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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
der seinen sägne / das wie sie in tugenden also auch in eusseren dingen gruonind vnd zuonemmind. Deß habend wir exempel an Abraham / Jsaac vnd Jacob. So leerend vns auch die Apostel nicht / das wir keinen gewünn hoffen söllind / sonder das wir nit schantlichs gewünns begirig seyend.

992 Es sind aber mancherley gewerb vnnd handtierungen der menschen / dann auch deß menschen notturfft mancherley bedarff. Es ist ein grobe arbeit / die mer mit den henden vnd leibs krefften / dann mit kunst (wiewol es auch sein art vnd neigung haben muoß) zuogadt. Es ist darnach ein subtilere arbeit deß gemüts / welche / ob sie wol auch nit vssert dem leib vnd one deß menschen krefft geschicht / so brucht sie doch mer sinn dann leibs stercke vnd krefft. Der ersten gattung sind der merteil alle künst / die man handtwerck nennt / zuo welchen wir auch zellend / kauffmanschafft / ackerbuw / vychgewerb. Der anderen gattung aber ist / studieren vnd übung in der geschrifft / als in der artzny / in wältlichen rechten / besonders in der Theology vnd heiligen geschrifft / auch in der philosophy vnd natürlichen künsten / darzuo dann auch dienet deß regiments verwaltung. Also sind die heiligen Ertzvätter / die gar vernampt fromb vnschuldig leüt warennd / der merteil purslüth gwesen / vnd mit dem vychgewerb vmbgangen. Deß wir exempel habend / den Abel / Noe / Abraham / Jsaac / Jacob / vnd andere. Die Leuiten aber vnd Propheten / habend sich erneert in übung der geschrifft vnd im kirchendienst. So wirt kauffmanschafft inn der heiligen geschrifft nirgent gescholten noch verdampt / die kauffleüt werdend aber gescholten vnd verdampt / die Gott nit förchtend / vnd jm nichts nachfragend / mit arglist / bschiß vnd betrug vmbgond. Dann es spricht der heilig Apostel deß Herren S. Jacob993 / Wolan / die jhr nun sagend / heüt oder morn wöllend wir gon in die oder die statt / vnd wöllend ein jar da ligen / vnnd handtieren oder gewünnen / die jr nit wüssend was morn sein wirt. Dann was ist ewer läben? Ein dampff ists / der ein kleine zeit wäret / darnach aber verschwynet er / dafür jr soltend sagen / Läbend wir vnd wils Gott / so wöllend wir diß oder das thuon. Jn den Geschichten der Apostlen994 wirt die Lydia nit gescholten / das sie purpur verkaufft / dann in dem lob einer frommen eerlichen haußmuoter / wirt auch die kauffmanschatz gemäldet. 995 So habend auß der verwaltung deß regiments geläbt alle fromme Künig / Joseph der erhalter Aegypti / Daniel der Fürst in Babylonia vnd Media etc. Dann gleich wie an deß menschen leib vil glider sind / vnd mancherley brauch der selbigen ist / vnd aber die selbigen alle in höchster einhelligkeit gerichtet sind zuo erhaltung deß gantzen leibs vnnd seines wolstands / also hat auch Gott mancherley künst vnd handtierungen angericht vnnd verordnet / welche er wil / das sie alle dienind dem wolstand deß gemeinen nutzes vnd regiments.

996 Welcher aber jetzund auß disen gewerben vnd handtierungen allensamen / einem frommen vnd glöubigen menschen fürnemlich zuo erkiesen vnd zuo erwellen seye / das kan ich nit sagen. Ein jeder bedencke hie bey jm selb das / daß ich bißhär anzogen / vnd erforsche dannethin sich selb / worzuo jm sein gemüt aller meest stande / worzuo er geschickt vnd tugenlich seye / bedencke auch welche handtwerck vnd gewerb am einfaltigsten / vnd der natur am bequemlichisten / welche auch am aller minsten gemeinschafft heigind mit beschiß vnd betrug / vnd am wenigisten von Gott vnd der gerechtigkeit abziehind. So dann einer das bedacht / so erwelle jm dannethin welches er jm das bequemlichest vnnd das heilsamest vnd nutzlichest zuo seel vnd leib vermeint zuo sein. Wir mögend nit all zuo acker gon / so reimbt sich studieren nit für jederman / wenig sind deren die das regiment verwaltind / so ist nicht ein jeder allenthalb geschickt zun handtwercken. Ein jeder hat sein art / sein neigung vnd ynsprechung vom Herren / ein jeder hat auch hilff vnd radt von seinen freunden vnd verwanten / auch mancherley glegenheit vnd

992 Vnderscheid der gewerben vnd handtierungen.
993 Jac.4.
994 Acto.16.
995 Prou.31.
996 Welche gewerb vnd handtierungen ein glöubiger fürnemlich treyben sölle.

Predig.
der seinen saͤgne / das wie sie in tugenden also auch in eusseren dingen gruͦnind vnd zuͦnemmind. Deß habend wir exempel an Abraham / Jsaac vnd Jacob. So leerend vns auch die Apostel nicht / das wir keinen gewünn hoffen soͤllind / sonder das wir nit schantlichs gewünns begirig seyend.

992 Es sind aber mancherley gewerb vnnd handtierungen der menschen / dann auch deß menschen notturfft mancherley bedarff. Es ist ein grobe arbeit / die mer mit den henden vnd leibs krefften / dann mit kunst (wiewol es auch sein art vnd neigung haben muͦß) zuͦgadt. Es ist darnach ein subtilere arbeit deß gemuͤts / welche / ob sie wol auch nit vssert dem leib vnd one deß menschen krefft geschicht / so brucht sie doch mer sinn dann leibs stercke vnd krefft. Der ersten gattung sind der merteil alle künst / die man handtwerck nennt / zuͦ welchen wir auch zellend / kauffmanschafft / ackerbuw / vychgewerb. Der anderen gattung aber ist / studieren vnd uͤbung in der geschrifft / als in der artzny / in waͤltlichen rechten / besonders in der Theology vnd heiligen geschrifft / auch in der philosophy vnd natürlichen künsten / darzuͦ dann auch dienet deß regiments verwaltung. Also sind die heiligen Ertzvaͤtter / die gar vernampt fromb vnschuldig leüt warennd / der merteil purslüth gwesen / vnd mit dem vychgewerb vmbgangen. Deß wir exempel habend / den Abel / Noe / Abraham / Jsaac / Jacob / vnd andere. Die Leuiten aber vnd Propheten / habend sich erneert in uͤbung der geschrifft vnd im kirchendienst. So wirt kauffmanschafft inn der heiligen geschrifft nirgent gescholten noch verdampt / die kauffleüt werdend aber gescholten vnd verdampt / die Gott nit foͤrchtend / vnd jm nichts nachfragend / mit arglist / bschiß vnd betrug vmbgond. Dann es spricht der heilig Apostel deß Herren S. Jacob993 / Wolan / die jhr nun sagend / heüt oder morn woͤllend wir gon in die oder die statt / vnd woͤllend ein jar da ligen / vnnd handtieren oder gewünnen / die jr nit wüssend was morn sein wirt. Dann was ist ewer laͤben? Ein dampff ists / der ein kleine zeit waͤret / darnach aber verschwynet er / dafür jr soltend sagen / Laͤbend wir vnd wils Gott / so woͤllend wir diß oder das thuͦn. Jn den Geschichten der Apostlen994 wirt die Lydia nit gescholten / das sie purpur verkaufft / dann in dem lob einer frommen eerlichen haußmuͦter / wirt auch die kauffmanschatz gemaͤldet. 995 So habend auß der verwaltung deß regiments gelaͤbt alle fromme Künig / Joseph der erhalter Aegypti / Daniel der Fürst in Babylonia vnd Media ꝛc. Dann gleich wie an deß menschen leib vil glider sind / vnd mancherley brauch der selbigen ist / vnd aber die selbigen alle in hoͤchster einhelligkeit gerichtet sind zuͦ erhaltung deß gantzen leibs vnnd seines wolstands / also hat auch Gott mancherley künst vnd handtierungen angericht vnnd verordnet / welche er wil / das sie alle dienind dem wolstand deß gemeinen nutzes vnd regiments.

996 Welcher aber jetzund auß disen gewerben vnd handtierungen allensamen / einem frommen vnd gloͤubigen menschen fürnemlich zuͦ erkiesen vnd zuͦ erwellen seye / das kan ich nit sagen. Ein jeder bedencke hie bey jm selb das / daß ich bißhaͤr anzogen / vnd erforsche dannethin sich selb / worzuͦ jm sein gemuͤt aller meest stande / worzuͦ er geschickt vnd tugenlich seye / bedencke auch welche handtwerck vnd gewerb am einfaltigsten / vnd der natur am bequemlichisten / welche auch am aller minsten gemeinschafft heigind mit beschiß vnd betrug / vnd am wenigisten von Gott vnd der gerechtigkeit abziehind. So dann einer das bedacht / so erwelle jm dannethin welches er jm das bequemlichest vnnd das heilsamest vnd nutzlichest zuͦ seel vnd leib vermeint zuͦ sein. Wir moͤgend nit all zuͦ acker gon / so reimbt sich studieren nit für jederman / wenig sind deren die das regiment verwaltind / so ist nicht ein jeder allenthalb geschickt zun handtwercken. Ein jeder hat sein art / sein neigung vnd ynsprechung vom Herren / ein jeder hat auch hilff vnd radt von seinen freunden vnd verwanten / auch mancherley glegenheit vnd

992 Vnderscheid der gewerben vnd handtierungen.
993 Jac.4.
994 Acto.16.
995 Prou.31.
996 Welche gewerb vnd handtierungen ein gloͤubiger fürnemlich treyben soͤlle.
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[CXIIII./0319] Predig. der seinen saͤgne / das wie sie in tugenden also auch in eusseren dingen gruͦnind vnd zuͦnemmind. Deß habend wir exempel an Abraham / Jsaac vnd Jacob. So leerend vns auch die Apostel nicht / das wir keinen gewünn hoffen soͤllind / sonder das wir nit schantlichs gewünns begirig seyend. 992 Es sind aber mancherley gewerb vnnd handtierungen der menschen / dann auch deß menschen notturfft mancherley bedarff. Es ist ein grobe arbeit / die mer mit den henden vnd leibs krefften / dann mit kunst (wiewol es auch sein art vnd neigung haben muͦß) zuͦgadt. Es ist darnach ein subtilere arbeit deß gemuͤts / welche / ob sie wol auch nit vssert dem leib vnd one deß menschen krefft geschicht / so brucht sie doch mer sinn dann leibs stercke vnd krefft. Der ersten gattung sind der merteil alle künst / die man handtwerck nennt / zuͦ welchen wir auch zellend / kauffmanschafft / ackerbuw / vychgewerb. Der anderen gattung aber ist / studieren vnd uͤbung in der geschrifft / als in der artzny / in waͤltlichen rechten / besonders in der Theology vnd heiligen geschrifft / auch in der philosophy vnd natürlichen künsten / darzuͦ dann auch dienet deß regiments verwaltung. Also sind die heiligen Ertzvaͤtter / die gar vernampt fromb vnschuldig leüt warennd / der merteil purslüth gwesen / vnd mit dem vychgewerb vmbgangen. Deß wir exempel habend / den Abel / Noe / Abraham / Jsaac / Jacob / vnd andere. Die Leuiten aber vnd Propheten / habend sich erneert in uͤbung der geschrifft vnd im kirchendienst. So wirt kauffmanschafft inn der heiligen geschrifft nirgent gescholten noch verdampt / die kauffleüt werdend aber gescholten vnd verdampt / die Gott nit foͤrchtend / vnd jm nichts nachfragend / mit arglist / bschiß vnd betrug vmbgond. Dann es spricht der heilig Apostel deß Herren S. Jacob 993 / Wolan / die jhr nun sagend / heüt oder morn woͤllend wir gon in die oder die statt / vnd woͤllend ein jar da ligen / vnnd handtieren oder gewünnen / die jr nit wüssend was morn sein wirt. Dann was ist ewer laͤben? Ein dampff ists / der ein kleine zeit waͤret / darnach aber verschwynet er / dafür jr soltend sagen / Laͤbend wir vnd wils Gott / so woͤllend wir diß oder das thuͦn. Jn den Geschichten der Apostlen 994 wirt die Lydia nit gescholten / das sie purpur verkaufft / dann in dem lob einer frommen eerlichen haußmuͦter / wirt auch die kauffmanschatz gemaͤldet. 995 So habend auß der verwaltung deß regiments gelaͤbt alle fromme Künig / Joseph der erhalter Aegypti / Daniel der Fürst in Babylonia vnd Media ꝛc. Dann gleich wie an deß menschen leib vil glider sind / vnd mancherley brauch der selbigen ist / vnd aber die selbigen alle in hoͤchster einhelligkeit gerichtet sind zuͦ erhaltung deß gantzen leibs vnnd seines wolstands / also hat auch Gott mancherley künst vnd handtierungen angericht vnnd verordnet / welche er wil / das sie alle dienind dem wolstand deß gemeinen nutzes vnd regiments. 996 Welcher aber jetzund auß disen gewerben vnd handtierungen allensamen / einem frommen vnd gloͤubigen menschen fürnemlich zuͦ erkiesen vnd zuͦ erwellen seye / das kan ich nit sagen. Ein jeder bedencke hie bey jm selb das / daß ich bißhaͤr anzogen / vnd erforsche dannethin sich selb / worzuͦ jm sein gemuͤt aller meest stande / worzuͦ er geschickt vnd tugenlich seye / bedencke auch welche handtwerck vnd gewerb am einfaltigsten / vnd der natur am bequemlichisten / welche auch am aller minsten gemeinschafft heigind mit beschiß vnd betrug / vnd am wenigisten von Gott vnd der gerechtigkeit abziehind. So dann einer das bedacht / so erwelle jm dannethin welches er jm das bequemlichest vnnd das heilsamest vnd nutzlichest zuͦ seel vnd leib vermeint zuͦ sein. Wir moͤgend nit all zuͦ acker gon / so reimbt sich studieren nit für jederman / wenig sind deren die das regiment verwaltind / so ist nicht ein jeder allenthalb geschickt zun handtwercken. Ein jeder hat sein art / sein neigung vnd ynsprechung vom Herren / ein jeder hat auch hilff vnd radt von seinen freunden vnd verwanten / auch mancherley glegenheit vnd 992 Vnderscheid der gewerben vnd handtierungen. 993 Jac.4. 994 Acto.16. 995 Prou.31. 996 Welche gewerb vnd handtierungen ein gloͤubiger fürnemlich treyben soͤlle.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CXIIII.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/319>, abgerufen am 17.05.2024.