Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.

Bild:
<< vorherige Seite

von Geschwülsten.
Ursachen sehen/ dann kompt solche melan-
cholische Feuchtigkeit auß übeler Beschaffen-
heit des Miltzes/ oder der Leber/ muß sol-
ches verbessert werden/ kompt sie auß ver-
haltung der monatlichen Blum oder gülde-
nen Ader/ müssen solche geöfnet werden;
Wann nun der Leib gereiniget/ soll man zun
äusserlichen Mittelen schreiten/ und auff sei-
nen Ursprung sehen: denn kompt er auß der
pituita/ muß man erweichende und zerthei-
lende Sachen gebrauchen/ kompt er auß
melancholischer Feuchtigkeit/ soll man be-
hutsahm mit ihm umbgehen/ dann braucht
man zertheilende Artzeneyen mehr als sichs
gehöret/ wird solcher gar zum Stein/ thut
man ihm in erweichen zu viel/ muß man in
furcht stehen/ es werde gar ein Krebs dar-
auß/ und sonderlich/ wann er auß einer
melancholischen Feuchtigkeit herkommen/
ist also das beste/ man brauche eins umbs an-
der/ oder mische die erweichende mit den zer-
theilenden zusammen/ also kan das Erweich-
te zertheilet werden: über alle andere Mitel
ist das Empl. d. ranis cum duplo rio Vigo-
nis
: kompt er aber nach dem Rothlauff oder
inflammation, soll man wissen/ das solcher
Scirrhus aus erkalteten Artzeneyen entstan-
den/ derohalben sollen erweichende/ erwär-
mende und ausführende Mittel gebrauchet
werden/ als ein cataplasma gemacht von

gum.
G ij

von Geſchwuͤlſten.
Urſachen ſehen/ dann kompt ſolche melan-
choliſche Feuchtigkeit auß uͤbeler Beſchaffen-
heit des Miltzes/ oder der Leber/ muß ſol-
ches verbeſſert werden/ kompt ſie auß ver-
haltung der monatlichen Blum oder guͤlde-
nen Ader/ muͤſſen ſolche geoͤfnet werden;
Wann nun der Leib gereiniget/ ſoll man zun
aͤuſſerlichen Mittelen ſchreiten/ und auff ſei-
nen Urſprung ſehen: denn kompt er auß der
pituita/ muß man erweichende und zerthei-
lende Sachen gebrauchen/ kompt er auß
melancholiſcher Feuchtigkeit/ ſoll man be-
hutſahm mit ihm umbgehen/ dann braucht
man zertheilende Artzeneyen mehr als ſichs
gehoͤret/ wird ſolcher gar zum Stein/ thut
man ihm in erweichen zu viel/ muß man in
furcht ſtehen/ es werde gar ein Krebs dar-
auß/ und ſonderlich/ wann er auß einer
melancholiſchen Feuchtigkeit herkommen/
iſt alſo das beſte/ man brauche eins umbs an-
der/ oder miſche die erweichende mit den zer-
theilenden zuſammen/ alſo kan das Erweich-
te zertheilet werden: uͤber alle andere Mitel
iſt das Empl. d. ranis cum duplo ☿ rio Vigo-
nis
: kompt er aber nach dem Rothlauff oder
inflammation, ſoll man wiſſen/ das ſolcher
Scirrhus aus erkalteten Artzeneyen entſtan-
den/ derohalben ſollen erweichende/ erwaͤr-
mende und ausfuͤhrende Mittel gebrauchet
werden/ als ein cataplasma gemacht von

gum.
G ij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0121" n="99"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">von Ge&#x017F;chwu&#x0364;l&#x017F;ten.</hi></fw><lb/>
Ur&#x017F;achen &#x017F;ehen/ dann kompt &#x017F;olche melan-<lb/>
choli&#x017F;che Feuchtigkeit auß u&#x0364;beler Be&#x017F;chaffen-<lb/>
heit des Miltzes/ oder der Leber/ muß &#x017F;ol-<lb/>
ches verbe&#x017F;&#x017F;ert werden/ kompt &#x017F;ie auß ver-<lb/>
haltung der monatlichen Blum oder gu&#x0364;lde-<lb/>
nen Ader/ mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en &#x017F;olche geo&#x0364;fnet werden;<lb/>
Wann nun der Leib gereiniget/ &#x017F;oll man zun<lb/>
a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;erlichen Mittelen &#x017F;chreiten/ und auff &#x017F;ei-<lb/>
nen Ur&#x017F;prung &#x017F;ehen: denn kompt er auß der<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">pituita/</hi></hi> muß man erweichende und zerthei-<lb/>
lende Sachen gebrauchen/ kompt er auß<lb/>
melancholi&#x017F;cher Feuchtigkeit/ &#x017F;oll man be-<lb/>
hut&#x017F;ahm mit ihm umbgehen/ dann braucht<lb/>
man zertheilende Artzeneyen mehr als &#x017F;ichs<lb/>
geho&#x0364;ret/ wird &#x017F;olcher gar zum Stein/ thut<lb/>
man ihm in erweichen zu viel/ muß man in<lb/>
furcht &#x017F;tehen/ es werde gar ein Krebs dar-<lb/>
auß/ und &#x017F;onderlich/ wann er auß einer<lb/>
melancholi&#x017F;chen Feuchtigkeit herkommen/<lb/>
i&#x017F;t al&#x017F;o das be&#x017F;te/ man brauche eins umbs an-<lb/>
der/ oder mi&#x017F;che die erweichende mit den zer-<lb/>
theilenden zu&#x017F;ammen/ al&#x017F;o kan das Erweich-<lb/>
te zertheilet werden: u&#x0364;ber alle andere Mitel<lb/>
i&#x017F;t das <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Empl. d. ranis cum duplo &#x263F; rio Vigo-<lb/>
nis</hi></hi>: kompt er aber nach dem Rothlauff oder<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">inflammation</hi>,</hi> &#x017F;oll man wi&#x017F;&#x017F;en/ das &#x017F;olcher<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Scirrhus</hi></hi> aus erkalteten Artzeneyen ent&#x017F;tan-<lb/>
den/ derohalben &#x017F;ollen erweichende/ erwa&#x0364;r-<lb/>
mende und ausfu&#x0364;hrende Mittel gebrauchet<lb/>
werden/ als ein <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">cataplasma</hi></hi> gemacht von<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">G ij</fw><fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">gum</hi>.</hi></fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[99/0121] von Geſchwuͤlſten. Urſachen ſehen/ dann kompt ſolche melan- choliſche Feuchtigkeit auß uͤbeler Beſchaffen- heit des Miltzes/ oder der Leber/ muß ſol- ches verbeſſert werden/ kompt ſie auß ver- haltung der monatlichen Blum oder guͤlde- nen Ader/ muͤſſen ſolche geoͤfnet werden; Wann nun der Leib gereiniget/ ſoll man zun aͤuſſerlichen Mittelen ſchreiten/ und auff ſei- nen Urſprung ſehen: denn kompt er auß der pituita/ muß man erweichende und zerthei- lende Sachen gebrauchen/ kompt er auß melancholiſcher Feuchtigkeit/ ſoll man be- hutſahm mit ihm umbgehen/ dann braucht man zertheilende Artzeneyen mehr als ſichs gehoͤret/ wird ſolcher gar zum Stein/ thut man ihm in erweichen zu viel/ muß man in furcht ſtehen/ es werde gar ein Krebs dar- auß/ und ſonderlich/ wann er auß einer melancholiſchen Feuchtigkeit herkommen/ iſt alſo das beſte/ man brauche eins umbs an- der/ oder miſche die erweichende mit den zer- theilenden zuſammen/ alſo kan das Erweich- te zertheilet werden: uͤber alle andere Mitel iſt das Empl. d. ranis cum duplo ☿ rio Vigo- nis: kompt er aber nach dem Rothlauff oder inflammation, ſoll man wiſſen/ das ſolcher Scirrhus aus erkalteten Artzeneyen entſtan- den/ derohalben ſollen erweichende/ erwaͤr- mende und ausfuͤhrende Mittel gebrauchet werden/ als ein cataplasma gemacht von gum. G ij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Bei der vorliegenden Ausgabe handelt es sich um e… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/121
Zitationshilfe: Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 99. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/121>, abgerufen am 22.11.2024.