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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
wider die satzungen vnnd wider die gerechtigkeyt / auß angefochtnem gemüt vrtheilet. Das ist nun vom ampt der richteren. Auff das wöllend wir auch die anlaster so die richter am meisten hinderend / das sie jr ampt nicht thuond / besehen.

800 Deren sind wol vil / doch fürnemlich zwey. Das ein 801 / dardurch eins richters gemüt zerstört wirt / das er sein ampt nit recht verrichtet / ist das ansehen vnd annemmen der person / so nammlich ein richter am gericht vnd in der vrtheil nicht die händel oder die sachen wie die an jhnen selbs sind / vnnd mit jhren vmbstenden / sonder diß oder jhenes ansehen / gewalt / geschlächt / gunst vnnd hilff / oder dargegen nidrigkeyt vnd armuot oder was der dingen sind / ansicht. Das verbeütet der Herr / mit dem das er spricht / Richtend rächt / vnnd kein person söllend jhr im gericht bekennen / sonder söllend den kleinen hören wie den grossen. Das ander anlaster ist802 / die forcht / welche gar ein hefftige vnd starcke anfechtung ist / die alle guote räth bricht / vnnd alle tugenden ersteckt. Vnder der forcht aber verstond wir auch hoffnung deß geniessens / vnnd verblendung der gaben. Dann welcher seins läbens oder seines guots förchtet / oder besorget er erzürne etwan ein gewaltigen / oder er lade deß gemeinen mans nachred vnnd vngunst auff sich / Jtem welcher gaben nimpt / oder hoffet vonn eintwederem theil zuo empfahen / der fält an der gerechtigkeit / vnnd fürderet das vnrecht. / Darumb spricht der Herr / vnd söllend euch vor keinem menschen förchten / jr söllend von niemand keine gaben verhoffen / vrsach / Es ist nit ewer sach / Jr sind nit dahin berüfft oder gesetzt / dz jr ewer sach machind / sonder dz gericht ist Gottes. 803 Darumb man auff den willen vnd auff das gesatzt Gottes sehen sol / vnd Gott kan auffrechte vnd fromme richter wol schirmen vor aller menckliches haß vnd gewaltsamme. Das auch stadt / das gericht seye deß Herren / das leert vns / das die richter jnen söllend das exempel Gottes deß aller obersten richters fürsetzen / vnnd dem nachfolgen. Wie vnd was aber das exempel Gottes seye / erleüteret Moses auch in disem x. cap. Deut. da er spricht / Gott nimpt keine gaben / vnd schaffet recht dem weißlin vnd der witwen / vnnd hatt die frömbdling lieb / das er jnen speiß vnnd kleider gäbe / Darumb söllend jhr auch die frömbdling lieben. Also söllend auch Göttliche richter handlen in Gottes gericht. Vnnd also redt auch der fromm vnnd gottsförchtig künig Josaphat zuo den richteren die er verordnet hatt804 / Sehend zuo was jr thügind / dann jr haltend das gericht nit den menschen sonder dem Herren / vnnd er ist mit euch im gericht / darumb lassend die forcht deß Herren bey euch sein / vnd hütend euch vnd thuonds / dann bey dem Herren vnserem Gott ist kein vnrecht / noch ansehen der person / noch annemmen deß geschäncks.

Hiehär dienend auch noch andere ort der geschrifft / die eins teils die jetz anzognen ort erleüterend / anders theils auch eigentlicher außtruckend vnd beschreibend das ampt eines richters. Als dz wir Deut. xvij. läsend / Du solt dz recht nit biegen / vnnd solt kein person kennen noch gaben nemmen / dann die gaben blendend die augen der weysen / vnd verkerend die wort der frommen / dem rechten jag mit recht nach / auff das du läben vnnd ynnemmen mögist das land das dir der Herr dein Gott gäben wirt. Jtem Exod. am xxiij. Du solt nicht volgen der menge zum bösen / vnd nit antworten vor gericht / das du der menge nach vom rechten weichest. Du solt den armen nit zieren in seiner sach. Du solt dz recht deines armen nit biegen in seiner sach. Biß verr von falschen sachen / den vnschuldigen vnd gerechten solt du nit töden / dann ich sprich nit gerecht keinen gottlosen. Du solt nit gaben nemmen / dann die gaben bländend die scharpffsichtigen / vnnd krümmend vnd zerstörend die rechten sachen. Jtem Leuit. am xix. Jr söllend nit vnrecht handlen am gericht. Du solt nicht annemmen das angesicht der armen / noch eeren deß grossen ansehen / sonder du solt deinem nechsten recht richten.

800 Wordurch die gerechtigkeit deß richters am meesten verhinderet werde.
801 Ansehen der person.
802 Forcht ist ein gwaltige anfechtung.
803 Der richter sölle dem exempel Gottes nachfolgen.
804 2.Par.19.

Predig.
wider die satzungen vnnd wider die gerechtigkeyt / auß angefochtnem gemuͤt vrtheilet. Das ist nun vom ampt der richteren. Auff das woͤllend wir auch die anlaster so die richter am meisten hinderend / das sie jr ampt nicht thuͦnd / besehen.

800 Deren sind wol vil / doch fürnemlich zwey. Das ein 801 / dardurch eins richters gemuͤt zerstoͤrt wirt / das er sein ampt nit recht verrichtet / ist das ansehen vnd annemmen der person / so nammlich ein richter am gericht vnd in der vrtheil nicht die haͤndel oder die sachen wie die an jhnen selbs sind / vnnd mit jhren vmbstenden / sonder diß oder jhenes ansehen / gewalt / geschlaͤcht / gunst vnnd hilff / oder dargegen nidrigkeyt vnd armuͦt oder was der dingen sind / ansicht. Das verbeütet der Herr / mit dem das er spricht / Richtend raͤcht / vnnd kein person soͤllend jhr im gericht bekennen / sonder soͤllend den kleinen hoͤren wie den grossen. Das ander anlaster ist802 / die forcht / welche gar ein hefftige vnd starcke anfechtung ist / die alle guͦte raͤth bricht / vnnd alle tugenden ersteckt. Vnder der forcht aber verstond wir auch hoffnung deß geniessens / vnnd verblendung der gaben. Dann welcher seins laͤbens oder seines guͦts foͤrchtet / oder besorget er erzürne etwan ein gewaltigen / oder er lade deß gemeinen mans nachred vnnd vngunst auff sich / Jtem welcher gaben nimpt / oder hoffet vonn eintwederem theil zuͦ empfahen / der faͤlt an der gerechtigkeit / vnnd fürderet das vnrecht. / Darumb spricht der Herr / vnd soͤllend euch vor keinem menschen foͤrchten / jr soͤllend von niemand keine gaben verhoffen / vrsach / Es ist nit ewer sach / Jr sind nit dahin beruͤfft oder gesetzt / dz jr ewer sach machind / sonder dz gericht ist Gottes. 803 Darumb man auff den willen vnd auff das gesatzt Gottes sehen sol / vnd Gott kan auffrechte vnd fromme richter wol schirmen vor aller menckliches haß vnd gewaltsamme. Das auch stadt / das gericht seye deß Herren / das leert vns / das die richter jnen soͤllend das exempel Gottes deß aller obersten richters fürsetzen / vnnd dem nachfolgen. Wie vnd was aber das exempel Gottes seye / erleüteret Moses auch in disem x. cap. Deut. da er spricht / Gott nimpt keine gaben / vnd schaffet recht dem weißlin vnd der witwen / vnnd hatt die froͤmbdling lieb / das er jnen speiß vnnd kleider gaͤbe / Darumb soͤllend jhr auch die froͤmbdling lieben. Also soͤllend auch Goͤttliche richter handlen in Gottes gericht. Vnnd also redt auch der fromm vnnd gottsfoͤrchtig künig Josaphat zuͦ den richteren die er verordnet hatt804 / Sehend zuͦ was jr thuͤgind / dann jr haltend das gericht nit den menschen sonder dem Herren / vnnd er ist mit euch im gericht / darumb lassend die forcht deß Herren bey euch sein / vnd huͤtend euch vnd thuͦnds / dann bey dem Herren vnserem Gott ist kein vnrecht / noch ansehen der person / noch annemmen deß geschaͤncks.

Hiehaͤr dienend auch noch andere ort der geschrifft / die eins teils die jetz anzognen ort erleüterend / anders theils auch eigentlicher außtruckend vnd beschreibend das ampt eines richters. Als dz wir Deut. xvij. laͤsend / Du solt dz recht nit biegen / vnnd solt kein person kennen noch gaben nemmen / dann die gaben blendend die augen der weysen / vnd verkerend die wort der frommen / dem rechten jag mit recht nach / auff das du laͤben vnnd ynnemmen moͤgist das land das dir der Herr dein Gott gaͤben wirt. Jtem Exod. am xxiij. Du solt nicht volgen der menge zum boͤsen / vnd nit antworten vor gericht / das du der menge nach vom rechten weichest. Du solt den armen nit zieren in seiner sach. Du solt dz recht deines armen nit biegen in seiner sach. Biß verr von falschen sachen / den vnschuldigen vnd gerechten solt du nit toͤden / dann ich sprich nit gerecht keinen gottlosen. Du solt nit gaben nemmen / dann die gaben blaͤndend die scharpffsichtigen / vnnd krümmend vnd zerstoͤrend die rechten sachen. Jtem Leuit. am xix. Jr soͤllend nit vnrecht handlen am gericht. Du solt nicht annemmen das angesicht der armen / noch eeren deß grossen ansehen / sonder du solt deinem nechsten recht richten.

800 Wordurch die gerechtigkeit deß richters am meesten verhinderet werde.
801 Ansehen der person.
802 Forcht ist ein gwaltige anfechtung.
803 Der richter soͤlle dem exempel Gottes nachfolgen.
804 2.Par.19.
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                   nit biegen / vnnd solt kein person kennen noch gaben nemmen / dann die gaben
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[LXXXVII./0265] Predig. wider die satzungen vnnd wider die gerechtigkeyt / auß angefochtnem gemuͤt vrtheilet. Das ist nun vom ampt der richteren. Auff das woͤllend wir auch die anlaster so die richter am meisten hinderend / das sie jr ampt nicht thuͦnd / besehen. 800 Deren sind wol vil / doch fürnemlich zwey. Das ein 801 / dardurch eins richters gemuͤt zerstoͤrt wirt / das er sein ampt nit recht verrichtet / ist das ansehen vnd annemmen der person / so nammlich ein richter am gericht vnd in der vrtheil nicht die haͤndel oder die sachen wie die an jhnen selbs sind / vnnd mit jhren vmbstenden / sonder diß oder jhenes ansehen / gewalt / geschlaͤcht / gunst vnnd hilff / oder dargegen nidrigkeyt vnd armuͦt oder was der dingen sind / ansicht. Das verbeütet der Herr / mit dem das er spricht / Richtend raͤcht / vnnd kein person soͤllend jhr im gericht bekennen / sonder soͤllend den kleinen hoͤren wie den grossen. Das ander anlaster ist 802 / die forcht / welche gar ein hefftige vnd starcke anfechtung ist / die alle guͦte raͤth bricht / vnnd alle tugenden ersteckt. Vnder der forcht aber verstond wir auch hoffnung deß geniessens / vnnd verblendung der gaben. Dann welcher seins laͤbens oder seines guͦts foͤrchtet / oder besorget er erzürne etwan ein gewaltigen / oder er lade deß gemeinen mans nachred vnnd vngunst auff sich / Jtem welcher gaben nimpt / oder hoffet vonn eintwederem theil zuͦ empfahen / der faͤlt an der gerechtigkeit / vnnd fürderet das vnrecht. / Darumb spricht der Herr / vnd soͤllend euch vor keinem menschen foͤrchten / jr soͤllend von niemand keine gaben verhoffen / vrsach / Es ist nit ewer sach / Jr sind nit dahin beruͤfft oder gesetzt / dz jr ewer sach machind / sonder dz gericht ist Gottes. 803 Darumb man auff den willen vnd auff das gesatzt Gottes sehen sol / vnd Gott kan auffrechte vnd fromme richter wol schirmen vor aller menckliches haß vnd gewaltsamme. Das auch stadt / das gericht seye deß Herren / das leert vns / das die richter jnen soͤllend das exempel Gottes deß aller obersten richters fürsetzen / vnnd dem nachfolgen. Wie vnd was aber das exempel Gottes seye / erleüteret Moses auch in disem x. cap. Deut. da er spricht / Gott nimpt keine gaben / vnd schaffet recht dem weißlin vnd der witwen / vnnd hatt die froͤmbdling lieb / das er jnen speiß vnnd kleider gaͤbe / Darumb soͤllend jhr auch die froͤmbdling lieben. Also soͤllend auch Goͤttliche richter handlen in Gottes gericht. Vnnd also redt auch der fromm vnnd gottsfoͤrchtig künig Josaphat zuͦ den richteren die er verordnet hatt 804 / Sehend zuͦ was jr thuͤgind / dann jr haltend das gericht nit den menschen sonder dem Herren / vnnd er ist mit euch im gericht / darumb lassend die forcht deß Herren bey euch sein / vnd huͤtend euch vnd thuͦnds / dann bey dem Herren vnserem Gott ist kein vnrecht / noch ansehen der person / noch annemmen deß geschaͤncks. Hiehaͤr dienend auch noch andere ort der geschrifft / die eins teils die jetz anzognen ort erleüterend / anders theils auch eigentlicher außtruckend vnd beschreibend das ampt eines richters. Als dz wir Deut. xvij. laͤsend / Du solt dz recht nit biegen / vnnd solt kein person kennen noch gaben nemmen / dann die gaben blendend die augen der weysen / vnd verkerend die wort der frommen / dem rechten jag mit recht nach / auff das du laͤben vnnd ynnemmen moͤgist das land das dir der Herr dein Gott gaͤben wirt. Jtem Exod. am xxiij. Du solt nicht volgen der menge zum boͤsen / vnd nit antworten vor gericht / das du der menge nach vom rechten weichest. Du solt den armen nit zieren in seiner sach. Du solt dz recht deines armen nit biegen in seiner sach. Biß verr von falschen sachen / den vnschuldigen vnd gerechten solt du nit toͤden / dann ich sprich nit gerecht keinen gottlosen. Du solt nit gaben nemmen / dann die gaben blaͤndend die scharpffsichtigen / vnnd krümmend vnd zerstoͤrend die rechten sachen. Jtem Leuit. am xix. Jr soͤllend nit vnrecht handlen am gericht. Du solt nicht annemmen das angesicht der armen / noch eeren deß grossen ansehen / sonder du solt deinem nechsten recht richten. 800 Wordurch die gerechtigkeit deß richters am meesten verhinderet werde. 801 Ansehen der person. 802 Forcht ist ein gwaltige anfechtung. 803 Der richter soͤlle dem exempel Gottes nachfolgen. 804 2.Par.19.

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Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2014-03-16T11:00:00Z)
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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. LXXXVII.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/265>, abgerufen am 19.05.2024.