Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlich: Teutschen Königes Herkules und der Teutschen Königin Valiska Wunder-Geschicht. Bd. 2. Braunschweig, 1660.Siebendes Buch. dann würde man am glüklichen Verfolg nicht zuzweifeln haben; dann was biß daher vor-genommen währe/ hätten nur ihrer etliche von der Geistligkeit/ nach getrieb ihres eigenen Willens/ und vielleicht aus gar zuhefftiger Bewägung ihrer Begierden geschlossen und verrichtet/ daher man sich nicht verwundern dürffte/ daß es keinen Verfolg gehabt; Und solten sich die Herren Geistlichen dieses versichern/ daß der Adel und die Gemeine ihren Göttern ja so fest anhingen als sie/ nur daß man gleichwol die Obrigkeit nicht mit Füssen treten/ das ist/ sie weder beschimpffen noch trotzen/ sondern sie gebührlich ehren/ und alles auffs glimpflichste suchen müste/ so lange man Hoffnung zur Einwilligung trüge. Die Pfaffen musten gleichwol hierauff geschehen lassen/ dz eine Rahtschlagung von den Häup- tern aller dreyen Stände vorgenommen ward; aber sie drungen hiemit durch/ daß sie vor- erst antworteten: Der Groß Fürst suchete den Sachen Auffschub zugeben/ und zwar zu dem ende/ daß anfangs des ganzen Volks Gemühter sich enderten/ und die Liebesbrunst gegen ihre Götter erkaltete; dann auch/ daß zwischen ihnen der Same der Uneinigkeit aus- gesträuet würde/ worzu das beste Mittel schon vor die Hand genommen währe/ indem man die Geistligkeit ausschliessen/ und ihnen der Zungen Freiheit abschneiden wolte/ wel- chem Unwesen aber beyzeiten müste vorgebauet werden. Dann wer währe so blind und un- verständig/ der nicht sehen und merken solte/ was gestalt der Großfürst/ oder vielmehr die junge Herschafft der Stände Trennung suchete/ indem man die Geistligkeit ausschlösse/ weil man versichert währe/ daß diese sich des Gottesdienstes ungleich mehr und ei- feriger als andere annehmen würden; könte auch wol seyn/ daß man Hoffnung schöpffete/ man würde etliche Häupter der übrigen Stände durch Schenkungen oder statliche Ver- heissung gewinnen/ und auff der Fürsten Seite bringen können. Dieses ward den unru- higsten des gemeinen Volks von den Pfaffen tapffer eingeblasen/ welche ein wüstes Ge- schrey anfingen; man müste diese Sache niemand als den Geistlichen anvertrauen/ damit man vor Verraht und Betrug sicher bliebe. Wodurch dann aller guter Raht Krebsgän- gig gemacht/ und das ganze Werk nach der Pfaffen willen angestellet ward. Als die aus- gesetzete Fürstliche Schildwachten die Zeitung brachten/ daß so ein starkes Heer/ halb zu Pferde und halb zu Fusse sich sehen liesse/ besetzeten die Fürsten ihr Lager mit aller Man- schafft/ die sie durch einander gemischet hatten/ und sendeten ihnen Prinsla und Neklam mit 2000 Wenden und so viel Parthen entgegen/ umb zufragen/ wer sie so verwägen kühn gemacht hätte/ daß ohn ihres Groß Fürsten ausdrüklichen Befehl sie ihre Wohnungen verlassen/ und als in einer offentlichen Fehde sich sehen lassen dürfften; doch begehrete ihre Großfürstl. Hocheit von ihnen vor dißmahl mehr nicht zuwissen/ als wer dieser Aufwiege- lung Ursach/ Anfänger/ und des Heers Führer währe. Hieselbst wolte sich nun so bald kein Weltlicher melden/ nur die Pfaffen fingen ihr Geblärre an/ und begehreten/ daß Prinsla dem Groß Fürsten obgedachte Anfoderungen alsbald einreichen solte/ wann ihnen nicht könte erlaubet seyn/ vor ihren Groß Fürsten zutreten. Das werde ich wol nicht tuhn/ ant- wortete er/ daß ich mich von euch Pfaffen vor einen Bohten und Briefeträger solte bestel- len lassen; ich diene meinem Groß Fürsten als ein Ausländischer/ und euer keinem nicht/ daher werde ich mich schon hüten/ über Befehl nichts auff mich zunehmen; halte auch nit davor/ daß Ihre Großfürstl. Hocheit vor Abends einige Werbung anhören werde/ nach- dem h h h h
Siebendes Buch. dann wuͤꝛde man am gluͤklichen Verfolg nicht zuzweifeln haben; dann was biß daher vor-genommen waͤhre/ haͤtten nur ihrer etliche von der Geiſtligkeit/ nach getrieb ihres eigenen Willens/ und vielleicht aus gar zuhefftiger Bewaͤgung ihrer Begierden geſchloſſen und verrichtet/ daher man ſich nicht verwundern duͤrffte/ daß es keinen Verfolg gehabt; Und ſolten ſich die Herren Geiſtlichen dieſes verſichern/ daß der Adel und die Gemeine ihren Goͤttern ja ſo feſt anhingen als ſie/ nur daß man gleichwol die Obrigkeit nicht mit Fuͤſſen treten/ das iſt/ ſie weder beſchimpffen noch trotzen/ ſondern ſie gebührlich ehren/ und alles auffs glimpflichſte ſuchen muͤſte/ ſo lange man Hoffnung zur Einwilligung truͤge. Die Pfaffen muſten gleichwol hierauff geſchehen laſſen/ dz eine Rahtſchlagung von den Haͤup- tern aller dreyen Staͤnde vorgenommen ward; aber ſie drungen hiemit durch/ daß ſie voꝛ- erſt antworteten: Der Groß Fuͤrſt ſuchete den Sachen Auffſchub zugeben/ und zwar zu dem ende/ daß anfangs des ganzen Volks Gemuͤhter ſich enderten/ und die Liebesbrunſt gegen ihre Goͤtter erkaltete; dann auch/ daß zwiſchen ihnen der Same der Uneinigkeit aus- geſtraͤuet würde/ worzu das beſte Mittel ſchon vor die Hand genommen waͤhre/ indem man die Geiſtligkeit ausſchlieſſen/ und ihnen der Zungen Freiheit abſchneiden wolte/ wel- chem Unweſen aber beyzeiten muͤſte vorgebauet werden. Dann wer waͤhre ſo blind und un- verſtaͤndig/ der nicht ſehen und merken ſolte/ was geſtalt der Großfuͤrſt/ oder vielmehr die junge Herſchafft der Staͤnde Trennung ſuchete/ indem man die Geiſtligkeit ausſchloͤſſe/ weil man verſichert waͤhre/ daß dieſe ſich des Gottesdienſtes ungleich mehr und ei- feriger als andere annehmen wuͤrden; koͤnte auch wol ſeyn/ daß man Hoffnung ſchoͤpffete/ man wuͤrde etliche Haͤupter der uͤbrigen Staͤnde durch Schenkungen oder ſtatliche Ver- heiſſung gewinnen/ und auff der Fuͤrſten Seite bringen koͤnnen. Dieſes ward den unru- higſten des gemeinen Volks von den Pfaffen tapffer eingeblaſen/ welche ein wuͤſtes Ge- ſchrey anfingen; man muͤſte dieſe Sache niemand als den Geiſtlichen anvertrauen/ damit man vor Verraht und Betrug ſicher bliebe. Wodurch dann aller guter Raht Krebsgaͤn- gig gemacht/ und das ganze Werk nach der Pfaffen willen angeſtellet ward. Als die aus- geſetzete Fuͤrſtliche Schildwachten die Zeitung brachten/ daß ſo ein ſtarkes Heer/ halb zu Pferde und halb zu Fuſſe ſich ſehen lieſſe/ beſetzeten die Fürſten ihr Lager mit aller Man- ſchafft/ die ſie durch einander gemiſchet hatten/ und ſendeten ihnen Prinſla und Neklam mit 2000 Wenden und ſo viel Parthen entgegen/ umb zufragen/ wer ſie ſo verwaͤgen kuͤhn gemacht haͤtte/ daß ohn ihres Groß Fürſten ausdruͤklichen Befehl ſie ihre Wohnungen verlaſſen/ und als in einer offentlichen Fehde ſich ſehen laſſen duͤrfften; doch begehrete ihre Großfuͤrſtl. Hocheit von ihnen vor dißmahl mehr nicht zuwiſſen/ als wer dieſer Aufwiege- lung Urſach/ Anfaͤnger/ und des Heers Fuͤhrer waͤhre. Hieſelbſt wolte ſich nun ſo bald kein Weltlicher melden/ nur die Pfaffen fingen ihr Geblaͤrre an/ und begehreten/ daß Prinſla dem Groß Fuͤrſten obgedachte Anfoderungen alsbald einreichen ſolte/ wann ihnen nicht koͤnte erlaubet ſeyn/ vor ihren Groß Fuͤrſten zutreten. Das werde ich wol nicht tuhn/ ant- wortete er/ daß ich mich von euch Pfaffen vor einen Bohten und Briefetraͤger ſolte beſtel- len laſſen; ich diene meinem Groß Fuͤrſten als ein Auslaͤndiſcher/ und euer keinem nicht/ daher werde ich mich ſchon huͤten/ uͤber Befehl nichts auff mich zunehmen; halte auch nit davor/ daß Ihre Großfuͤrſtl. Hocheit vor Abends einige Werbung anhoͤren werde/ nach- dem h h h h
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Siebendes Buch.
dann wuͤꝛde man am gluͤklichen Verfolg nicht zuzweifeln haben; dann was biß daher vor-
genommen waͤhre/ haͤtten nur ihrer etliche von der Geiſtligkeit/ nach getrieb ihres eigenen
Willens/ und vielleicht aus gar zuhefftiger Bewaͤgung ihrer Begierden geſchloſſen und
verrichtet/ daher man ſich nicht verwundern duͤrffte/ daß es keinen Verfolg gehabt; Und
ſolten ſich die Herren Geiſtlichen dieſes verſichern/ daß der Adel und die Gemeine ihren
Goͤttern ja ſo feſt anhingen als ſie/ nur daß man gleichwol die Obrigkeit nicht mit Fuͤſſen
treten/ das iſt/ ſie weder beſchimpffen noch trotzen/ ſondern ſie gebührlich ehren/ und alles
auffs glimpflichſte ſuchen muͤſte/ ſo lange man Hoffnung zur Einwilligung truͤge. Die
Pfaffen muſten gleichwol hierauff geſchehen laſſen/ dz eine Rahtſchlagung von den Haͤup-
tern aller dreyen Staͤnde vorgenommen ward; aber ſie drungen hiemit durch/ daß ſie voꝛ-
erſt antworteten: Der Groß Fuͤrſt ſuchete den Sachen Auffſchub zugeben/ und zwar zu
dem ende/ daß anfangs des ganzen Volks Gemuͤhter ſich enderten/ und die Liebesbrunſt
gegen ihre Goͤtter erkaltete; dann auch/ daß zwiſchen ihnen der Same der Uneinigkeit aus-
geſtraͤuet würde/ worzu das beſte Mittel ſchon vor die Hand genommen waͤhre/ indem
man die Geiſtligkeit ausſchlieſſen/ und ihnen der Zungen Freiheit abſchneiden wolte/ wel-
chem Unweſen aber beyzeiten muͤſte vorgebauet werden. Dann wer waͤhre ſo blind und un-
verſtaͤndig/ der nicht ſehen und merken ſolte/ was geſtalt der Großfuͤrſt/ oder vielmehr die
junge Herſchafft der Staͤnde Trennung ſuchete/ indem man die Geiſtligkeit ausſchloͤſſe/
weil man verſichert waͤhre/ daß dieſe ſich des Gottesdienſtes ungleich mehr und ei-
feriger als andere annehmen wuͤrden; koͤnte auch wol ſeyn/ daß man Hoffnung ſchoͤpffete/
man wuͤrde etliche Haͤupter der uͤbrigen Staͤnde durch Schenkungen oder ſtatliche Ver-
heiſſung gewinnen/ und auff der Fuͤrſten Seite bringen koͤnnen. Dieſes ward den unru-
higſten des gemeinen Volks von den Pfaffen tapffer eingeblaſen/ welche ein wuͤſtes Ge-
ſchrey anfingen; man muͤſte dieſe Sache niemand als den Geiſtlichen anvertrauen/ damit
man vor Verraht und Betrug ſicher bliebe. Wodurch dann aller guter Raht Krebsgaͤn-
gig gemacht/ und das ganze Werk nach der Pfaffen willen angeſtellet ward. Als die aus-
geſetzete Fuͤrſtliche Schildwachten die Zeitung brachten/ daß ſo ein ſtarkes Heer/ halb zu
Pferde und halb zu Fuſſe ſich ſehen lieſſe/ beſetzeten die Fürſten ihr Lager mit aller Man-
ſchafft/ die ſie durch einander gemiſchet hatten/ und ſendeten ihnen Prinſla und Neklam
mit 2000 Wenden und ſo viel Parthen entgegen/ umb zufragen/ wer ſie ſo verwaͤgen kuͤhn
gemacht haͤtte/ daß ohn ihres Groß Fürſten ausdruͤklichen Befehl ſie ihre Wohnungen
verlaſſen/ und als in einer offentlichen Fehde ſich ſehen laſſen duͤrfften; doch begehrete ihre
Großfuͤrſtl. Hocheit von ihnen vor dißmahl mehr nicht zuwiſſen/ als wer dieſer Aufwiege-
lung Urſach/ Anfaͤnger/ und des Heers Fuͤhrer waͤhre. Hieſelbſt wolte ſich nun ſo bald kein
Weltlicher melden/ nur die Pfaffen fingen ihr Geblaͤrre an/ und begehreten/ daß Prinſla
dem Groß Fuͤrſten obgedachte Anfoderungen alsbald einreichen ſolte/ wann ihnen nicht
koͤnte erlaubet ſeyn/ vor ihren Groß Fuͤrſten zutreten. Das werde ich wol nicht tuhn/ ant-
wortete er/ daß ich mich von euch Pfaffen vor einen Bohten und Briefetraͤger ſolte beſtel-
len laſſen; ich diene meinem Groß Fuͤrſten als ein Auslaͤndiſcher/ und euer keinem nicht/
daher werde ich mich ſchon huͤten/ uͤber Befehl nichts auff mich zunehmen; halte auch nit
davor/ daß Ihre Großfuͤrſtl. Hocheit vor Abends einige Werbung anhoͤren werde/ nach-
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Zitationshilfe: | Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlich: Teutschen Königes Herkules und der Teutschen Königin Valiska Wunder-Geschicht. Bd. 2. Braunschweig, 1660, S. 609. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buchholtz_herkules02_1660/615>, abgerufen am 16.07.2024. |