Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.Erster Theil 20. Was ist Scirrhus vor eine Aquapen-Geschwulst? dens. Es ist eine harte Geschwulst kompt her Ur-
Erſter Theil 20. Was iſt Scirrhus vor eine Aquapen-Geſchwulſt? dens. Es iſt eine harte Geſchwulſt kompt her Ur-
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Erſter Theil
20. Was iſt Scirrhus vor eine
Geſchwulſt?
Es iſt eine harte Geſchwulſt kompt her
von einem dicken/ zaͤhen/ kalten und leimich-
ten humore, als da iſt/ die ſchwartze Galle/
und die uͤber die maaß außgetrucknete Pitui-
ta, die melancholiſche Feuchtigkeit aber/
worauß der Scirrhus entſtehet/ iſt die Natuͤr-
liche/ welche in der Leber generiret iſt/ und
gleichſam der Hefen des Gebluͤths iſt/ ſon-
ſten dick und kalt/ aber dennoch dem Leibe
nuͤtzlich/ denn es naͤhret die harten und dicken
theile des Leibes/ und machet das Gebluͤht
dick und ſtarck; die Geſchwulſt hat keinen
Schmertzen/ und bleibet an einem Ort/ iſt
unbeweglich. Der Scirrhus welcher auß
der pituita koͤmpt/ hat eine gleiche Farbe mit
dem andern/ welcher auß der Melancholey
kompt/ iſt bley-farbig/ ſie entſtehet auch offt
in der Leber und Miltz/ aͤuſſerlich aber ge-
meniglich in den Haͤuptern der Muſculen/
werden auch offt verurſachet/ wann man
gar zu kalte Sachen/ oder gar zu ſtarcke zer-
theilende Medicamenta in den inflammati-
onibus gebraucht/ daß alſo entweder der hu-
mor verhartet/ oder durch zertheilung der
duͤnnen Materie die uͤbrige Dicke ertrucknet/
und gleichſam zu Stein wird. Die Cur
belangend/ muß man auff die innerlichen
Ur-
Keñzeichen.
Cur
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