Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

Bild:
<< vorherige Seite

Predig.
Festi / sonder appelliert für den Keyser / Jn welchem allem wir doch wol wüssend das Sanct Paul wider die Euangelisch leer nicht gesündet hatt. Darzuo so schiltet er die Corinther nicht einfaltig darumb / das sie vonn wegen zeytlicher güteren vnnd narung mitt einanderen rechtetend / sonder darumb das sie vor vnglöubigen Richteren also zancketend. Es were wol fein / das man vnrecht mit gedullt litte / vnd ist vnrecht / so yemand dem anderen vnbill zuofügt / Dieweil es aber Gott gewöllen / vnnd also geordnet / das denen mit gricht vnd recht geholffen wurde / die vnbill vnnd gwalt leidend / so sündet der nicht / der sich vor vnbill begärt zuo ledigen / nit durch eigne raach / sonder durch billiche vrtheil vnd erkanntnuß deß Rechten. Vnd darumb befilcht der heilig Apostel den Corintheren das sie jnen selbs Richter erwöllind auß den glöubigen / die sie vmb zeitliche sachen entscheidind.

811 Nach dem vnnd wir aber nun auch also von dem anderen theyl darinn der Oberkeyt ampt stat / geredt / namlich von dem richten / so wöllend wir yetz auch den dritten vnd letsten theyl zuohanden nemmen / namlich die raach oder straff. Dann der Oberkeyt ampt ist / das schwärt tragen / mitt dem wirt sie von Gott geheissen die guoten schirmen vnd retten / die bösen aber straaffen. Dann812 das wörtli schwert / heißt hie die raach Gottes / vnd das mittel mitt dem Gott seine fyend straafft / vnd sich richt an denen die gegen jhm vnbillich handlend. Vnd also wirt es gemeynlich genommen in der gschrifft für raach vnd straaff / Als wie der Herr by dem Jeremia spricht813 / Jch wil dem schwert rüffen über alle einwoner der erden. Jtem bey dem Ezechiel814 / Das schwert ist scharpff / vnd außpoliert / das es das opffer schlachte. Jtem / Jch wil mein schwert geben in die hand deß Künigs zuo Babel. Darumb habend auch die Egypter jre Künig Pharaones genennt / das ist als vil geredt / als rächer. 815 Deß schwärts brauch aber ist zwifalt bey der Oberkeyt / eintweders so sie damit straafft die / die anderen vnbill zuogefügt / oder andere übelthaten (wie dann deren mancherley sind) begangen habend. Oder so sie mit krieg den verderbenden fyend abtreibt / vnd jre eignen Burger vnnd Landtleüt so die vngehorsam vnnd auffrürisch sind / vndertruckt.

816 Da wirt vns aber widerumb entgegen geworffen / es möge vnnd sölle nach der leer deß Euangelij niemand töden noch getödet werden / Darumb das der Herr geredt hatt / Jr söllend dem bösen nicht widerston. Jtem zuo S. Peter / steck dein schwert in sein scheiden / dann wer das schwärt nimpt / wirt mitt dem schwärt vmbkommen. Darauff wir die antwort gäbend / das in der gantzen heiligen gschrifft allein die besonder bsonderer leüten / nicht die gemeyn das ist der Oberkeyt raach verbotten ist. Das was aber ein besondere vnnd vnordenliche raach / die Sanct Peter wolt fürnemmen / dieweyl er berüfft was das wort Gottes zuo predigen / nicht das er ein Richter oder kriegßman were / vnnd waaffen brauchen sölte. Wider sölliche vnordenliche vnnd besondere raach wirt recht vom Herren geredt / welcher das schwärt nimpt / wirt mit dem schwärt vmbkommen. Das aber die gmeyn raach / vnd der ordenlich brauch deß schwerts von Gott in der kirchen nit verbotten sey / bewären ich mit der zeügknuß deß heiligen Apostels Pauli / Der leert zun Röm. am xij. Capitel was die Euangelisch volkommenheyt von vns erfordere / vnnd spricht vnder anderem also / Meine liebsten / rächend eüch selber nit / sonder gebend statt dem zorn / Dann es stat geschriben / die rach ist mein / ich wils vergälten spricht der Herr. Dieweil aber auff söllichs yemand hette mögen fürwerffen / Mit der weiß wurde sölliche Christenliche gedullt / wenn man es also alles litte / vilen todschlegen vnd grossem mord anlaß geben / so setzt er gleich im volgenden xiij. Capitel drauff / Die Oberkeyt ist Gottes dienerin dir zuo guotem / vnnd zuo forcht denen die böses

811 Von der straff der oberkeyt.
812 Schwärt.
813 Jerem.25.
814 Ezech.21.
815 Zweyerley brauch deß schwärts.
816 Ob ein oberkeyt die schuldigen straffen vnd töden möge.

Predig.
Festi / sonder appelliert für den Keyser / Jn welchem allem wir doch wol wüssend das Sanct Paul wider die Euangelisch leer nicht gesündet hatt. Darzuͦ so schiltet er die Corinther nicht einfaltig darumb / das sie vonn wegen zeytlicher guͤteren vnnd narung mitt einanderen rechtetend / sonder darumb das sie vor vngloͤubigen Richteren also zancketend. Es were wol fein / das man vnrecht mit gedullt litte / vnd ist vnrecht / so yemand dem anderen vnbill zuͦfuͤgt / Dieweil es aber Gott gewoͤllen / vnnd also geordnet / das denen mit gricht vnd recht geholffen wurde / die vnbill vnnd gwalt leidend / so sündet der nicht / der sich vor vnbill begaͤrt zuͦ ledigen / nit durch eigne raach / sonder durch billiche vrtheil vnd erkanntnuß deß Rechten. Vnd darumb befilcht der heilig Apostel den Corintheren das sie jnen selbs Richter erwoͤllind auß den gloͤubigen / die sie vmb zeitliche sachen entscheidind.

811 Nach dem vnnd wir aber nun auch also von dem anderen theyl darinn der Oberkeyt ampt stat / geredt / namlich von dem richten / so woͤllend wir yetz auch den dritten vnd letsten theyl zuͦhanden nemmen / namlich die raach oder straff. Dann der Oberkeyt ampt ist / das schwaͤrt tragen / mitt dem wirt sie von Gott geheissen die guͦten schirmen vnd retten / die boͤsen aber straaffen. Dann812 das woͤrtli schwert / heißt hie die raach Gottes / vnd das mittel mitt dem Gott seine fyend straafft / vnd sich richt an denen die gegen jhm vnbillich handlend. Vnd also wirt es gemeynlich genommen in der gschrifft für raach vnd straaff / Als wie der Herr by dem Jeremia spricht813 / Jch wil dem schwert ruͤffen über alle einwoner der erden. Jtem bey dem Ezechiel814 / Das schwert ist scharpff / vnd außpoliert / das es das opffer schlachte. Jtem / Jch wil mein schwert geben in die hand deß Künigs zuͦ Babel. Darumb habend auch die Egypter jre Künig Pharaones genennt / das ist als vil geredt / als raͤcher. 815 Deß schwaͤrts brauch aber ist zwifalt bey der Oberkeyt / eintweders so sie damit straafft die / die anderen vnbill zuͦgefuͤgt / oder andere übelthaten (wie dann deren mancherley sind) begangen habend. Oder so sie mit krieg den verderbenden fyend abtreibt / vnd jre eignen Burger vnnd Landtleüt so die vngehorsam vnnd auffruͤrisch sind / vndertruckt.

816 Da wirt vns aber widerumb entgegen geworffen / es moͤge vnnd soͤlle nach der leer deß Euangelij niemand toͤden noch getoͤdet werden / Darumb das der Herr geredt hatt / Jr soͤllend dem boͤsen nicht widerston. Jtem zuͦ S. Peter / steck dein schwert in sein scheiden / dann wer das schwaͤrt nimpt / wirt mitt dem schwaͤrt vmbkommen. Darauff wir die antwort gaͤbend / das in der gantzen heiligen gschrifft allein die besonder bsonderer leüten / nicht die gemeyn das ist der Oberkeyt raach verbotten ist. Das was aber ein besondere vnnd vnordenliche raach / die Sanct Peter wolt fürnemmen / dieweyl er beruͤfft was das wort Gottes zuͦ predigen / nicht das er ein Richter oder kriegßman were / vnnd waaffen brauchen soͤlte. Wider soͤlliche vnordenliche vnnd besondere raach wirt recht vom Herren geredt / welcher das schwaͤrt nimpt / wirt mit dem schwaͤrt vmbkommen. Das aber die gmeyn raach / vnd der ordenlich brauch deß schwerts von Gott in der kirchen nit verbotten sey / bewaͤren ich mit der zeügknuß deß heiligen Apostels Pauli / Der leert zun Roͤm. am xij. Capitel was die Euangelisch volkommenheyt von vns erfordere / vnnd spricht vnder anderem also / Meine liebsten / raͤchend eüch selber nit / sonder gebend statt dem zorn / Dann es stat geschriben / die rach ist mein / ich wils vergaͤlten spricht der Herr. Dieweil aber auff soͤllichs yemand hette moͤgen fürwerffen / Mit der weiß wurde soͤlliche Christenliche gedullt / wenn man es also alles litte / vilen todschlegen vnd grossem mord anlaß geben / so setzt er gleich im volgenden xiij. Capitel drauff / Die Oberkeyt ist Gottes dienerin dir zuͦ guͦtem / vnnd zuͦ forcht denen die boͤses

811 Von der straff der oberkeyt.
812 Schwaͤrt.
813 Jerem.25.
814 Ezech.21.
815 Zweyerley brauch deß schwaͤrts.
816 Ob ein oberkeyt die schuldigen straffen vnd toͤden moͤge.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0267" n="LXXXVIII."/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#c"><hi rendition="#b"><hi rendition="#in">P</hi>redig.</hi></hi><lb/></fw>Festi / sonder appelliert für den Keyser / Jn
                   welchem allem wir doch wol wüssend das Sanct Paul wider die Euangelisch leer nicht
                   gesündet hatt. Darzu&#x0366; so schiltet er die Corinther nicht einfaltig darumb / das
                   sie vonn wegen zeytlicher gu&#x0364;teren vnnd narung mitt einanderen rechtetend / sonder
                   darumb das sie vor vnglo&#x0364;ubigen Richteren also zancketend. Es were wol fein / das
                   man vnrecht mit gedullt litte / vnd ist vnrecht / so yemand dem anderen vnbill
                   zu&#x0366;fu&#x0364;gt / Dieweil es aber Gott gewo&#x0364;llen / vnnd also geordnet / das denen mit
                   gricht vnd recht geholffen wurde / die vnbill vnnd gwalt leidend / so sündet der
                   nicht / der sich vor vnbill bega&#x0364;rt zu&#x0366; ledigen / nit durch eigne raach / sonder
                   durch billiche vrtheil vnd erkanntnuß deß Rechten. Vnd darumb befilcht der heilig
                   Apostel den Corintheren das sie jnen selbs Richter erwo&#x0364;llind auß den glo&#x0364;ubigen /
                   die sie vmb zeitliche sachen entscheidind.</p><lb/>
          <p><note place="foot" n="811"> Von der straff der oberkeyt.</note> Nach dem vnnd wir aber nun auch also von dem anderen theyl darinn der Oberkeyt ampt stat / geredt / namlich von dem richten / so wo&#x0364;llend wir yetz auch den dritten vnd letsten theyl zu&#x0366;handen nemmen / namlich die raach oder straff. Dann der Oberkeyt ampt ist / das schwa&#x0364;rt tragen / mitt dem wirt sie von Gott geheissen die gu&#x0366;ten schirmen vnd retten / die bo&#x0364;sen aber straaffen.  Dann<note place="foot" n="812"> Schwa&#x0364;rt.</note>  das wo&#x0364;rtli schwert / heißt hie die raach Gottes / vnd das mittel mitt dem Gott seine fyend straafft / vnd sich richt an denen die gegen jhm vnbillich handlend. Vnd also wirt es gemeynlich genommen in der gschrifft für raach vnd straaff / Als wie der Herr by dem Jeremia spricht<note place="foot" n="813"> Jerem.25.</note>  / Jch wil dem schwert ru&#x0364;ffen über alle einwoner der erden.  Jtem bey dem Ezechiel<note place="foot" n="814"> Ezech.21.</note>  / Das schwert ist scharpff / vnd außpoliert / das es das opffer schlachte.  Jtem / Jch wil mein schwert geben in die hand deß Künigs zu&#x0366; Babel. Darumb habend auch die Egypter jre Künig Pharaones genennt / das ist als vil geredt / als ra&#x0364;cher.  <note place="foot" n="815"> Zweyerley brauch deß schwa&#x0364;rts.</note> Deß schwa&#x0364;rts brauch aber ist zwifalt bey der Oberkeyt / eintweders so sie damit straafft die / die anderen vnbill zu&#x0366;gefu&#x0364;gt / oder andere übelthaten (wie dann deren mancherley sind) begangen habend. Oder so sie mit krieg den verderbenden fyend abtreibt / vnd jre eignen Burger vnnd Landtleüt so die vngehorsam vnnd auffru&#x0364;risch sind / vndertruckt.</p><lb/>
          <p><note place="foot" n="816"> Ob ein oberkeyt die schuldigen
                      straffen vnd to&#x0364;den mo&#x0364;ge.</note> Da wirt vns aber widerumb entgegen geworffen /
                   es mo&#x0364;ge vnnd so&#x0364;lle nach der leer deß Euangelij niemand to&#x0364;den noch geto&#x0364;det werden /
                   Darumb das der Herr geredt hatt / Jr so&#x0364;llend dem bo&#x0364;sen nicht widerston. Jtem zu&#x0366;
                   S. Peter / steck dein schwert in sein scheiden / dann wer das schwa&#x0364;rt nimpt / wirt
                   mitt dem schwa&#x0364;rt vmbkommen. Darauff wir die antwort ga&#x0364;bend / das in der gantzen
                   heiligen gschrifft allein die besonder bsonderer leüten / nicht die gemeyn das ist der Oberkeyt raach verbotten ist.
                   Das was aber ein besondere vnnd vnordenliche raach / die Sanct Peter wolt
                   fürnemmen / dieweyl er beru&#x0364;fft was das wort Gottes zu&#x0366; predigen / nicht das er
                   ein Richter oder kriegßman were / vnnd waaffen brauchen so&#x0364;lte. Wider so&#x0364;lliche
                   vnordenliche vnnd besondere raach wirt recht vom Herren geredt / welcher
                   das schwa&#x0364;rt nimpt / wirt mit dem schwa&#x0364;rt vmbkommen. Das aber die gmeyn raach / vnd
                   der ordenlich brauch deß schwerts von Gott in der kirchen nit verbotten sey /
                   bewa&#x0364;ren ich mit der zeügknuß deß heiligen Apostels Pauli / Der leert zun Ro&#x0364;m. am
                   xij. Capitel was die Euangelisch volkommenheyt von vns erfordere / vnnd
                   spricht vnder anderem also / Meine liebsten / ra&#x0364;chend eüch selber nit / sonder
                   gebend statt dem zorn / Dann es stat geschriben / die rach ist mein / ich
                   wils verga&#x0364;lten spricht der Herr. Dieweil aber auff so&#x0364;llichs yemand hette mo&#x0364;gen
                   fürwerffen / Mit der weiß wurde so&#x0364;lliche Christenliche gedullt / wenn man es also
                   alles litte / vilen todschlegen vnd grossem mord anlaß geben / so setzt er gleich
                   im volgenden xiij. Capitel drauff / Die Oberkeyt ist Gottes dienerin dir zu&#x0366;
                   gu&#x0366;tem / vnnd zu&#x0366; forcht denen die bo&#x0364;ses<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[LXXXVIII./0267] Predig. Festi / sonder appelliert für den Keyser / Jn welchem allem wir doch wol wüssend das Sanct Paul wider die Euangelisch leer nicht gesündet hatt. Darzuͦ so schiltet er die Corinther nicht einfaltig darumb / das sie vonn wegen zeytlicher guͤteren vnnd narung mitt einanderen rechtetend / sonder darumb das sie vor vngloͤubigen Richteren also zancketend. Es were wol fein / das man vnrecht mit gedullt litte / vnd ist vnrecht / so yemand dem anderen vnbill zuͦfuͤgt / Dieweil es aber Gott gewoͤllen / vnnd also geordnet / das denen mit gricht vnd recht geholffen wurde / die vnbill vnnd gwalt leidend / so sündet der nicht / der sich vor vnbill begaͤrt zuͦ ledigen / nit durch eigne raach / sonder durch billiche vrtheil vnd erkanntnuß deß Rechten. Vnd darumb befilcht der heilig Apostel den Corintheren das sie jnen selbs Richter erwoͤllind auß den gloͤubigen / die sie vmb zeitliche sachen entscheidind. 811 Nach dem vnnd wir aber nun auch also von dem anderen theyl darinn der Oberkeyt ampt stat / geredt / namlich von dem richten / so woͤllend wir yetz auch den dritten vnd letsten theyl zuͦhanden nemmen / namlich die raach oder straff. Dann der Oberkeyt ampt ist / das schwaͤrt tragen / mitt dem wirt sie von Gott geheissen die guͦten schirmen vnd retten / die boͤsen aber straaffen. Dann 812 das woͤrtli schwert / heißt hie die raach Gottes / vnd das mittel mitt dem Gott seine fyend straafft / vnd sich richt an denen die gegen jhm vnbillich handlend. Vnd also wirt es gemeynlich genommen in der gschrifft für raach vnd straaff / Als wie der Herr by dem Jeremia spricht 813 / Jch wil dem schwert ruͤffen über alle einwoner der erden. Jtem bey dem Ezechiel 814 / Das schwert ist scharpff / vnd außpoliert / das es das opffer schlachte. Jtem / Jch wil mein schwert geben in die hand deß Künigs zuͦ Babel. Darumb habend auch die Egypter jre Künig Pharaones genennt / das ist als vil geredt / als raͤcher. 815 Deß schwaͤrts brauch aber ist zwifalt bey der Oberkeyt / eintweders so sie damit straafft die / die anderen vnbill zuͦgefuͤgt / oder andere übelthaten (wie dann deren mancherley sind) begangen habend. Oder so sie mit krieg den verderbenden fyend abtreibt / vnd jre eignen Burger vnnd Landtleüt so die vngehorsam vnnd auffruͤrisch sind / vndertruckt. 816 Da wirt vns aber widerumb entgegen geworffen / es moͤge vnnd soͤlle nach der leer deß Euangelij niemand toͤden noch getoͤdet werden / Darumb das der Herr geredt hatt / Jr soͤllend dem boͤsen nicht widerston. Jtem zuͦ S. Peter / steck dein schwert in sein scheiden / dann wer das schwaͤrt nimpt / wirt mitt dem schwaͤrt vmbkommen. Darauff wir die antwort gaͤbend / das in der gantzen heiligen gschrifft allein die besonder bsonderer leüten / nicht die gemeyn das ist der Oberkeyt raach verbotten ist. Das was aber ein besondere vnnd vnordenliche raach / die Sanct Peter wolt fürnemmen / dieweyl er beruͤfft was das wort Gottes zuͦ predigen / nicht das er ein Richter oder kriegßman were / vnnd waaffen brauchen soͤlte. Wider soͤlliche vnordenliche vnnd besondere raach wirt recht vom Herren geredt / welcher das schwaͤrt nimpt / wirt mit dem schwaͤrt vmbkommen. Das aber die gmeyn raach / vnd der ordenlich brauch deß schwerts von Gott in der kirchen nit verbotten sey / bewaͤren ich mit der zeügknuß deß heiligen Apostels Pauli / Der leert zun Roͤm. am xij. Capitel was die Euangelisch volkommenheyt von vns erfordere / vnnd spricht vnder anderem also / Meine liebsten / raͤchend eüch selber nit / sonder gebend statt dem zorn / Dann es stat geschriben / die rach ist mein / ich wils vergaͤlten spricht der Herr. Dieweil aber auff soͤllichs yemand hette moͤgen fürwerffen / Mit der weiß wurde soͤlliche Christenliche gedullt / wenn man es also alles litte / vilen todschlegen vnd grossem mord anlaß geben / so setzt er gleich im volgenden xiij. Capitel drauff / Die Oberkeyt ist Gottes dienerin dir zuͦ guͦtem / vnnd zuͦ forcht denen die boͤses 811 Von der straff der oberkeyt. 812 Schwaͤrt. 813 Jerem.25. 814 Ezech.21. 815 Zweyerley brauch deß schwaͤrts. 816 Ob ein oberkeyt die schuldigen straffen vnd toͤden moͤge.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Siegfried F. Müller: Erstellung der Transkription nach DTA-Richtlinien (2014-03-16T11:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2014-03-16T11:00:00Z)
BSB - Bayerische Staatsbibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Sign. 2 Hom. 44) (2014-03-12T12:00:00Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Teiltranskription des Gesamtwerks: ausschließlich 50 Predigten, ohne Vorrede und Register
  • Marginalien als Fußnoten wiedergegeben
  • Silbentrennung: aufgelöst
  • Bogensignaturen: nicht übernommen
  • Druckfehler sind nicht immer berichtigt
  • fremdsprachliches Material: gekennzeichnet
  • Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage
  • Kustoden: nicht übernommen
  • langes s (ſ): als s transkribiert
  • Vollständigkeit: teilweise erfasst
  • Zeilenumbrüche markiert: nein
  • benötigt einen zweiten Korrekturgang
  • đ wurde als der transkribiert
  • Bindestriche werden nicht konsequent gesetzt
  • Antiquaschrift nicht konsequent gesetzt



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/267
Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. LXXXVIII.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/267>, abgerufen am 24.11.2024.