Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlich: Teutschen Königes Herkules und der Teutschen Königin Valiska Wunder-Geschicht. Bd. 2. Braunschweig, 1660.Sechstes Buch. fahre so unvernünfftig/ und stelle des ganzen Reichs Wolfahrt auff eines Menschen Faust/oder wie ihr vielleicht gerne sehen möchtet/ auff Wü[r]ffel und Kartenspiel/ wie die Hollun- ken ihre Diebespfennige? Die Verzweifelung gibt solche Vorschläge an die Hand/ nicht verständige Herzhafftigkeit und Stärke; dann solte dieses allemahl gültig seyn/ wie wolte dann der Schwächere sein Recht behäupten? Es möchte sich vielleicht ein verwägener Wagehalß unter euch finden/ welcher nit durch Tugend/ sondern aus Raserey und Wahn- wiz angetrieben/ sein viehisches wüten suchte anzubringen/ wie ich dessen vor vier Jahren ein Beyspiel in meiner blühenden Jugend am Böhmischen Hofe erlebet habe/ da ich eh- renhalben nicht umhin kunte/ mich mit einem euch nicht unähnlichen frechen Pannonier nacket zuschlagen/ worzu ihn bloß seine Unbescheidenheit brachte/ und darüber mir zur Busse den Kopff lassen muste. Daß ich aber auff mein voriges komme/ hält man nicht al- lein unnöhtig/ sondern auch unverantwortlich/ dergleichen Vortrag einzugehen/ es währe dann/ daß ein Ritter sich von freien stücken anmeldete/ Pannonischen Hochmuht abzu- straffen/ und euch mit seiner Faust erkennen zugeben/ wie wenig Römische Tapfferkeit eu- ren unvernünfftigen Frevel achtet. Könnet demnach euren so gutwilligen Kämpfer mel- den/ alsdann dürffte sich etwa einer finden/ welcher Römischer Käyserl. Hocheit zu unter- tähnigen Ehren einen oder etliche Ritte mit wagete. Der Pannonier stund und bisse die Zähne im Kopffe zusammen/ daß es ein starkes Geknirre gab/ sagte auch bald darauff zu Herkules: Seid ihr wol derselbe/ der meinen Bruder den ritterlichen Bato sol erschlagen haben? dem ich nun so manniche Zeit vergeblich nachgefraget/ und nicht anders gemeinet/ er währe mir aus der Welt entlauffen. Ich hoffe/ die Götter werden uns Gelegenheit ge- ben/ dereins bessere Kundschafft mit einander zumachen/ wornach ich mich äusserst bemü- hen wil. Vor dißmahl habe ich auff getahnen Verweiß zuantworten/ daß wir Pannonier nicht absehen können/ warumb ein ritterliches ausfodern vor unbillich oder unvernünftig solte geachtet werden/ zumahl wann solches Mann an Mann/ Ritter an Ritter geschihet; ja wann hiedurch dem algemeinen lieben Vaterlande kan gedienet/ und grösserem Unheil und blutstürzen abgeholffen werden. Ob wir dann gleich so zärtlich geschikt nit sind/ noch weibisch-höfliche Sprüche gelernet haben/ führen wir dannoch unsere Schwerter mit gu- ter Vorsichtigkeit/ und geben wol acht/ daß wir uns an des Feindes seinem selber nit spies- sen. Daß aber mein König diesen Vorschlag tuhn wollen/ stehet zu meiner Verantwor- tung nicht; nur allein hoffe ich/ das lezte erbieten werde nicht nur zum schein geredet seyn/ und ist mir gleich/ was der künftige Kämpfer vor bedenken haben mag/ sich in den Streit zuwagen/ wann nur die Bedingung/ die Schatzung betreffend/ eingegangen wird/ ohn welche an unser Seiten der Kampf nicht kan angetreten werden. Die schrifftliche Vol- macht aufzulegen/ hat mich noch Zeit genug gedaucht/ massen ich ja nicht entlauffen wil; und wer sie zusehen begehret/ kan sie hie von mir nehmen; werde mich schließlich nicht scheuhen/ den Kämpfer nahmhafft zumachen/ dann derselbe bin ich/ wann nur der Gege- ner sich findet/ und meiner Geselschafft schrifftliche Versicherung geschihet/ daß auff ge- tahnen Vorschlag der Kampff angenommen sey/ alsdann werden wir hernach umb den Sieg fein zierlich zuspielen haben. Herkules lachete des Hochmuhts/ und indem Dio sei- ne schrifftliche Volmacht durchlase/ sagete er zu ihm: Mein Kerl/ ihr werdet nach diesem in
Sechſtes Buch. fahre ſo unvernuͤnfftig/ und ſtelle des ganzen Reichs Wolfahrt auff eines Menſchen Fauſt/oder wie ihr vielleicht gerne ſehen moͤchtet/ auff Wuͤ[r]ffel und Kartenſpiel/ wie die Hollun- ken ihre Diebespfennige? Die Verzweifelung gibt ſolche Vorſchlaͤge an die Hand/ nicht verſtaͤndige Herzhafftigkeit und Staͤrke; dann ſolte dieſes allemahl guͤltig ſeyn/ wie wolte dann der Schwaͤchere ſein Recht behaͤupten? Es moͤchte ſich vielleicht ein verwaͤgener Wagehalß unter euch finden/ welcher nit durch Tugend/ ſondern aus Raſerey und Wahn- wiz angetrieben/ ſein viehiſches wuͤten ſuchte anzubringen/ wie ich deſſen vor vier Jahren ein Beyſpiel in meiner blühenden Jugend am Boͤhmiſchen Hofe erlebet habe/ da ich eh- renhalben nicht umhin kunte/ mich mit einem euch nicht unaͤhnlichen frechen Pannonier nacket zuſchlagen/ worzu ihn bloß ſeine Unbeſcheidenheit brachte/ und daruͤber mir zur Buſſe den Kopff laſſen muſte. Daß ich aber auff mein voriges komme/ haͤlt man nicht al- lein unnoͤhtig/ ſondern auch unverantwortlich/ dergleichen Vortrag einzugehen/ es waͤhre dann/ daß ein Ritter ſich von freien ſtuͤcken anmeldete/ Pannoniſchen Hochmuht abzu- ſtraffen/ und euch mit ſeiner Fauſt erkennen zugeben/ wie wenig Roͤmiſche Tapfferkeit eu- ren unvernuͤnfftigen Frevel achtet. Koͤnnet demnach euren ſo gutwilligen Kaͤmpfer mel- den/ alsdann duͤrffte ſich etwa einer finden/ welcher Roͤmiſcher Kaͤyſerl. Hocheit zu unter- taͤhnigen Ehren einen oder etliche Ritte mit wagete. Der Pannonier ſtund und biſſe die Zaͤhne im Kopffe zuſammen/ daß es ein ſtarkes Geknirre gab/ ſagte auch bald darauff zu Herkules: Seid ihr wol derſelbe/ der meinen Bruder den ritterlichen Bato ſol erſchlagẽ haben? dem ich nun ſo manniche Zeit vergeblich nachgefraget/ uñ nicht anders gemeinet/ er waͤhre mir aus der Welt entlauffen. Ich hoffe/ die Goͤtter werden uns Gelegenheit ge- ben/ dereins beſſere Kundſchafft mit einander zumachen/ wornach ich mich aͤuſſerſt bemuͤ- hen wil. Vor dißmahl habe ich auff getahnẽ Verweiß zuantworten/ daß wir Pannonier nicht abſehen koͤnnen/ warumb ein ritterliches ausfodern vor unbillich oder unvernuͤnftig ſolte geachtet werden/ zumahl wann ſolches Mann an Mann/ Ritter an Ritter geſchihet; ja wann hiedurch dem algemeinen lieben Vaterlande kan gedienet/ und groͤſſerem Unheil und blutſtuͤrzen abgeholffen werden. Ob wir dann gleich ſo zaͤrtlich geſchikt nit ſind/ noch weibiſch-hoͤfliche Spruͤche gelernet haben/ fuͤhren wir dannoch unſere Schwerter mit gu- ter Vorſichtigkeit/ und geben wol acht/ daß wir uns an des Feindes ſeinem ſelber nit ſpieſ- ſen. Daß aber mein Koͤnig dieſen Vorſchlag tuhn wollen/ ſtehet zu meiner Verantwor- tung nicht; nur allein hoffe ich/ das lezte erbieten werde nicht nur zum ſchein geredet ſeyn/ und iſt mir gleich/ was der kuͤnftige Kaͤmpfer vor bedenken haben mag/ ſich in den Streit zuwagen/ wann nur die Bedingung/ die Schatzung betreffend/ eingegangen wird/ ohn welche an unſer Seiten der Kampf nicht kan angetreten werden. Die ſchrifftliche Vol- macht aufzulegen/ hat mich noch Zeit genug gedaucht/ maſſen ich ja nicht entlauffen wil; und wer ſie zuſehen begehret/ kan ſie hie von mir nehmen; werde mich ſchließlich nicht ſcheuhen/ den Kaͤmpfer nahmhafft zumachen/ dann derſelbe bin ich/ wann nur der Gege- ner ſich findet/ und meiner Geſelſchafft ſchrifftliche Verſicherung geſchihet/ daß auff ge- tahnen Vorſchlag der Kampff angenommen ſey/ alsdann werden wir hernach umb den Sieg fein zierlich zuſpielen haben. Herkules lachete des Hochmuhts/ und indem Dio ſei- ne ſchrifftliche Volmacht durchlaſe/ ſagete er zu ihm: Mein Kerl/ ihr werdet nach dieſem in
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Sechſtes Buch.
fahre ſo unvernuͤnfftig/ und ſtelle des ganzen Reichs Wolfahrt auff eines Menſchen Fauſt/
oder wie ihr vielleicht gerne ſehen moͤchtet/ auff Wuͤrffel und Kartenſpiel/ wie die Hollun-
ken ihre Diebespfennige? Die Verzweifelung gibt ſolche Vorſchlaͤge an die Hand/ nicht
verſtaͤndige Herzhafftigkeit und Staͤrke; dann ſolte dieſes allemahl guͤltig ſeyn/ wie wolte
dann der Schwaͤchere ſein Recht behaͤupten? Es moͤchte ſich vielleicht ein verwaͤgener
Wagehalß unter euch finden/ welcher nit durch Tugend/ ſondern aus Raſerey und Wahn-
wiz angetrieben/ ſein viehiſches wuͤten ſuchte anzubringen/ wie ich deſſen vor vier Jahren
ein Beyſpiel in meiner blühenden Jugend am Boͤhmiſchen Hofe erlebet habe/ da ich eh-
renhalben nicht umhin kunte/ mich mit einem euch nicht unaͤhnlichen frechen Pannonier
nacket zuſchlagen/ worzu ihn bloß ſeine Unbeſcheidenheit brachte/ und daruͤber mir zur
Buſſe den Kopff laſſen muſte. Daß ich aber auff mein voriges komme/ haͤlt man nicht al-
lein unnoͤhtig/ ſondern auch unverantwortlich/ dergleichen Vortrag einzugehen/ es waͤhre
dann/ daß ein Ritter ſich von freien ſtuͤcken anmeldete/ Pannoniſchen Hochmuht abzu-
ſtraffen/ und euch mit ſeiner Fauſt erkennen zugeben/ wie wenig Roͤmiſche Tapfferkeit eu-
ren unvernuͤnfftigen Frevel achtet. Koͤnnet demnach euren ſo gutwilligen Kaͤmpfer mel-
den/ alsdann duͤrffte ſich etwa einer finden/ welcher Roͤmiſcher Kaͤyſerl. Hocheit zu unter-
taͤhnigen Ehren einen oder etliche Ritte mit wagete. Der Pannonier ſtund und biſſe die
Zaͤhne im Kopffe zuſammen/ daß es ein ſtarkes Geknirre gab/ ſagte auch bald darauff zu
Herkules: Seid ihr wol derſelbe/ der meinen Bruder den ritterlichen Bato ſol erſchlagẽ
haben? dem ich nun ſo manniche Zeit vergeblich nachgefraget/ uñ nicht anders gemeinet/
er waͤhre mir aus der Welt entlauffen. Ich hoffe/ die Goͤtter werden uns Gelegenheit ge-
ben/ dereins beſſere Kundſchafft mit einander zumachen/ wornach ich mich aͤuſſerſt bemuͤ-
hen wil. Vor dißmahl habe ich auff getahnẽ Verweiß zuantworten/ daß wir Pannonier
nicht abſehen koͤnnen/ warumb ein ritterliches ausfodern vor unbillich oder unvernuͤnftig
ſolte geachtet werden/ zumahl wann ſolches Mann an Mann/ Ritter an Ritter geſchihet;
ja wann hiedurch dem algemeinen lieben Vaterlande kan gedienet/ und groͤſſerem Unheil
und blutſtuͤrzen abgeholffen werden. Ob wir dann gleich ſo zaͤrtlich geſchikt nit ſind/ noch
weibiſch-hoͤfliche Spruͤche gelernet haben/ fuͤhren wir dannoch unſere Schwerter mit gu-
ter Vorſichtigkeit/ und geben wol acht/ daß wir uns an des Feindes ſeinem ſelber nit ſpieſ-
ſen. Daß aber mein Koͤnig dieſen Vorſchlag tuhn wollen/ ſtehet zu meiner Verantwor-
tung nicht; nur allein hoffe ich/ das lezte erbieten werde nicht nur zum ſchein geredet ſeyn/
und iſt mir gleich/ was der kuͤnftige Kaͤmpfer vor bedenken haben mag/ ſich in den Streit
zuwagen/ wann nur die Bedingung/ die Schatzung betreffend/ eingegangen wird/ ohn
welche an unſer Seiten der Kampf nicht kan angetreten werden. Die ſchrifftliche Vol-
macht aufzulegen/ hat mich noch Zeit genug gedaucht/ maſſen ich ja nicht entlauffen wil;
und wer ſie zuſehen begehret/ kan ſie hie von mir nehmen; werde mich ſchließlich nicht
ſcheuhen/ den Kaͤmpfer nahmhafft zumachen/ dann derſelbe bin ich/ wann nur der Gege-
ner ſich findet/ und meiner Geſelſchafft ſchrifftliche Verſicherung geſchihet/ daß auff ge-
tahnen Vorſchlag der Kampff angenommen ſey/ alsdann werden wir hernach umb den
Sieg fein zierlich zuſpielen haben. Herkules lachete des Hochmuhts/ und indem Dio ſei-
ne ſchrifftliche Volmacht durchlaſe/ ſagete er zu ihm: Mein Kerl/ ihr werdet nach dieſem
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Zitationshilfe: | Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlich: Teutschen Königes Herkules und der Teutschen Königin Valiska Wunder-Geschicht. Bd. 2. Braunschweig, 1660, S. 431. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buchholtz_herkules02_1660/437>, abgerufen am 16.07.2024. |