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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
niemand kein vnbill zuofügend / also mag jnen auch keine zuogefügt werden. Denn die zwey ding sind allweg bey einanderen / beleidigen vnnd beleidiget werden. Darumb so ist kein vbels von denen zuo erwarten / die von der höchsten vnd edlesten natur aller dingen / alles übels entladen sind. Deßhalb ist der höchst Gotts dienst / glauben dz Gött seyend / vnd denen jr gebürliche ehr vnd herrligkeit zuoschreiben / ja dz man jr güte erkenne / on welche die herrligkeit nüt ist / Jtem dz man wüsse / dz sie herren seyend der wält / die alle ding / als dz jren verwaltind vnd ordnind / die das menschlich geschlächt in schirm vnd in huot habind / vnd zuo zeiten alle ding erforschind. Sie haben nützit übels in jnen / Darumb thuond sie auch niemand nichts übels. Sie straffend wol etwan etliche vnd züchtigend sie / aber vnder der hoffnung deß guoten. Wiltu deßhalb die Götter versünen / so biß fromm vnd auffrecht / wer jnen nachschlacht / der hat sie geeret gnuog. 524 Jn disen worten senece (wiewol sie hüpsch vnd sich mit dem waaren glauben nit vbel reimend) manglend mir doch zwey ding. Eins / dz er jmmerdar der Götteren gedenckt / so er doch an anderen orten heiter bekent / das nur ein Gott im wäsen sey. So darff ich auch nit sagen / dz er der heiligen geschrifft art hierin braucht habe / welche gemeinlich Gott Elohim / das ist in teütsch als vil als Götter nent / von wegen der geheimnuß der heiligen dryfaltigkeit. Wiewol etliche fürtreffenliche männer vnd Christenliche leerer / habend wöllen probieren auß den bücheren vnd zeügnussen der Heiden / dz auch sie die Heiden die geheimnuß der heiligen dryfaltigkeit erkent habind. Das ander aber das mir manglet / ist / das er (so vil ich mercken mag) nit heiter wie andere weise vnd gelerte bey den Heiden außtruckt vnd leert hertzlichs vertrauwen vnd glauben in Gott.

525 So vil aber das ander gebott belanget / so findt man das bey den Römeren biß in die clxx. jar von erbauwung an jrer statt kein bildtnuß in keinen templen nirgent gewest ist. Dann Plutarchus schreibt dauon / in der beschreibung deß läbens Numae Pompilij also / Was Numa geordnet hat der bildtnußen halb der Götteren / dz gleichet sich gentzlich dem das Pithagoras geleert hatt. Dann der selbig hat gehalten / das daß erst Principium / der erst vrhab aller dingen keiner empfintligkeit oder anfechtung vnderworffen seye / sonder seye ein vnsichtbar vnerschaffen gemüt. Also hat diser den Römeren verbotten / dz sie nit söllind meinen / dz Gott eines menschen oder eines thiers form oder gestalt habe. Dann es ist auch vor jm bey den Römeren kein bildtnuß oder gestalt Gottes gefunden worden / weder gemalet noch sonst gemachet. Dann sie bauwten wol in denen ersten clxx. jaren tempel vnd Capellen / sie machtend aber kein leibliche gestalt oder bildtnuß / sonder hieltend es für ein schmach / wenn sie sölltend dz besser mit dem böseren verglichen haben / vnd meintend Gott möchte nit anders dann im verstand ergriffen werden. Sölichs bezeüget auch M. Varro von den Römeren / wie man findt bey dem heiligen Augustino / de ciuit. Dei, im iiij. buoch am xxxj. cap. Dann er spricht dz die Römer die Gött one bilder clxx. jar verehret habind / vnd setzt auch darauff dise wort / Vnd wenn der brauch also bliben were / so wurdind die Götter rechter / vnd mit mer andacht verehret werden. Er beschleüßt auch das selbig ort also / das er spricht / das die zum ersten bilder den leüthen fürgestelt habind / die habind der wält alle forcht außgenommen / vnd sie in vil jrthumb versteckt. Da er als ein weyser man fein gesehen hatt / dz durch die narrerey der bilderen / die Götter leichtlich wurdind mögen verachtet werden.

526 Zum dritten / wie theür vnd hoch die Heiden den nammen Gottes gehalten habind / dz erscheint bey dem / dz sie den Eidschwuor so hoch gehalten / dauon man läsen mag ein hübsche histori beim Aulo Gellio im vij. buoch / am xviij. cap. Da vnder anderem auch also stadt. Der eid ist bey den Römeren gar für heilig vnd hoch gehalten worden / Welches man in vilen breüchen vnd satzungen findt vnd sicht. So auch jemand bey den Heiden Gott lesteret / der ward auffs aller höchst gestrafft.

524 Die sprüch der Heiden von Gott sind nicht gantz gesund.
525 Heiden so den bilderen zuo wider.
526 Der Nam Gottes ist von Heiden hoch gehalten.

Predig.
niemand kein vnbill zuͦfuͤgend / also mag jnen auch keine zuͦgefuͤgt werden. Denn die zwey ding sind allweg bey einanderen / beleidigen vnnd beleidiget werden. Darumb so ist kein vbels von denen zuͦ erwarten / die von der hoͤchsten vnd edlesten natur aller dingen / alles übels entladen sind. Deßhalb ist der hoͤchst Gotts dienst / glauben dz Goͤtt seyend / vnd denen jr gebürliche ehr vnd herrligkeit zuͦschreiben / ja dz man jr guͤte erkenne / on welche die herrligkeit nüt ist / Jtem dz man wüsse / dz sie herren seyend der waͤlt / die alle ding / als dz jren verwaltind vnd ordnind / die das menschlich geschlaͤcht in schirm vnd in huͦt habind / vnd zuͦ zeiten alle ding erforschind. Sie haben nützit übels in jnen / Darumb thuͦnd sie auch niemand nichts übels. Sie straffend wol etwan etliche vnd züchtigend sie / aber vnder der hoffnung deß guͦten. Wiltu deßhalb die Goͤtter versuͤnen / so biß fromm vnd auffrecht / wer jnen nachschlacht / der hat sie geeret gnuͦg. 524 Jn disen worten senece (wiewol sie hüpsch vnd sich mit dem waaren glauben nit vbel reimend) manglend mir doch zwey ding. Eins / dz er jmmerdar der Goͤtteren gedenckt / so er doch an anderen orten heiter bekent / das nur ein Gott im waͤsen sey. So darff ich auch nit sagen / dz er der heiligen geschrifft art hierin braucht habe / welche gemeinlich Gott Elohim / das ist in teütsch als vil als Goͤtter nent / von wegen der geheimnuß der heiligen dryfaltigkeit. Wiewol etliche fürtreffenliche maͤnner vnd Christenliche leerer / habend woͤllen probieren auß den buͤcheren vnd zeügnussen der Heiden / dz auch sie die Heiden die geheimnuß der heiligen dryfaltigkeit erkent habind. Das ander aber das mir manglet / ist / das er (so vil ich mercken mag) nit heiter wie andere weise vnd gelerte bey den Heiden außtruckt vnd leert hertzlichs vertrauwen vnd glauben in Gott.

525 So vil aber das ander gebott belanget / so findt man das bey den Roͤmeren biß in die clxx. jar von erbauwung an jrer statt kein bildtnuß in keinen templen nirgent gewest ist. Dann Plutarchus schreibt dauon / in der beschreibung deß laͤbens Numae Pompilij also / Was Numa geordnet hat der bildtnußen halb der Goͤtteren / dz gleichet sich gentzlich dem das Pithagoras geleert hatt. Dann der selbig hat gehalten / das daß erst Principium / der erst vrhab aller dingen keiner empfintligkeit oder anfechtung vnderworffen seye / sonder seye ein vnsichtbar vnerschaffen gemuͤt. Also hat diser den Roͤmeren verbotten / dz sie nit soͤllind meinen / dz Gott eines menschen oder eines thiers form oder gestalt habe. Dann es ist auch vor jm bey den Roͤmeren kein bildtnuß oder gestalt Gottes gefunden worden / weder gemalet noch sonst gemachet. Dann sie bauwten wol in denen ersten clxx. jaren tempel vnd Capellen / sie machtend aber kein leibliche gestalt oder bildtnuß / sonder hieltend es für ein schmach / wenn sie soͤlltend dz besser mit dem boͤseren verglichen haben / vnd meintend Gott moͤchte nit anders dann im verstand ergriffen werden. Soͤlichs bezeüget auch M. Varro von den Roͤmeren / wie man findt bey dem heiligen Augustino / de ciuit. Dei, im iiij. buͦch am xxxj. cap. Dann er spricht dz die Roͤmer die Goͤtt one bilder clxx. jar verehret habind / vnd setzt auch darauff dise wort / Vnd wenn der brauch also bliben were / so wurdind die Goͤtter rechter / vnd mit mer andacht verehret werden. Er beschleüßt auch das selbig ort also / das er spricht / das die zum ersten bilder den leüthen fürgestelt habind / die habind der waͤlt alle forcht außgenommen / vnd sie in vil jrthumb versteckt. Da er als ein weyser man fein gesehen hatt / dz durch die narrerey der bilderen / die Goͤtter leichtlich wurdind moͤgen verachtet werden.

526 Zum dritten / wie theür vnd hoch die Heiden den nammen Gottes gehalten habind / dz erscheint bey dem / dz sie den Eidschwuͦr so hoch gehalten / dauon man laͤsen mag ein hübsche histori beim Aulo Gellio im vij. buͦch / am xviij. cap. Da vnder anderem auch also stadt. Der eid ist bey den Roͤmeren gar für heilig vnd hoch gehalten worden / Welches man in vilen breüchen vnd satzungen findt vnd sicht. So auch jemand bey den Heiden Gott lesteret / der ward auffs aller hoͤchst gestrafft.

524 Die sprüch der Heiden von Gott sind nicht gantz gesund.
525 Heiden so den bilderen zuͦ wider.
526 Der Nam Gottes ist von Heiden hoch gehalten.
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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. XLVII.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/185>, abgerufen am 22.11.2024.