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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
wort Gottes verbotten / so verr er den nächsten beißt (wie die gschrifft daruon redt) das ist / so verr er jm schadet vnd jn verderbt. Dann also spricht der Herr im Leuitico1021 / Wenn dein bruoder verarmet / vnd sein hand schwach bey dir wirt / das ist / sein guot bey dir anfacht abnemen / es seye gleich ein frömbdling oder ein ynheimscher / so sterck jn das er bey dir läben möge / vnd nimm nit wuocher von jm / noch mer dann billich seye / sonder fürcht den Herren deinen Gott / dz dein bruoder näbend dir läben könne. Du solt jm dein gält nit auff wuocher geben / noch dein speiß auff übernutz vnd übersatz / dann ich bin der Herr ewer Gott. Da schiltet der Herr alle böse künst / fünd vnd griff aller gytigen wuochereren / mit denen sie nitt nur im zinß vnd wuocher alle vnmaß treibend vnd brauchend / sonder jr gält vnd guot anderen allein vonn deßwegen leyhend vnnd fürsetzend / das sies durch das mittel vmb alles das bringind das sie habend. Was aber das für künst / list vnd finantzen alles seyend / wirt niemand gnuogsam können erzellen / dieweil jr täglich je lenger je mer entspringend vnd erdacht werdend. Darumb ich euch hie allein vorläsen wil das vrteil Gottes wider etliche schantliche list vnnd finantzen der wuochereren / die sie brauchend im außleihen / fürsetzen / vnd verkauffen / auff das ein jeder darnach zuo gleicher weiß auch vonn den anderen vrteilen könne. So spricht nun der Prophet Amos also am viij. cap. Hörend das o jr die die armen verschluckend / vnd die dürfftigen auß dem land bringend / sprechende / Wenn ist der monat hin / so wöllend wir das getreidt feil haben vnd verkauffen. Lassend etlich wuchen verlouffen / so wöllend wir vnseren schatz auffthuon / das Epha kleiner vnd den sickel grösser machen / vnd das gwicht felschen / das wir die armen mit gält / vnd die dürfftigen vmb schuoch an vns bringind / vnd das nütsöllend vnd außgryteret korn verkauffind. Der Herr hat bey der herrliche vnd maiestet Jacobs geschworen / Jrer thaten vnd schalckheiten wil ich nimmermer vergessen / sölt nicht das land ab sölichem erbidmen / vnd alle die darinnen wonend trauren? sölt nit jr verhergung vnd verderbnuß über sie kommen wie ein wasserstrom / vnd sie übergiessen vnd verflötzen wie der Nilus Egypten?

1022 Darumb damit nicht der zorn Gottes enbrünne über die Reich vnd land von wegen deß vnbillichen wuochers / vnd der grossen verderpten vnd verderbenden wuocherern / so sol ein Oberkeit sie mit guoten satzungen zuosamen vnd innhaben / vnd ordnen / je nach gelegenheit der zeit / der orten / der personen / vnd nach gestalt der sachen / was billich recht vnd mit Gott ist / damit die wuocherer nit mit außlyhen / mit handlen / mit kauffen vnd verkauffen / den armen gemeinen mann verderbind / sonder das ein billigkeit vnd gerechtigkeit in allen dingen gehalten werde. Disers jres ampts hat ein jede Oberkeit ein schön exempel am Nehemia / wie der den grusamen gyt / vnd die groß vngerechtigkeit der wuocherern / die dz arm Jsraelitisch volck vndertrucktend vnd schundend / paschget vnd ynthet. Daruon nach der lenge geschriben wirt in der histori Nehem. am v. Capitel. Darumb so wil ich hie die vnbillichen vnd vngerechten kauffleüt vnd wuocherer / deßgleich jren gyt nicht schönen noch vertädigen / sonder sag das rund herauß / das sy läbend auß dem schweiß vnd bluot der armen / vnd das sie Gott verdammen wirt / wo sie sich nit besserend vnd abstond von dem laster. Vnd wirff jhnen das gesatzt der natur für / das da lautet / Was du nit wilt das dir gschech / das thuo auch einem anderen nit. Es kamend auch die zoller zuo Joanne / das sie von jm getaufft wurdind / vnd sprachend / Meister / was söllen wir thuon? Er aber sprach zuo jhnen / Nemmend nit mer dann euch verordnet ist. Dise zoller gläbtend auß den gemeinen zöllen vnnd ynkommen / die sie vmb ein gewüß bar gält den Römeren abkaufftend. Die hieß aber Johannes nicht / das sie jhren gewerb gar verliessind / sonder das sie sich deß verordneten ynkommens liessind genügen. Also sag ich auch allen wuocherern vnd gewerbsleüten / vnd bleüw jnen das wol yn / Nemmend

1021 Leuit.25.
1022 Wider die wuocherer.

Predig.
wort Gottes verbotten / so verr er den naͤchsten beißt (wie die gschrifft daruͦn redt) das ist / so verr er jm schadet vnd jn verderbt. Dann also spricht der Herr im Leuitico1021 / Wenn dein bruͦder verarmet / vnd sein hand schwach bey dir wirt / das ist / sein guͦt bey dir anfacht abnemen / es seye gleich ein froͤmbdling oder ein ynheimscher / so sterck jn das er bey dir laͤben moͤge / vnd nimm nit wuͦcher von jm / noch mer dann billich seye / sonder fürcht den Herren deinen Gott / dz dein bruͦder naͤbend dir laͤben koͤnne. Du solt jm dein gaͤlt nit auff wuͦcher geben / noch dein speiß auff übernutz vnd übersatz / dann ich bin der Herr ewer Gott. Da schiltet der Herr alle boͤse künst / fünd vnd griff aller gytigen wuͦchereren / mit denen sie nitt nur im zinß vnd wuͦcher alle vnmaß treibend vnd brauchend / sonder jr gaͤlt vnd guͦt anderen allein vonn deßwegen leyhend vnnd fürsetzend / das sies durch das mittel vmb alles das bringind das sie habend. Was aber das für künst / list vnd finantzen alles seyend / wirt niemand gnuͦgsam koͤnnen erzellen / dieweil jr taͤglich je lenger je mer entspringend vnd erdacht werdend. Darumb ich euch hie allein vorlaͤsen wil das vrteil Gottes wider etliche schantliche list vnnd finantzen der wuͦchereren / die sie brauchend im außleihen / fürsetzen / vnd verkauffen / auff das ein jeder darnach zuͦ gleicher weiß auch vonn den anderen vrteilen koͤnne. So spricht nun der Prophet Amos also am viij. cap. Hoͤrend das o jr die die armen verschluckend / vnd die dürfftigen auß dem land bringend / sprechende / Wenn ist der monat hin / so woͤllend wir das getreidt feil haben vnd verkauffen. Lassend etlich wuchen verlouffen / so woͤllend wir vnseren schatz auffthuͦn / das Epha kleiner vnd den sickel groͤsser machen / vnd das gwicht felschen / das wir die armen mit gaͤlt / vnd die dürfftigen vmb schuͦch an vns bringind / vnd das nütsoͤllend vnd außgryteret korn verkauffind. Der Herr hat bey der herrliche vnd maiestet Jacobs geschworen / Jrer thaten vnd schalckheiten wil ich nimmermer vergessen / soͤlt nicht das land ab soͤlichem erbidmen / vnd alle die darinnen wonend trauren? soͤlt nit jr verhergung vnd verderbnuß über sie kommen wie ein wasserstrom / vnd sie übergiessen vnd verfloͤtzen wie der Nilus Egypten?

1022 Darumb damit nicht der zorn Gottes enbrünne über die Reich vnd land von wegen deß vnbillichen wuͦchers / vnd der grossen verderpten vnd verderbenden wuͦcherern / so sol ein Oberkeit sie mit guͦten satzungen zuͦsamen vnd innhaben / vnd ordnen / je nach gelegenheit der zeit / der orten / der personen / vnd nach gestalt der sachen / was billich recht vnd mit Gott ist / damit die wuͦcherer nit mit außlyhen / mit handlen / mit kauffen vnd verkauffen / den armen gemeinen mann verderbind / sonder das ein billigkeit vnd gerechtigkeit in allen dingen gehalten werde. Disers jres ampts hat ein jede Oberkeit ein schoͤn exempel am Nehemia / wie der den grusamen gyt / vnd die groß vngerechtigkeit der wuͦcherern / die dz arm Jsraelitisch volck vndertrucktend vnd schundend / paschget vnd ynthet. Daruͦn nach der lenge geschriben wirt in der histori Nehem. am v. Capitel. Darumb so wil ich hie die vnbillichen vnd vngerechten kauffleüt vnd wuͦcherer / deßgleich jren gyt nicht schoͤnen noch vertaͤdigen / sonder sag das rund herauß / das sy laͤbend auß dem schweiß vnd bluͦt der armen / vnd das sie Gott verdammen wirt / wo sie sich nit besserend vnd abstond von dem laster. Vnd wirff jhnen das gesatzt der natur für / das da lautet / Was du nit wilt das dir gschech / das thuͦ auch einem anderen nit. Es kamend auch die zoller zuͦ Joanne / das sie von jm getaufft wurdind / vnd sprachend / Meister / was soͤllen wir thuͦn? Er aber sprach zuͦ jhnen / Nemmend nit mer dann euch verordnet ist. Dise zoller glaͤbtend auß den gemeinen zoͤllen vnnd ynkommen / die sie vmb ein gewüß bar gaͤlt den Roͤmeren abkaufftend. Die hieß aber Johannes nicht / das sie jhren gewerb gar verliessind / sonder das sie sich deß verordneten ynkommens liessind genuͤgen. Also sag ich auch allen wuͦcherern vnd gewerbsleüten / vnd bleüw jnen das wol yn / Nemmend

1021 Leuit.25.
1022 Wider die wuͦcherer.
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                   das ist / so verr er jm schadet vnd jn verderbt. Dann also spricht der Herr im
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                   / so sterck jn das er bey dir la&#x0364;ben mo&#x0364;ge / vnd nimm nit wu&#x0366;cher von jm / noch mer
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                   gu&#x0366;t anderen allein vonn deßwegen leyhend vnnd fürsetzend / das sies durch das
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                   auffthu&#x0366;n / das Epha kleiner vnd den sickel gro&#x0364;sser machen /
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                   / das thu&#x0366; auch einem anderen nit. Es kamend auch die zoller zu&#x0366; Joanne / das sie
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[CXVII./0325] Predig. wort Gottes verbotten / so verr er den naͤchsten beißt (wie die gschrifft daruͦn redt) das ist / so verr er jm schadet vnd jn verderbt. Dann also spricht der Herr im Leuitico 1021 / Wenn dein bruͦder verarmet / vnd sein hand schwach bey dir wirt / das ist / sein guͦt bey dir anfacht abnemen / es seye gleich ein froͤmbdling oder ein ynheimscher / so sterck jn das er bey dir laͤben moͤge / vnd nimm nit wuͦcher von jm / noch mer dann billich seye / sonder fürcht den Herren deinen Gott / dz dein bruͦder naͤbend dir laͤben koͤnne. Du solt jm dein gaͤlt nit auff wuͦcher geben / noch dein speiß auff übernutz vnd übersatz / dann ich bin der Herr ewer Gott. Da schiltet der Herr alle boͤse künst / fünd vnd griff aller gytigen wuͦchereren / mit denen sie nitt nur im zinß vnd wuͦcher alle vnmaß treibend vnd brauchend / sonder jr gaͤlt vnd guͦt anderen allein vonn deßwegen leyhend vnnd fürsetzend / das sies durch das mittel vmb alles das bringind das sie habend. Was aber das für künst / list vnd finantzen alles seyend / wirt niemand gnuͦgsam koͤnnen erzellen / dieweil jr taͤglich je lenger je mer entspringend vnd erdacht werdend. Darumb ich euch hie allein vorlaͤsen wil das vrteil Gottes wider etliche schantliche list vnnd finantzen der wuͦchereren / die sie brauchend im außleihen / fürsetzen / vnd verkauffen / auff das ein jeder darnach zuͦ gleicher weiß auch vonn den anderen vrteilen koͤnne. So spricht nun der Prophet Amos also am viij. cap. Hoͤrend das o jr die die armen verschluckend / vnd die dürfftigen auß dem land bringend / sprechende / Wenn ist der monat hin / so woͤllend wir das getreidt feil haben vnd verkauffen. Lassend etlich wuchen verlouffen / so woͤllend wir vnseren schatz auffthuͦn / das Epha kleiner vnd den sickel groͤsser machen / vnd das gwicht felschen / das wir die armen mit gaͤlt / vnd die dürfftigen vmb schuͦch an vns bringind / vnd das nütsoͤllend vnd außgryteret korn verkauffind. Der Herr hat bey der herrliche vnd maiestet Jacobs geschworen / Jrer thaten vnd schalckheiten wil ich nimmermer vergessen / soͤlt nicht das land ab soͤlichem erbidmen / vnd alle die darinnen wonend trauren? soͤlt nit jr verhergung vnd verderbnuß über sie kommen wie ein wasserstrom / vnd sie übergiessen vnd verfloͤtzen wie der Nilus Egypten? 1022 Darumb damit nicht der zorn Gottes enbrünne über die Reich vnd land von wegen deß vnbillichen wuͦchers / vnd der grossen verderpten vnd verderbenden wuͦcherern / so sol ein Oberkeit sie mit guͦten satzungen zuͦsamen vnd innhaben / vnd ordnen / je nach gelegenheit der zeit / der orten / der personen / vnd nach gestalt der sachen / was billich recht vnd mit Gott ist / damit die wuͦcherer nit mit außlyhen / mit handlen / mit kauffen vnd verkauffen / den armen gemeinen mann verderbind / sonder das ein billigkeit vnd gerechtigkeit in allen dingen gehalten werde. Disers jres ampts hat ein jede Oberkeit ein schoͤn exempel am Nehemia / wie der den grusamen gyt / vnd die groß vngerechtigkeit der wuͦcherern / die dz arm Jsraelitisch volck vndertrucktend vnd schundend / paschget vnd ynthet. Daruͦn nach der lenge geschriben wirt in der histori Nehem. am v. Capitel. Darumb so wil ich hie die vnbillichen vnd vngerechten kauffleüt vnd wuͦcherer / deßgleich jren gyt nicht schoͤnen noch vertaͤdigen / sonder sag das rund herauß / das sy laͤbend auß dem schweiß vnd bluͦt der armen / vnd das sie Gott verdammen wirt / wo sie sich nit besserend vnd abstond von dem laster. Vnd wirff jhnen das gesatzt der natur für / das da lautet / Was du nit wilt das dir gschech / das thuͦ auch einem anderen nit. Es kamend auch die zoller zuͦ Joanne / das sie von jm getaufft wurdind / vnd sprachend / Meister / was soͤllen wir thuͦn? Er aber sprach zuͦ jhnen / Nemmend nit mer dann euch verordnet ist. Dise zoller glaͤbtend auß den gemeinen zoͤllen vnnd ynkommen / die sie vmb ein gewüß bar gaͤlt den Roͤmeren abkaufftend. Die hieß aber Johannes nicht / das sie jhren gewerb gar verliessind / sonder das sie sich deß verordneten ynkommens liessind genuͤgen. Also sag ich auch allen wuͦcherern vnd gewerbsleüten / vnd bleüw jnen das wol yn / Nemmend 1021 Leuit.25. 1022 Wider die wuͦcherer.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CXVII.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/325>, abgerufen am 17.05.2024.