Zum ersten / so zeigend wir keinen anderen brunnen noch vrsprung der guoten wercken an / dann Gott selb / den vrhab alles guoten. Dann der Prophet spricht / Alle menschen sind lugner / allein Gott ist waarhafft. Vnd der Herr im Euangelio / Es ist niemand guot / dann allein Gott. Darumb muoß sein / das die guoten werck nicht von dem menschen / der ein lugner ist vnnd verderbt / sonder von Gott selb / der ein brunnen alles guoten ist / entspringind. Der widergebirt aber die menschen durch seinen geist / vnd durch den glauben in den Herren Jesum / das sie also widergeboren / nit mer jr eigne werck / das ist die werck deß fleisches / sonder die werck deß geists / vnnd der gnaden / ja die werck Gottes selbs thuond. Dann die werck deren die widergeboren sind / erwachsend auß dem innwonenden guoten geist Gottes / welcher auß dem menschen die tugenden herfür bringt vnd truckt / gleich wie das läblich safft die böum gnüchtig machet frucht zuo tragen. Wie der Herr söllichs selb bezüget / vnd im Euangelio spricht1613 / Jch bin der weinstock / jr sind die schossz / Gleich wie das schossz nitt kan frucht bringen von jm selber / es bleibe dann am weinstock / also mögend auch jr nit / jr bleibend dann in mir. Wär in mir bleibt / vnd ich in jm / der bringt vil frucht / dann on mich mögend jhr nichts thuon. Also werdend auch äben diser vrsach die guoten werck zuogeben / wenn wir sprächend / sie geschehind durch den glauben. Dann der glaub ist ein gab Gottes / damit wir Christum ergreiffend / durch welche wir gerächt vnd läbendig gemachet werdend / wie die geschrifft redt / Der gerächt wirt auß seinem glauben läben. Vnnd Paulus / Christus wonet durch den glauben in eüwerem hertzen. Jtem an einem anderen ort / Doch läb yetz nicht ich / sonder Christus läbt in mir / Dann was ich läb im fleisch / dz läb ich in dem glauben deß suns Gottes / der mich geliebet vnd sich für mich dar gegeben hat. Ein läbendiger thuot läbendige werck / durch den on zweifel / durch den er läbendig gemacht ist / vnd ein gerechtgmacheter würckt werck der gerächtikeyt / on zweiffel durch den / durch den er gerächtgmachet ist / das ist / der grecht würckt die gerächtikeit durch Christum / die grächtikeit aber begreifft alle tugenden. Also ist vnd bleibt Gott allein der brunn vnd vrsprung der guoten wercken. Wir wöllend aber zeügnussen hierinn besehen / vß denen wir heiter lernind / dz die werck deren die widergeboren sind / Gott dem Herren selb / der durch den geist vnd glauben in jnen würckt / zuogegeben werdind. Moses züget vnd spricht1614 / Es wirt der Herr dein Gott dein hertz beschneiden / vnd dz hertz deines samens / dz du den Herren deinen Gott liebist von gantzem hertzen vnd von gantzer seel / vff dz du läben mögist. Sich / dz es vß diser beschneidung volget vnd flüßt / dz die glöubigen Gott recht liebend / dann Gott ist der also beschneidet. Vnd der prophet Esaias redt noch heiterer1615 / Mach vns friden o herr / dann du thuost in vns all vnsere werck. Vnd im Euangelio Joannis spricht der herr selb1616 / Wer die warheit

1611 Was guote werck sygind.
1612 Von der vrsach vnd dem vrsprung der guoten wercken.
1613 Joan.15.
1614 Deut.30.
1615 Esai.20.
1616 Joan.3.

Predig.
spricht der Apostel / Wir sygind erschaffen zuͦ guͦten wercken / das wir darinnen wandlind. Die selben werdend auch genennt frücht der buͦß / vnd werck der liebe. Als wie die warend / die an der Tabitha geruͤmpt werdend / von deren stat / das sie voller guͦter wercken gewesen. Paulus spricht / Lassend vns guͦts würcken / dieweil wir zeit habend / gegen einem yeden / sonderlich aber gegen den haußgenossen deß glaubens. Ein soͤllich werck der liebe vnd früntlikeyt / beweiß die Maria vnserem heyland / welcher sprach / Sie hat ein guͦt werck an mir gewürckt. Nach dem wir nun dises also erleüteret / so woͤllend wir yetz die guͦten werck beschreiben mit jrer art vnd eygenschafft.

1611 So sind nun guͦte werck / thaten / die auß glauben von denen die durch den guͦten geist Gottes widergeboren sind / nach dem wort Gottes / zur ehren Gottes / vnd zuͦ ehr zier vnd wolstand deß laͤbens / vnd zuͦ nutz vnd guͦtem deß nechsten / geschehend. Dise kurtze beschreibung / woͤllend wir nun von stuck zestuck für vns nemmen / vnd so weit der Herr gnad gibt / erklaͤren.

1612 Zum ersten / so zeigend wir keinen anderen brunnen noch vrsprung der guͦten wercken an / dann Gott selb / den vrhab alles guͦten. Dann der Prophet spricht / Alle menschen sind lugner / allein Gott ist waarhafft. Vnd der Herr im Euangelio / Es ist niemand guͦt / dann allein Gott. Darumb muͦß sein / das die guͦten werck nicht von dem menschen / der ein lugner ist vnnd verderbt / sonder von Gott selb / der ein brunnen alles guͦten ist / entspringind. Der widergebirt aber die menschen durch seinen geist / vnd durch den glauben in den Herren Jesum / das sie also widergeboren / nit mer jr eigne werck / das ist die werck deß fleisches / sonder die werck deß geists / vnnd der gnaden / ja die werck Gottes selbs thuͦnd. Dann die werck deren die widergeboren sind / erwachsend auß dem innwonenden guͦten geist Gottes / welcher auß dem menschen die tugenden herfür bringt vnd truckt / gleich wie das laͤblich safft die boͤum gnuͤchtig machet frucht zuͦ tragen. Wie der Herr soͤllichs selb bezüget / vnd im Euangelio spricht1613 / Jch bin der weinstock / jr sind die schossz / Gleich wie das schossz nitt kan frucht bringen von jm selber / es bleibe dann am weinstock / also moͤgend auch jr nit / jr bleibend dann in mir. Waͤr in mir bleibt / vnd ich in jm / der bringt vil frucht / dann on mich moͤgend jhr nichts thuͦn. Also werdend auch aͤben diser vrsach die guͦten werck zuͦgeben / wenn wir spraͤchend / sie geschehind durch den glauben. Dann der glaub ist ein gab Gottes / damit wir Christum ergreiffend / durch welche wir geraͤcht vnd laͤbendig gemachet werdend / wie die geschrifft redt / Der geraͤcht wirt auß seinem glauben laͤben. Vnnd Paulus / Christus wonet durch den glauben in eüwerem hertzen. Jtem an einem anderen ort / Doch laͤb yetz nicht ich / sonder Christus laͤbt in mir / Dann was ich laͤb im fleisch / dz laͤb ich in dem glauben deß suns Gottes / der mich geliebet vnd sich für mich dar gegeben hat. Ein laͤbendiger thuͦt laͤbendige werck / durch den on zweifel / durch den er laͤbendig gemacht ist / vnd ein gerechtgmacheter würckt werck der geraͤchtikeyt / on zweiffel durch den / durch den er geraͤchtgmachet ist / das ist / der grecht würckt die geraͤchtikeit durch Christum / die graͤchtikeit aber begreifft alle tugenden. Also ist vnd bleibt Gott allein der brunn vnd vrsprung der guͦten wercken. Wir woͤllend aber zeügnussen hierinn besehen / vß denen wir heiter lernind / dz die werck deren die widergeboren sind / Gott dem Herren selb / der durch den geist vnd glauben in jnen würckt / zuͦgegeben werdind. Moses züget vnd spricht1614 / Es wirt der Herr dein Gott dein hertz beschneiden / vnd dz hertz deines samens / dz du den Herren deinen Gott liebist von gantzem hertzen vnd von gantzer seel / vff dz du laͤben moͤgist. Sich / dz es vß diser beschneidung volget vnd flüßt / dz die gloͤubigen Gott recht liebend / dann Gott ist der also beschneidet. Vnd der prophet Esaias redt noch heiterer1615 / Mach vns friden o herr / dann du thuͦst in vns all vnsere werck. Vnd im Euangelio Joannis spricht der herr selb1616 / Wer die warheit

1611 Was guͦte werck sygind.
1612 Von der vrsach vnd dem vrsprung der guͦten wercken.
1613 Joan.15.
1614 Deut.30.
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                   gu&#x0366;ten wercken / das wir darinnen wandlind. Die selben werdend auch genennt frücht
                   der bu&#x0366;ß / vnd werck der liebe. Als wie die warend / die an der Tabitha geru&#x0364;mpt
                   werdend / von deren stat / das sie voller gu&#x0366;ter wercken gewesen. Paulus spricht /
                   Lassend vns gu&#x0366;ts würcken / dieweil wir zeit habend / gegen einem yeden /
                   sonderlich aber gegen den haußgenossen deß glaubens. Ein so&#x0364;llich werck der liebe
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[CXC./0471] Predig. spricht der Apostel / Wir sygind erschaffen zuͦ guͦten wercken / das wir darinnen wandlind. Die selben werdend auch genennt frücht der buͦß / vnd werck der liebe. Als wie die warend / die an der Tabitha geruͤmpt werdend / von deren stat / das sie voller guͦter wercken gewesen. Paulus spricht / Lassend vns guͦts würcken / dieweil wir zeit habend / gegen einem yeden / sonderlich aber gegen den haußgenossen deß glaubens. Ein soͤllich werck der liebe vnd früntlikeyt / beweiß die Maria vnserem heyland / welcher sprach / Sie hat ein guͦt werck an mir gewürckt. Nach dem wir nun dises also erleüteret / so woͤllend wir yetz die guͦten werck beschreiben mit jrer art vnd eygenschafft. 1611 So sind nun guͦte werck / thaten / die auß glauben von denen die durch den guͦten geist Gottes widergeboren sind / nach dem wort Gottes / zur ehren Gottes / vnd zuͦ ehr zier vnd wolstand deß laͤbens / vnd zuͦ nutz vnd guͦtem deß nechsten / geschehend. Dise kurtze beschreibung / woͤllend wir nun von stuck zestuck für vns nemmen / vnd so weit der Herr gnad gibt / erklaͤren. 1612 Zum ersten / so zeigend wir keinen anderen brunnen noch vrsprung der guͦten wercken an / dann Gott selb / den vrhab alles guͦten. Dann der Prophet spricht / Alle menschen sind lugner / allein Gott ist waarhafft. Vnd der Herr im Euangelio / Es ist niemand guͦt / dann allein Gott. Darumb muͦß sein / das die guͦten werck nicht von dem menschen / der ein lugner ist vnnd verderbt / sonder von Gott selb / der ein brunnen alles guͦten ist / entspringind. Der widergebirt aber die menschen durch seinen geist / vnd durch den glauben in den Herren Jesum / das sie also widergeboren / nit mer jr eigne werck / das ist die werck deß fleisches / sonder die werck deß geists / vnnd der gnaden / ja die werck Gottes selbs thuͦnd. Dann die werck deren die widergeboren sind / erwachsend auß dem innwonenden guͦten geist Gottes / welcher auß dem menschen die tugenden herfür bringt vnd truckt / gleich wie das laͤblich safft die boͤum gnuͤchtig machet frucht zuͦ tragen. Wie der Herr soͤllichs selb bezüget / vnd im Euangelio spricht 1613 / Jch bin der weinstock / jr sind die schossz / Gleich wie das schossz nitt kan frucht bringen von jm selber / es bleibe dann am weinstock / also moͤgend auch jr nit / jr bleibend dann in mir. Waͤr in mir bleibt / vnd ich in jm / der bringt vil frucht / dann on mich moͤgend jhr nichts thuͦn. Also werdend auch aͤben diser vrsach die guͦten werck zuͦgeben / wenn wir spraͤchend / sie geschehind durch den glauben. Dann der glaub ist ein gab Gottes / damit wir Christum ergreiffend / durch welche wir geraͤcht vnd laͤbendig gemachet werdend / wie die geschrifft redt / Der geraͤcht wirt auß seinem glauben laͤben. Vnnd Paulus / Christus wonet durch den glauben in eüwerem hertzen. Jtem an einem anderen ort / Doch laͤb yetz nicht ich / sonder Christus laͤbt in mir / Dann was ich laͤb im fleisch / dz laͤb ich in dem glauben deß suns Gottes / der mich geliebet vnd sich für mich dar gegeben hat. Ein laͤbendiger thuͦt laͤbendige werck / durch den on zweifel / durch den er laͤbendig gemacht ist / vnd ein gerechtgmacheter würckt werck der geraͤchtikeyt / on zweiffel durch den / durch den er geraͤchtgmachet ist / das ist / der grecht würckt die geraͤchtikeit durch Christum / die graͤchtikeit aber begreifft alle tugenden. Also ist vnd bleibt Gott allein der brunn vnd vrsprung der guͦten wercken. Wir woͤllend aber zeügnussen hierinn besehen / vß denen wir heiter lernind / dz die werck deren die widergeboren sind / Gott dem Herren selb / der durch den geist vnd glauben in jnen würckt / zuͦgegeben werdind. Moses züget vnd spricht 1614 / Es wirt der Herr dein Gott dein hertz beschneiden / vnd dz hertz deines samens / dz du den Herren deinen Gott liebist von gantzem hertzen vnd von gantzer seel / vff dz du laͤben moͤgist. Sich / dz es vß diser beschneidung volget vnd flüßt / dz die gloͤubigen Gott recht liebend / dann Gott ist der also beschneidet. Vnd der prophet Esaias redt noch heiterer 1615 / Mach vns friden o herr / dann du thuͦst in vns all vnsere werck. Vnd im Euangelio Joannis spricht der herr selb 1616 / Wer die warheit 1611 Was guͦte werck sygind. 1612 Von der vrsach vnd dem vrsprung der guͦten wercken. 1613 Joan.15. 1614 Deut.30. 1615 Esai.20. 1616 Joan.3.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CXC.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/471>, abgerufen am 14.06.2024.