Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.Die Neün
vnd zwentzigste werdend auch wir prästhafft vnnd
sündthafft geboren / vnnd werdend von der sünd wegen auch der herrschafft deß
Teüfels / Jtem dem gesatzt / vnd dem fluoch deß gsatztes vnderworffen. Dann wir
sind knächt der sünden / vnnd werdend von der sünd wegen vilen trübsalen
vndergeben. Darumb wirt dises ein geistliche knächtschafft genennt / nit dz sie
allein im gmüt deß menschen platz habe / sonder vonn wegen deß gegensatzes / so
ferr sie namlich der ausserlichen leiblichen knächtschafft entgegen gsetzt wirt /
dann sunst so hat die sünd auch vnseren leib dem fluoch vnderworffen. Jtem wir
sündend nit nur im gmüt / sonder auch mit dem leib / denn es dienend alle theyl
vnd glider deß leibs der sünd / vnd werdend durch die sünd belustiget
. Darumb dienend wir in einer ellenden knächtschafft / so lang wir
vnder der herrschafft deß Teüffels läbend / vnnd thuond was dem fleisch gefallt /
vnd was vns die böß anfächtung eingibt / vnd also dem greülichen Herren dem
Teüffel frucht oder vilmer mißgwächß fürbringend vnnd gebärend. Das ist nun vnsere
schwärste vnd höchste knächtschafft.1577 Nun wöllend wir im gegenteyl auch besehen / was yetz die Christenlich fryheit sey / das ist / wo von / vnd wie verr vns vnser Herr gefreyet habe. Vnd damit ich es alles mit einem wort begreiffe / so hat vns der Herr Christus gefryet von diser schwären knächtschafft / Namlich so verr wir knächt warend / so verr hat er vns auch gefreyet. Das erklären ich etwas weitlöuffiger also. Der sun Gottes ist in dise wält kommen / vnd hat erstlich den Tyrannen den Teüffel / durch seinen tod vndertruckt / vnd jm den kopff zerträtten / vns aber in sein Reich gesetzt / vnd ist vnser Herr vnd Künig worden. Darnach so hat er vns angenommen zuo kinderen Gottes vnd hat den fluoch deß gsatztes mit seinem sägen auffgehept / dann er hat alle sünd hingenommen / vnnd seine glöubigen gereiniget. Vber das hat er jnen auch die freye gab deß geistes gegeben / das sich die kinder Gottes von jnen selb on zwungen vnd guotwillig dem willen Gottes vndergebend / vnnd thuond was Gott wil / dann es bleibt der hassz deß gsatztes nit in jhnen / ob schon die schwacheyt deß fleisches bleibt. Zum letsten so hat diser vnser Herr vnd Künig / auch ab den achßlen der seinen genommen die bschwärden deß gesatztes / die vorbildungen vnd figuren / mit allem vnkosten so darüber gangen / vnd hat seinen gefreyeten verbotten / das sie sich nit widerumb laßind mitt yetlichen menschensatzungen verstricken. 1578 Vß welchem allem wir nun also schliessend / freyen heißt auß der knächtschafft in die freyheit sitzen. Ein freyer oder gefreyeter aber ist der / der von der knächtschafft gefreyet / yetz in der freyheit läbt. Darumb so ist die freyheit nichts anders dann der stand deß freyen / namlich die frucht die der gefreyet auß der freyheit empfangen hat / vnd deren er yetz genüßt / 1579 Namlich / das er erlößt ist vonn der herrschafft deß Teüffels / vonn der sünd / von dem fluoch deß gsatztes / vnd vom tod / vnd worden ist ein kind Gottes vnd ein erb deß ewigen läbens. 1580 Jtem das er empfangen hat den geist der freyheit / durch welchen er sich Gott zum knächt gantz vnd gar ergibt / dem er auch sein gantz läbenlang dienet. 1581 Jtem das er vom gesatzt Mosis vnd aller anderen menschen / erlößt / am einigen Euangelio hanget / vnnd die ausseren ding / namlich speiß / tranck / kleydung / vnd andere dergleichen mittel ding / mitt freyheit braucht. Jn disen dreyen stucken / die ich nun zum anderen mal gemäldet vnd erzellt hab / stat fürnemlich die Christenlich freyheit. 1582 Darauff wöllend wir nun zeügknussen der
gschrifft setzen / die dise vnsere erklärung baß bestätigend / vnnd heiterer
erleüterind. Zum ersten aber wöllend wir die Euangelischen / demnach die
Apostolischen kundtschafften besehen. Der Priester Zacharias / der vatter Joannis
deß Töuffers / preißt in seinem lobgsang Luc. am j. Cap. die waarheit vnd
güte Gottes / das er vns geleistet / was er den vätteren verheissen habe /
namlich dz wir erlößt von der hand vnserer 1577 Von der geistlichen freyheit / vnnd wie ver vns Christus gefreyet habe. 1578 Was die Christlich freyheit sey. 1579 1 1580 2 1581 3 1582 Zeügknussen der geschrifft von der
Christenlichen freyheit.
Die Neün
vnd zwentzigste werdend auch wir praͤsthafft vnnd
sündthafft geboren / vnnd werdend von der sünd wegen auch der herrschafft deß
Teüfels / Jtem dem gesatzt / vnd dem fluͦch deß gsatztes vnderworffen. Dann wir
sind knaͤcht der sünden / vnnd werdend von der sünd wegen vilen truͤbsalen
vndergeben. Darumb wirt dises ein geistliche knaͤchtschafft genennt / nit dz sie
allein im gmuͤt deß menschen platz habe / sonder vonn wegen deß gegensatzes / so
ferr sie namlich der ausserlichen leiblichen knaͤchtschafft entgegen gsetzt wirt /
dann sunst so hat die sünd auch vnseren leib dem fluͦch vnderworffen. Jtem wir
sündend nit nur im gmuͤt / sonder auch mit dem leib / denn es dienend alle theyl
vnd glider deß leibs der sünd / vnd werdend durch die sünd belustiget
. Darumb dienend wir in einer ellenden knaͤchtschafft / so lang wir
vnder der herrschafft deß Teüffels laͤbend / vnnd thuͦnd was dem fleisch gefallt /
vnd was vns die boͤß anfaͤchtung eingibt / vnd also dem greülichen Herren dem
Teüffel frucht oder vilmer mißgwaͤchß fürbringend vnnd gebaͤrend. Das ist nun vnsere
schwaͤrste vnd hoͤchste knaͤchtschafft.1577 Nun woͤllend wir im gegenteyl auch besehen / was yetz die Christenlich fryheit sey / das ist / wo von / vnd wie verr vns vnser Herr gefreyet habe. Vnd damit ich es alles mit einem wort begreiffe / so hat vns der Herr Christus gefryet von diser schwaͤren knaͤchtschafft / Namlich so verr wir knaͤcht warend / so verr hat er vns auch gefreyet. Das erklaͤren ich etwas weitloͤuffiger also. Der sun Gottes ist in dise waͤlt kommen / vnd hat erstlich den Tyrannen den Teüffel / durch seinen tod vndertruckt / vnd jm den kopff zertraͤtten / vns aber in sein Reich gesetzt / vnd ist vnser Herr vnd Künig worden. Darnach so hat er vns angenommen zuͦ kinderen Gottes vnd hat den fluͦch deß gsatztes mit seinem saͤgen auffgehept / dann er hat alle sünd hingenommen / vnnd seine gloͤubigen gereiniget. Vber das hat er jnen auch die freye gab deß geistes gegeben / das sich die kinder Gottes von jnen selb on zwungen vnd guͦtwillig dem willen Gottes vndergebend / vnnd thuͦnd was Gott wil / dann es bleibt der hassz deß gsatztes nit in jhnen / ob schon die schwacheyt deß fleisches bleibt. Zum letsten so hat diser vnser Herr vnd Künig / auch ab den achßlen der seinen genommen die bschwaͤrden deß gesatztes / die vorbildungen vnd figuren / mit allem vnkosten so darüber gangen / vnd hat seinen gefreyeten verbotten / das sie sich nit widerumb laßind mitt yetlichen menschensatzungen verstricken. 1578 Vß welchem allem wir nun also schliessend / freyen heißt auß der knaͤchtschafft in die freyheit sitzen. Ein freyer oder gefreyeter aber ist der / der von der knaͤchtschafft gefreyet / yetz in der freyheit laͤbt. Darumb so ist die freyheit nichts anders dann der stand deß freyen / namlich die frucht die der gefreyet auß der freyheit empfangen hat / vnd deren er yetz genüßt / 1579 Namlich / das er erloͤßt ist vonn der herrschafft deß Teüffels / vonn der sünd / von dem fluͦch deß gsatztes / vnd vom tod / vnd worden ist ein kind Gottes vnd ein erb deß ewigen laͤbens. 1580 Jtem das er empfangen hat den geist der freyheit / durch welchen er sich Gott zum knaͤcht gantz vnd gar ergibt / dem er auch sein gantz laͤbenlang dienet. 1581 Jtem das er vom gesatzt Mosis vnd aller anderen menschen / erloͤßt / am einigen Euangelio hanget / vnnd die ausseren ding / namlich speiß / tranck / kleydung / vnd andere dergleichen mittel ding / mitt freyheit braucht. Jn disen dreyen stucken / die ich nun zum anderen mal gemaͤldet vnd erzellt hab / stat fürnemlich die Christenlich freyheit. 1582 Darauff woͤllend wir nun zeügknussen der
gschrifft setzen / die dise vnsere erklaͤrung baß bestaͤtigend / vnnd heiterer
erleüterind. Zum ersten aber woͤllend wir die Euangelischen / demnach die
Apostolischen kundtschafften besehen. Der Priester Zacharias / der vatter Joannis
deß Toͤuffers / preißt in seinem lobgsang Luc. am j. Cap. die waarheit vnd
guͤte Gottes / das er vns geleistet / was er den vaͤtteren verheissen habe /
namlich dz wir erloͤßt von der hand vnserer 1577 Von der geistlichen freyheit / vnnd wie ver vns Christus gefreyet habe. 1578 Was die Christlich freyheit sey. 1579 1 1580 2 1581 3 1582 Zeügknussen der geschrifft von der
Christenlichen freyheit.
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Die Neün vnd zwentzigste
werdend auch wir praͤsthafft vnnd sündthafft geboren / vnnd werdend von der sünd wegen auch der herrschafft deß Teüfels / Jtem dem gesatzt / vnd dem fluͦch deß gsatztes vnderworffen. Dann wir sind knaͤcht der sünden / vnnd werdend von der sünd wegen vilen truͤbsalen vndergeben. Darumb wirt dises ein geistliche knaͤchtschafft genennt / nit dz sie allein im gmuͤt deß menschen platz habe / sonder vonn wegen deß gegensatzes / so ferr sie namlich der ausserlichen leiblichen knaͤchtschafft entgegen gsetzt wirt / dann sunst so hat die sünd auch vnseren leib dem fluͦch vnderworffen. Jtem wir sündend nit nur im gmuͤt / sonder auch mit dem leib / denn es dienend alle theyl vnd glider deß leibs der sünd / vnd werdend durch die sünd belustiget . Darumb dienend wir in einer ellenden knaͤchtschafft / so lang wir vnder der herrschafft deß Teüffels laͤbend / vnnd thuͦnd was dem fleisch gefallt / vnd was vns die boͤß anfaͤchtung eingibt / vnd also dem greülichen Herren dem Teüffel frucht oder vilmer mißgwaͤchß fürbringend vnnd gebaͤrend. Das ist nun vnsere schwaͤrste vnd hoͤchste knaͤchtschafft.
1577 Nun woͤllend wir im gegenteyl auch besehen / was yetz die Christenlich fryheit sey / das ist / wo von / vnd wie verr vns vnser Herr gefreyet habe. Vnd damit ich es alles mit einem wort begreiffe / so hat vns der Herr Christus gefryet von diser schwaͤren knaͤchtschafft / Namlich so verr wir knaͤcht warend / so verr hat er vns auch gefreyet. Das erklaͤren ich etwas weitloͤuffiger also. Der sun Gottes ist in dise waͤlt kommen / vnd hat erstlich den Tyrannen den Teüffel / durch seinen tod vndertruckt / vnd jm den kopff zertraͤtten / vns aber in sein Reich gesetzt / vnd ist vnser Herr vnd Künig worden. Darnach so hat er vns angenommen zuͦ kinderen Gottes vnd hat den fluͦch deß gsatztes mit seinem saͤgen auffgehept / dann er hat alle sünd hingenommen / vnnd seine gloͤubigen gereiniget. Vber das hat er jnen auch die freye gab deß geistes gegeben / das sich die kinder Gottes von jnen selb on zwungen vnd guͦtwillig dem willen Gottes vndergebend / vnnd thuͦnd was Gott wil / dann es bleibt der hassz deß gsatztes nit in jhnen / ob schon die schwacheyt deß fleisches bleibt. Zum letsten so hat diser vnser Herr vnd Künig / auch ab den achßlen der seinen genommen die bschwaͤrden deß gesatztes / die vorbildungen vnd figuren / mit allem vnkosten so darüber gangen / vnd hat seinen gefreyeten verbotten / das sie sich nit widerumb laßind mitt yetlichen menschensatzungen verstricken. 1578 Vß welchem allem wir nun also schliessend / freyen heißt auß der knaͤchtschafft in die freyheit sitzen. Ein freyer oder gefreyeter aber ist der / der von der knaͤchtschafft gefreyet / yetz in der freyheit laͤbt. Darumb so ist die freyheit nichts anders dann der stand deß freyen / namlich die frucht die der gefreyet auß der freyheit empfangen hat / vnd deren er yetz genüßt / 1579 Namlich / das er erloͤßt ist vonn der herrschafft deß Teüffels / vonn der sünd / von dem fluͦch deß gsatztes / vnd vom tod / vnd worden ist ein kind Gottes vnd ein erb deß ewigen laͤbens. 1580 Jtem das er empfangen hat den geist der freyheit / durch welchen er sich Gott zum knaͤcht gantz vnd gar ergibt / dem er auch sein gantz laͤbenlang dienet. 1581 Jtem das er vom gesatzt Mosis vnd aller anderen menschen / erloͤßt / am einigen Euangelio hanget / vnnd die ausseren ding / namlich speiß / tranck / kleydung / vnd andere dergleichen mittel ding / mitt freyheit braucht. Jn disen dreyen stucken / die ich nun zum anderen mal gemaͤldet vnd erzellt hab / stat fürnemlich die Christenlich freyheit.
1582 Darauff woͤllend wir nun zeügknussen der gschrifft setzen / die dise vnsere erklaͤrung baß bestaͤtigend / vnnd heiterer erleüterind. Zum ersten aber woͤllend wir die Euangelischen / demnach die Apostolischen kundtschafften besehen. Der Priester Zacharias / der vatter Joannis deß Toͤuffers / preißt in seinem lobgsang Luc. am j. Cap. die waarheit vnd guͤte Gottes / das er vns geleistet / was er den vaͤtteren verheissen habe / namlich dz wir erloͤßt von der hand vnserer
1577 Von der geistlichen freyheit / vnnd wie ver vns Christus gefreyet habe.
1578 Was die Christlich freyheit sey.
1579 1
1580 2
1581 3
1582 Zeügknussen der geschrifft von der Christenlichen freyheit.
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Zitationshilfe: | Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [185]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/462>, abgerufen am 26.06.2024. |