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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Die Drey vnd zwentzigste
vnd außgefürt auß der schwären vnd gantz eisinen Egyptischen knechtschafft. 1151 Jn der wüste / deßgleich hernach vnder den richteren vnd küngen sündiget das gedacht volck offt vnd übel wider den Herren / ward auch schwärlich von jm gestrafft / aber bald so erlößts der Herr wider / wenn es seine sünd erkant / vnd sich zum Herren bekeret. Besondere vnnd schöne exempel der erlösung vnnd hilff Gottes hast auch im Dauid / Josaphat / Ezechia / Manasse vnd vilen anderen. So werdend auch im Euangelio vnzalbar vil erlösungen beschriben / die durch Christum beschehen / von sünden / von kranckheiten / von üblen / von gfar / vom teüffel selbs. Deßgleichen läsend wir auch in den geschichten der Apostlen gar herrliche exempel sölicher erlösungen. Als das die Apostel gefangen gelegt / aber vom Engel Gottes wider auß der gefencknuß gefürt / vnd inn den tempel das Euangelium zuo predigen gestelt wurdend. Also ward auch der heilig Apostel Petrus auß dem kercker erlößt / do jn Herodes Agrippa deß nachgenderen tags vnderstuond zuo töden. Also der heilig Apostel Paulus1154 / der doch vnzalbar vil übels erlitten / dennocht hat er allweg erfaren den beystand vnd die hilff Gottes. Vnd diß exempel diser seiner trübsal vnd erledigung / stellt er allen glöubigen zuo trost für / da er zum Timotheo also schreibt / Du weist mein gedult / mein verfolgung / mein leyden / was mir begegnet ist zuo Antiochia / zuo Jconio / zuo Lystra / was verfolgung ich da erlitten. Aber auß disem allem hat mich der Herr erlößt. Vnd aber alle die gottsälig läben wöllend inn Christo Jesu / die müssend verfolgung leyden. Jtem zun Hebreeren am xiij. Capitel / fasset er der exemplen noch vil meer zuo sammen. Nun das alles sprich ich läsend die glöubigen zuosamen / tröstend vnd richtend sich selbs zur zeit der versuochung vnnd trübsal damit auff. Dann also leert vns auch Paulus thuon / da er spricht1155 / Alles das geschriben ist / das ist vns zur leer fürgeschriben / auff das wir durch gedult vnnd trost der geschrifft hoffnung habind. 1156 Nicht allein dz aber thuond die glöubigen / sonder sie sind auch ingedenck der gebotten vnsers Herren Christi / mit welchen er vns allen gedultigkeit gebotten / vnd das creütz auffgelegt hatt. Dann er spricht im Euangelio1157 / wil mir jemands nachfolgen / der verlöugne sich selbs / vnd nemme sein creütz auff sich vnd volge mir / Dann wer sein leben wil erhalten der wirts verlieren / wer aber sein läben verleürt vmb meinet willen / der wirts finden. Was hulffe es den menschen / so er die gantzen wält gewunne / vnd thete aber verlurst seiner seel? oder was kan der mensch gäben / damit er sein seel wider löse? Dann es wirt je geschehen / das der sun deß menschen kommen wirt inn der herrligkeit seines vatters / mit seinen englen / vnd als dann wirt er vergälten einem jeglichen nach seinen wercken. Vnd an einem anderen ort1158 / So jemands zuo mir kumpt / vnd hasset nit seinen vatter / muoter / weyb / kinder / brüder / schwöster / auch darzuo sein eigen läben / der kan nit mein jünger sein. Vnnd wär nicht tregt sein creütz vnd volget mir nach / der kan nit mein jünger sein. Auff welche wort der Herr etliche gleichnussen setzt / mit denen er leert / wie wir vnsere krefft vorhin erduren vnd erforschen söllind / ob wir vns deß Euangeliums außthuon wöllind. Auff dise gebott Christi jres leermeisters sehend auch die zwen trüwen Apostel Petrus vnd Paulus / vnd ermanend vns deßhalb auch also das creütz gedultigklich zuo tragen. Dann Petrus spricht1159 / Christus hatt gelitten für vns / vnd vns ein vorbild gelassen / das jr söllind nachuolgen seinen fuoßstapffen. Paulus aber spricht1160 / Wir müßind durch vil trübsalen yngon in das reich Gottes.

1161 Zuo dem so tröstet auch die glöubigen / die mit mancherley trübsalen beladen sind das die zeit der trübsal kurtz ist / das auch die belonung vnnd die fröud vnaußsprechlicher weiß die trübsal übertrifft / ja dermassen das sie nun nit zuo vergleichen sind. Jtem auch das / das vns der gütig Gott nit mee vnnd schwärer aufflegt dann wir wol ertragen mögend. Von dem allen wir aber kuntschafften

1151 Exempel der erlösung.
1154 2.Tim.3.
1155 Rom.14.
1156 Gottes befelch vom tragen deß creützes.
1157 Math.16.
1158 Luc.14.
1159 1.Pet.2.
1160 Act.14.
1161 Die zyt der trübsal ist kurtz die belonung aber groß vnd ewig.

Die Drey vnd zwentzigste
vnd außgefuͤrt auß der schwaͤren vnd gantz eisinen Egyptischen knechtschafft. 1151 Jn der wuͤste / deßgleich hernach vnder den richteren vnd küngen sündiget das gedacht volck offt vnd übel wider den Herren / ward auch schwaͤrlich von jm gestrafft / aber bald so erloͤßts der Herr wider / wenn es seine sünd erkant / vnd sich zum Herren bekeret. Besondere vnnd schoͤne exempel der erloͤsung vnnd hilff Gottes hast auch im Dauid / Josaphat / Ezechia / Manasse vnd vilen anderen. So werdend auch im Euangelio vnzalbar vil erloͤsungen beschriben / die durch Christum beschehen / von sünden / von kranckheiten / von üblen / von gfar / vom teüffel selbs. Deßgleichen laͤsend wir auch in den geschichten der Apostlen gar herrliche exempel soͤlicher erloͤsungen. Als das die Apostel gefangen gelegt / aber vom Engel Gottes wider auß der gefencknuß gefuͤrt / vnd inn den tempel das Euangelium zuͦ predigen gestelt wurdend. Also ward auch der heilig Apostel Petrus auß dem kercker erloͤßt / do jn Herodes Agrippa deß nachgenderen tags vnderstuͦnd zuͦ toͤden. Also der heilig Apostel Paulus1154 / der doch vnzalbar vil übels erlitten / dennocht hat er allweg erfaren den beystand vnd die hilff Gottes. Vnd diß exempel diser seiner truͤbsal vnd erledigung / stellt er allen gloͤubigen zuͦ trost für / da er zum Timotheo also schreibt / Du weist mein gedult / mein verfolgung / mein leyden / was mir begegnet ist zuͦ Antiochia / zuͦ Jconio / zuͦ Lystra / was verfolgung ich da erlitten. Aber auß disem allem hat mich der Herr erloͤßt. Vnd aber alle die gottsaͤlig laͤben woͤllend inn Christo Jesu / die muͤssend verfolgung leyden. Jtem zun Hebreeren am xiij. Capitel / fasset er der exemplen noch vil meer zuͦ sammen. Nun das alles sprich ich laͤsend die gloͤubigen zuͦsamen / troͤstend vnd richtend sich selbs zur zeit der versuͦchung vnnd truͤbsal damit auff. Dann also leert vns auch Paulus thuͦn / da er spricht1155 / Alles das geschriben ist / das ist vns zur leer fürgeschriben / auff das wir durch gedult vnnd trost der geschrifft hoffnung habind. 1156 Nicht allein dz aber thuͦnd die gloͤubigen / sonder sie sind auch ingedenck der gebotten vnsers Herren Christi / mit welchen er vns allen gedultigkeit gebotten / vnd das creütz auffgelegt hatt. Dann er spricht im Euangelio1157 / wil mir jemands nachfolgen / der verloͤugne sich selbs / vnd nemme sein creütz auff sich vnd volge mir / Dann wer sein leben wil erhalten der wirts verlieren / wer aber sein laͤben verleürt vmb meinet willen / der wirts finden. Was hulffe es den menschen / so er die gantzen waͤlt gewunne / vnd thete aber verlurst seiner seel? oder was kan der mensch gaͤben / damit er sein seel wider loͤse? Dann es wirt je geschehen / das der sun deß menschen kommen wirt inn der herrligkeit seines vatters / mit seinen englen / vnd als dann wirt er vergaͤlten einem jeglichen nach seinen wercken. Vnd an einem anderen ort1158 / So jemands zuͦ mir kumpt / vnd hasset nit seinen vatter / muͦter / weyb / kinder / bruͤder / schwoͤster / auch darzuͦ sein eigen laͤben / der kan nit mein jünger sein. Vnnd waͤr nicht tregt sein creütz vnd volget mir nach / der kan nit mein jünger sein. Auff welche wort der Herr etliche gleichnussen setzt / mit denen er leert / wie wir vnsere krefft vorhin erduren vnd erforschen soͤllind / ob wir vns deß Euangeliums außthuͦn woͤllind. Auff dise gebott Christi jres leermeisters sehend auch die zwen trüwen Apostel Petrus vnd Paulus / vnd ermanend vns deßhalb auch also das creütz gedultigklich zuͦ tragen. Dann Petrus spricht1159 / Christus hatt gelitten für vns / vnd vns ein vorbild gelassen / das jr soͤllind nachuͦlgen seinen fuͦßstapffen. Paulus aber spricht1160 / Wir muͤßind durch vil truͤbsalen yngon in das reich Gottes.

1161 Zuͦ dem so troͤstet auch die gloͤubigen / die mit mancherley truͤbsalen beladen sind das die zeit der truͤbsal kurtz ist / das auch die belonung vnnd die froͤud vnaußsprechlicher weiß die truͤbsal übertrifft / ja dermassen das sie nun nit zuͦ vergleichen sind. Jtem auch das / das vns der guͤtig Gott nit mee vnnd schwaͤrer aufflegt dann wir wol ertragen moͤgend. Von dem allen wir aber kuntschafften

1151 Exempel der erloͤsung.
1154 2.Tim.3.
1155 Rom.14.
1156 Gottes befelch vom tragen deß creützes.
1157 Math.16.
1158 Luc.14.
1159 1.Pet.2.
1160 Act.14.
1161 Die zyt der truͤbsal ist kurtz die belonung aber groß vnd ewig.
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                   / mein verfolgung / mein leyden / was mir begegnet ist zu&#x0366; Antiochia / zu&#x0366; Jconio
                   / zu&#x0366; Lystra / was verfolgung ich da erlitten. Aber auß disem allem hat mich der
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                   exemplen noch vil meer zu&#x0366; sammen. Nun das alles sprich ich la&#x0364;send die glo&#x0364;ubigen
                   zu&#x0366;samen / tro&#x0364;stend vnd richtend sich selbs zur zeit der versu&#x0366;chung vnnd tru&#x0364;bsal
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                   sein leben wil erhalten der wirts verlieren / wer aber sein la&#x0364;ben verleürt vmb
                   meinet willen / der wirts finden. Was hulffe es den menschen / so er die gantzen
                   wa&#x0364;lt gewunne / vnd thete aber verlurst seiner seel? oder was kan der mensch ga&#x0364;ben
                   / damit er sein seel wider lo&#x0364;se? Dann es wirt je geschehen / das der sun deß
                   menschen kommen wirt inn der herrligkeit seines vatters / mit seinen englen / vnd
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                   Vnnd wa&#x0364;r nicht tregt sein creütz vnd volget mir nach / der kan nit mein jünger
                   sein. Auff welche wort der Herr etliche gleichnussen setzt / mit denen er leert /
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[[130]/0352] Die Drey vnd zwentzigste vnd außgefuͤrt auß der schwaͤren vnd gantz eisinen Egyptischen knechtschafft. 1151 Jn der wuͤste / deßgleich hernach vnder den richteren vnd küngen sündiget das gedacht volck offt vnd übel wider den Herren / ward auch schwaͤrlich von jm gestrafft / aber bald so erloͤßts der Herr wider / wenn es seine sünd erkant / vnd sich zum Herren bekeret. Besondere vnnd schoͤne exempel der erloͤsung vnnd hilff Gottes hast auch im Dauid / Josaphat / Ezechia / Manasse vnd vilen anderen. So werdend auch im Euangelio vnzalbar vil erloͤsungen beschriben / die durch Christum beschehen / von sünden / von kranckheiten / von üblen / von gfar / vom teüffel selbs. Deßgleichen laͤsend wir auch in den geschichten der Apostlen gar herrliche exempel soͤlicher erloͤsungen. Als das die Apostel gefangen gelegt / aber vom Engel Gottes wider auß der gefencknuß gefuͤrt / vnd inn den tempel das Euangelium zuͦ predigen gestelt wurdend. Also ward auch der heilig Apostel Petrus auß dem kercker erloͤßt / do jn Herodes Agrippa deß nachgenderen tags vnderstuͦnd zuͦ toͤden. Also der heilig Apostel Paulus 1154 / der doch vnzalbar vil übels erlitten / dennocht hat er allweg erfaren den beystand vnd die hilff Gottes. Vnd diß exempel diser seiner truͤbsal vnd erledigung / stellt er allen gloͤubigen zuͦ trost für / da er zum Timotheo also schreibt / Du weist mein gedult / mein verfolgung / mein leyden / was mir begegnet ist zuͦ Antiochia / zuͦ Jconio / zuͦ Lystra / was verfolgung ich da erlitten. Aber auß disem allem hat mich der Herr erloͤßt. Vnd aber alle die gottsaͤlig laͤben woͤllend inn Christo Jesu / die muͤssend verfolgung leyden. Jtem zun Hebreeren am xiij. Capitel / fasset er der exemplen noch vil meer zuͦ sammen. Nun das alles sprich ich laͤsend die gloͤubigen zuͦsamen / troͤstend vnd richtend sich selbs zur zeit der versuͦchung vnnd truͤbsal damit auff. Dann also leert vns auch Paulus thuͦn / da er spricht 1155 / Alles das geschriben ist / das ist vns zur leer fürgeschriben / auff das wir durch gedult vnnd trost der geschrifft hoffnung habind. 1156 Nicht allein dz aber thuͦnd die gloͤubigen / sonder sie sind auch ingedenck der gebotten vnsers Herren Christi / mit welchen er vns allen gedultigkeit gebotten / vnd das creütz auffgelegt hatt. Dann er spricht im Euangelio 1157 / wil mir jemands nachfolgen / der verloͤugne sich selbs / vnd nemme sein creütz auff sich vnd volge mir / Dann wer sein leben wil erhalten der wirts verlieren / wer aber sein laͤben verleürt vmb meinet willen / der wirts finden. Was hulffe es den menschen / so er die gantzen waͤlt gewunne / vnd thete aber verlurst seiner seel? oder was kan der mensch gaͤben / damit er sein seel wider loͤse? Dann es wirt je geschehen / das der sun deß menschen kommen wirt inn der herrligkeit seines vatters / mit seinen englen / vnd als dann wirt er vergaͤlten einem jeglichen nach seinen wercken. Vnd an einem anderen ort 1158 / So jemands zuͦ mir kumpt / vnd hasset nit seinen vatter / muͦter / weyb / kinder / bruͤder / schwoͤster / auch darzuͦ sein eigen laͤben / der kan nit mein jünger sein. Vnnd waͤr nicht tregt sein creütz vnd volget mir nach / der kan nit mein jünger sein. Auff welche wort der Herr etliche gleichnussen setzt / mit denen er leert / wie wir vnsere krefft vorhin erduren vnd erforschen soͤllind / ob wir vns deß Euangeliums außthuͦn woͤllind. Auff dise gebott Christi jres leermeisters sehend auch die zwen trüwen Apostel Petrus vnd Paulus / vnd ermanend vns deßhalb auch also das creütz gedultigklich zuͦ tragen. Dann Petrus spricht 1159 / Christus hatt gelitten für vns / vnd vns ein vorbild gelassen / das jr soͤllind nachuͦlgen seinen fuͦßstapffen. Paulus aber spricht 1160 / Wir muͤßind durch vil truͤbsalen yngon in das reich Gottes. 1161 Zuͦ dem so troͤstet auch die gloͤubigen / die mit mancherley truͤbsalen beladen sind das die zeit der truͤbsal kurtz ist / das auch die belonung vnnd die froͤud vnaußsprechlicher weiß die truͤbsal übertrifft / ja dermassen das sie nun nit zuͦ vergleichen sind. Jtem auch das / das vns der guͤtig Gott nit mee vnnd schwaͤrer aufflegt dann wir wol ertragen moͤgend. Von dem allen wir aber kuntschafften 1151 Exempel der erloͤsung. 1154 2.Tim.3. 1155 Rom.14. 1156 Gottes befelch vom tragen deß creützes. 1157 Math.16. 1158 Luc.14. 1159 1.Pet.2. 1160 Act.14. 1161 Die zyt der truͤbsal ist kurtz die belonung aber groß vnd ewig.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [130]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/352>, abgerufen am 17.05.2024.