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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
So jhm von yemand beschehe leyd /
Mitt jhrer zucht vnnd früntligkeyt.

Dann gleich als wenn einer nur ein hand hette / vnnd überkäme anderßwo har noch ein andere / oder der nur ein fuoß hette / vnd überkäme auch anderßwo har noch ein andern / der wurde vil dest leichter alle ding mögen greiffen / oder wandlen wohin er wölte. Also welcher ein weib nimpt / der wirt vil dest leichter mögen geniessen vnnd gefröwt werden der heilsammen vnd nutzlichen gelägenheiten dises lebens. Dann eeleüt habend für zwey augen viere / vnd für zwo händ noch einist als vil / mit welchen sie sammenhafft alle ding vil dest baß mögend außrichten / vnd wenn die einen müd sind / so mögend doch die anderen jhr ampt volbringen / vnnd mag also die Ee / die an statt eines glids zwey hat / vil dest baß alles das in disem leben ist thuon vnd außrichten. Das schreibt alles gedachter Antipater. Vnnd Hierocles in seinem buoch de Nuptijs spricht / Es ist die beywonung deß weibs nutzlich / auch hindan gesetzt das gebären der kinden / Dann erstlich / so einer mit ausserer arbeit ermüdet / so nimpt sie jn auff / thuot jm gütlich / vnd erfrischet jn wider mit allem fleiß. Demnach so machet sie jn auch vergessen der traurigkeit deß gemüts / dann widerwertige zuofäl deß lebens / vnnd in summa alle sorg vnnd arbeit / es sey zegricht oder zerhat / auff dem fäld oder bey den gesellen / ist sonst alles böß zetragen / vorauß / wenn einer mit anderen schwären geschäfften beladen ist. Wenn aber einer die selben außgericht / vnd wider heimkumpt / vnd sein gemüt widerumb zuo ruowen vnnd in freyheit setzt / so wirt jm das ander alles leichter / vnd hört jhm durch den anlaß auff zeschaffen geben. Vnd inn der waarheyt so ist ein Eeweib nit ein last vnd burde / sonder ein söllich ding / dardurch einem der last vnnd burdi geleichteret wirt / dann nützit ist so schwär das eeleüt nicht leichtlich tragind / so die eins sind / vnd guotwillig ein anderen alle ding helffend tragen etc. So vil Hierocles.

891 Die ander vrsach darumb die Ee eingesetzt / ist das kindergebären / zuo erhaltung deß menschlichen geschlechts / vnnd das die selbigen in der forcht Gottes erzogen werdind. Dann es benedyet Gott den Adam vnd die Euam vnnd sprach / Wachsend vnd meerend eüch / vnnd erfüllend die erden. Vnd Sanct Pauls zum Tito spricht892 / Die alten weiber leer / das sie guots leerind / das sie die jungen weiber verständig vnd witzig machind / das sie lernind jre männer vnd kind lieb haben / züchtig sein / künsch / haußlich / gütig / jhren eignen mannen gehorsamm. Vnnd zum Timotheo893 / Adam ward nicht verfürt / sonder das weib ward verfürt / Sie wirt aber sälig werden durch kindergebären / so sie bleibt im glauben vnd in der liebe / vnd in der heiligung mit der zucht. Nun wäre aber das kindergebären vergeben / wo nicht auch das auffziehen darzuokäme / Vnd welche jhre kind recht liebet / die wirt die selben auch inn der forcht Gottes auffziehen / auß welchen dann der kirchen vnd dem gemeynen Regiment gar grosse frucht entstat. - Es wirt auch dardurch die ehr vnnd der dienst Gottes gar treffenlich gefürderet / so also auß der Ee entspringt ein grosse zaal leüten / die Gott waarhafftigklich erkennend / anrüffend / vnd verehrend.

894 Die dritte vrsach der einsatzung der Ee / wirt vom heiligen Apostel Paulo mit disen worten anzeigt. Huorey / spricht er / zuo vermeiden / so habe ein yeder sein eigen weib vnnd ein yede jhren eignen man. Es were wol guot vnd fügklich das der mensch kein weib berürte vnd allein lebte on ein weyb. Dieweyl aber söllichs nit einem yeden geben ist / wie der Herr im Euangelio spricht / Vnd die begird deß fleisches etlich oder mertheyl alle menschen brennt / so hatt Gott die Ee als ein artzney eingesetzt / wie dann der heilig Apostel söllichs auch bezeüget vnnd spricht / Wer sich nicht enthalten mag / der greiffe zuo der Ee / dann es ist besser Eelich werden dann gebrennt werden. Darauß wir dann auch

891 Kinder gebären vnnd vfferziehen.
892 Tit.2.
893 2.Tim.2.
894 Das bett der eeleüten ist vnbefleckt. 1.Cor.7.

Predig.
So jhm von yemand beschehe leyd /
Mitt jhrer zucht vnnd früntligkeyt.

Dann gleich als wenn einer nur ein hand hette / vnnd überkaͤme anderßwo har noch ein andere / oder der nur ein fuͦß hette / vnd überkaͤme auch anderßwo har noch ein andern / der wurde vil dest leichter alle ding moͤgen greiffen / oder wandlen wohin er woͤlte. Also welcher ein weib nimpt / der wirt vil dest leichter moͤgen geniessen vnnd gefroͤwt werden der heilsammen vnd nutzlichen gelaͤgenheiten dises lebens. Dann eeleüt habend für zwey augen viere / vnd für zwo haͤnd noch einist als vil / mit welchen sie sammenhafft alle ding vil dest baß moͤgend außrichten / vnd wenn die einen muͤd sind / so moͤgend doch die anderen jhr ampt volbringen / vnnd mag also die Ee / die an statt eines glids zwey hat / vil dest baß alles das in disem leben ist thuͦn vnd außrichten. Das schreibt alles gedachter Antipater. Vnnd Hierocles in seinem buͦch de Nuptijs spricht / Es ist die beywonung deß weibs nutzlich / auch hindan gesetzt das gebaͤren der kinden / Dann erstlich / so einer mit ausserer arbeit ermuͤdet / so nimpt sie jn auff / thuͦt jm guͤtlich / vnd erfrischet jn wider mit allem fleiß. Demnach so machet sie jn auch vergessen der traurigkeit deß gemuͤts / dann widerwertige zuͦfaͤl deß lebens / vnnd in summa alle sorg vnnd arbeit / es sey zegricht oder zerhat / auff dem faͤld oder bey den gesellen / ist sonst alles boͤß zetragen / vorauß / wenn einer mit anderen schwaͤren geschaͤfften beladen ist. Wenn aber einer die selben außgericht / vnd wider heimkumpt / vnd sein gemuͤt widerumb zuͦ ruͦwen vnnd in freyheit setzt / so wirt jm das ander alles leichter / vnd hoͤrt jhm durch den anlaß auff zeschaffen geben. Vnd inn der waarheyt so ist ein Eeweib nit ein last vnd burde / sonder ein soͤllich ding / dardurch einem der last vnnd burdi geleichteret wirt / dann nützit ist so schwaͤr das eeleüt nicht leichtlich tragind / so die eins sind / vnd guͦtwillig ein anderen alle ding helffend tragen ꝛc. So vil Hierocles.

891 Die ander vrsach darumb die Ee eingesetzt / ist das kindergebaͤren / zuͦ erhaltung deß menschlichen geschlechts / vnnd das die selbigen in der forcht Gottes erzogen werdind. Dann es benedyet Gott den Adam vnd die Euam vnnd sprach / Wachsend vnd meerend eüch / vnnd erfüllend die erden. Vnd Sanct Pauls zum Tito spricht892 / Die alten weiber leer / das sie guͦts leerind / das sie die jungen weiber verstaͤndig vnd witzig machind / das sie lernind jre maͤnner vnd kind lieb haben / züchtig sein / künsch / haußlich / guͤtig / jhren eignen mannen gehorsamm. Vnnd zum Timotheo893 / Adam ward nicht verfuͤrt / sonder das weib ward verfuͤrt / Sie wirt aber saͤlig werden durch kindergebaͤren / so sie bleibt im glauben vnd in der liebe / vnd in der heiligung mit der zucht. Nun waͤre aber das kindergebaͤren vergeben / wo nicht auch das auffziehen darzuͦkaͤme / Vnd welche jhre kind recht liebet / die wirt die selben auch inn der forcht Gottes auffziehen / auß welchen dann der kirchen vnd dem gemeynen Regiment gar grosse frucht entstat. - Es wirt auch dardurch die ehr vnnd der dienst Gottes gar treffenlich gefürderet / so also auß der Ee entspringt ein grosse zaal leüten / die Gott waarhafftigklich erkennend / anruͤffend / vnd verehrend.

894 Die dritte vrsach der einsatzung der Ee / wirt vom heiligen Apostel Paulo mit disen worten anzeigt. Huͦrey / spricht er / zuͦ vermeiden / so habe ein yeder sein eigen weib vnnd ein yede jhren eignen man. Es were wol guͦt vnd fuͤgklich das der mensch kein weib beruͤrte vnd allein lebte on ein weyb. Dieweyl aber soͤllichs nit einem yeden geben ist / wie der Herr im Euangelio spricht / Vnd die begird deß fleisches etlich oder mertheyl alle menschen brennt / so hatt Gott die Ee als ein artzney eingesetzt / wie dann der heilig Apostel soͤllichs auch bezeüget vnnd spricht / Wer sich nicht enthalten mag / der greiffe zuͦ der Ee / dann es ist besser Eelich werden dann gebrennt werden. Darauß wir dann auch

891 Kinder gebaͤren vnnd vfferziehen.
892 Tit.2.
893 2.Tim.2.
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[CI./0293] Predig. So jhm von yemand beschehe leyd / Mitt jhrer zucht vnnd früntligkeyt. Dann gleich als wenn einer nur ein hand hette / vnnd überkaͤme anderßwo har noch ein andere / oder der nur ein fuͦß hette / vnd überkaͤme auch anderßwo har noch ein andern / der wurde vil dest leichter alle ding moͤgen greiffen / oder wandlen wohin er woͤlte. Also welcher ein weib nimpt / der wirt vil dest leichter moͤgen geniessen vnnd gefroͤwt werden der heilsammen vnd nutzlichen gelaͤgenheiten dises lebens. Dann eeleüt habend für zwey augen viere / vnd für zwo haͤnd noch einist als vil / mit welchen sie sammenhafft alle ding vil dest baß moͤgend außrichten / vnd wenn die einen muͤd sind / so moͤgend doch die anderen jhr ampt volbringen / vnnd mag also die Ee / die an statt eines glids zwey hat / vil dest baß alles das in disem leben ist thuͦn vnd außrichten. Das schreibt alles gedachter Antipater. Vnnd Hierocles in seinem buͦch de Nuptijs spricht / Es ist die beywonung deß weibs nutzlich / auch hindan gesetzt das gebaͤren der kinden / Dann erstlich / so einer mit ausserer arbeit ermuͤdet / so nimpt sie jn auff / thuͦt jm guͤtlich / vnd erfrischet jn wider mit allem fleiß. Demnach so machet sie jn auch vergessen der traurigkeit deß gemuͤts / dann widerwertige zuͦfaͤl deß lebens / vnnd in summa alle sorg vnnd arbeit / es sey zegricht oder zerhat / auff dem faͤld oder bey den gesellen / ist sonst alles boͤß zetragen / vorauß / wenn einer mit anderen schwaͤren geschaͤfften beladen ist. Wenn aber einer die selben außgericht / vnd wider heimkumpt / vnd sein gemuͤt widerumb zuͦ ruͦwen vnnd in freyheit setzt / so wirt jm das ander alles leichter / vnd hoͤrt jhm durch den anlaß auff zeschaffen geben. Vnd inn der waarheyt so ist ein Eeweib nit ein last vnd burde / sonder ein soͤllich ding / dardurch einem der last vnnd burdi geleichteret wirt / dann nützit ist so schwaͤr das eeleüt nicht leichtlich tragind / so die eins sind / vnd guͦtwillig ein anderen alle ding helffend tragen ꝛc. So vil Hierocles. 891 Die ander vrsach darumb die Ee eingesetzt / ist das kindergebaͤren / zuͦ erhaltung deß menschlichen geschlechts / vnnd das die selbigen in der forcht Gottes erzogen werdind. Dann es benedyet Gott den Adam vnd die Euam vnnd sprach / Wachsend vnd meerend eüch / vnnd erfüllend die erden. Vnd Sanct Pauls zum Tito spricht 892 / Die alten weiber leer / das sie guͦts leerind / das sie die jungen weiber verstaͤndig vnd witzig machind / das sie lernind jre maͤnner vnd kind lieb haben / züchtig sein / künsch / haußlich / guͤtig / jhren eignen mannen gehorsamm. Vnnd zum Timotheo 893 / Adam ward nicht verfuͤrt / sonder das weib ward verfuͤrt / Sie wirt aber saͤlig werden durch kindergebaͤren / so sie bleibt im glauben vnd in der liebe / vnd in der heiligung mit der zucht. Nun waͤre aber das kindergebaͤren vergeben / wo nicht auch das auffziehen darzuͦkaͤme / Vnd welche jhre kind recht liebet / die wirt die selben auch inn der forcht Gottes auffziehen / auß welchen dann der kirchen vnd dem gemeynen Regiment gar grosse frucht entstat. - Es wirt auch dardurch die ehr vnnd der dienst Gottes gar treffenlich gefürderet / so also auß der Ee entspringt ein grosse zaal leüten / die Gott waarhafftigklich erkennend / anruͤffend / vnd verehrend. 894 Die dritte vrsach der einsatzung der Ee / wirt vom heiligen Apostel Paulo mit disen worten anzeigt. Huͦrey / spricht er / zuͦ vermeiden / so habe ein yeder sein eigen weib vnnd ein yede jhren eignen man. Es were wol guͦt vnd fuͤgklich das der mensch kein weib beruͤrte vnd allein lebte on ein weyb. Dieweyl aber soͤllichs nit einem yeden geben ist / wie der Herr im Euangelio spricht / Vnd die begird deß fleisches etlich oder mertheyl alle menschen brennt / so hatt Gott die Ee als ein artzney eingesetzt / wie dann der heilig Apostel soͤllichs auch bezeüget vnnd spricht / Wer sich nicht enthalten mag / der greiffe zuͦ der Ee / dann es ist besser Eelich werden dann gebrennt werden. Darauß wir dann auch 891 Kinder gebaͤren vnnd vfferziehen. 892 Tit.2. 893 2.Tim.2. 894 Das bett der eeleüten ist vnbefleckt. 1.Cor.7.

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Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2014-03-16T11:00:00Z)
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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CI.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/293>, abgerufen am 24.11.2024.