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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
vnd zeichen / vnd zierends mit geschwinden listigen vnd verdackten worten / Man müsse dise geheimnussen nit erforschen / sonder einfaltig glauben / dann dises geschähe vnaußsprechlicher vnd vnsichtbarer weyß durch die allmächtigkeit Gottes. Wie hefftig auch diser irrthumb zuonemmen werde / verhaltet der Herr nit. Es wirt der maß zuo nemmen / spricht er / vnnd wirt ein söliche vile deren seyn / die den irrthumb annemmen / vnd Christo nach in die wüste vnd an die verschloßnen geheimen ort lauffen werdend / daß auch die außerwelten in gefaar werdend kommen. Aber was leert darnäbend Christus die seinen in sölicher gefärligkeit thuon? Er wideräferets zuo anderen mal / Glaubends nit. Was söllend sy nit glauben? Daß Christus da oder dört auff erden / in der wüste / in gehalteren / mitten in den stetten / oder auff dem väld seye. Er setzt auch hinzuo. Gond nit hinauß. Volgend der vile nit / die Christum an disen vnd jhänen orten / als ob er noch auff erden wone / suocht. Darumb wenn yetz gleych die gantz wält / vnd alle Concilia in der wält / all Künig vnd Fürsten / darzuo auch alle engel vnd heiligen / vns hiessind glauben Christum leyblich auff erden / da oder dört seyn / so wirt doch des einigen Christi vnsers erlöser des suns Gottes vnd der weyßheit des vatters / durch den alles erschaffen ist / gebott / mit dem er vns sömlichs zuo glauben verbeütet / das ansähen bey allen glöubigen haben / daß wüssen werdend / daß sy nit glauben söllind wie die creaturen vnd geschöpfften wöllend / sonder wie es der schöpffer geheissen vnd gebotten hat. Es thuot auch der Herr vns zuo guotem eins / vnd gibt vns an disem gägenwirtigen ort des Euangelij rächenschafft diser seiner leer. Dann warumb sol man glauben / daß Christus hie auff erden leyblich / vnd aber darnäbend vnsichtbarlich / wone oder gägenwirtig seye? Dann / spricht er / wie der blitzg außgadt vom Aufgang / vnd scheynet biß zum Nidergang / also wirt auch seyn die zuokunfft des menschen suns. Welches so vil geredt ist / als hette er gesprochen: Der sun Gottes ist ein mal nidrig auff erden kommen / vns durch sein nidrigkeit vnd den tod des creützes zuo erlösen. Wenn er nun das außgericht / wirt er die erden verlassen / auffaren zehimmel / vnd sitzen zur gerächten des vatters: dadannen er in dise vnsere ort vnd wonungen nit widerkommen wirt biß zum gricht. Dennzmal aber wirt er erscheynen herrlich vnd scheynbar / das jn yederman sähen wirt / wie ein clare Sonnen / ja er wirt seyn wie ein erschrocklicher blitzg allen gottlosen. Darumb so dörffend wir nit zwarten / daß er von seiner Auffart an biß auff die zuokunfft zuo gricht vnsichtbarlich neißwan kommen / vnd doch darnäbend leyblich bey vns gägenwirtig seyn werde. Der heilig Hieronymus als er diß ort außlegt / da spricht er: Das ist auch zuo mälden / daß die ander zuokunfft des heilands / nit in der nidrigkeit / als vor / sonder in der herrligkeit / wirt erzeigt werden. Darumb so ist es ein torheit den an eim kleinen oder verborgnen ort wöllen suochen / der der gantzen wält liecht ist. So vil Hieronymus. Damit ich aber nit geachtet werde / dz ich mich vff ein menschliche zeügnuß verlasse / so wil ich anzeigen was vns Paulus leert in der epistel zun Hebreeren.3816 Christus / spricht er / ist vor dem end der wält ein mal erscheynen durch sein eigen opffer die sünd aufzehaben. Vnd wie den menschen gesetzt ist ein mal zuo sterben / darnach aber das gericht: also ist Christus ein mal geopfferet / hinwäg zenämmen viler sünd. Zum anderen mal aber wirt er one sünd erschynen / denen die auff jn wartend zur säligkeit. Darumb dieweyl Christus vnser Herr ein mal in die wält kommen / vnd ein mal geopfferet ist / vnd aber nun widerumb oder zum anderen mal kommen wirt am end der wält / so kumpt er ye nit täglich widerumb in dise wält. Vnd dieweyl ers zuo glauben verbotten hat / so jn vns yemants in diser wält da oder dört gägenwirtig seyn zeigte: vnd aber nodtwendigklich volgen wurde / daß er da oder dört / ja daß

3816 Hebr.9.

Predig.
vnd zeichen / vnd zierends mit geschwinden listigen vnd verdackten worten / Man muͤsse dise geheimnussen nit erforschen / sonder einfaltig glauben / dann dises geschaͤhe vnaußsprechlicher vnd vnsichtbarer weyß durch die allmaͤchtigkeit Gottes. Wie hefftig auch diser irrthumb zuͦnemmen werde / verhaltet der Herr nit. Es wirt der maß zuͦ nemmen / spricht er / vnnd wirt ein soͤliche vile deren seyn / die den irrthumb annemmen / vnd Christo nach in die wuͤste vnd an die verschloßnen geheimen ort lauffen werdend / daß auch die außerwelten in gefaar werdend kommen. Aber was leert darnaͤbend Christus die seinen in soͤlicher gefaͤrligkeit thuͦn? Er wideraͤferets zuͦ anderen mal / Glaubends nit. Was soͤllend sy nit glauben? Daß Christus da oder doͤrt auff erden / in der wuͤste / in gehalteren / mitten in den stetten / oder auff dem vaͤld seye. Er setzt auch hinzuͦ. Gond nit hinauß. Volgend der vile nit / die Christum an disen vnd jhaͤnen orten / als ob er noch auff erden wone / suͦcht. Darumb wenn yetz gleych die gantz waͤlt / vnd alle Concilia in der waͤlt / all Künig vnd Fürsten / darzuͦ auch alle engel vnd heiligen / vns hiessind glauben Christum leyblich auff erden / da oder doͤrt seyn / so wirt doch des einigen Christi vnsers erloͤser des suns Gottes vnd der weyßheit des vatters / durch den alles erschaffen ist / gebott / mit dem er vns soͤmlichs zuͦ glauben verbeütet / das ansaͤhen bey allen gloͤubigen haben / daß wüssen werdend / daß sy nit glauben soͤllind wie die creaturen vnd geschoͤpfften woͤllend / sonder wie es der schoͤpffer geheissen vnd gebotten hat. Es thuͦt auch der Herr vns zuͦ guͦtem eins / vnd gibt vns an disem gaͤgenwirtigen ort des Euangelij raͤchenschafft diser seiner leer. Dann warumb sol man glauben / daß Christus hie auff erden leyblich / vnd aber darnaͤbend vnsichtbarlich / wone oder gaͤgenwirtig seye? Dann / spricht er / wie der blitzg außgadt vom Aufgang / vnd scheynet biß zum Nidergang / also wirt auch seyn die zuͦkunfft des menschen suns. Welches so vil geredt ist / als hette er gesprochen: Der sun Gottes ist ein mal nidrig auff erden kommen / vns durch sein nidrigkeit vnd den tod des creützes zuͦ erloͤsen. Wenn er nun das außgericht / wirt er die erden verlassen / auffaren zehimmel / vnd sitzen zur geraͤchten des vatters: dadannen er in dise vnsere ort vnd wonungen nit widerkommen wirt biß zum gricht. Dennzmal aber wirt er erscheynen herrlich vnd scheynbar / das jn yederman saͤhen wirt / wie ein clare Sonnen / ja er wirt seyn wie ein erschrocklicher blitzg allen gottlosen. Darumb so doͤrffend wir nit zwarten / daß er von seiner Auffart an biß auff die zuͦkunfft zuͦ gricht vnsichtbarlich neißwan kommen / vnd doch darnaͤbend leyblich bey vns gaͤgenwirtig seyn werde. Der heilig Hieronymus als er diß ort außlegt / da spricht er: Das ist auch zuͦ maͤlden / daß die ander zuͦkunfft des heilands / nit in der nidrigkeit / als vor / sonder in der herrligkeit / wirt erzeigt werden. Darumb so ist es ein torheit den an eim kleinen oder verborgnen ort woͤllen suͦchen / der der gantzen waͤlt liecht ist. So vil Hieronymus. Damit ich aber nit geachtet werde / dz ich mich vff ein menschliche zeügnuß verlasse / so wil ich anzeigen was vns Paulus leert in der epistel zun Hebreeren.3816 Christus / spricht er / ist vor dem end der waͤlt ein mal erscheynen durch sein eigen opffer die sünd aufzehaben. Vnd wie den menschen gesetzt ist ein mal zuͦ sterben / darnach aber das gericht: also ist Christus ein mal geopfferet / hinwaͤg zenaͤmmen viler sünd. Zum anderen mal aber wirt er one sünd erschynen / denen die auff jn wartend zur saͤligkeit. Darumb dieweyl Christus vnser Herr ein mal in die waͤlt kommen / vnd ein mal geopfferet ist / vnd aber nun widerumb oder zum anderen mal kommen wirt am end der waͤlt / so kumpt er ye nit taͤglich widerumb in dise waͤlt. Vnd dieweyl ers zuͦ glauben verbotten hat / so jn vns yemants in diser waͤlt da oder doͤrt gaͤgenwirtig seyn zeigte: vnd aber nodtwendigklich volgen wurde / daß er da oder doͤrt / ja daß

3816 Hebr.9.
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                   sonder einfaltig glauben / dann dises gescha&#x0364;he vnaußsprechlicher vnd vnsichtbarer
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                   scheynet biß zum Nidergang / also wirt auch seyn die zu&#x0366;kunfft des menschen suns.
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                   vnd wonungen nit widerkommen wirt biß zum gricht. Dennzmal aber wirt er erscheynen
                   herrlich vnd scheynbar / das jn yederman sa&#x0364;hen wirt / wie ein clare Sonnen / ja er
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                   nit zwarten / daß er von seiner Auffart an biß auff die zu&#x0366;kunfft zu&#x0366; gricht
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                   seyn werde. Der heilig Hieronymus als er diß ort außlegt / da spricht er: Das ist
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[CCCCLVI./1003] Predig. vnd zeichen / vnd zierends mit geschwinden listigen vnd verdackten worten / Man muͤsse dise geheimnussen nit erforschen / sonder einfaltig glauben / dann dises geschaͤhe vnaußsprechlicher vnd vnsichtbarer weyß durch die allmaͤchtigkeit Gottes. Wie hefftig auch diser irrthumb zuͦnemmen werde / verhaltet der Herr nit. Es wirt der maß zuͦ nemmen / spricht er / vnnd wirt ein soͤliche vile deren seyn / die den irrthumb annemmen / vnd Christo nach in die wuͤste vnd an die verschloßnen geheimen ort lauffen werdend / daß auch die außerwelten in gefaar werdend kommen. Aber was leert darnaͤbend Christus die seinen in soͤlicher gefaͤrligkeit thuͦn? Er wideraͤferets zuͦ anderen mal / Glaubends nit. Was soͤllend sy nit glauben? Daß Christus da oder doͤrt auff erden / in der wuͤste / in gehalteren / mitten in den stetten / oder auff dem vaͤld seye. Er setzt auch hinzuͦ. Gond nit hinauß. Volgend der vile nit / die Christum an disen vnd jhaͤnen orten / als ob er noch auff erden wone / suͦcht. Darumb wenn yetz gleych die gantz waͤlt / vnd alle Concilia in der waͤlt / all Künig vnd Fürsten / darzuͦ auch alle engel vnd heiligen / vns hiessind glauben Christum leyblich auff erden / da oder doͤrt seyn / so wirt doch des einigen Christi vnsers erloͤser des suns Gottes vnd der weyßheit des vatters / durch den alles erschaffen ist / gebott / mit dem er vns soͤmlichs zuͦ glauben verbeütet / das ansaͤhen bey allen gloͤubigen haben / daß wüssen werdend / daß sy nit glauben soͤllind wie die creaturen vnd geschoͤpfften woͤllend / sonder wie es der schoͤpffer geheissen vnd gebotten hat. Es thuͦt auch der Herr vns zuͦ guͦtem eins / vnd gibt vns an disem gaͤgenwirtigen ort des Euangelij raͤchenschafft diser seiner leer. Dann warumb sol man glauben / daß Christus hie auff erden leyblich / vnd aber darnaͤbend vnsichtbarlich / wone oder gaͤgenwirtig seye? Dann / spricht er / wie der blitzg außgadt vom Aufgang / vnd scheynet biß zum Nidergang / also wirt auch seyn die zuͦkunfft des menschen suns. Welches so vil geredt ist / als hette er gesprochen: Der sun Gottes ist ein mal nidrig auff erden kommen / vns durch sein nidrigkeit vnd den tod des creützes zuͦ erloͤsen. Wenn er nun das außgericht / wirt er die erden verlassen / auffaren zehimmel / vnd sitzen zur geraͤchten des vatters: dadannen er in dise vnsere ort vnd wonungen nit widerkommen wirt biß zum gricht. Dennzmal aber wirt er erscheynen herrlich vnd scheynbar / das jn yederman saͤhen wirt / wie ein clare Sonnen / ja er wirt seyn wie ein erschrocklicher blitzg allen gottlosen. Darumb so doͤrffend wir nit zwarten / daß er von seiner Auffart an biß auff die zuͦkunfft zuͦ gricht vnsichtbarlich neißwan kommen / vnd doch darnaͤbend leyblich bey vns gaͤgenwirtig seyn werde. Der heilig Hieronymus als er diß ort außlegt / da spricht er: Das ist auch zuͦ maͤlden / daß die ander zuͦkunfft des heilands / nit in der nidrigkeit / als vor / sonder in der herrligkeit / wirt erzeigt werden. Darumb so ist es ein torheit den an eim kleinen oder verborgnen ort woͤllen suͦchen / der der gantzen waͤlt liecht ist. So vil Hieronymus. Damit ich aber nit geachtet werde / dz ich mich vff ein menschliche zeügnuß verlasse / so wil ich anzeigen was vns Paulus leert in der epistel zun Hebreeren. 3816 Christus / spricht er / ist vor dem end der waͤlt ein mal erscheynen durch sein eigen opffer die sünd aufzehaben. Vnd wie den menschen gesetzt ist ein mal zuͦ sterben / darnach aber das gericht: also ist Christus ein mal geopfferet / hinwaͤg zenaͤmmen viler sünd. Zum anderen mal aber wirt er one sünd erschynen / denen die auff jn wartend zur saͤligkeit. Darumb dieweyl Christus vnser Herr ein mal in die waͤlt kommen / vnd ein mal geopfferet ist / vnd aber nun widerumb oder zum anderen mal kommen wirt am end der waͤlt / so kumpt er ye nit taͤglich widerumb in dise waͤlt. Vnd dieweyl ers zuͦ glauben verbotten hat / so jn vns yemants in diser waͤlt da oder doͤrt gaͤgenwirtig seyn zeigte: vnd aber nodtwendigklich volgen wurde / daß er da oder doͤrt / ja daß 3816 Hebr.9.

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Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2014-03-16T11:00:00Z)
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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CCCCLVI.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/1003>, abgerufen am 06.05.2024.