Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778."O nein, Ehrwürdiger, o nein! Gieb meinem Gram kein Ziel! Und litt' ich um den lieben Man, Was nur ein Mädchen leiden kan, Nie litt' ich doch zu viel. -- So seh' ich ihn nun nimmermehr? O weh! Nun nimmermehr? -- Nein! Nein! Ihn birgt ein düstres Grab; Es regnet drauf und schnei't herab; Und Gras weht drüber her. -- Wo seyd ihr Augen blau und klar? Ihr Wangen, rosenrot? Ihr Lippen, süs wie Nelkenduft? -- Ach! Alles modert in der Gruft; Und mich verzehrt die Not." -- "Kind
„O nein, Ehrwuͤrdiger, o nein! Gieb meinem Gram kein Ziel! Und litt’ ich um den lieben Man, Was nur ein Maͤdchen leiden kan, Nie litt’ ich doch zu viel. — So ſeh’ ich ihn nun nimmermehr? O weh! Nun nimmermehr? — Nein! Nein! Ihn birgt ein duͤſtres Grab; Es regnet drauf und ſchnei’t herab; Und Gras weht druͤber her. — Wo ſeyd ihr Augen blau und klar? Ihr Wangen, roſenrot? Ihr Lippen, ſuͤs wie Nelkenduft? — Ach! Alles modert in der Gruft; Und mich verzehrt die Not.„ — „Kind
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„O nein, Ehrwuͤrdiger, o nein!
Gieb meinem Gram kein Ziel!
Und litt’ ich um den lieben Man,
Was nur ein Maͤdchen leiden kan,
Nie litt’ ich doch zu viel. —
So ſeh’ ich ihn nun nimmermehr?
O weh! Nun nimmermehr? —
Nein! Nein! Ihn birgt ein duͤſtres Grab;
Es regnet drauf und ſchnei’t herab;
Und Gras weht druͤber her. —
Wo ſeyd ihr Augen blau und klar?
Ihr Wangen, roſenrot?
Ihr Lippen, ſuͤs wie Nelkenduft? —
Ach! Alles modert in der Gruft;
Und mich verzehrt die Not.„ —
„Kind
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