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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
als ob jr dem Herren dienetind vnd nit den menschen / vnd wüssend / das was ein yetlicher für guots thuon wirt / das wirt er empfahen von dem Herren / er sey knächt oder freyer. Jtem zum Timoteo1572 / Die knächt so vnder dem joch sind / die söllend jhre Herren aller ehren wärt halten / auff das nit der Namm Gottes vnd die leer verlesteret werde / Welche aber glöubig Herren habend / die söllend sie nit verachten darumb das sie brüder sind / sonder sygind vil mehr dienstbar / dieweyl sie glöubig / vnnd geliebt / vnd die wolthat vergelten mögend. Doch so habend die glöubigen die gleich also knächt sind / auß der predig deß Euangeliums / das sie tröstet / namlich das ob sie schon leibs halb knächt / doch der seelen halb frey sind. Dann es spricht auch Paulus / wär ein knächt berüfft ist in dem Herren / der ist ein freyer deß Herren / Desselben gleichen / wer ein freyer berüfft ist / der ist ein knächt Christi. Diser trost streckt sich auß auff alle trübsalen der glöubigen / die wüssend das jhr geist sälig vnnd frey ist / gott gäb wie grausam der leib gepyniget vnd kestiget werde. 1573 Darumb sind sie frey / so sie gleich in engen banden vnd gefäncknussen behalten werdend / Sie gesigend vnd überwindend wenn sie schon bunden vnd vndertruckt werdend. Sie habend den aller grösten wollust / auch dennzuomal / wenn sie auff das hefftigest vnd bitterist mit vilen üblen gepeiniget werdend. Dise freyheit aber vnd diser wollust der glöubigen / wirt von den kinderen diser welt / weiß ich wol / verlachet / als ob es ein narrey sey / Aber Gott der gerächt Richter gibt jhnen den rechten lon für diß jhr gelächter nicht nur in der künfftigen sonder auch hie in diser zeyt / dann sie sind mehr dann gefangen arm leüt / auch dennzuomal so sie gleich meynend / sie sygind mächtig frey / vnnd die aller säligisten / dann sie dienend in einer wüsten schandtlichen knächtschafft / mitt dem das sie den üppigen huoren / der vnsinnigen trunckenheyt / dem schnöden gyt / vnnd anderen schandtlichen wollüsten ergeben sind / darinnen sie mit schand vnd schmach erfaulend vnnd verderbend. Von der knächtschafft aber vnnd den trübsalen der glöubigen / in denen sie nichtsdestminder im Herren frey sind vnd frolockend / redt der Apostel vnd spricht1574 / Wir werdend getrengt / aber wir werdend darumb nit angsthafft / wir leidend arbeyt / aber wir verzagend nicht / Wir leidend verfolgung / aber wir werdend nicht verlassen / Wir werdend vndertruckt / aber wir kommend nit vmb / Wir tragend herumb alle zeit das sterben deß Herren Jesu an vnserem leib / auff das auch das läben deß Herren Jesu an vnserem leib offenbar werde. Jtem1575 / wir fleissend vnns / das wir vns in allen dingen beweisind als die diener Gottes / in grosser gedullt / in trübsalen / in nöten / in ängsten / in schlegen / in gefäncknussen / in auffruoren / in arbeyt / in wachen / in fasten / durch preiß vnd schmach / durch bösen lümbden vnd guoten lümbden / als die verfürer / vnd doch waarhafftig / als die vnbekannten / vnd doch bekannt / als die sterbenden / vnnd sihe wir läbend / als die gestrafften / vnnd doch nicht ertödet / als die traurigen / aber alle zeit frölich / als die armen / aber die doch vil reich machend / als die nichts habend / vnnd doch alles besitzend. Darinn sehend jhr nun wie die glöubigen in höchster seruitut vnd knächtschafft jren trost habend / vnd nichtsdestminder frey sind. Der exemplen findt man vil in den gschichten der Apostlen / vnd in historia ecclesiastica. Nun wöllend wir die ander knächtschafft auch besehen.

1576 Die geistlich knächtschafft hat ein gleicheit mit diser leiblichen vnd ausseren knächtschafft. Dann Adam ist zum knächt worden / vnd dz vß seiner schuld. Wir aber werdend von jm als eim knecht / knecht geboren. Er wz fry / vnd hat ein überuß guoten vnd gnädigen Herren. Von dem ist er aber abgfallen vnd trüwloß worden / vnd hat jm selb ein anderen Herren auffgeladen / namlich den grausammen Tyrannen den Teüffel / welcher von der sünd wegen / die rechtsamme über jhn erlanget / jnn übel vnnd schwärlich belestiget hatt. Auß dem prästhafften vatter

1572 1.Tim.6.
1573 Ein seltzams Paradoxon von der Christenlichen freyheit.
1574 2.Cor.4.
1575 2.Cor.6.
1576 Von der geistlichen knächtschafft.

Predig.
als ob jr dem Herren dienetind vnd nit den menschen / vnd wüssend / das was ein yetlicher für guͦts thuͦn wirt / das wirt er empfahen von dem Herren / er sey knaͤcht oder freyer. Jtem zum Timoteo1572 / Die knaͤcht so vnder dem joch sind / die soͤllend jhre Herren aller ehren waͤrt halten / auff das nit der Namm Gottes vnd die leer verlesteret werde / Welche aber gloͤubig Herren habend / die soͤllend sie nit verachten darumb das sie bruͤder sind / sonder sygind vil mehr dienstbar / dieweyl sie gloͤubig / vnnd geliebt / vnd die wolthat vergelten moͤgend. Doch so habend die gloͤubigen die gleich also knaͤcht sind / auß der predig deß Euangeliums / das sie troͤstet / namlich das ob sie schon leibs halb knaͤcht / doch der seelen halb frey sind. Dann es spricht auch Paulus / waͤr ein knaͤcht beruͤfft ist in dem Herren / der ist ein freyer deß Herren / Desselben gleichen / wer ein freyer beruͤfft ist / der ist ein knaͤcht Christi. Diser trost streckt sich auß auff alle truͤbsalen der gloͤubigen / die wüssend das jhr geist saͤlig vnnd frey ist / gott gaͤb wie grausam der leib gepyniget vnd kestiget werde. 1573 Darumb sind sie frey / so sie gleich in engen banden vnd gefaͤncknussen behalten werdend / Sie gesigend vnd überwindend wenn sie schon bunden vnd vndertruckt werdend. Sie habend den aller groͤsten wollust / auch dennzuͦmal / wenn sie auff das hefftigest vnd bitterist mit vilen üblen gepeiniget werdend. Dise freyheit aber vnd diser wollust der gloͤubigen / wirt von den kinderen diser welt / weiß ich wol / verlachet / als ob es ein narrey sey / Aber Gott der geraͤcht Richter gibt jhnen den rechten lon für diß jhr gelaͤchter nicht nur in der künfftigen sonder auch hie in diser zeyt / dann sie sind mehr dann gefangen arm leüt / auch dennzuͦmal so sie gleich meynend / sie sygind maͤchtig frey / vnnd die aller saͤligisten / dann sie dienend in einer wuͤsten schandtlichen knaͤchtschafft / mitt dem das sie den üppigen huͦren / der vnsinnigen trunckenheyt / dem schnoͤden gyt / vnnd anderen schandtlichen wollüsten ergeben sind / darinnen sie mit schand vnd schmach erfaulend vnnd verderbend. Von der knaͤchtschafft aber vnnd den truͤbsalen der gloͤubigen / in denen sie nichtsdestminder im Herren frey sind vnd frolockend / redt der Apostel vnd spricht1574 / Wir werdend getrengt / aber wir werdend darumb nit angsthafft / wir leidend arbeyt / aber wir verzagend nicht / Wir leidend verfolgung / aber wir werdend nicht verlassen / Wir werdend vndertruckt / aber wir kommend nit vmb / Wir tragend herumb alle zeit das sterben deß Herren Jesu an vnserem leib / auff das auch das laͤben deß Herren Jesu an vnserem leib offenbar werde. Jtem1575 / wir fleissend vnns / das wir vns in allen dingen beweisind als die diener Gottes / in grosser gedullt / in truͤbsalen / in noͤten / in aͤngsten / in schlegen / in gefaͤncknussen / in auffruͦren / in arbeyt / in wachen / in fasten / durch preiß vnd schmach / durch boͤsen lümbden vnd guͦten lümbden / als die verfuͤrer / vnd doch waarhafftig / als die vnbekannten / vnd doch bekannt / als die sterbenden / vnnd sihe wir laͤbend / als die gestrafften / vnnd doch nicht ertoͤdet / als die traurigen / aber alle zeit froͤlich / als die armen / aber die doch vil reich machend / als die nichts habend / vnnd doch alles besitzend. Darinn sehend jhr nun wie die gloͤubigen in hoͤchster seruitut vnd knaͤchtschafft jren trost habend / vnd nichtsdestminder frey sind. Der exemplen findt man vil in den gschichten der Apostlen / vnd in historia ecclesiastica. Nun woͤllend wir die ander knaͤchtschafft auch besehen.

1576 Die geistlich knaͤchtschafft hat ein gleicheit mit diser leiblichen vnd ausseren knaͤchtschafft. Dann Adam ist zum knaͤcht worden / vnd dz vß seiner schuld. Wir aber werdend von jm als eim knecht / knecht geboren. Er wz fry / vnd hat ein überuß guͦten vnd gnaͤdigen Herren. Von dem ist er aber abgfallen vnd trüwloß worden / vnd hat jm selb ein anderen Herren auffgeladen / namlich den grausammen Tyrannen den Teüffel / welcher von der sünd wegen / die rechtsamme über jhn erlanget / jnn übel vnnd schwaͤrlich belestiget hatt. Auß dem praͤsthafften vatter

1572 1.Tim.6.
1573 Ein seltzams Paradoxon von der Christenlichen freyheit.
1574 2.Cor.4.
1575 2.Cor.6.
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[CLXXXV./0461] Predig. als ob jr dem Herren dienetind vnd nit den menschen / vnd wüssend / das was ein yetlicher für guͦts thuͦn wirt / das wirt er empfahen von dem Herren / er sey knaͤcht oder freyer. Jtem zum Timoteo 1572 / Die knaͤcht so vnder dem joch sind / die soͤllend jhre Herren aller ehren waͤrt halten / auff das nit der Namm Gottes vnd die leer verlesteret werde / Welche aber gloͤubig Herren habend / die soͤllend sie nit verachten darumb das sie bruͤder sind / sonder sygind vil mehr dienstbar / dieweyl sie gloͤubig / vnnd geliebt / vnd die wolthat vergelten moͤgend. Doch so habend die gloͤubigen die gleich also knaͤcht sind / auß der predig deß Euangeliums / das sie troͤstet / namlich das ob sie schon leibs halb knaͤcht / doch der seelen halb frey sind. Dann es spricht auch Paulus / waͤr ein knaͤcht beruͤfft ist in dem Herren / der ist ein freyer deß Herren / Desselben gleichen / wer ein freyer beruͤfft ist / der ist ein knaͤcht Christi. Diser trost streckt sich auß auff alle truͤbsalen der gloͤubigen / die wüssend das jhr geist saͤlig vnnd frey ist / gott gaͤb wie grausam der leib gepyniget vnd kestiget werde. 1573 Darumb sind sie frey / so sie gleich in engen banden vnd gefaͤncknussen behalten werdend / Sie gesigend vnd überwindend wenn sie schon bunden vnd vndertruckt werdend. Sie habend den aller groͤsten wollust / auch dennzuͦmal / wenn sie auff das hefftigest vnd bitterist mit vilen üblen gepeiniget werdend. Dise freyheit aber vnd diser wollust der gloͤubigen / wirt von den kinderen diser welt / weiß ich wol / verlachet / als ob es ein narrey sey / Aber Gott der geraͤcht Richter gibt jhnen den rechten lon für diß jhr gelaͤchter nicht nur in der künfftigen sonder auch hie in diser zeyt / dann sie sind mehr dann gefangen arm leüt / auch dennzuͦmal so sie gleich meynend / sie sygind maͤchtig frey / vnnd die aller saͤligisten / dann sie dienend in einer wuͤsten schandtlichen knaͤchtschafft / mitt dem das sie den üppigen huͦren / der vnsinnigen trunckenheyt / dem schnoͤden gyt / vnnd anderen schandtlichen wollüsten ergeben sind / darinnen sie mit schand vnd schmach erfaulend vnnd verderbend. Von der knaͤchtschafft aber vnnd den truͤbsalen der gloͤubigen / in denen sie nichtsdestminder im Herren frey sind vnd frolockend / redt der Apostel vnd spricht 1574 / Wir werdend getrengt / aber wir werdend darumb nit angsthafft / wir leidend arbeyt / aber wir verzagend nicht / Wir leidend verfolgung / aber wir werdend nicht verlassen / Wir werdend vndertruckt / aber wir kommend nit vmb / Wir tragend herumb alle zeit das sterben deß Herren Jesu an vnserem leib / auff das auch das laͤben deß Herren Jesu an vnserem leib offenbar werde. Jtem 1575 / wir fleissend vnns / das wir vns in allen dingen beweisind als die diener Gottes / in grosser gedullt / in truͤbsalen / in noͤten / in aͤngsten / in schlegen / in gefaͤncknussen / in auffruͦren / in arbeyt / in wachen / in fasten / durch preiß vnd schmach / durch boͤsen lümbden vnd guͦten lümbden / als die verfuͤrer / vnd doch waarhafftig / als die vnbekannten / vnd doch bekannt / als die sterbenden / vnnd sihe wir laͤbend / als die gestrafften / vnnd doch nicht ertoͤdet / als die traurigen / aber alle zeit froͤlich / als die armen / aber die doch vil reich machend / als die nichts habend / vnnd doch alles besitzend. Darinn sehend jhr nun wie die gloͤubigen in hoͤchster seruitut vnd knaͤchtschafft jren trost habend / vnd nichtsdestminder frey sind. Der exemplen findt man vil in den gschichten der Apostlen / vnd in historia ecclesiastica. Nun woͤllend wir die ander knaͤchtschafft auch besehen. 1576 Die geistlich knaͤchtschafft hat ein gleicheit mit diser leiblichen vnd ausseren knaͤchtschafft. Dann Adam ist zum knaͤcht worden / vnd dz vß seiner schuld. Wir aber werdend von jm als eim knecht / knecht geboren. Er wz fry / vnd hat ein überuß guͦten vnd gnaͤdigen Herren. Von dem ist er aber abgfallen vnd trüwloß worden / vnd hat jm selb ein anderen Herren auffgeladen / namlich den grausammen Tyrannen den Teüffel / welcher von der sünd wegen / die rechtsamme über jhn erlanget / jnn übel vnnd schwaͤrlich belestiget hatt. Auß dem praͤsthafften vatter 1572 1.Tim.6. 1573 Ein seltzams Paradoxon von der Christenlichen freyheit. 1574 2.Cor.4. 1575 2.Cor.6. 1576 Von der geistlichen knaͤchtschafft.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CLXXXV.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/461>, abgerufen am 23.11.2024.