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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Die Sechs vnd zwentzigste
wie man auch Luce am zwey vnd zwentzigsten Capitel sicht / vnd assends. Das bildet an das Christus der allein ein mal wurde auffgeopfferet werden auff dem berg oder schädelstatt / allweg krefftig sein wurde zuo versünen die sünd deß volcks.

1360 Wär es auch begon sölle / wirt auch gemäldet / nammlich die gantz beschnitten gemeind deß volcks Jsraels / nach den heüseren vnd geschlächten / je alweg so vil mit einanderen / so vil jren je das lamb gässen mochtend. Dann wie Christus aller menschen heiland / also sind auch alle sünder / das ist wir menschen alle / die wir alle sünder sind / schuldig / das Christus der Herr auff dem altar deß crützes ist auffgeopfferet worden.

1361 Vber das wirt auch gantz fleißig vnd eigentlich beschriben die form vnd der brauch das lamb zuo ässen vnd zuo metzgen. Zum ersten erwelletend sie jnen das lamb von den lämmeren oder gitzlinen. Darnach metzgetend sies am fünfften tag hernach / sein bluot empfiengend sie in ein schalen / vnd sprütztend es darnach mit einem wadel von ysopen an die pfosten der thüren / vnnd an die überthür. Das lamb aber / assend sie gmeinlich / nicht gesotten mit wasser / sonder gebratten gantz mit dem haupt vnd füssen / deßgleich auch mit dem ingeweid / vnnd assend auch darzuo bittere kreütter / vnd vngeheblet süsses brot. Vnd dieweil sie assend / stuondend sie darzuo / vmbgürtet vmb die lendinen / Jtem beschuocht / vnd hattend stäcken in den henden. Vnd assend das lamb mit grosser eyl. Die bein zerbrachend sie nicht / wurffends auch nicht den hunden für / sonder verbranntends mit feür. Es gieng auch niemand auß den heüseren vom abend an biß an den morgen.

1362 Das hatt alles sein end / sein geheimnuß / vnnd sein bedeütung auff vergangne gegenwertige vnd zuokünfftige ding / Es verpflichtet auch die gantze gemeind zuosammen in einen leyb / vnd in bekantnuß eines glaubens / ermanet sie alle der danckbarkeit / vnd deß fleißes zuo aller Gottsäligkeit / Welchs wir nun auffs aller kürtzest so vil wir mögend einanderen nach besehen wöllend.

1363 Dann zum ersten hatt der Herr mit disem mal in ewiger gedechtnuß wöllen erhalten / die grosse wolthat / die er ein mal dem volck Jsraels in Egypten gethon / nammlich / das er alle erste geburt inn Egypten inn einer nacht vmbbracht / sein volck aber wunderbarlich erhalten vnd behütet / vnnd es auch gleich deß volgenden tags auß Egypten / auß der schwären knechtschafft gefürt hatt. Dise guothat hatt er nicht nun mit worten wöllen geprisen werden (dann es kein zweyfel sonder gewüß ist das auff den selbigen tag herrliche inbrünstige predigen gehalten sind worden von den guothaten Gottes) sonder auch durch dise ceremoni vnd heilige übung / als durch ein schowspil vnd läbendige contrafactur / aller menschen augen fürstellen vnnd erneüweren wöllen. Dann die sichtbare action prediget also zuo reden den augen vnnd den übrigen sinnen. Darumb spricht auch Moses do er dise ceremoni vnnd heylige übung außlegt / So eüwere kind zuo euch sagen werdend / was habend jr da für ein dienst? so söllend jr sagen / Es ist die schlachtung deß überschrytens deß Herren / der vor den kinderen Jsrael fürgieng in Egypten / do er die Egypter plaget vnd vnsere heüser errettet.

1364 Dises was nun die bedeütung der vergangnen that. Deßhalb es die nachkommenden nicht vil genützt hette / vnnd wäre allein ein gedechtnuß gewesen einer guothat die sie nichts hett betroffen / wo nicht Gott sölichs auch auff jede zeytt hette gerichtet. Darumb hat Gott wöllen dz diß Sacrament wäre als ein zeügnuß seiner gnaden / güte vnd jmmerwärenden erlösung / bey allen nachkommenden / nammlich das Gott nit allein der vätteren vnd altuorderen Gott gewesen / sonder das er auch aller nachkommenden Jsraeliten Gott sein / vnnd jhnen von deß bluots Christi wegen verschonen / vnnd alles übel von jhnen abtreiben /

1360 Wär darzuo gehöre.
1361 Von der form vnd ceremoni deß überschritts.
1362 Das end diser ceremoni.
1363 1 Gedechtnuß empfangner wolthat.
1364 2 Zeügnuß deß guoten vnd gnedigen willens Gottes gegen seinem volck.

Die Sechs vnd zwentzigste
wie man auch Luce am zwey vnd zwentzigsten Capitel sicht / vnd assends. Das bildet an das Christus der allein ein mal wurde auffgeopfferet werden auff dem berg oder schaͤdelstatt / allweg krefftig sein wurde zuͦ versuͤnen die sünd deß volcks.

1360 Waͤr es auch begon soͤlle / wirt auch gemaͤldet / nammlich die gantz beschnitten gemeind deß volcks Jsraels / nach den heüseren vnd geschlaͤchten / je alweg so vil mit einanderen / so vil jren je das lamb gaͤssen mochtend. Dann wie Christus aller menschen heiland / also sind auch alle sünder / das ist wir menschen alle / die wir alle sünder sind / schuldig / das Christus der Herr auff dem altar deß crützes ist auffgeopfferet worden.

1361 Vber das wirt auch gantz fleißig vnd eigentlich beschriben die form vnd der brauch das lamb zuͦ aͤssen vnd zuͦ metzgen. Zum ersten erwelletend sie jnen das lamb von den laͤmmeren oder gitzlinen. Darnach metzgetend sies am fünfften tag hernach / sein bluͦt empfiengend sie in ein schalen / vnd sprütztend es darnach mit einem wadel von ysopen an die pfosten der thüren / vnnd an die überthür. Das lamb aber / assend sie gmeinlich / nicht gesotten mit wasser / sonder gebratten gantz mit dem haupt vnd fuͤssen / deßgleich auch mit dem ingeweid / vnnd assend auch darzuͦ bittere kreütter / vnd vngeheblet suͤsses brot. Vnd dieweil sie assend / stuͦndend sie darzuͦ / vmbgürtet vmb die lendinen / Jtem beschuͦcht / vnd hattend staͤcken in den henden. Vnd assend das lamb mit grosser eyl. Die bein zerbrachend sie nicht / wurffends auch nicht den hunden für / sonder verbranntends mit feür. Es gieng auch niemand auß den heüseren vom abend an biß an den morgen.

1362 Das hatt alles sein end / sein geheimnuß / vnnd sein bedeütung auff vergangne gegenwertige vnd zuͦkünfftige ding / Es verpflichtet auch die gantze gemeind zuͦsammen in einen leyb / vnd in bekantnuß eines glaubens / ermanet sie alle der danckbarkeit / vnd deß fleißes zuͦ aller Gottsaͤligkeit / Welchs wir nun auffs aller kürtzest so vil wir moͤgend einanderen nach besehen woͤllend.

1363 Dann zum ersten hatt der Herr mit disem mal in ewiger gedechtnuß woͤllen erhalten / die grosse wolthat / die er ein mal dem volck Jsraels in Egypten gethon / nammlich / das er alle erste geburt inn Egypten inn einer nacht vmbbracht / sein volck aber wunderbarlich erhalten vnd behuͤtet / vnnd es auch gleich deß volgenden tags auß Egypten / auß der schwaͤren knechtschafft gefuͤrt hatt. Dise guͦthat hatt er nicht nun mit worten woͤllen geprisen werden (dann es kein zweyfel sonder gewüß ist das auff den selbigen tag herrliche inbrünstige predigen gehalten sind worden von den guͦthaten Gottes) sonder auch durch dise ceremoni vnd heilige uͤbung / als durch ein schowspil vnd laͤbendige contrafactur / aller menschen augen fürstellen vnnd erneüweren woͤllen. Dann die sichtbare action prediget also zuͦ reden den augen vnnd den übrigen sinnen. Darumb spricht auch Moses do er dise ceremoni vnnd heylige uͤbung außlegt / So eüwere kind zuͦ euch sagen werdend / was habend jr da für ein dienst? so soͤllend jr sagen / Es ist die schlachtung deß überschrytens deß Herren / der vor den kinderen Jsrael fürgieng in Egypten / do er die Egypter plaget vnd vnsere heüser errettet.

1364 Dises was nun die bedeütung der vergangnen that. Deßhalb es die nachkommenden nicht vil genützt hette / vnnd waͤre allein ein gedechtnuß gewesen einer guͦthat die sie nichts hett betroffen / wo nicht Gott soͤlichs auch auff jede zeytt hette gerichtet. Darumb hat Gott woͤllen dz diß Sacrament waͤre als ein zeügnuß seiner gnaden / guͤte vnd jmmerwaͤrenden erloͤsung / bey allen nachkommenden / nammlich das Gott nit allein der vaͤtteren vnd altuͦrderen Gott gewesen / sonder das er auch aller nachkommenden Jsraeliten Gott sein / vnnd jhnen von deß bluͦts Christi wegen verschonen / vnnd alles übel von jhnen abtreiben /

1360 Waͤr darzuͦ gehoͤre.
1361 Von der form vnd ceremoni deß überschritts.
1362 Das end diser ceremoni.
1363 1 Gedechtnuß empfangner wolthat.
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[[153]/0398] Die Sechs vnd zwentzigste wie man auch Luce am zwey vnd zwentzigsten Capitel sicht / vnd assends. Das bildet an das Christus der allein ein mal wurde auffgeopfferet werden auff dem berg oder schaͤdelstatt / allweg krefftig sein wurde zuͦ versuͤnen die sünd deß volcks. 1360 Waͤr es auch begon soͤlle / wirt auch gemaͤldet / nammlich die gantz beschnitten gemeind deß volcks Jsraels / nach den heüseren vnd geschlaͤchten / je alweg so vil mit einanderen / so vil jren je das lamb gaͤssen mochtend. Dann wie Christus aller menschen heiland / also sind auch alle sünder / das ist wir menschen alle / die wir alle sünder sind / schuldig / das Christus der Herr auff dem altar deß crützes ist auffgeopfferet worden. 1361 Vber das wirt auch gantz fleißig vnd eigentlich beschriben die form vnd der brauch das lamb zuͦ aͤssen vnd zuͦ metzgen. Zum ersten erwelletend sie jnen das lamb von den laͤmmeren oder gitzlinen. Darnach metzgetend sies am fünfften tag hernach / sein bluͦt empfiengend sie in ein schalen / vnd sprütztend es darnach mit einem wadel von ysopen an die pfosten der thüren / vnnd an die überthür. Das lamb aber / assend sie gmeinlich / nicht gesotten mit wasser / sonder gebratten gantz mit dem haupt vnd fuͤssen / deßgleich auch mit dem ingeweid / vnnd assend auch darzuͦ bittere kreütter / vnd vngeheblet suͤsses brot. Vnd dieweil sie assend / stuͦndend sie darzuͦ / vmbgürtet vmb die lendinen / Jtem beschuͦcht / vnd hattend staͤcken in den henden. Vnd assend das lamb mit grosser eyl. Die bein zerbrachend sie nicht / wurffends auch nicht den hunden für / sonder verbranntends mit feür. Es gieng auch niemand auß den heüseren vom abend an biß an den morgen. 1362 Das hatt alles sein end / sein geheimnuß / vnnd sein bedeütung auff vergangne gegenwertige vnd zuͦkünfftige ding / Es verpflichtet auch die gantze gemeind zuͦsammen in einen leyb / vnd in bekantnuß eines glaubens / ermanet sie alle der danckbarkeit / vnd deß fleißes zuͦ aller Gottsaͤligkeit / Welchs wir nun auffs aller kürtzest so vil wir moͤgend einanderen nach besehen woͤllend. 1363 Dann zum ersten hatt der Herr mit disem mal in ewiger gedechtnuß woͤllen erhalten / die grosse wolthat / die er ein mal dem volck Jsraels in Egypten gethon / nammlich / das er alle erste geburt inn Egypten inn einer nacht vmbbracht / sein volck aber wunderbarlich erhalten vnd behuͤtet / vnnd es auch gleich deß volgenden tags auß Egypten / auß der schwaͤren knechtschafft gefuͤrt hatt. Dise guͦthat hatt er nicht nun mit worten woͤllen geprisen werden (dann es kein zweyfel sonder gewüß ist das auff den selbigen tag herrliche inbrünstige predigen gehalten sind worden von den guͦthaten Gottes) sonder auch durch dise ceremoni vnd heilige uͤbung / als durch ein schowspil vnd laͤbendige contrafactur / aller menschen augen fürstellen vnnd erneüweren woͤllen. Dann die sichtbare action prediget also zuͦ reden den augen vnnd den übrigen sinnen. Darumb spricht auch Moses do er dise ceremoni vnnd heylige uͤbung außlegt / So eüwere kind zuͦ euch sagen werdend / was habend jr da für ein dienst? so soͤllend jr sagen / Es ist die schlachtung deß überschrytens deß Herren / der vor den kinderen Jsrael fürgieng in Egypten / do er die Egypter plaget vnd vnsere heüser errettet. 1364 Dises was nun die bedeütung der vergangnen that. Deßhalb es die nachkommenden nicht vil genützt hette / vnnd waͤre allein ein gedechtnuß gewesen einer guͦthat die sie nichts hett betroffen / wo nicht Gott soͤlichs auch auff jede zeytt hette gerichtet. Darumb hat Gott woͤllen dz diß Sacrament waͤre als ein zeügnuß seiner gnaden / guͤte vnd jmmerwaͤrenden erloͤsung / bey allen nachkommenden / nammlich das Gott nit allein der vaͤtteren vnd altuͦrderen Gott gewesen / sonder das er auch aller nachkommenden Jsraeliten Gott sein / vnnd jhnen von deß bluͦts Christi wegen verschonen / vnnd alles übel von jhnen abtreiben / 1360 Waͤr darzuͦ gehoͤre. 1361 Von der form vnd ceremoni deß überschritts. 1362 Das end diser ceremoni. 1363 1 Gedechtnuß empfangner wolthat. 1364 2 Zeügnuß deß guͦten vnd gnedigen willens Gottes gegen seinem volck.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [153]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/398>, abgerufen am 20.05.2024.