worden ist; sie zeigt, daß die aufgefangenen und gewo- genen Produkte nicht nur genau alle diejenigen Stoffe wieder enthalten, aus denen das Holz vordem bestanden hat, wenn auch in anderer Form und Zusammensetzung, sondern daß in ihnen auch diejenigen Stoffe enthalten sind, welche die Bestandtheile des Holzes bei der Ver- brennung aus der Luft an sich gezogen hat. Mit einem Wort, das Holz hat bei der Verbrennung sein Gewicht nicht vermindert, sondern vermehrt. "Der Kohlen- stoff, der in dem Holze war", sagt Vogt, "ist unver- gänglich, er ist ewig und ebenso unzerstörbar, als der Wasserstoff und Sauerstoff, mit welchem er verbunden in dem Holze bestand. Diese Verbindung und die Form, in welcher sie auftrat, ist zerstörbar, die Materie hingegen niemals." -- Mit jedem Hauch, der aus unserm Munde geht, athmen wir einen Theil der Speisen aus, die wir genießen, des Wasser's, das wir trinken. Wir verwandeln uns so rasch, daß man wohl annehmen kann, daß wir in einem Zeitraume von vier Wochen stofflich ganz andere und neue Wesen sind; die Atome wechseln, nur die Art der Zusammensetzung bleibt dieselbe. Diese Atome selbst aber sind an sich unveränderlich, unzerstörbar; heute in dieser, morgen in jener Verbindung bilden sie durch die Verschiedenartigkeit ihres Zusammentritts die unzählig verschiedenen Gestalten, in denen der Stoff unsern Sin- nen entgegentritt, in einem ewigen und unaufhaltsamen
worden iſt; ſie zeigt, daß die aufgefangenen und gewo- genen Produkte nicht nur genau alle diejenigen Stoffe wieder enthalten, aus denen das Holz vordem beſtanden hat, wenn auch in anderer Form und Zuſammenſetzung, ſondern daß in ihnen auch diejenigen Stoffe enthalten ſind, welche die Beſtandtheile des Holzes bei der Ver- brennung aus der Luft an ſich gezogen hat. Mit einem Wort, das Holz hat bei der Verbrennung ſein Gewicht nicht vermindert, ſondern vermehrt. „Der Kohlen- ſtoff, der in dem Holze war‟, ſagt Vogt, „iſt unver- gänglich, er iſt ewig und ebenſo unzerſtörbar, als der Waſſerſtoff und Sauerſtoff, mit welchem er verbunden in dem Holze beſtand. Dieſe Verbindung und die Form, in welcher ſie auftrat, iſt zerſtörbar, die Materie hingegen niemals.‟ — Mit jedem Hauch, der aus unſerm Munde geht, athmen wir einen Theil der Speiſen aus, die wir genießen, des Waſſer’s, das wir trinken. Wir verwandeln uns ſo raſch, daß man wohl annehmen kann, daß wir in einem Zeitraume von vier Wochen ſtofflich ganz andere und neue Weſen ſind; die Atome wechſeln, nur die Art der Zuſammenſetzung bleibt dieſelbe. Dieſe Atome ſelbſt aber ſind an ſich unveränderlich, unzerſtörbar; heute in dieſer, morgen in jener Verbindung bilden ſie durch die Verſchiedenartigkeit ihres Zuſammentritts die unzählig verſchiedenen Geſtalten, in denen der Stoff unſern Sin- nen entgegentritt, in einem ewigen und unaufhaltſamen
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worden iſt; ſie zeigt, daß die aufgefangenen und gewo-
genen Produkte nicht nur genau alle diejenigen Stoffe
wieder enthalten, aus denen das Holz vordem beſtanden
hat, wenn auch in anderer Form und Zuſammenſetzung,
ſondern daß in ihnen auch diejenigen Stoffe enthalten
ſind, welche die Beſtandtheile des Holzes bei der Ver-
brennung aus der Luft an ſich gezogen hat. Mit einem
Wort, das Holz hat bei der Verbrennung ſein Gewicht
nicht vermindert, ſondern vermehrt. „Der Kohlen-
ſtoff, der in dem Holze war‟, ſagt Vogt, „iſt unver-
gänglich, er iſt ewig und ebenſo unzerſtörbar, als der
Waſſerſtoff und Sauerſtoff, mit welchem er verbunden
in dem Holze beſtand. Dieſe Verbindung und die Form,
in welcher ſie auftrat, iſt zerſtörbar, die Materie hingegen
niemals.‟ — Mit jedem Hauch, der aus unſerm Munde
geht, athmen wir einen Theil der Speiſen aus, die wir
genießen, des Waſſer’s, das wir trinken. Wir verwandeln
uns ſo raſch, daß man wohl annehmen kann, daß wir
in einem Zeitraume von vier Wochen ſtofflich ganz andere
und neue Weſen ſind; die Atome wechſeln, nur die Art
der Zuſammenſetzung bleibt dieſelbe. Dieſe Atome ſelbſt
aber ſind an ſich unveränderlich, unzerſtörbar; heute in
dieſer, morgen in jener Verbindung bilden ſie durch die
Verſchiedenartigkeit ihres Zuſammentritts die unzählig
verſchiedenen Geſtalten, in denen der Stoff unſern Sin-
nen entgegentritt, in einem ewigen und unaufhaltſamen
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Büchner, Ludwig: Kraft und Stoff. Frankfurt (Main), 1855, S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buechner_kraft_1855/33>, abgerufen am 24.11.2024.
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