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Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlich: Teutschen Königes Herkules und der Teutschen Königin Valiska Wunder-Geschicht. Bd. 2. Braunschweig, 1660.

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Siebendes Buch.
[Spaltenumbruch]
4 Schau' auff uns elende Kinder;
Ohn dich sind wir Vater loß
Satan bleibt wol Uberwinder
Wann du Gott uns lässest bloß.
Heiliger Geist/ beut uns die Hand/
Und feucht unser dürres Land;
Las dich als ein Schützer finden/
Und Anfechtungs-Feur verschwinden.
5 Höchster Trost in allen Nöhten/
Sieh' uns arme Sünder an/
Und laß vor dich unser behten.
Nichts ist das uns retten kan/
Wann du nicht die Hand anlegst
Und den Feind zu rücke schlägst;
Nichts ist/ das der Teuffel scheuhet/
Als wann deine Kraft ihm dräuet.
6 Dann weiß er nicht Fus zuhalten/
Sondern muß die Flucht angehn;
Sein' Anfechtung muß erkalten/
Wann dein Heil du lässest sehn;
Wann du uns zur Seite stehst/
Und zu unser Hülff' außgehst/
Dann so müssen seine Flammen
Ihn selbst brennen und verdammen.
[Spaltenumbruch]
7 O so kom du Rettungs-Bringer!
Unsre Seele sey dein Hauß.
So wird alle Noht geringer/
So reist Satan furchtsam aus/
Und des schwachen Menschen Muht
Wächset unter deiner Huht/
Daß er allem Teuffels-wüten
Und Anfechtung Troz kan bieten.
8 Wir sind willig unsre Herzen
Dir zu liefern; nim sie an/
Und laß deines Wortes Kerzen/
Welches dunkel brechen kan/
Bey uns scheinen für und für;
HErr entzünde die Begier/
Daß wir gläubig zu dir rennen/
Und von heisser Liebe brennen.
9 Dann sol aller Teuffel Schrecken
Uns forthin nicht schrecklich seyn/
Wann wir deinen Trost nur schmecken/
Wann du zu uns kehrest ein.
Ach erhör uns Gottes Geist/
Der du heilig bist und heist;
Dann so wollen wir dort oben/
Und hie niden dich stets loben. Amen.

Herkules wolte auch eines hinzu tuhn/ welches gleiches Inhalts währe/ und ließ dieses er-
schallen:

[Spaltenumbruch]
1 Wann unsre Macht des Satans List und
Pfeil/

Und seine Wuht nicht kan zu rücke treiben;
Wann unser Fleisch uns selbsten alleweil
Verführen wil/ auf böser Bahn zu bleiben;
Wann Sünden-Angst zu giftig auf uns schlägt/
So daß wir uns auch vor uns selbst entsetzen;
Und unsern Geist durch Zweifelmuht erlegt/
Daß gar kein Trost ihn wieder kan ergetzen;
2 Sotrit uns zu/ du grosse Himmels Kraft/
Gott Heilger Geist/ gib Kraft in solchen Nöhten;
Las Satans Pfeil und List seyn abgeschaft/
Und daß der Geist das Fleisch mög' untertreten;
Die Sünden-Angst nim gnädig von uns hin/
Daß sie uns nicht in dieser Noht erdrücke;
Hilf wieder auf und stärke Muht und Sin/
Daß unser Geist sich/ HErr Gott/ zu dir schicke.
[Spaltenumbruch]
3 Du bist ia HErr der armen Sünder Trost/
Der schwachen Krafft/ die Hofnung der Elenden;
Wann Satans Grim auff Sie gewaltig stost/
Pflegstu die Noht in Gnaden abzuwenden.
Du richtest auf was sonst er schlagen liegt;
Dein Gnaden-Strohm erquicket matte Seelen;
Dein Schutz ist/ der die frommen nicht betriegt/
Vnd unser Herz frey macht von Satans quählen.
4 Diß frischet uns/ O höchster Tröster/ an/
Daß wir nicht gar in diesem Kampf erliegen/
Den sonst kein Mensch zum Sieg' aus führen kan/
Wann wir nicht Kraft durch deine Gnade kriegen.
Ach Heilger Geist/ so steh uns schwachen bey/
Las deine Macht und Güte tröstlich scheinen;
Zu dir erhebt sich unser Noht-Geschrey/
Derwegen kom und rett' O Gott die deinen.
Amen.

Fürst Olaff wunderte sich/ daß diese Fürsten und Valiska das Seiten spiel und die Sin-
gekunst so wol begriffen hatten. Sein Leibdiener ein gebohrner Engeländer/ wahr dersel-
ben auch wol erfahren/ und hatte unter schiedliche anmuhtige Lieder aus den heydnischen

Geschich-
Siebendes Buch.
[Spaltenumbruch]
4 Schau’ auff uns elende Kinder;
Ohn dich ſind wir Vater loß
Satan bleibt wol Uberwinder
Wann du Gott uns laͤſſeſt bloß.
Heiliger Geiſt/ beut uns die Hand/
Und feucht unſer duͤrres Land;
Las dich als ein Schuͤtzer finden/
Und Anfechtungs-Feur verſchwinden.
5 Hoͤchſter Troſt in allen Noͤhten/
Sieh’ uns arme Suͤndeꝛ an/
Und laß vor dich unſer behten.
Nichts iſt das uns retten kan/
Wann du nicht die Hand anlegſt
Und den Feind zu ruͤcke ſchlaͤgſt;
Nichts iſt/ das der Teuffel ſcheuhet/
Als wann deine Kraft ihm draͤuet.
6 Dann weiß er nicht Fus zuhalten/
Sondern muß die Flucht angehn;
Sein’ Anfechtung muß erkalten/
Wann dein Heil du laͤſſeſt ſehn;
Wann du uns zur Seite ſtehſt/
Und zu unſer Huͤlff’ außgehſt/
Dann ſo muͤſſen ſeine Flammen
Ihn ſelbſt brennen und verdammen.
[Spaltenumbruch]
7 O ſo kom du Rettungs-Bringer!
Unſre Seele ſey dein Hauß.
So wird alle Noht geringer/
So reiſt Satan furchtſam aus/
Und des ſchwachen Menſchen Muht
Waͤchſet unter deiner Huht/
Daß er allem Teuffels-wuͤten
Und Anfechtung Troz kan bieten.
8 Wir ſind willig unſre Herzen
Dir zu liefern; nim ſie an/
Und laß deines Wortes Kerzen/
Welches dunkel brechen kan/
Bey uns ſcheinen fuͤr und fuͤr;
HErr entzuͤnde die Begier/
Daß wir glaͤubig zu dir rennen/
Und von heiſſer Liebe brennen.
9 Dann ſol aller Teuffel Schrecken
Uns forthin nicht ſchrecklich ſeyn/
Wann wir deinen Troſt nur ſchmecken/
Wann du zu uns kehreſt ein.
Ach erhoͤr uns Gottes Geiſt/
Der du heilig biſt und heiſt;
Dann ſo wollen wir dort oben/
Und hie niden dich ſtets loben. Amen.

Herkules wolte auch eines hinzu tuhn/ welches gleiches Inhalts waͤhre/ und ließ dieſes er-
ſchallen:

[Spaltenumbruch]
1 Wann unſre Macht des Satans Liſt und
Pfeil/

Und ſeine Wuht nicht kan zu ruͤcke treiben;
Wann unſer Fleiſch uns ſelbſten alleweil
Verfuͤhren wil/ auf boͤſer Bahn zu bleiben;
Wann Suͤnden-Angſt zu giftig auf uns ſchlaͤgt/
So daß wir uns auch vor uns ſelbſt entſetzen;
Und unſern Geiſt durch Zweifelmuht erlegt/
Daß gar kein Troſt ihn wieder kan ergetzen;
2 Sotrit uns zu/ du groſſe Himmels Kraft/
Gott Heilger Geiſt/ gib Kraft in ſolchẽ Noͤhten;
Las Satans Pfeil und Liſt ſeyn abgeſchaft/
Und daß der Geiſt das Fleiſch moͤg’ untertretẽ;
Die Suͤnden-Angſt nim gnaͤdig von uns hin/
Daß ſie uns nicht in dieſer Noht erdruͤcke;
Hilf wieder auf und ſtaͤrke Muht und Sin/
Daß unſer Geiſt ſich/ HErr Gott/ zu dir ſchicke.
[Spaltenumbruch]
3 Du biſt ia HErr der armen Suͤnder Troſt/
Der ſchwachen Krafft/ die Hofnung der Elenden;
Wann Satans Grim auff Sie gewaltig ſtoſt/
Pflegſtu die Noht in Gnaden abzuwenden.
Du richteſt auf was ſonſt er ſchlagen liegt;
Dein Gnaden-Strohm erquicket matte Seelẽ;
Dein Schutz iſt/ der die frommen nicht betriegt/
Vñ unſer Herz frey macht von Satans quaͤhlẽ.
4 Diß friſchet uns/ O hoͤchſter Troͤſter/ an/
Daß wir nicht gar in dieſem Kampf erliegen/
Den ſonſt kein Menſch zum Sieg’ aus fuͤhrẽ kan/
Wann wir nicht Kraft durch deine Gnade kriegẽ.
Ach Heilger Geiſt/ ſo ſteh uns ſchwachen bey/
Las deine Macht und Guͤte troͤſtlich ſcheinen;
Zu dir erhebt ſich unſer Noht-Geſchrey/
Derwegen kom und rett’ O Gott die deinen.
Amen.

Fuͤrſt Olaff wunderte ſich/ daß dieſe Fuͤrſten und Valiſka das Seiten ſpiel und die Sin-
gekunſt ſo wol begriffen hatten. Sein Leibdiener ein gebohrner Engelaͤnder/ wahr derſel-
ben auch wol erfahren/ und hatte unter ſchiedliche anmuhtige Lieder aus den heydniſchen

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[644/0650] Siebendes Buch. 4 Schau’ auff uns elende Kinder; Ohn dich ſind wir Vater loß Satan bleibt wol Uberwinder Wann du Gott uns laͤſſeſt bloß. Heiliger Geiſt/ beut uns die Hand/ Und feucht unſer duͤrres Land; Las dich als ein Schuͤtzer finden/ Und Anfechtungs-Feur verſchwinden. 5 Hoͤchſter Troſt in allen Noͤhten/ Sieh’ uns arme Suͤndeꝛ an/ Und laß vor dich unſer behten. Nichts iſt das uns retten kan/ Wann du nicht die Hand anlegſt Und den Feind zu ruͤcke ſchlaͤgſt; Nichts iſt/ das der Teuffel ſcheuhet/ Als wann deine Kraft ihm draͤuet. 6 Dann weiß er nicht Fus zuhalten/ Sondern muß die Flucht angehn; Sein’ Anfechtung muß erkalten/ Wann dein Heil du laͤſſeſt ſehn; Wann du uns zur Seite ſtehſt/ Und zu unſer Huͤlff’ außgehſt/ Dann ſo muͤſſen ſeine Flammen Ihn ſelbſt brennen und verdammen. 7 O ſo kom du Rettungs-Bringer! Unſre Seele ſey dein Hauß. So wird alle Noht geringer/ So reiſt Satan furchtſam aus/ Und des ſchwachen Menſchen Muht Waͤchſet unter deiner Huht/ Daß er allem Teuffels-wuͤten Und Anfechtung Troz kan bieten. 8 Wir ſind willig unſre Herzen Dir zu liefern; nim ſie an/ Und laß deines Wortes Kerzen/ Welches dunkel brechen kan/ Bey uns ſcheinen fuͤr und fuͤr; HErr entzuͤnde die Begier/ Daß wir glaͤubig zu dir rennen/ Und von heiſſer Liebe brennen. 9 Dann ſol aller Teuffel Schrecken Uns forthin nicht ſchrecklich ſeyn/ Wann wir deinen Troſt nur ſchmecken/ Wann du zu uns kehreſt ein. Ach erhoͤr uns Gottes Geiſt/ Der du heilig biſt und heiſt; Dann ſo wollen wir dort oben/ Und hie niden dich ſtets loben. Amen. Herkules wolte auch eines hinzu tuhn/ welches gleiches Inhalts waͤhre/ und ließ dieſes er- ſchallen: 1 Wann unſre Macht des Satans Liſt und Pfeil/ Und ſeine Wuht nicht kan zu ruͤcke treiben; Wann unſer Fleiſch uns ſelbſten alleweil Verfuͤhren wil/ auf boͤſer Bahn zu bleiben; Wann Suͤnden-Angſt zu giftig auf uns ſchlaͤgt/ So daß wir uns auch vor uns ſelbſt entſetzen; Und unſern Geiſt durch Zweifelmuht erlegt/ Daß gar kein Troſt ihn wieder kan ergetzen; 2 Sotrit uns zu/ du groſſe Himmels Kraft/ Gott Heilger Geiſt/ gib Kraft in ſolchẽ Noͤhten; Las Satans Pfeil und Liſt ſeyn abgeſchaft/ Und daß der Geiſt das Fleiſch moͤg’ untertretẽ; Die Suͤnden-Angſt nim gnaͤdig von uns hin/ Daß ſie uns nicht in dieſer Noht erdruͤcke; Hilf wieder auf und ſtaͤrke Muht und Sin/ Daß unſer Geiſt ſich/ HErr Gott/ zu dir ſchicke. 3 Du biſt ia HErr der armen Suͤnder Troſt/ Der ſchwachen Krafft/ die Hofnung der Elenden; Wann Satans Grim auff Sie gewaltig ſtoſt/ Pflegſtu die Noht in Gnaden abzuwenden. Du richteſt auf was ſonſt er ſchlagen liegt; Dein Gnaden-Strohm erquicket matte Seelẽ; Dein Schutz iſt/ der die frommen nicht betriegt/ Vñ unſer Herz frey macht von Satans quaͤhlẽ. 4 Diß friſchet uns/ O hoͤchſter Troͤſter/ an/ Daß wir nicht gar in dieſem Kampf erliegen/ Den ſonſt kein Menſch zum Sieg’ aus fuͤhrẽ kan/ Wann wir nicht Kraft durch deine Gnade kriegẽ. Ach Heilger Geiſt/ ſo ſteh uns ſchwachen bey/ Las deine Macht und Guͤte troͤſtlich ſcheinen; Zu dir erhebt ſich unſer Noht-Geſchrey/ Derwegen kom und rett’ O Gott die deinen. Amen. Fuͤrſt Olaff wunderte ſich/ daß dieſe Fuͤrſten und Valiſka das Seiten ſpiel und die Sin- gekunſt ſo wol begriffen hatten. Sein Leibdiener ein gebohrner Engelaͤnder/ wahr derſel- ben auch wol erfahren/ und hatte unter ſchiedliche anmuhtige Lieder aus den heydniſchen Geſchich-

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




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Zitationshilfe: Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlich: Teutschen Königes Herkules und der Teutschen Königin Valiska Wunder-Geschicht. Bd. 2. Braunschweig, 1660, S. 644. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buchholtz_herkules02_1660/650>, abgerufen am 05.06.2024.