Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlich: Teutschen Königes Herkules und der Teutschen Königin Valiska Wunder-Geschicht. Bd. 2. Braunschweig, 1660.Sechstes Buch. niemahls/ auch vor zwey Jahren unter den Baumen nicht näher/ als heut diesen Morgengewesen) würde vor euren keuschen Augen ich mich lebendig nicht haben finden lassen. Herkules und Baldrich hatten ihr umbfahen auch zum Ende gebracht; Beata aber/ Fr. Sophien Leibdienerin ward von dem Fräulein befehlichet/ von der Gutsche zu steigen/ um zuvernehmen/ was vor fremde Ritter nach beygelegtem Gefechte mit den beyden Fürsten solche Freundschaft pflögen/ welche bald wieder umbkehrete/ schlug in die Hände/ und rief ihnen zu: O Gott lob/ Gott lob/ König Ladisla und Groß Fürst Herkules; König Ladisla und Groß Fürst Herkules! Fr. Ursul kunte auff diß Wort nicht länger verzihen/ lieff Her- kules entgegen/ und rieff ihm von ferne zu/ ob ihr Fabius nicht mit überkommen währe; welcher aber mit entblösseten Häupte schon daher sprengete/ machte sich herunter/ und em- pfing sie mit frölichem Herzen. Das Fräulein stieg auch ab/ und nahete sich zu Herkules/ welcher sie umfahend brüderlich küssete/ und zu ihr sagete: In Ehren herzgeliebete Frl. Schwester/ ich erfreue mich von herzen ihrer Erlösung und guten Gesundheit/ und bitte Gott/ daß er sie in stetem Auffnehmen ihrer Ehren und Vergnügung erhalten wolle. Das liebe Fräulein bedankete sich sehr freundlich/ erfreuete sich seiner glüklichen Wiederkunst/ und fragete nach seines hochwirdigen Gemahls wolergehen/ dessen sie bald berichtet ward. Diese lieben Freunde kunten des wilkommens nicht zum Ende gelangen; Ladisla und Bal- drich/ Herkules und Siegward liessen alle brüderliche Bezeigung sehen/ und ob gleich La- disla und Siegward etwas verwundet wahren/ achteten sie dessen doch nicht/ biß Fr. So- phia das Blut an ihnen spürete/ und sie die Waffen abzulegen erinnerte/ welches doch nit geschahe/ sondern weil es schon zimlich späte auff den Nachmittag wahr/ setzeten sie sich auff/ und zogen nach der Stad. Die Stathalterin hatte ihren Sohn und Schwieger- Sohn noch nicht gesehen/ sondern da sie wieder hinaus geritten wahren/ meldete ihr Ge- mahl ihr deren Ankunfft an/ und tröstete sie in ihrer Betrübniß; dann sider ihrer Tochter Verlust hatten ihre Trähnen sich nicht gestillet. So bald aber deren Erlösung ihnen durch einen Reuter zuwissen getahn ward/ da erhuhb sich Fröligkeit/ und wusten nicht/ was sie vor Freuden anfahen wolten; legten schöne Feirkleider an/ und putzete insonderheit die Großmutter die beyden jungen Herrlein auffs köstlichste/ welche schon anfingen das Abba zusprechen; dann der kleine Fabius wahr ein Jahr und 16 Wochen alt; Herkuladisla eils Wochen und drey Tage jünger/ nach dem jener am 28 des Weinmonats/ dieser am 18 des Jenners im folgenden Jahr/ zur Welt gebohren wahr/ und man heut diesen Tag den 22 des Hornungs schrieb. Als unsere Geselschafft zur Stad einritten/ kehreten Baldrich und Siegward in eine Herberge/ woselbst dieser seine Wunden verbinden ließ/ deren die schlim- meste wahr/ welche er von dem Räuber empfangen hatte/ daß er den Arm in einer Binde tragen muste/ weil er schon ein wenig entzündet wahr. Sie legeten beyde einerley Kleider an/ von Graßgrünem Atlaß mit Golde reichlich gesticket; auff dem Hute hatten sie eine Schnuhr von Demanten/ und eine lange weisse Feder/ die ihnen auff dem Rücken herun- ter hing; die Stiefeln wahren von weissem zarten Leder/ und die Sporn gülden/ und füh- reten in der rechten Hand einen weissen Elfenbeinen Stab mit güldenem Beschlage. La- disla mit seinen Gefärten machten sich hin zu den ihren/ und erwartete der Stathalter und sein Gemahl im Mittelplatze ihrer lieben Kinder/ da die jungen Herlein nachgetragen wurden. n n
Sechſtes Buch. niemahls/ auch vor zwey Jahren unter den Baumen nicht naͤher/ als heut dieſen Morgengeweſen) wuͤrde vor euren keuſchen Augen ich mich lebendig nicht haben finden laſſen. Herkules und Baldrich hatten ihr umbfahen auch zum Ende gebracht; Beata aber/ Fr. Sophien Leibdienerin ward von dem Fraͤulein befehlichet/ von der Gutſche zu ſteigen/ um zuvernehmen/ was vor fremde Ritter nach beygelegtem Gefechte mit den beyden Fuͤrſten ſolche Freundſchaft pfloͤgen/ welche bald wieder umbkehrete/ ſchlug in die Haͤnde/ und rief ihnen zu: O Gott lob/ Gott lob/ Koͤnig Ladiſla und Groß Fuͤrſt Herkules; Koͤnig Ladiſla und Groß Fuͤrſt Herkules! Fr. Urſul kunte auff diß Wort nicht laͤnger verzihen/ lieff Her- kules entgegen/ und rieff ihm von ferne zu/ ob ihr Fabius nicht mit uͤberkommen waͤhre; welcher aber mit entbloͤſſeten Haͤupte ſchon daher ſprengete/ machte ſich herunter/ und em- pfing ſie mit froͤlichem Herzen. Das Fraͤulein ſtieg auch ab/ und nahete ſich zu Herkules/ welcher ſie umfahend bruͤderlich kuͤſſete/ und zu ihr ſagete: In Ehren herzgeliebete Frl. Schweſter/ ich erfreue mich von herzen ihrer Erloͤſung und guten Geſundheit/ und bitte Gott/ daß er ſie in ſtetem Auffnehmen ihrer Ehren und Vergnuͤgung erhalten wolle. Das liebe Fraͤulein bedankete ſich ſehr freundlich/ erfreuete ſich ſeiner gluͤklichen Wiederkunſt/ und fragete nach ſeines hochwirdigẽ Gemahls wolergehen/ deſſen ſie bald berichtet ward. Dieſe lieben Freunde kunten des wilkommens nicht zum Ende gelangen; Ladiſla und Bal- drich/ Herkules und Siegward lieſſen alle bruͤderliche Bezeigung ſehen/ und ob gleich La- diſla und Siegward etwas verwundet wahren/ achteten ſie deſſen doch nicht/ biß Fr. So- phia das Blut an ihnen ſpuͤrete/ und ſie die Waffen abzulegen erinnerte/ welches doch nit geſchahe/ ſondern weil es ſchon zimlich ſpaͤte auff den Nachmittag wahr/ ſetzeten ſie ſich auff/ und zogen nach der Stad. Die Stathalterin hatte ihren Sohn und Schwieger- Sohn noch nicht geſehen/ ſondern da ſie wieder hinaus geritten wahren/ meldete ihr Ge- mahl ihr deren Ankunfft an/ und troͤſtete ſie in ihrer Betruͤbniß; dann ſider ihrer Tochter Verluſt hatten ihre Traͤhnen ſich nicht geſtillet. So bald aber deren Erloͤſung ihnen durch einen Reuter zuwiſſen getahn ward/ da erhuhb ſich Froͤligkeit/ und wuſten nicht/ was ſie vor Freuden anfahen wolten; legten ſchoͤne Feirkleider an/ und putzete inſonderheit die Großmutter die beyden jungen Herrlein auffs koͤſtlichſte/ welche ſchon anfingen das Abba zuſprechen; dann der kleine Fabius wahr ein Jahr und 16 Wochen alt; Herkuladiſla eilſ Wochen und drey Tage juͤnger/ nach dem jener am 28 des Weinmonats/ dieſer am 18 des Jenners im folgenden Jahr/ zur Welt gebohren wahr/ und man heut dieſen Tag den 22 des Hornungs ſchrieb. Als unſere Geſelſchafft zur Stad einritten/ kehreten Baldrich uñ Siegward in eine Herberge/ woſelbſt dieſer ſeine Wunden verbindẽ ließ/ deren die ſchlim- meſte wahr/ welche er von dem Raͤuber empfangen hatte/ daß er den Arm in einer Binde tragen muſte/ weil er ſchon ein wenig entzuͤndet wahr. Sie legeten beyde einerley Kleider an/ von Graßgruͤnem Atlaß mit Golde reichlich geſticket; auff dem Hute hatten ſie eine Schnuhr von Demanten/ und eine lange weiſſe Feder/ die ihnen auff dem Ruͤcken herun- ter hing; die Stiefeln wahren von weiſſem zarten Leder/ und die Sporn guͤlden/ und fuͤh- reten in der rechten Hand einen weiſſen Elfenbeinen Stab mit guͤldenem Beſchlage. La- diſla mit ſeinen Gefaͤrten machten ſich hin zu den ihren/ und erwartete der Stathalter uñ ſein Gemahl im Mittelplatze ihrer lieben Kinder/ da die jungen Herlein nachgetragen wurden. n n
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0287" n="281"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Sechſtes Buch.</hi></fw><lb/> niemahls/ auch vor zwey Jahren unter den Baumen nicht naͤher/ als heut dieſen Morgen<lb/> geweſen) wuͤrde vor euren keuſchen Augen ich mich lebendig nicht haben finden laſſen.<lb/> Herkules und Baldrich hatten ihr umbfahen auch zum Ende gebracht; Beata aber/ Fr.<lb/> Sophien Leibdienerin ward von dem Fraͤulein befehlichet/ von der Gutſche zu ſteigen/ um<lb/> zuvernehmen/ was vor fremde Ritter nach beygelegtem Gefechte mit den beyden Fuͤrſten<lb/> ſolche Freundſchaft pfloͤgen/ welche bald wieder umbkehrete/ ſchlug in die Haͤnde/ und rief<lb/> ihnen zu: O Gott lob/ Gott lob/ Koͤnig Ladiſla und Groß Fuͤrſt Herkules; Koͤnig Ladiſla<lb/> und Groß Fuͤrſt Herkules! Fr. Urſul kunte auff diß Wort nicht laͤnger verzihen/ lieff Her-<lb/> kules entgegen/ und rieff ihm von ferne zu/ ob ihr Fabius nicht mit uͤberkommen waͤhre;<lb/> welcher aber mit entbloͤſſeten Haͤupte ſchon daher ſprengete/ machte ſich herunter/ und em-<lb/> pfing ſie mit froͤlichem Herzen. Das Fraͤulein ſtieg auch ab/ und nahete ſich zu Herkules/<lb/> welcher ſie umfahend bruͤderlich kuͤſſete/ und zu ihr ſagete: In Ehren herzgeliebete Frl.<lb/> Schweſter/ ich erfreue mich von herzen ihrer Erloͤſung und guten Geſundheit/ und bitte<lb/> Gott/ daß er ſie in ſtetem Auffnehmen ihrer Ehren und Vergnuͤgung erhalten wolle. Das<lb/> liebe Fraͤulein bedankete ſich ſehr freundlich/ erfreuete ſich ſeiner gluͤklichen Wiederkunſt/<lb/> und fragete nach ſeines hochwirdigẽ Gemahls wolergehen/ deſſen ſie bald berichtet ward.<lb/> Dieſe lieben Freunde kunten des wilkommens nicht zum Ende gelangen; Ladiſla und Bal-<lb/> drich/ Herkules und Siegward lieſſen alle bruͤderliche Bezeigung ſehen/ und ob gleich La-<lb/> diſla und Siegward etwas verwundet wahren/ achteten ſie deſſen doch nicht/ biß Fr. So-<lb/> phia das Blut an ihnen ſpuͤrete/ und ſie die Waffen abzulegen erinnerte/ welches doch nit<lb/> geſchahe/ ſondern weil es ſchon zimlich ſpaͤte auff den Nachmittag wahr/ ſetzeten ſie ſich<lb/> auff/ und zogen nach der Stad. Die Stathalterin hatte ihren Sohn und Schwieger-<lb/> Sohn noch nicht geſehen/ ſondern da ſie wieder hinaus geritten wahren/ meldete ihr Ge-<lb/> mahl ihr deren Ankunfft an/ und troͤſtete ſie in ihrer Betruͤbniß; dann ſider ihrer Tochter<lb/> Verluſt hatten ihre Traͤhnen ſich nicht geſtillet. So bald aber deren Erloͤſung ihnen durch<lb/> einen Reuter zuwiſſen getahn ward/ da erhuhb ſich Froͤligkeit/ und wuſten nicht/ was ſie<lb/> vor Freuden anfahen wolten; legten ſchoͤne Feirkleider an/ und putzete inſonderheit die<lb/> Großmutter die beyden jungen Herrlein auffs koͤſtlichſte/ welche ſchon anfingen das Abba<lb/> zuſprechen; dann der kleine Fabius wahr ein Jahr und 16 Wochen alt; Herkuladiſla eilſ<lb/> Wochen und drey Tage juͤnger/ nach dem jener am 28 des Weinmonats/ dieſer am 18 des<lb/> Jenners im folgenden Jahr/ zur Welt gebohren wahr/ und man heut dieſen Tag den 22<lb/> des Hornungs ſchrieb. Als unſere Geſelſchafft zur Stad einritten/ kehreten Baldrich uñ<lb/> Siegward in eine Herberge/ woſelbſt dieſer ſeine Wunden verbindẽ ließ/ deren die ſchlim-<lb/> meſte wahr/ welche er von dem Raͤuber empfangen hatte/ daß er den Arm in einer Binde<lb/> tragen muſte/ weil er ſchon ein wenig entzuͤndet wahr. Sie legeten beyde einerley Kleider<lb/> an/ von Graßgruͤnem Atlaß mit Golde reichlich geſticket; auff dem Hute hatten ſie eine<lb/> Schnuhr von Demanten/ und eine lange weiſſe Feder/ die ihnen auff dem Ruͤcken herun-<lb/> ter hing; die Stiefeln wahren von weiſſem zarten Leder/ und die Sporn guͤlden/ und fuͤh-<lb/> reten in der rechten Hand einen weiſſen Elfenbeinen Stab mit guͤldenem Beſchlage. La-<lb/> diſla mit ſeinen Gefaͤrten machten ſich hin zu den ihren/ und erwartete der Stathalter uñ<lb/> ſein Gemahl im Mittelplatze ihrer lieben Kinder/ da die jungen Herlein nachgetragen<lb/> <fw place="bottom" type="sig">n n</fw><fw place="bottom" type="catch">wurden.</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [281/0287]
Sechſtes Buch.
niemahls/ auch vor zwey Jahren unter den Baumen nicht naͤher/ als heut dieſen Morgen
geweſen) wuͤrde vor euren keuſchen Augen ich mich lebendig nicht haben finden laſſen.
Herkules und Baldrich hatten ihr umbfahen auch zum Ende gebracht; Beata aber/ Fr.
Sophien Leibdienerin ward von dem Fraͤulein befehlichet/ von der Gutſche zu ſteigen/ um
zuvernehmen/ was vor fremde Ritter nach beygelegtem Gefechte mit den beyden Fuͤrſten
ſolche Freundſchaft pfloͤgen/ welche bald wieder umbkehrete/ ſchlug in die Haͤnde/ und rief
ihnen zu: O Gott lob/ Gott lob/ Koͤnig Ladiſla und Groß Fuͤrſt Herkules; Koͤnig Ladiſla
und Groß Fuͤrſt Herkules! Fr. Urſul kunte auff diß Wort nicht laͤnger verzihen/ lieff Her-
kules entgegen/ und rieff ihm von ferne zu/ ob ihr Fabius nicht mit uͤberkommen waͤhre;
welcher aber mit entbloͤſſeten Haͤupte ſchon daher ſprengete/ machte ſich herunter/ und em-
pfing ſie mit froͤlichem Herzen. Das Fraͤulein ſtieg auch ab/ und nahete ſich zu Herkules/
welcher ſie umfahend bruͤderlich kuͤſſete/ und zu ihr ſagete: In Ehren herzgeliebete Frl.
Schweſter/ ich erfreue mich von herzen ihrer Erloͤſung und guten Geſundheit/ und bitte
Gott/ daß er ſie in ſtetem Auffnehmen ihrer Ehren und Vergnuͤgung erhalten wolle. Das
liebe Fraͤulein bedankete ſich ſehr freundlich/ erfreuete ſich ſeiner gluͤklichen Wiederkunſt/
und fragete nach ſeines hochwirdigẽ Gemahls wolergehen/ deſſen ſie bald berichtet ward.
Dieſe lieben Freunde kunten des wilkommens nicht zum Ende gelangen; Ladiſla und Bal-
drich/ Herkules und Siegward lieſſen alle bruͤderliche Bezeigung ſehen/ und ob gleich La-
diſla und Siegward etwas verwundet wahren/ achteten ſie deſſen doch nicht/ biß Fr. So-
phia das Blut an ihnen ſpuͤrete/ und ſie die Waffen abzulegen erinnerte/ welches doch nit
geſchahe/ ſondern weil es ſchon zimlich ſpaͤte auff den Nachmittag wahr/ ſetzeten ſie ſich
auff/ und zogen nach der Stad. Die Stathalterin hatte ihren Sohn und Schwieger-
Sohn noch nicht geſehen/ ſondern da ſie wieder hinaus geritten wahren/ meldete ihr Ge-
mahl ihr deren Ankunfft an/ und troͤſtete ſie in ihrer Betruͤbniß; dann ſider ihrer Tochter
Verluſt hatten ihre Traͤhnen ſich nicht geſtillet. So bald aber deren Erloͤſung ihnen durch
einen Reuter zuwiſſen getahn ward/ da erhuhb ſich Froͤligkeit/ und wuſten nicht/ was ſie
vor Freuden anfahen wolten; legten ſchoͤne Feirkleider an/ und putzete inſonderheit die
Großmutter die beyden jungen Herrlein auffs koͤſtlichſte/ welche ſchon anfingen das Abba
zuſprechen; dann der kleine Fabius wahr ein Jahr und 16 Wochen alt; Herkuladiſla eilſ
Wochen und drey Tage juͤnger/ nach dem jener am 28 des Weinmonats/ dieſer am 18 des
Jenners im folgenden Jahr/ zur Welt gebohren wahr/ und man heut dieſen Tag den 22
des Hornungs ſchrieb. Als unſere Geſelſchafft zur Stad einritten/ kehreten Baldrich uñ
Siegward in eine Herberge/ woſelbſt dieſer ſeine Wunden verbindẽ ließ/ deren die ſchlim-
meſte wahr/ welche er von dem Raͤuber empfangen hatte/ daß er den Arm in einer Binde
tragen muſte/ weil er ſchon ein wenig entzuͤndet wahr. Sie legeten beyde einerley Kleider
an/ von Graßgruͤnem Atlaß mit Golde reichlich geſticket; auff dem Hute hatten ſie eine
Schnuhr von Demanten/ und eine lange weiſſe Feder/ die ihnen auff dem Ruͤcken herun-
ter hing; die Stiefeln wahren von weiſſem zarten Leder/ und die Sporn guͤlden/ und fuͤh-
reten in der rechten Hand einen weiſſen Elfenbeinen Stab mit guͤldenem Beſchlage. La-
diſla mit ſeinen Gefaͤrten machten ſich hin zu den ihren/ und erwartete der Stathalter uñ
ſein Gemahl im Mittelplatze ihrer lieben Kinder/ da die jungen Herlein nachgetragen
wurden.
n n
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |