Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlich: Teutschen Königes Herkules und der Teutschen Königin Valiska Wunder-Geschicht. Bd. 2. Braunschweig, 1660.Achtes Buch. Wunder/ dann die Verzweifelung verdoppelte ihm seine Kräffte; Olaff machte ihm zwaranfangs Ungelegenheit gnug an der rechten Seite/ aber Bato stellete sich wider ihn mit gleicher Anzahl Volckes/ und hielten gleichsam eine absonderliche kleine Schlacht/ da der eine nicht schläfferiger vor sein Leben/ als der ander den Sieg zuerlangen/ fochte. Der Führer des Westischen linken Flügels hatte König Henrich und Fürst Siegwarden mit der grösten Macht lassen auff den Feind gehen/ er aber schwenkete sich mit 8000 Mann nach der Rechten/ daß er Dropion zur linken Seite einbrechen möchte/ da er dann so ritter- lich fochte/ daß jeder/ der es sahe/ ihn preisen muste. Pelegon suchte ihn auffzuhalten/ aber er wahr ihm zu schwach an Volk und Kräfften/ daß er endlich von ihm hart verwundet und gefangen hinweg geschleppet ward; man band ihm aber Hände und Füsse zusammen/ weil man merkete/ daß er suchete/ sich selber zuentleiben. Nach Pyrechmes Gefängniß gin- gen seine Leute von einander/ weil Herkules gar zu stränge auff sie hinein setzete/ und sie über das weit übermannet wahren. Dropion sahe diese Niderlage mit betrübten Augen an/ und erkennete/ daß ihm unmöglich wahr/ den Sieg zubehäupten/ wolte deßwegen sich selbst niderstossen/ damit er den unsern nicht lebendig zu teil würde; bedachte sich aber/ aus Hoff- nung/ er könte noch allemahl dieses äusserste vornehmen/ und wolte zuvor seinen Feinden so wehe tuhn/ als ihm würde möglich seyn; daher er einen beherzten Obristen den Flüch- tigen zusendete/ sie in Ordnung zusetzen/ welches ihm zimlich geriet; dann Herkules über- gab hieselbst Markus die Auffsicht/ und mit 1000 Reutern folgete er dem abgewiche- nen fremden Feldherrn/ welchen er keines weges verlassen wolte. Derselbe aber hatte sich mit dem Führer des linken Flügels zusammen gesezt/ kurz hernach als Pelegon von dem- selben gefangen wahr/ da sie dann mit gesamter Hand durchbrachen/ und unter Dropions Völkern eine grosse Unordnung macheten. Arbianes ging mit seinen Leuten ein wenig zu sicher auff Mastyes hinterlassene/ daher er von 5000 frischen und frechen Wagehälsen an- gegriffen ward/ daß er mühe hatte ihnen wiederstand zu leisten; König Ladisla ging ohnge- fehr dahin/ nur weil er sahe daß an dem Orte sich ein neues ganz ernstliches Schlagen er- huhb/ und nam 5000 mit sich/ unter welchen eine Geschwade von 80 Reutern wahr/ deren Ritmeister einen glinzend- schwarzen Harnisch mit grünen Blumwerk an hatte/ einen Schild in welchem an stat des wapens eine dicke Wolke wahr/ und in derselben diese Worte: Sic meruisti; Daß hastu verdienet. Auff dem Helm stund das Laster-Bilde als ein sterben- des Weib/ und ein Täflein dabey mit diesem Worte Ejicior tandem. Ich werde endlich aus- geworffen. Er hatte in dieser Schlacht trefliche anzeigungen seiner Tapferkeit sehen lassen/ und gaben seine Leute ihm das Zeugnis/ daß er acht Feinde nidergehauen hatte. Dieser wuste/ daß der Bömische König ihren hauffen führete/ und schwebete mit seinen Reutern hin und wieder/ umb gelegenheit zu haben/ daß er in dessen gegenwart eine ruhmwirdige Taht möchte sehen lassen. Das Glük fugete ihm sehr wol/ und schickete es Gott/ daß er ge- wahr ward/ was gestalt Arbianes von 600 Reutern umbgeben und fast eingeschlossen wahr/ da er nur 200 zu seinem beystande bey sich hatte/ daher seiner Leute einer rieff: O Fürst Ar- bianes leidet Noht. Dieser solches hörend/ schätzete sich glükselig/ fragete/ an was Ort sol- ches geschähe/ und auff nachweisung sagete er zu seinen Reutern; auff/ und folget mir/ dann hier finde ich was ich gesucht habe; setzete in die Feinde hinein/ da sie sich am dickesten ge- schlossen i i i i i iij
Achtes Buch. Wunder/ dann die Verzweifelung verdoppelte ihm ſeine Kraͤffte; Olaff machte ihm zwaꝛanfangs Ungelegenheit gnug an der rechten Seite/ aber Bato ſtellete ſich wider ihn mit gleicher Anzahl Volckes/ und hielten gleichſam eine abſonderliche kleine Schlacht/ da der eine nicht ſchlaͤfferiger vor ſein Leben/ als der ander den Sieg zuerlangen/ fochte. Der Fuͤhrer des Weſtiſchen linken Fluͤgels hatte Koͤnig Henrich und Fuͤrſt Siegwarden mit der groͤſten Macht laſſen auff den Feind gehen/ er aber ſchwenkete ſich mit 8000 Mann nach der Rechten/ daß er Dropion zur linken Seite einbrechen moͤchte/ da er dann ſo ritter- lich fochte/ daß jeder/ der es ſahe/ ihn preiſen muſte. Pelegon ſuchte ihn auffzuhalten/ aber er wahr ihm zu ſchwach an Volk und Kraͤfften/ daß er endlich von ihm hart verwundet und gefangen hinweg geſchleppet ward; man band ihm aber Haͤnde und Fuͤſſe zuſammẽ/ weil man merkete/ daß er ſuchete/ ſich ſelber zuentleiben. Nach Pyrechmes Gefaͤngniß gin- gen ſeine Leute von einander/ weil Herkules gar zu ſtraͤnge auff ſie hinein ſetzete/ und ſie uͤbeꝛ das weit uͤbermannet wahren. Dropion ſahe dieſe Niderlage mit betrübten Augen an/ und erkennete/ daß ihm unmoͤglich wahr/ den Sieg zubehaͤupten/ wolte deßwegẽ ſich ſelbſt niderſtoſſen/ damit er den unſern nicht lebendig zu teil wuͤrde; bedachte ſich aber/ aus Hoff- nung/ er koͤnte noch allemahl dieſes aͤuſſerſte vornehmen/ und wolte zuvor ſeinen Feinden ſo wehe tuhn/ als ihm wuͤrde moͤglich ſeyn; daher er einen beherzten Obriſten den Fluͤch- tigen zuſendete/ ſie in Ordnung zuſetzen/ welches ihm zimlich geriet; dann Herkules uͤber- gab hieſelbſt Markus die Auffſicht/ und mit 1000 Reutern folgete er dem abgewiche- nen fremden Feldherrn/ welchen er keines weges verlaſſen wolte. Derſelbe aber hatte ſich mit dem Fuͤhrer des linken Fluͤgels zuſammen geſezt/ kurz hernach als Pelegon von dem- ſelben gefangen wahr/ da ſie dann mit geſamter Hand durchbrachen/ und unter Dropions Voͤlkern eine groſſe Unordnung macheten. Arbianes ging mit ſeinen Leuten ein wenig zu ſicher auff Maſtyes hinterlaſſene/ daher er von 5000 friſchen und frechen Wagehaͤlſen an- gegriffen ward/ daß er muͤhe hatte ihnen wiederſtand zu leiſten; Koͤnig Ladiſla ging ohnge- fehr dahin/ nur weil er ſahe daß an dem Orte ſich ein neues ganz ernſtliches Schlagen er- huhb/ und nam 5000 mit ſich/ unter welchen eine Geſchwade von 80 Reutern wahr/ deren Ritmeiſter einen glinzend- ſchwarzen Harniſch mit gruͤnen Blumwerk an hatte/ einen Schild in welchem an ſtat des wapens eine dicke Wolke wahꝛ/ uñ in deꝛſelben dieſe Woꝛte: Sic meruiſti; Daß haſtu verdienet. Auff dem Helm ſtund das Laſter-Bilde als ein ſterben- des Weib/ und ein Taͤflein dabey mit dieſem Worte Ejicior tandem. Ich werde endlich aus- geworffen. Er hatte in dieſer Schlacht trefliche anzeigungen ſeiner Tapferkeit ſehen laſſen/ und gaben ſeine Leute ihm das Zeugnis/ daß er acht Feinde nidergehauen hatte. Dieſer wuſte/ daß der Boͤmiſche Koͤnig ihren hauffen führete/ und ſchwebete mit ſeinen Reutern hin und wieder/ umb gelegenheit zu haben/ daß er in deſſen gegenwart eine ruhmwirdige Taht moͤchte ſehen laſſen. Das Glük fugete ihm ſehr wol/ und ſchickete es Gott/ daß er ge- wahr ward/ was geſtalt Arbianes von 600 Reutern umbgeben uñ faſt eingeſchloſſen wahꝛ/ da er nur 200 zu ſeinem beyſtande bey ſich hatte/ daher ſeiner Leute eineꝛ rieff: O Fuͤrſt Ar- bianes leidet Noht. Dieſer ſolches hoͤrend/ ſchaͤtzete ſich gluͤkſelig/ fragete/ an was Ort ſol- ches geſchaͤhe/ und auff nachweiſung ſagete er zu ſeinen Reutern; auff/ und folget mir/ dañ hier finde ich was ich geſucht habe; ſetzete in die Feinde hinein/ da ſie ſich am dickeſten ge- ſchloſſen i i i i i iij
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Achtes Buch.
Wunder/ dann die Verzweifelung verdoppelte ihm ſeine Kraͤffte; Olaff machte ihm zwaꝛ
anfangs Ungelegenheit gnug an der rechten Seite/ aber Bato ſtellete ſich wider ihn mit
gleicher Anzahl Volckes/ und hielten gleichſam eine abſonderliche kleine Schlacht/ da der
eine nicht ſchlaͤfferiger vor ſein Leben/ als der ander den Sieg zuerlangen/ fochte. Der
Fuͤhrer des Weſtiſchen linken Fluͤgels hatte Koͤnig Henrich und Fuͤrſt Siegwarden mit
der groͤſten Macht laſſen auff den Feind gehen/ er aber ſchwenkete ſich mit 8000 Mann
nach der Rechten/ daß er Dropion zur linken Seite einbrechen moͤchte/ da er dann ſo ritter-
lich fochte/ daß jeder/ der es ſahe/ ihn preiſen muſte. Pelegon ſuchte ihn auffzuhalten/ aber
er wahr ihm zu ſchwach an Volk und Kraͤfften/ daß er endlich von ihm hart verwundet
und gefangen hinweg geſchleppet ward; man band ihm aber Haͤnde und Fuͤſſe zuſammẽ/
weil man merkete/ daß er ſuchete/ ſich ſelber zuentleiben. Nach Pyrechmes Gefaͤngniß gin-
gen ſeine Leute von einander/ weil Herkules gar zu ſtraͤnge auff ſie hinein ſetzete/ und ſie uͤbeꝛ
das weit uͤbermannet wahren. Dropion ſahe dieſe Niderlage mit betrübten Augen an/
und erkennete/ daß ihm unmoͤglich wahr/ den Sieg zubehaͤupten/ wolte deßwegẽ ſich ſelbſt
niderſtoſſen/ damit er den unſern nicht lebendig zu teil wuͤrde; bedachte ſich aber/ aus Hoff-
nung/ er koͤnte noch allemahl dieſes aͤuſſerſte vornehmen/ und wolte zuvor ſeinen Feinden
ſo wehe tuhn/ als ihm wuͤrde moͤglich ſeyn; daher er einen beherzten Obriſten den Fluͤch-
tigen zuſendete/ ſie in Ordnung zuſetzen/ welches ihm zimlich geriet; dann Herkules uͤber-
gab hieſelbſt Markus die Auffſicht/ und mit 1000 Reutern folgete er dem abgewiche-
nen fremden Feldherrn/ welchen er keines weges verlaſſen wolte. Derſelbe aber hatte ſich
mit dem Fuͤhrer des linken Fluͤgels zuſammen geſezt/ kurz hernach als Pelegon von dem-
ſelben gefangen wahr/ da ſie dann mit geſamter Hand durchbrachen/ und unter Dropions
Voͤlkern eine groſſe Unordnung macheten. Arbianes ging mit ſeinen Leuten ein wenig zu
ſicher auff Maſtyes hinterlaſſene/ daher er von 5000 friſchen und frechen Wagehaͤlſen an-
gegriffen ward/ daß er muͤhe hatte ihnen wiederſtand zu leiſten; Koͤnig Ladiſla ging ohnge-
fehr dahin/ nur weil er ſahe daß an dem Orte ſich ein neues ganz ernſtliches Schlagen er-
huhb/ und nam 5000 mit ſich/ unter welchen eine Geſchwade von 80 Reutern wahr/ deren
Ritmeiſter einen glinzend- ſchwarzen Harniſch mit gruͤnen Blumwerk an hatte/ einen
Schild in welchem an ſtat des wapens eine dicke Wolke wahꝛ/ uñ in deꝛſelben dieſe Woꝛte:
Sic meruiſti; Daß haſtu verdienet. Auff dem Helm ſtund das Laſter-Bilde als ein ſterben-
des Weib/ und ein Taͤflein dabey mit dieſem Worte Ejicior tandem. Ich werde endlich aus-
geworffen. Er hatte in dieſer Schlacht trefliche anzeigungen ſeiner Tapferkeit ſehen laſſen/
und gaben ſeine Leute ihm das Zeugnis/ daß er acht Feinde nidergehauen hatte. Dieſer
wuſte/ daß der Boͤmiſche Koͤnig ihren hauffen führete/ und ſchwebete mit ſeinen Reutern
hin und wieder/ umb gelegenheit zu haben/ daß er in deſſen gegenwart eine ruhmwirdige
Taht moͤchte ſehen laſſen. Das Glük fugete ihm ſehr wol/ und ſchickete es Gott/ daß er ge-
wahr ward/ was geſtalt Arbianes von 600 Reutern umbgeben uñ faſt eingeſchloſſen wahꝛ/
da er nur 200 zu ſeinem beyſtande bey ſich hatte/ daher ſeiner Leute eineꝛ rieff: O Fuͤrſt Ar-
bianes leidet Noht. Dieſer ſolches hoͤrend/ ſchaͤtzete ſich gluͤkſelig/ fragete/ an was Ort ſol-
ches geſchaͤhe/ und auff nachweiſung ſagete er zu ſeinen Reutern; auff/ und folget mir/ dañ
hier finde ich was ich geſucht habe; ſetzete in die Feinde hinein/ da ſie ſich am dickeſten ge-
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Zitationshilfe: | Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlich: Teutschen Königes Herkules und der Teutschen Königin Valiska Wunder-Geschicht. Bd. 2. Braunschweig, 1660, S. 805. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buchholtz_herkules02_1660/811>, abgerufen am 16.07.2024. |