völkerungsverlusten die Einwohnerzahl der Städte nur stabil zu erhalten.
Nach dem Gesagten muß es ungewiß bleiben, ob die inneren Wanderungen, welche die Ausbildung der mittel- alterlichen Stadtwirtschaft begleiteten, verhältnismäßig zahl- reicher gewesen sind als die entsprechenden räumlichen Be- wegungen und Verschiebungen der Bevölkerung, welche heute die volkswirtschaftliche Gestaltung des Niederlassungs- wesens hervorruft. Dagegen steht außer Zweifel, daß die Anziehungskraft, welche die modernen Großstädte auf die Bevölkerung der kleinen Städte und des Landes ausüben, räumlich in weiteren Kreisen zu verspüren ist, als die An- ziehungskraft der mittelalterlichen Städte auf ihre Um- gebung. Man wird jedoch nicht behaupten dürfen, daß das Rekrutierungsgebiet der Bevölkerung einer Stadt seit dem Beginn der neuen Zeit sich in geradem Verhältnis zu ihrer Einwohnerzahl weiter ausgedehnt hat. Im Gegen- teile muß es unser Staunen erregen, wie wenig die Ver- vollkommnung unserer Verkehrsmittel und die Einführung der Freizügigkeit auf das Erstreckungsgebiet der regelmäßigen inneren Wanderungen Einfluß geübt hat.
Einige Zahlen werden das veranschaulichen. Von je 100 der zugewanderten Bevölkerung waren gekommen aus einer Entfernung von (Tab. s. folgende Seite!)
völkerungsverluſten die Einwohnerzahl der Städte nur ſtabil zu erhalten.
Nach dem Geſagten muß es ungewiß bleiben, ob die inneren Wanderungen, welche die Ausbildung der mittel- alterlichen Stadtwirtſchaft begleiteten, verhältnismäßig zahl- reicher geweſen ſind als die entſprechenden räumlichen Be- wegungen und Verſchiebungen der Bevölkerung, welche heute die volkswirtſchaftliche Geſtaltung des Niederlaſſungs- weſens hervorruft. Dagegen ſteht außer Zweifel, daß die Anziehungskraft, welche die modernen Großſtädte auf die Bevölkerung der kleinen Städte und des Landes ausüben, räumlich in weiteren Kreiſen zu verſpüren iſt, als die An- ziehungskraft der mittelalterlichen Städte auf ihre Um- gebung. Man wird jedoch nicht behaupten dürfen, daß das Rekrutierungsgebiet der Bevölkerung einer Stadt ſeit dem Beginn der neuen Zeit ſich in geradem Verhältnis zu ihrer Einwohnerzahl weiter ausgedehnt hat. Im Gegen- teile muß es unſer Staunen erregen, wie wenig die Ver- vollkommnung unſerer Verkehrsmittel und die Einführung der Freizügigkeit auf das Erſtreckungsgebiet der regelmäßigen inneren Wanderungen Einfluß geübt hat.
Einige Zahlen werden das veranſchaulichen. Von je 100 der zugewanderten Bevölkerung waren gekommen aus einer Entfernung von (Tab. ſ. folgende Seite!)
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völkerungsverluſten die Einwohnerzahl der Städte nur ſtabil
zu erhalten.
Nach dem Geſagten muß es ungewiß bleiben, ob die
inneren Wanderungen, welche die Ausbildung der mittel-
alterlichen Stadtwirtſchaft begleiteten, verhältnismäßig zahl-
reicher geweſen ſind als die entſprechenden räumlichen Be-
wegungen und Verſchiebungen der Bevölkerung, welche
heute die volkswirtſchaftliche Geſtaltung des Niederlaſſungs-
weſens hervorruft. Dagegen ſteht außer Zweifel, daß die
Anziehungskraft, welche die modernen Großſtädte auf die
Bevölkerung der kleinen Städte und des Landes ausüben,
räumlich in weiteren Kreiſen zu verſpüren iſt, als die An-
ziehungskraft der mittelalterlichen Städte auf ihre Um-
gebung. Man wird jedoch nicht behaupten dürfen, daß
das Rekrutierungsgebiet der Bevölkerung einer Stadt ſeit
dem Beginn der neuen Zeit ſich in geradem Verhältnis zu
ihrer Einwohnerzahl weiter ausgedehnt hat. Im Gegen-
teile muß es unſer Staunen erregen, wie wenig die Ver-
vollkommnung unſerer Verkehrsmittel und die Einführung
der Freizügigkeit auf das Erſtreckungsgebiet der regelmäßigen
inneren Wanderungen Einfluß geübt hat.
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Bücher, Karl: Die Entstehung der Volkswirtschaft. Sechs Vorträge. Tübingen, 1893, S. 299. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buecher_volkswirtschaft_1893/321>, abgerufen am 11.05.2024.
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