empfangen muß/ wiewoll nun solche Ent- zündung/ wann sie über Hand genommen/ viel Zufäll erreget/ so sind sie doch in den Frantzosen viel schwerer/ in dem die scharffe Feuchte derselben/ den Ort gantz unrein ma- chet/ und wann es eine Zeitlang wehret/ auch die Beiner angreifft/ sind diese im Hei- len gantz wiederspenstig/ in dem sie keine ge- meine Cur nicht annehmen/ als wie die an- deren/ sondern es muß eine rechte Frantzo- sen Cur vorgenommen werden.
90. Wie sind solche Löcher zu heilen?
Erstlich muß man den Leib nach Noth-Cur und Hei[-] lung. trufft purgieren/ vorher aber mit dem decoct: fum: terrae, endiviae, polypod, epithemi &c. digerieren/ nachmahls die pillulas de fumo terrae, sine quibus, aureas &c. gebrauchen/ die Löcher mit dem ungv: aegyptiaco, mit mel rosaro vermischt/ überfahren und reinigen/ hernach gargarismata gebrauchen/ von agri- monia, prunell: plantag, rosis, serpillo, origa- no, flor: balaust, mit rob: nucum, diamorum, rob rhibes & berberis; Wann aber solche Frantzösisch/ kan man sie mit der spirit: vi- trioli überfahren/ und daneben das decoct: ligni sancti gebrauchen.
91. Wie ist der/ so der Frantzo-
sen
C c ij
von Geſchwaͤren.
empfangen muß/ wiewoll nun ſolche Ent- zuͤndung/ wann ſie uͤber Hand genommen/ viel Zufaͤll erreget/ ſo ſind ſie doch in den Frantzoſen viel ſchwerer/ in dem die ſcharffe Feuchte derſelben/ den Ort gantz unrein ma- chet/ und wann es eine Zeitlang wehret/ auch die Beiner angreifft/ ſind dieſe im Hei- len gantz wiederſpenſtig/ in dem ſie keine ge- meine Cur nicht annehmen/ als wie die an- deren/ ſondern es muß eine rechte Frantzo- ſen Cur vorgenommen werden.
90. Wie ſind ſolche Loͤcher zu heilen?
Erſtlich muß man den Leib nach Noth-Cur und Hei[-] lung. trufft purgieren/ vorher aber mit dem decoct: fum: terræ, endiviæ, polypod, epithemi &c. digerieren/ nachmahls die pillulas de fumo terræ, ſine quibus, aureas &c. gebrauchen/ die Loͤcher mit dem ungv: ægyptiaco, mit mel roſaro vermiſcht/ uͤberfahren und reinigen/ hernach gargarismata gebrauchen/ von agri- monia, prunell: plantag, roſis, ſerpillo, origa- no, flor: balauſt, mit rob: nucum, diamorum, rob rhibes & berberis; Wann aber ſolche Frantzoͤſiſch/ kan man ſie mit der ſpirit: vi- trioli uͤberfahren/ und daneben das decoct: ligni ſancti gebrauchen.
91. Wie iſt der/ ſo der Frantzo-
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von Geſchwaͤren.
empfangen muß/ wiewoll nun ſolche Ent-
zuͤndung/ wann ſie uͤber Hand genommen/
viel Zufaͤll erreget/ ſo ſind ſie doch in den
Frantzoſen viel ſchwerer/ in dem die ſcharffe
Feuchte derſelben/ den Ort gantz unrein ma-
chet/ und wann es eine Zeitlang wehret/
auch die Beiner angreifft/ ſind dieſe im Hei-
len gantz wiederſpenſtig/ in dem ſie keine ge-
meine Cur nicht annehmen/ als wie die an-
deren/ ſondern es muß eine rechte Frantzo-
ſen Cur vorgenommen werden.
90. Wie ſind ſolche Loͤcher zu
heilen?
Erſtlich muß man den Leib nach Noth-
trufft purgieren/ vorher aber mit dem decoct:
fum: terræ, endiviæ, polypod, epithemi &c.
digerieren/ nachmahls die pillulas de fumo
terræ, ſine quibus, aureas &c. gebrauchen/
die Loͤcher mit dem ungv: ægyptiaco, mit mel
roſaro vermiſcht/ uͤberfahren und reinigen/
hernach gargarismata gebrauchen/ von agri-
monia, prunell: plantag, roſis, ſerpillo, origa-
no, flor: balauſt, mit rob: nucum, diamorum,
rob rhibes & berberis; Wann aber ſolche
Frantzoͤſiſch/ kan man ſie mit der ſpirit: vi-
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Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 403. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/425>, abgerufen am 22.11.2024.
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