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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.

382 Dieweil aber die stund yetz auß ist / so ermanen ich eüwer lieb zum beschlussz / das jr von hertzen alle inn vnseren Herren Jesum Christum glauben wöllind / dann den hat vns Gott der himmlisch vatter geschickt in dise welt / Jn dem gibt er sich selbs vns gar zuo erkennen / ja schenckt vnnd vbergibt vns sich selbs selbs in jhm / Den schreibt auch der heilig geist in vnsere hertzen vnd gemüter / vnnd behaltet jnn auch darinnen / vnd ist das gantz heyl deß menschen vnd alles das darzuo gehört in Christo begriffen. Darumb wir vns hüten söllend / das wir söllichs sonst niemand zuogebend. Dann Paulus sagt383 / Es ist das wolgefallen deß vatters / das in jhm alle völle wonen sölte / ja das in jhm alles das zum heil gehört als vil als zuosammen inn ein summ gefaßt wurde / vnd in jm sind die glöubigen erfüllet vnnd veruolkommet. Dann384 begärt yemandt sälig zwerden / so lernend wir gleich inn seinem nammen / das die säligkeyt in jhm ist / dann er heißt Jesus / das ist ein säligmacher. Habend wir dann ein begird nach dem heiligen geist vnnd seinen vilfältigen gaben / so werdend wirs in Christo / ja in der salbung Christi finden / dann er heißt Christus / das ist ein gesalbeter / ein aller heiligister / vnnd der vns heiliget oder salbet mit seinem geist. Bedarff dann yemands stercke / hilff / rettung vnnd beystand / der hat vnd findt söllichs bey Christo / Welcher ein Herr ist aller dingen. Jn jm findend wir erlösung / dann do wir verkaufft warend vnder das joch vnnd die herrschafft deß Satans / da hatt er vns erlößt. Reinigkeyt habend wir in seiner empfäncknuß / nachlassung in seiner geburt / dann er ist vns gleich worden / damitt er mittleiden mit vns haben möchte. Verzeihung habend wir in seinem leiden / entledigung in seiner verurtheylung / gnuogthüung in seinem opffer mitt dem er vns versünt / reinigung in seinem bluot / vnd ein allgemeyne versünung in seinem abfaren zun hellen. Absterbung vnsers fleischs habend wir in seiner begrebt / erneüwerung deß lebens / vntödtligkeyt der seel / vnd vrstände deß leibs / in seiner herrlichen aufferständtnuß. Jtem die erbschafft deß himmelischen Reichs / vnd versicherung diser erbschafft habend wir in seiner himmelfart vnd in dem das er sitzt zur gerechten deß vatters. Da er dann vnser mittler / Priester / Künig / vnd haupt / auch vnser schützer / schirmer / vnnd gwisse sicherheyt vnnd zuoflucht ist. Von dannen er auch in vns außgeüßt den vberfluß aller gütteren / namlich seinen heiligen geist / theilt sich vns gar vnd gantz mit / vnd vereinbaret vns mit jhm vnzertrennlicher weiß. Von dannen wir auch auff jhn mitt grossem vertrauwen vnnd fröuden wartend / als auff den allgemeynen Richter / der vnser erretter vnnd fürmünder ist / welcher alle vnsere feyend verdammen vnd mit dem Teüffel zur hellen stürtzen / Vns aber vnd alle glöubigen zuo was zeitten die joch ye gelebt mitt jhm gehn himmel füren wirt / das wir jhm da singend ein neüw gesang / vnnd vns in jhm erfröwind vnd erspringind inn ewigkeyt. Jhm seye lob vnd ehr zuo allen zeitten / Amen.

Die Neündte Predig.

Vonn den vier letsten articklen vnnsers Christenlichen
glaubens.

LAssend vnns jhr geliebten Gott vnnseren Vatter in Himmlen anrüffen vnnd bitten durch vnseren Herren Jesum Christum / das er vnns sein geist vnnd gnad gebe / das wir auch disen letsten theyl der außlegung der articklen vnsers Christenlichen glaubens / mitt vil frucht verrichten mögind.

382 Das vnns Gott inn Christo vollkommenlich alle himmlische schätz geschencket vnd gegeben habe.
383 Col.1.
384 Col.2.
Predig.

382 Dieweil aber die stund yetz auß ist / so ermanen ich eüwer lieb zum beschlussz / das jr von hertzen alle inn vnseren Herren Jesum Christum glauben woͤllind / dann den hat vns Gott der himmlisch vatter geschickt in dise welt / Jn dem gibt er sich selbs vns gar zuͦ erkennen / ja schenckt vnnd vbergibt vns sich selbs selbs in jhm / Den schreibt auch der heilig geist in vnsere hertzen vnd gemuͤter / vnnd behaltet jnn auch darinnen / vnd ist das gantz heyl deß menschen vnd alles das darzuͦ gehoͤrt in Christo begriffen. Darumb wir vns huͤten soͤllend / das wir soͤllichs sonst niemand zuͦgebend. Dann Paulus sagt383 / Es ist das wolgefallen deß vatters / das in jhm alle voͤlle wonen soͤlte / ja das in jhm alles das zum heil gehoͤrt als vil als zuͦsammen inn ein summ gefaßt wurde / vnd in jm sind die gloͤubigen erfüllet vnnd veruͦlkommet. Dann384 begaͤrt yemandt saͤlig zwerden / so lernend wir gleich inn seinem nammen / das die saͤligkeyt in jhm ist / dann er heißt Jesus / das ist ein saͤligmacher. Habend wir dann ein begird nach dem heiligen geist vnnd seinen vilfaͤltigen gaben / so werdend wirs in Christo / ja in der salbung Christi finden / dann er heißt Christus / das ist ein gesalbeter / ein aller heiligister / vnnd der vns heiliget oder salbet mit seinem geist. Bedarff dann yemands stercke / hilff / rettung vnnd beystand / der hat vnd findt soͤllichs bey Christo / Welcher ein Herr ist aller dingen. Jn jm findend wir erloͤsung / dann do wir verkaufft warend vnder das joch vnnd die herrschafft deß Satans / da hatt er vns erloͤßt. Reinigkeyt habend wir in seiner empfaͤncknuß / nachlassung in seiner geburt / dann er ist vns gleich worden / damitt er mittleiden mit vns haben moͤchte. Verzeihung habend wir in seinem leiden / entledigung in seiner verurtheylung / gnuͦgthuͤung in seinem opffer mitt dem er vns versuͤnt / reinigung in seinem bluͦt / vnd ein allgemeyne versünung in seinem abfaren zun hellen. Absterbung vnsers fleischs habend wir in seiner begrebt / erneüwerung deß lebens / vntoͤdtligkeyt der seel / vnd vrstaͤnde deß leibs / in seiner herrlichen aufferstaͤndtnuß. Jtem die erbschafft deß himmelischen Reichs / vnd versicherung diser erbschafft habend wir in seiner himmelfart vnd in dem das er sitzt zur gerechten deß vatters. Da er dann vnser mittler / Priester / Künig / vnd haupt / auch vnser schützer / schirmer / vnnd gwisse sicherheyt vnnd zuͦflucht ist. Von dannen er auch in vns außgeüßt den vberfluß aller guͤtteren / namlich seinen heiligen geist / theilt sich vns gar vnd gantz mit / vnd vereinbaret vns mit jhm vnzertrennlicher weiß. Von dannen wir auch auff jhn mitt grossem vertrauwen vnnd froͤuden wartend / als auff den allgemeynen Richter / der vnser erretter vnnd fürmünder ist / welcher alle vnsere feyend verdammen vnd mit dem Teüffel zur hellen stürtzen / Vns aber vnd alle gloͤubigen zuͦ was zeitten die joch ye gelebt mitt jhm gehn himmel fuͤren wirt / das wir jhm da singend ein neüw gesang / vnnd vns in jhm erfroͤwind vnd erspringind inn ewigkeyt. Jhm seye lob vnd ehr zuͦ allen zeitten / Amen.

Die Neündte Predig.

Vonn den vier letsten articklen vnnsers Christenlichen
glaubens.

LAssend vnns jhr geliebten Gott vnnseren Vatter in Himmlen anruͤffen vnnd bitten durch vnseren Herren Jesum Christum / das er vnns sein geist vnnd gnad gebe / das wir auch disen letsten theyl der außlegung der articklen vnsers Christenlichen glaubens / mitt vil frucht verrichten moͤgind.

382 Das vnns Gott inn Christo vollkommenlich alle himmlische schaͤtz geschencket vnd gegeben habe.
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[XXXV./0161] Predig. 382 Dieweil aber die stund yetz auß ist / so ermanen ich eüwer lieb zum beschlussz / das jr von hertzen alle inn vnseren Herren Jesum Christum glauben woͤllind / dann den hat vns Gott der himmlisch vatter geschickt in dise welt / Jn dem gibt er sich selbs vns gar zuͦ erkennen / ja schenckt vnnd vbergibt vns sich selbs selbs in jhm / Den schreibt auch der heilig geist in vnsere hertzen vnd gemuͤter / vnnd behaltet jnn auch darinnen / vnd ist das gantz heyl deß menschen vnd alles das darzuͦ gehoͤrt in Christo begriffen. Darumb wir vns huͤten soͤllend / das wir soͤllichs sonst niemand zuͦgebend. Dann Paulus sagt 383 / Es ist das wolgefallen deß vatters / das in jhm alle voͤlle wonen soͤlte / ja das in jhm alles das zum heil gehoͤrt als vil als zuͦsammen inn ein summ gefaßt wurde / vnd in jm sind die gloͤubigen erfüllet vnnd veruͦlkommet. Dann 384 begaͤrt yemandt saͤlig zwerden / so lernend wir gleich inn seinem nammen / das die saͤligkeyt in jhm ist / dann er heißt Jesus / das ist ein saͤligmacher. Habend wir dann ein begird nach dem heiligen geist vnnd seinen vilfaͤltigen gaben / so werdend wirs in Christo / ja in der salbung Christi finden / dann er heißt Christus / das ist ein gesalbeter / ein aller heiligister / vnnd der vns heiliget oder salbet mit seinem geist. Bedarff dann yemands stercke / hilff / rettung vnnd beystand / der hat vnd findt soͤllichs bey Christo / Welcher ein Herr ist aller dingen. Jn jm findend wir erloͤsung / dann do wir verkaufft warend vnder das joch vnnd die herrschafft deß Satans / da hatt er vns erloͤßt. Reinigkeyt habend wir in seiner empfaͤncknuß / nachlassung in seiner geburt / dann er ist vns gleich worden / damitt er mittleiden mit vns haben moͤchte. Verzeihung habend wir in seinem leiden / entledigung in seiner verurtheylung / gnuͦgthuͤung in seinem opffer mitt dem er vns versuͤnt / reinigung in seinem bluͦt / vnd ein allgemeyne versünung in seinem abfaren zun hellen. Absterbung vnsers fleischs habend wir in seiner begrebt / erneüwerung deß lebens / vntoͤdtligkeyt der seel / vnd vrstaͤnde deß leibs / in seiner herrlichen aufferstaͤndtnuß. Jtem die erbschafft deß himmelischen Reichs / vnd versicherung diser erbschafft habend wir in seiner himmelfart vnd in dem das er sitzt zur gerechten deß vatters. Da er dann vnser mittler / Priester / Künig / vnd haupt / auch vnser schützer / schirmer / vnnd gwisse sicherheyt vnnd zuͦflucht ist. Von dannen er auch in vns außgeüßt den vberfluß aller guͤtteren / namlich seinen heiligen geist / theilt sich vns gar vnd gantz mit / vnd vereinbaret vns mit jhm vnzertrennlicher weiß. Von dannen wir auch auff jhn mitt grossem vertrauwen vnnd froͤuden wartend / als auff den allgemeynen Richter / der vnser erretter vnnd fürmünder ist / welcher alle vnsere feyend verdammen vnd mit dem Teüffel zur hellen stürtzen / Vns aber vnd alle gloͤubigen zuͦ was zeitten die joch ye gelebt mitt jhm gehn himmel fuͤren wirt / das wir jhm da singend ein neüw gesang / vnnd vns in jhm erfroͤwind vnd erspringind inn ewigkeyt. Jhm seye lob vnd ehr zuͦ allen zeitten / Amen. Die Neündte Predig. Vonn den vier letsten articklen vnnsers Christenlichen glaubens. LAssend vnns jhr geliebten Gott vnnseren Vatter in Himmlen anruͤffen vnnd bitten durch vnseren Herren Jesum Christum / das er vnns sein geist vnnd gnad gebe / das wir auch disen letsten theyl der außlegung der articklen vnsers Christenlichen glaubens / mitt vil frucht verrichten moͤgind. 382 Das vnns Gott inn Christo vollkommenlich alle himmlische schaͤtz geschencket vnd gegeben habe. 383 Col.1. 384 Col.2.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. XXXV.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/161>, abgerufen am 24.11.2024.