Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

Bild:
<< vorherige Seite

Die Fünff vnd zwentzigste
gar wol gefallen vnd eines süssen geruchs vor jm gewesen. Wohar kumpt nun die vngleicheit? Nienderthar anders / dann auß der vngleicheit der gemüteren deren / die Gott damit dientend vnd verehrtend? dann die opffer habend jm gefallen / vnd der dienst / der auß einfaltem glauben vnd gehorsamme beschähen / dargegen hat jm mißfallen / wz vssenfür allein on glauben vnd rechte gehorsamme / beschach. Wie dann auch Cain auff dise weiß gesündet hat. Also hat Gott nit gheissen opfferen. Herwiderumb hat er gheissen opfferen / vnd Gott ehren / ja mit rechtem warem glauben in den künfftigen Meßiam. Vnd hat darumb den ausseren gottsdienst befolhen vnd eingesetzt / nit das sie durch das ausser werck gerächtigkeyt hofftind / sonder durch den / der durch alle Ceremonien vorbildet ward / welcher ist Christus / der dz end vnd das läben ist aller Ceremonien / die im gsatzt gebotten sind.

1245 Wir wöllend aber die Ceremonien ein ander nach besähen vnnd erwegen / wiewol nit alle vnd yede / sonder allein die fürnempsten. Da sol aber niemand meynen das dises ein vergebne vnnötige arbeyt sey / dann sölliche betrachtung wirt gar wol dienen zuo rechtem verstand der auffhebung deß gesatztes. Darzuo so hat alles das / so von Gott in der heiligen gschrifft angeben vnd befolhen / sein gwüsse vnd heitere nutzbarkeyt / darzuo auch sein göttlichs ansehen / das deßhalb die narren sind vnnd gottlose / oder das ich bescheidner daruon rede / aller guoten dingen vnwüssende vnd fräfne leüt / die ein verdruß habend ab den Ceremonien die von Gott angäben / vnnd an bescheidner Christenlicher außlegung der selben. Wie man vil findt / die es für gar hoch vnd nutzlich hieltind den Homerum oder Virgilium allegorisch / das ist in geistlichem verstand außleggen / allein dunckt die narren / es sey in Gottes Ceremonien kein nutzbarkeit noch weißheit verborgen. So doch in der waarheit in der wält (so vil die gattung betrifft) nichts nutzlichers / lieblichers / schöners / fürträffenlichers / vnd hochverständigers ist / dann dise heilige Ceremonien. Dann in denen werdend die geheimnussen Christi von der allgemeynen Catholischen kirchen beschriben / vnd das selbig gantz heiter / schön / vnd fürträffenlich.

1246 Jn erzellung vnd erklärung aber der selben wil ich fürnemlich der natürlichen ordnung nachgon. Es gehörend die Ceremonien zum dienst Gotts der in der kirchen brucht wirt. Nun ist aber von nöten dz gwüsse personen in der kirchen verordnet sygind / die offentliche diener vnd verwalter der Ceremonien sygind / vnd die selben in der kirchen nach der einsatzung deß Herren übind vnd brauchind. Es ist auch von nöten / dz ein gwüß ort vnd zeit darzuo bestimpt sey da sie geübt werdind. So müssend demnach auch die ceremonien an jnen selb jr gwüßne form zal vnd bestimmung haben / damit die so Gott ehren wöllend / wüßind wie sie jm thuon söllind. 1247 Da wöllend wir nun zum ersten ein wenig reden von den personen / so hiezuo bestimpt / namlich von den priesteren vnd Leuiten: Vnd weisen mit hinzuo in dem allen den zuohörer vff die Bibel / die zuo läsen / darinnen dann alle dise beschreibungen volkomner vnd überflüßiger außtruckt vnd begriffen werdend.

1248 So streckt sich nun der anfang vnd vrsprung deß priesterthumbs bey dem alten volck / biß vff der wält anfang hinauß / dann es wirt von etlichen anzeigt / dz in einem yeden gsind oder geschlecht die erstgebornen allweg sygind priester gwesen. Dann ye / als die erstgebornen der Egyptern erschlagen wurdend / da eignet vnd heiliget jm der Herr die erstgebornen der Jsraeliten. Vnd habend auch je vnd je die erstgebornen / auch in wältlichen rächten / grossen fürderling vnd vorzug gehept. Der erstgeboren hat allweg dz regiment in dem hauß ehr vnder seine brüderen ghept. Der erstgeborn bsaß die erbschafft / die andern wurdend vßgstürt. Der erstgeboren fürtraff auch von wegen der wirde deß priesterthumbs. Darumb was es nit vmb ein kleins zethuon / sonder umb das aller gröst / do Cain vnd Abel von wegen der erstgeburt mit ein ander zancktend. Vnd da Lucas mäldet / das die heilig jungkfrauw vnd muoter

1245 Die betrachtung vnd dz wüssen der Ceremonien ist nit vnnütz.
1246 Summa aller Ceremonien.
1247 Vom Priesterthumb.
1248 Vom ersten anfang vnd vrsprung deß priesterthumbs.

Die Fünff vnd zwentzigste
gar wol gefallen vnd eines suͤssen geruchs vor jm gewesen. Wohar kumpt nun die vngleicheit? Nienderthar anders / dann auß der vngleicheit der gemuͤteren deren / die Gott damit dientend vnd verehrtend? dann die opffer habend jm gefallen / vnd der dienst / der auß einfaltem glauben vnd gehorsamme beschaͤhen / dargegen hat jm mißfallen / wz vssenfür allein on glauben vnd rechte gehorsamme / beschach. Wie dann auch Cain auff dise weiß gesündet hat. Also hat Gott nit gheissen opfferen. Herwiderumb hat er gheissen opfferen / vnd Gott ehren / ja mit rechtem warem glauben in den künfftigen Meßiam. Vnd hat darumb den ausseren gottsdienst befolhen vnd eingesetzt / nit das sie durch das ausser werck geraͤchtigkeyt hofftind / sonder durch den / der durch alle Ceremonien vorbildet ward / welcher ist Christus / der dz end vnd das laͤben ist aller Ceremonien / die im gsatzt gebotten sind.

1245 Wir woͤllend aber die Ceremonien ein ander nach besaͤhen vnnd erwegen / wiewol nit alle vnd yede / sonder allein die fürnempsten. Da sol aber niemand meynen das dises ein vergebne vnnoͤtige arbeyt sey / dann soͤlliche betrachtung wirt gar wol dienen zuͦ rechtem verstand der auffhebung deß gesatztes. Darzuͦ so hat alles das / so von Gott in der heiligen gschrifft angeben vnd befolhen / sein gwüsse vnd heitere nutzbarkeyt / darzuͦ auch sein goͤttlichs ansehen / das deßhalb die narren sind vnnd gottlose / oder das ich bescheidner daruͦn rede / aller guͦten dingen vnwüssende vnd fraͤfne leüt / die ein verdruß habend ab den Ceremonien die von Gott angaͤben / vnnd an bescheidner Christenlicher außlegung der selben. Wie man vil findt / die es für gar hoch vnd nutzlich hieltind den Homerum oder Virgilium allegorisch / das ist in geistlichem verstand außleggen / allein dunckt die narren / es sey in Gottes Ceremonien kein nutzbarkeit noch weißheit verborgen. So doch in der waarheit in der waͤlt (so vil die gattung betrifft) nichts nutzlichers / lieblichers / schoͤners / fürtraͤffenlichers / vnd hochverstaͤndigers ist / dann dise heilige Ceremonien. Dann in denen werdend die geheimnussen Christi von der allgemeynen Catholischen kirchen beschriben / vnd das selbig gantz heiter / schoͤn / vnd fürtraͤffenlich.

1246 Jn erzellung vnd erklaͤrung aber der selben wil ich fürnemlich der natürlichen ordnung nachgon. Es gehoͤrend die Ceremonien zum dienst Gotts der in der kirchen brucht wirt. Nun ist aber von noͤten dz gwüsse personen in der kirchen verordnet sygind / die offentliche diener vnd verwalter der Ceremonien sygind / vnd die selben in der kirchen nach der einsatzung deß Herren uͤbind vnd brauchind. Es ist auch von noͤten / dz ein gwüß ort vnd zeit darzuͦ bestimpt sey da sie geuͤbt werdind. So muͤssend demnach auch die ceremonien an jnen selb jr gwüßne form zal vnd bestimmung haben / damit die so Gott ehren woͤllend / wüßind wie sie jm thuͦn soͤllind. 1247 Da woͤllend wir nun zum ersten ein wenig reden von den personen / so hiezuͦ bestimpt / namlich von den priesteren vnd Leuiten: Vnd weisen mit hinzuͦ in dem allen den zuͦhoͤrer vff die Bibel / die zuͦ laͤsen / darinnen dann alle dise beschreibungen volkomner vnd überflüßiger außtruckt vnd begriffen werdend.

1248 So streckt sich nun der anfang vnd vrsprung deß priesterthumbs bey dem alten volck / biß vff der waͤlt anfang hinauß / dann es wirt von etlichen anzeigt / dz in einem yeden gsind oder geschlecht die erstgebornen allweg sygind priester gwesen. Dann ye / als die erstgebornen der Egyptern erschlagen wurdend / da eignet vnd heiliget jm der Herr die erstgebornen der Jsraeliten. Vnd habend auch je vnd je die erstgebornen / auch in waͤltlichen raͤchten / grossen fürderling vnd vorzug gehept. Der erstgeboren hat allweg dz regiment in dem hauß ehr vnder seine bruͤderen ghept. Der erstgeborn bsaß die erbschafft / die andern wurdend vßgstürt. Der erstgeboren fürtraff auch von wegen der wirde deß priesterthumbs. Darumb was es nit vmb ein kleins zethuͦn / sonder umb das aller groͤst / do Cain vnd Abel von wegen der erstgeburt mit ein ander zancktend. Vnd da Lucas maͤldet / das die heilig jungkfrauw vnd muͦter

1245 Die betrachtung vnd dz wüssen der Ceremonien ist nit vnnütz.
1246 Summa aller Ceremonien.
1247 Vom Priesterthumb.
1248 Vom ersten anfang vnd vrsprung deß priesterthumbs.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0370" n="[139]"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#c"><hi rendition="#b"><hi rendition="#in">D</hi>ie <hi rendition="#in">F</hi>ünff vnd zwentzigste</hi></hi><lb/></fw>gar wol gefallen vnd eines
                   su&#x0364;ssen geruchs vor jm gewesen. Wohar kumpt nun die vngleicheit? Nienderthar
                   anders / dann auß der vngleicheit der gemu&#x0364;teren deren / die
                   Gott damit dientend vnd verehrtend? dann die opffer habend jm gefallen / vnd der
                   dienst / der auß einfaltem glauben vnd gehorsamme bescha&#x0364;hen / dargegen hat jm
                   mißfallen / wz vssenfür allein on glauben vnd rechte gehorsamme /
                   beschach. Wie dann auch Cain auff dise weiß gesündet hat. Also hat Gott nit
                   gheissen opfferen. Herwiderumb hat er gheissen opfferen / vnd Gott ehren / ja mit
                   rechtem warem glauben in den künfftigen Meßiam. Vnd hat darumb den ausseren
                   gottsdienst befolhen vnd eingesetzt / nit das sie durch das ausser werck
                   gera&#x0364;chtigkeyt hofftind / sonder durch den / der durch alle Ceremonien vorbildet
                   ward / welcher ist Christus / der dz end vnd das la&#x0364;ben ist aller Ceremonien / die
                   im gsatzt gebotten sind. </p><lb/>
          <p><note place="foot" n="1245"> Die betrachtung vnd dz wüssen der Ceremonien ist nit vnnütz.</note> Wir wo&#x0364;llend aber die Ceremonien ein ander nach besa&#x0364;hen vnnd erwegen / wiewol nit alle vnd yede / sonder allein die fürnempsten. Da sol aber niemand meynen das dises ein vergebne vnno&#x0364;tige arbeyt sey / dann so&#x0364;lliche betrachtung wirt gar wol dienen zu&#x0366; rechtem verstand der auffhebung deß gesatztes. Darzu&#x0366; so hat alles das / so von Gott in der heiligen gschrifft angeben vnd befolhen / sein gwüsse vnd heitere nutzbarkeyt / darzu&#x0366; auch sein go&#x0364;ttlichs ansehen / das deßhalb die narren sind vnnd gottlose / oder das ich bescheidner daru&#x0366;n rede / aller gu&#x0366;ten dingen vnwüssende vnd fra&#x0364;fne leüt / die ein verdruß habend ab den Ceremonien die von Gott anga&#x0364;ben / vnnd an bescheidner Christenlicher außlegung der selben. Wie man vil findt / die es für gar hoch vnd nutzlich hieltind den Homerum oder Virgilium allegorisch / das ist in geistlichem verstand außleggen / allein dunckt die narren / es sey in Gottes Ceremonien kein nutzbarkeit noch weißheit verborgen. So doch in der waarheit in der wa&#x0364;lt (so vil die gattung betrifft) nichts nutzlichers / lieblichers / scho&#x0364;ners / fürtra&#x0364;ffenlichers / vnd hochversta&#x0364;ndigers ist / dann dise heilige Ceremonien. Dann in denen werdend die geheimnussen Christi von der allgemeynen Catholischen kirchen beschriben / vnd das selbig gantz heiter / scho&#x0364;n / vnd fürtra&#x0364;ffenlich.</p><lb/>
          <p><note place="foot" n="1246"> Summa aller Ceremonien.</note> Jn erzellung vnd erkla&#x0364;rung aber der selben wil ich fürnemlich der natürlichen ordnung nachgon. Es geho&#x0364;rend die Ceremonien zum dienst Gotts der in der kirchen brucht wirt. Nun ist aber von no&#x0364;ten dz gwüsse personen in der kirchen verordnet sygind / die offentliche diener vnd verwalter der Ceremonien sygind / vnd die selben in der kirchen nach der einsatzung deß Herren u&#x0364;bind vnd brauchind. Es ist auch von no&#x0364;ten / dz ein gwüß ort vnd zeit darzu&#x0366; bestimpt sey da sie geu&#x0364;bt werdind. So mu&#x0364;ssend demnach auch die ceremonien an jnen selb jr gwüßne form zal vnd bestimmung haben / damit die so Gott ehren wo&#x0364;llend / wüßind wie sie jm thu&#x0366;n so&#x0364;llind. <note place="foot" n="1247"> Vom Priesterthumb.</note> Da wo&#x0364;llend wir nun zum ersten ein wenig reden von den personen / so hiezu&#x0366; bestimpt / namlich von den priesteren vnd Leuiten: Vnd weisen mit hinzu&#x0366; in dem allen den zu&#x0366;ho&#x0364;rer vff die Bibel / die zu&#x0366; la&#x0364;sen / darinnen dann alle dise beschreibungen volkomner vnd überflüßiger außtruckt vnd begriffen werdend.</p><lb/>
          <p><note place="foot" n="1248"> Vom ersten anfang vnd vrsprung deß
                      priesterthumbs.</note> So streckt sich nun der anfang vnd vrsprung deß
                   priesterthumbs bey dem alten volck / biß vff der wa&#x0364;lt anfang hinauß / dann es wirt
                   von etlichen anzeigt / dz in einem yeden gsind oder geschlecht die erstgebornen
                   allweg sygind priester gwesen. Dann ye / als die erstgebornen der Egyptern
                   erschlagen wurdend / da eignet vnd heiliget jm der Herr die erstgebornen der
                   Jsraeliten. Vnd habend auch je vnd je die erstgebornen / auch in wa&#x0364;ltlichen
                   ra&#x0364;chten / grossen fürderling vnd vorzug gehept. Der erstgeboren hat allweg dz
                   regiment in dem hauß ehr vnder seine bru&#x0364;deren ghept. Der erstgeborn bsaß die
                   erbschafft / die andern wurdend vßgstürt. Der erstgeboren fürtraff auch von wegen
                   der wirde deß priesterthumbs. Darumb was es nit vmb ein kleins zethu&#x0366;n / sonder
                   umb das aller gro&#x0364;st / do Cain vnd Abel von wegen der erstgeburt mit ein ander
                   zancktend. Vnd da Lucas ma&#x0364;ldet / das die heilig jungkfrauw vnd mu&#x0366;ter<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[139]/0370] Die Fünff vnd zwentzigste gar wol gefallen vnd eines suͤssen geruchs vor jm gewesen. Wohar kumpt nun die vngleicheit? Nienderthar anders / dann auß der vngleicheit der gemuͤteren deren / die Gott damit dientend vnd verehrtend? dann die opffer habend jm gefallen / vnd der dienst / der auß einfaltem glauben vnd gehorsamme beschaͤhen / dargegen hat jm mißfallen / wz vssenfür allein on glauben vnd rechte gehorsamme / beschach. Wie dann auch Cain auff dise weiß gesündet hat. Also hat Gott nit gheissen opfferen. Herwiderumb hat er gheissen opfferen / vnd Gott ehren / ja mit rechtem warem glauben in den künfftigen Meßiam. Vnd hat darumb den ausseren gottsdienst befolhen vnd eingesetzt / nit das sie durch das ausser werck geraͤchtigkeyt hofftind / sonder durch den / der durch alle Ceremonien vorbildet ward / welcher ist Christus / der dz end vnd das laͤben ist aller Ceremonien / die im gsatzt gebotten sind. 1245 Wir woͤllend aber die Ceremonien ein ander nach besaͤhen vnnd erwegen / wiewol nit alle vnd yede / sonder allein die fürnempsten. Da sol aber niemand meynen das dises ein vergebne vnnoͤtige arbeyt sey / dann soͤlliche betrachtung wirt gar wol dienen zuͦ rechtem verstand der auffhebung deß gesatztes. Darzuͦ so hat alles das / so von Gott in der heiligen gschrifft angeben vnd befolhen / sein gwüsse vnd heitere nutzbarkeyt / darzuͦ auch sein goͤttlichs ansehen / das deßhalb die narren sind vnnd gottlose / oder das ich bescheidner daruͦn rede / aller guͦten dingen vnwüssende vnd fraͤfne leüt / die ein verdruß habend ab den Ceremonien die von Gott angaͤben / vnnd an bescheidner Christenlicher außlegung der selben. Wie man vil findt / die es für gar hoch vnd nutzlich hieltind den Homerum oder Virgilium allegorisch / das ist in geistlichem verstand außleggen / allein dunckt die narren / es sey in Gottes Ceremonien kein nutzbarkeit noch weißheit verborgen. So doch in der waarheit in der waͤlt (so vil die gattung betrifft) nichts nutzlichers / lieblichers / schoͤners / fürtraͤffenlichers / vnd hochverstaͤndigers ist / dann dise heilige Ceremonien. Dann in denen werdend die geheimnussen Christi von der allgemeynen Catholischen kirchen beschriben / vnd das selbig gantz heiter / schoͤn / vnd fürtraͤffenlich. 1246 Jn erzellung vnd erklaͤrung aber der selben wil ich fürnemlich der natürlichen ordnung nachgon. Es gehoͤrend die Ceremonien zum dienst Gotts der in der kirchen brucht wirt. Nun ist aber von noͤten dz gwüsse personen in der kirchen verordnet sygind / die offentliche diener vnd verwalter der Ceremonien sygind / vnd die selben in der kirchen nach der einsatzung deß Herren uͤbind vnd brauchind. Es ist auch von noͤten / dz ein gwüß ort vnd zeit darzuͦ bestimpt sey da sie geuͤbt werdind. So muͤssend demnach auch die ceremonien an jnen selb jr gwüßne form zal vnd bestimmung haben / damit die so Gott ehren woͤllend / wüßind wie sie jm thuͦn soͤllind. 1247 Da woͤllend wir nun zum ersten ein wenig reden von den personen / so hiezuͦ bestimpt / namlich von den priesteren vnd Leuiten: Vnd weisen mit hinzuͦ in dem allen den zuͦhoͤrer vff die Bibel / die zuͦ laͤsen / darinnen dann alle dise beschreibungen volkomner vnd überflüßiger außtruckt vnd begriffen werdend. 1248 So streckt sich nun der anfang vnd vrsprung deß priesterthumbs bey dem alten volck / biß vff der waͤlt anfang hinauß / dann es wirt von etlichen anzeigt / dz in einem yeden gsind oder geschlecht die erstgebornen allweg sygind priester gwesen. Dann ye / als die erstgebornen der Egyptern erschlagen wurdend / da eignet vnd heiliget jm der Herr die erstgebornen der Jsraeliten. Vnd habend auch je vnd je die erstgebornen / auch in waͤltlichen raͤchten / grossen fürderling vnd vorzug gehept. Der erstgeboren hat allweg dz regiment in dem hauß ehr vnder seine bruͤderen ghept. Der erstgeborn bsaß die erbschafft / die andern wurdend vßgstürt. Der erstgeboren fürtraff auch von wegen der wirde deß priesterthumbs. Darumb was es nit vmb ein kleins zethuͦn / sonder umb das aller groͤst / do Cain vnd Abel von wegen der erstgeburt mit ein ander zancktend. Vnd da Lucas maͤldet / das die heilig jungkfrauw vnd muͦter 1245 Die betrachtung vnd dz wüssen der Ceremonien ist nit vnnütz. 1246 Summa aller Ceremonien. 1247 Vom Priesterthumb. 1248 Vom ersten anfang vnd vrsprung deß priesterthumbs.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Siegfried F. Müller: Erstellung der Transkription nach DTA-Richtlinien (2014-03-16T11:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2014-03-16T11:00:00Z)
BSB - Bayerische Staatsbibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Sign. 2 Hom. 44) (2014-03-12T12:00:00Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Teiltranskription des Gesamtwerks: ausschließlich 50 Predigten, ohne Vorrede und Register
  • Marginalien als Fußnoten wiedergegeben
  • Silbentrennung: aufgelöst
  • Bogensignaturen: nicht übernommen
  • Druckfehler sind nicht immer berichtigt
  • fremdsprachliches Material: gekennzeichnet
  • Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage
  • Kustoden: nicht übernommen
  • langes s (ſ): als s transkribiert
  • Vollständigkeit: teilweise erfasst
  • Zeilenumbrüche markiert: nein
  • benötigt einen zweiten Korrekturgang
  • đ wurde als der transkribiert
  • Bindestriche werden nicht konsequent gesetzt
  • Antiquaschrift nicht konsequent gesetzt



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/370
Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [139]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/370>, abgerufen am 17.05.2024.