ein unendliches Ganze, zusammengesetzt aus den- selben Stoffen, getragen von den nämlichen Kräften.
Mit Recht behauptet Oersted, die Jdentität der Natur- und Vernunftgesetze voraussetzend, daß diese All- gemeingültigkeit der von der Vernunft begriffenen Natur- gesetze auch eine Grundgleichheit des Erkenntnißvermögens im ganzen Weltall voraussetze. Sollte es denkende Wesen außer unserm Planeten geben -- und es ist dieß wahr- scheinlich, da nicht einzusehen ist, warum nicht gleiche Ursachen auch überall gleiche Wirkungen hervorbringen sollen -- so muß ihr Denkvermögen gleich dem unsrigen sein, wenn auch vielleicht der Quantität nach verschieden. Auch die körperliche Bildung ihrer Organe muß im We- sentlichen dieselbe sein, wenn auch vielleicht im Einzelnen verschieden je nach Beschaffenheit und Einwirkung der äußeren Umstände. Allerdings will ich nicht leugnen, daß auch innerhalb der Grenzen der vorhandenen Stoffe und Kräfte noch so mannichfaltige Modificationen und Combinationen, von denen wir keine Ahnung besitzen, möglich sein können, daß man hier mit seinen Schlüssen an das Gebiet der Vermuthung und Hypothese streift. Dennoch mag wohl kein Zweifel darüber sein, daß die Grundprinzipien körperlicher und geistiger Bildung, or- ganischen und anorganischen Lebens überall dieselben sein müssen. Gleiche Stoffe und Kräfte produciren bei ihrer
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ein unendliches Ganze, zuſammengeſetzt aus den- ſelben Stoffen, getragen von den nämlichen Kräften.
Mit Recht behauptet Oerſted, die Jdentität der Natur- und Vernunftgeſetze vorausſetzend, daß dieſe All- gemeingültigkeit der von der Vernunft begriffenen Natur- geſetze auch eine Grundgleichheit des Erkenntnißvermögens im ganzen Weltall vorausſetze. Sollte es denkende Weſen außer unſerm Planeten geben — und es iſt dieß wahr- ſcheinlich, da nicht einzuſehen iſt, warum nicht gleiche Urſachen auch überall gleiche Wirkungen hervorbringen ſollen — ſo muß ihr Denkvermögen gleich dem unſrigen ſein, wenn auch vielleicht der Quantität nach verſchieden. Auch die körperliche Bildung ihrer Organe muß im We- ſentlichen dieſelbe ſein, wenn auch vielleicht im Einzelnen verſchieden je nach Beſchaffenheit und Einwirkung der äußeren Umſtände. Allerdings will ich nicht leugnen, daß auch innerhalb der Grenzen der vorhandenen Stoffe und Kräfte noch ſo mannichfaltige Modificationen und Combinationen, von denen wir keine Ahnung beſitzen, möglich ſein können, daß man hier mit ſeinen Schlüſſen an das Gebiet der Vermuthung und Hypotheſe ſtreift. Dennoch mag wohl kein Zweifel darüber ſein, daß die Grundprinzipien körperlicher und geiſtiger Bildung, or- ganiſchen und anorganiſchen Lebens überall dieſelben ſein müſſen. Gleiche Stoffe und Kräfte produciren bei ihrer
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ein unendliches Ganze, zuſammengeſetzt aus den-
ſelben Stoffen, getragen von den nämlichen
Kräften.
Mit Recht behauptet Oerſted, die Jdentität der
Natur- und Vernunftgeſetze vorausſetzend, daß dieſe All-
gemeingültigkeit der von der Vernunft begriffenen Natur-
geſetze auch eine Grundgleichheit des Erkenntnißvermögens
im ganzen Weltall vorausſetze. Sollte es denkende Weſen
außer unſerm Planeten geben — und es iſt dieß wahr-
ſcheinlich, da nicht einzuſehen iſt, warum nicht gleiche
Urſachen auch überall gleiche Wirkungen hervorbringen
ſollen — ſo muß ihr Denkvermögen gleich dem unſrigen
ſein, wenn auch vielleicht der Quantität nach verſchieden.
Auch die körperliche Bildung ihrer Organe muß im We-
ſentlichen dieſelbe ſein, wenn auch vielleicht im Einzelnen
verſchieden je nach Beſchaffenheit und Einwirkung der
äußeren Umſtände. Allerdings will ich nicht leugnen,
daß auch innerhalb der Grenzen der vorhandenen Stoffe
und Kräfte noch ſo mannichfaltige Modificationen und
Combinationen, von denen wir keine Ahnung beſitzen,
möglich ſein können, daß man hier mit ſeinen Schlüſſen
an das Gebiet der Vermuthung und Hypotheſe ſtreift.
Dennoch mag wohl kein Zweifel darüber ſein, daß die
Grundprinzipien körperlicher und geiſtiger Bildung, or-
ganiſchen und anorganiſchen Lebens überall dieſelben ſein
müſſen. Gleiche Stoffe und Kräfte produciren bei ihrer
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Büchner, Ludwig: Kraft und Stoff. Frankfurt (Main), 1855, S. 51. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buechner_kraft_1855/71>, abgerufen am 24.11.2024.
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