Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.

Bild:
<< vorherige Seite
Dritter Theil.
sen hat/ von Anfang biß
zum Ende zu curieren und
zu verpflegen?
Paraeus.
Cur auff vie-
rerley Art.

Nach dem man den Leib sampt desselben
Feuchtigkeit mit den vorbereitenden Syru-
pen und decoctis, und nach mahls durch die
Aderlaß und Purgationen ausgeführet hat/
so verschaffe/ daß der Patient in seinem ver-
schlossenen und mählig warmen Gemach
verbleibe/ nachmahlen/ so erwehle dir nach
Erheischung der Kranckheit eine Cur/ dann
solche auf viererley Weg kan verrichtet wer-
den. 1. Durch den Holtz-Tranck.
2. Durch die Schmier-Salbe
mit dem
rio vivo. 3. Durch die Emplastra mer-
curialia
. 4. Durch Räucherung/ auch
kan durch den rium dulcem eine salivation
Cur durch die
salivation.
verursachet werden. Zwar die Cur der
Frantzosen kan woll durch den Holtz-Tranck
verrichtet werden/ es scheinet aber/ als wann
er zu allen und jeden nicht kräfftig genug/
weswegen viel mehr die salivation entweder
durch den rium dulcem, oder durch die
Schmier-Salbe soll befodert werden/ wel-
che ins gemein von Schwein-Schmaltz/
Lorbeer- und Spick-Oehl/ Terpentin und
rio vivo mit ein wenig Theriack gemacht
wird/ doch ist der rius vivus hierin der
Principal/ und irret nicht/ wann er auch

nur
Dritter Theil.
ſen hat/ von Anfang biß
zum Ende zu curieren und
zu verpflegen?
Paræus.
Cur auff vie-
rerley Art.

Nach dem man den Leib ſampt deſſelben
Feuchtigkeit mit den vorbereitenden Syru-
pen und decoctis, und nach mahls durch die
Aderlaß und Purgationen ausgefuͤhret hat/
ſo verſchaffe/ daß der Patient in ſeinem ver-
ſchloſſenen und maͤhlig warmen Gemach
verbleibe/ nachmahlen/ ſo erwehle dir nach
Erheiſchung der Kranckheit eine Cur/ dann
ſolche auf viererley Weg kan verrichtet wer-
den. 1. Durch den Holtz-Tranck.
2. Durch die Schmier-Salbe
mit dem
rio vivo. 3. Durch die Emplaſtra mer-
curialia
. 4. Durch Raͤucherung/ auch
kan durch den ☿ rium dulcem eine ſalivation
Cuꝛ duꝛch die
ſalivation.
verurſachet werden. Zwar die Cur der
Frantzoſen kan woll durch den Holtz-Tranck
verrichtet werden/ es ſcheinet aber/ als wann
er zu allen und jeden nicht kraͤfftig genug/
weswegen viel mehr die ſalivation entweder
durch den ☿ rium dulcem, oder durch die
Schmier-Salbe ſoll befodert werden/ wel-
che ins gemein von Schwein-Schmaltz/
Lorbeer- und Spick-Oehl/ Terpentin und
rio vivo mit ein wenig Theriack gemacht
wird/ doch iſt der ☿ rius vivus hierin der
Principal/ und irret nicht/ wann er auch

nur
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <head>
            <pb facs="#f0426" n="404"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Dritter Theil.</hi> </fw><lb/> <hi rendition="#b">&#x017F;en hat/ von Anfang biß<lb/>
zum Ende zu curieren und<lb/>
zu verpflegen?</hi> </head><lb/>
          <note place="left"><hi rendition="#aq">Paræus.</hi><lb/>
Cur auff vie-<lb/>
rerley Art.</note>
          <p>Nach dem man den Leib &#x017F;ampt de&#x017F;&#x017F;elben<lb/>
Feuchtigkeit mit den vorbereitenden Syru-<lb/>
pen und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">decoctis</hi>,</hi> und nach mahls durch die<lb/>
Aderlaß und Purgationen ausgefu&#x0364;hret hat/<lb/>
&#x017F;o ver&#x017F;chaffe/ daß der Patient in &#x017F;einem ver-<lb/>
&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;enen und ma&#x0364;hlig warmen Gemach<lb/>
verbleibe/ nachmahlen/ &#x017F;o erwehle dir nach<lb/>
Erhei&#x017F;chung der Kranckheit eine Cur/ dann<lb/>
&#x017F;olche auf viererley Weg kan verrichtet wer-<lb/>
den. 1. <hi rendition="#fr">Durch den Holtz-Tranck.<lb/>
2. Durch die Schmier-Salbe</hi> mit dem<lb/>
&#x263F; <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">rio vivo</hi></hi>. 3. <hi rendition="#fr">Durch die</hi> <hi rendition="#aq">Empla&#x017F;tra mer-<lb/>
curialia</hi>. 4. <hi rendition="#fr">Durch Ra&#x0364;ucherung</hi>/ auch<lb/>
kan durch den &#x263F; <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">rium dulcem</hi></hi> eine <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">&#x017F;alivation</hi></hi><lb/><note place="left">Cu&#xA75B; du&#xA75B;ch die<lb/><hi rendition="#aq">&#x017F;alivation.</hi></note>verur&#x017F;achet werden. Zwar die Cur der<lb/>
Frantzo&#x017F;en kan woll durch den Holtz-Tranck<lb/>
verrichtet werden/ es &#x017F;cheinet aber/ als wann<lb/>
er zu allen und jeden nicht kra&#x0364;fftig genug/<lb/>
weswegen viel mehr die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">&#x017F;alivation</hi></hi> entweder<lb/>
durch den &#x263F; <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">rium dulcem</hi>,</hi> oder durch die<lb/>
Schmier-Salbe &#x017F;oll befodert werden/ wel-<lb/>
che ins gemein von Schwein-Schmaltz/<lb/>
Lorbeer- und Spick-Oehl/ Terpentin und<lb/>
&#x263F; <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">rio vivo</hi></hi> mit ein wenig Theriack gemacht<lb/>
wird/ doch i&#x017F;t der &#x263F; <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">rius vivus</hi></hi> hierin der<lb/>
Principal/ und irret nicht/ wann er auch<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">nur</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[404/0426] Dritter Theil. ſen hat/ von Anfang biß zum Ende zu curieren und zu verpflegen? Nach dem man den Leib ſampt deſſelben Feuchtigkeit mit den vorbereitenden Syru- pen und decoctis, und nach mahls durch die Aderlaß und Purgationen ausgefuͤhret hat/ ſo verſchaffe/ daß der Patient in ſeinem ver- ſchloſſenen und maͤhlig warmen Gemach verbleibe/ nachmahlen/ ſo erwehle dir nach Erheiſchung der Kranckheit eine Cur/ dann ſolche auf viererley Weg kan verrichtet wer- den. 1. Durch den Holtz-Tranck. 2. Durch die Schmier-Salbe mit dem ☿ rio vivo. 3. Durch die Emplaſtra mer- curialia. 4. Durch Raͤucherung/ auch kan durch den ☿ rium dulcem eine ſalivation verurſachet werden. Zwar die Cur der Frantzoſen kan woll durch den Holtz-Tranck verrichtet werden/ es ſcheinet aber/ als wann er zu allen und jeden nicht kraͤfftig genug/ weswegen viel mehr die ſalivation entweder durch den ☿ rium dulcem, oder durch die Schmier-Salbe ſoll befodert werden/ wel- che ins gemein von Schwein-Schmaltz/ Lorbeer- und Spick-Oehl/ Terpentin und ☿ rio vivo mit ein wenig Theriack gemacht wird/ doch iſt der ☿ rius vivus hierin der Principal/ und irret nicht/ wann er auch nur Cuꝛ duꝛch die ſalivation.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Bei der vorliegenden Ausgabe handelt es sich um e… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/426
Zitationshilfe: Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 404. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/426>, abgerufen am 22.11.2024.