Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlich: Teutschen Königes Herkules und der Teutschen Königin Valiska Wunder-Geschicht. Bd. 2. Braunschweig, 1660.Fünftes Buch. sie hörete/ daß Surinas der Tähter währe/ hielt auch bey der Groß Fürstin Saptina undFürstin Barsene an/ ihr bitten zu helffen/ daß der Mörder (wie sie ihn nennete) wieder hin- gerichtet würde; die ihr aber hart zuredeten; sie müste sich zufrieden geben/ das Unglük hätte sich im offenen Treffen zugetragen; so währe ihr Gemahl im Kampffe vor das Va- terland ritterlich gestorben/ und Surinas hätte sich ja billich des feindlichen angriffs er- wehren müssen; viel besser tähte sie/ daß sie mit ihnen hinginge/ das gefangene Frauenzim- mer zubesuchen/ damit sie nicht vor unhöflich gehalten würde; Madates und Andrago- ras Gemahlen hätten eben diesen Unfal erlebet/ und währen überdaß noch in Feindes Hän- den; ja sie alle miteinander hätten diese Gefahr stehen müssen/ und währe bloß dem Glük zuzuschreiben/ daß ihre Gemahlen das Leben davon gebracht. Hiedurch ward sie in etwas getröstet/ und ließ sich auffsprechen mit hinzugehen nach dem Zelte/ woselbst die Parthi- schen Frauen sich bey den Gefangenen auffhielten. Atossa meidete den Ort mit fleiß/ wo Surinas saß/ wolte ihn auch weder grüssen noch ansehen/ da hingegen er die ehmahligen Flammen in seinem Herzen viel hefftiger als die Wunden am Leibe empfand/ und sahen seine Augen auff nichts/ als dieser ihre Schönheit; dann sein Gemahl Anutis wahr ihm vor 16 Wochen in der Geburtsweh mit Tode abgangen/ weil sie einen sehr schweren Fall getahn/ daß die Frucht bey ihr umbkommen/ und sie des dritten Tages hernach auch fort muste. Valiska hatte ihr absonderliches Gespräch mit der schönen Pantheen/ und ihrem Gemahl Fürst Osazes/ erzählete ihnen ihr Unglük/ und was gestalt sie von dreien Parthi- schen Räubern aus Italien hinweg geführet währe; baht auch/ sie möchten an ihrem Or- te dem Könige die unbefugte Liebe aus dem Sinne reden/ deren Bagophanes noch heut meldung tuhn/ und sie in das Lager einfodern dürffen. Pharabazus ließ seine ankunft durch einen Trometer von ferne melden/ daher ihm eine zimliche Schaar entgegen ge- schikt ward/ mit denen er ankam/ und von den unsern frölich empfangen ward. Er liefer- te der Groß Fürstin in gegenwart des gefangenen Frauenzimmers die übergeschikten Klei- not und Ringe/ und rühmete/ daß Vologeses ihrer Wunden sich geträulich angenommen hätte. Gallus insonderheit meldete Herkules den Gruß von Pakorus an/ der ihn warnen ließ/ sich nicht allen zuvertrauen/ die aus Parthen sich gegen ihn freundlich stelleten; Welt- betrieger sucheten verdienst/ und Boßheit liesse sich durch Geld erkäuffen. Woraus er dann sein ehrliebendes Gemüht satsam spürete. Unsere Helden hatten sich schon vergli- chen/ wessen sie mit den Gefangenen auff der unsern freistellung sich verhalten wolten/ und redete anfangs Valiska das Frauenzimmer also an: Durchleuchtige Fürstin Panthea/ und allerseits geliebte anwesende Frauen/ Jungfrauen und Freundinnen; Es ist meines hochgeliebten Herrn Bruders Königes Ladisla meynung nicht gewesen/ sie als Gefange- ne abzulangen/ sondern weil seine Liebe merkete/ daß es über und übergehen würde/ hat er eures Schutzes sich annehmen wollen/ damit sie nicht in etlicher frevelmühtigen Hände fallen und einigen Schimpff oder Schande einnehmen möchten/ welches in der Taht zu- erweisen/ er euch allen und jeden ungemässene Freiheit zustellet/ zu reisen wohin sie gelüstet/ worzu ihnen Elefanten/ welche wieder eingeschicket werden müssen/ sollen gegeben werden. Ich erfreue mich/ daß ich in ihre Kundschafft gerahten bin/ und bitte sie alle miteinander/ dahin arbeiten zuhelffen/ daß euer König sich verheirahte/ und auff mich nicht weiter ge- denke/ r
Fuͤnftes Buch. ſie hoͤrete/ daß Surinas der Taͤhter waͤhre/ hielt auch bey der Groß Fuͤrſtin Saptina undFuͤrſtin Barſene an/ ihr bitten zu helffen/ daß der Moͤrder (wie ſie ihn nennete) wieder hin- gerichtet würde; die ihr aber hart zuredeten; ſie muͤſte ſich zufrieden geben/ das Ungluͤk haͤtte ſich im offenen Treffen zugetragen; ſo waͤhre ihr Gemahl im Kampffe vor das Va- terland ritterlich geſtorben/ und Surinas haͤtte ſich ja billich des feindlichen angriffs er- wehren muͤſſen; viel beſſer taͤhte ſie/ daß ſie mit ihnen hinginge/ das gefangene Frauenzim- mer zubeſuchen/ damit ſie nicht vor unhoͤflich gehalten wuͤrde; Madates und Andrago- ras Gemahlen haͤtten eben dieſen Unfal erlebet/ und waͤhren überdaß noch in Feindes Haͤn- den; ja ſie alle miteinander haͤtten dieſe Gefahr ſtehen muͤſſen/ und waͤhre bloß dem Gluͤk zuzuſchreiben/ daß ihre Gemahlen das Leben davon gebracht. Hiedurch ward ſie in etwas getroͤſtet/ und ließ ſich auffſprechen mit hinzugehen nach dem Zelte/ woſelbſt die Parthi- ſchen Frauen ſich bey den Gefangenen auffhielten. Atoſſa meidete den Ort mit fleiß/ wo Surinas ſaß/ wolte ihn auch weder grüſſen noch anſehen/ da hingegen er die ehmahligen Flammen in ſeinem Herzen viel hefftiger als die Wunden am Leibe empfand/ und ſahen ſeine Augen auff nichts/ als dieſer ihre Schoͤnheit; dann ſein Gemahl Anutis wahr ihm vor 16 Wochen in der Geburtsweh mit Tode abgangen/ weil ſie einen ſehr ſchweren Fall getahn/ daß die Frucht bey ihr umbkommen/ und ſie des dritten Tages hernach auch fort muſte. Valiſka hatte ihr abſonderliches Geſpraͤch mit der ſchoͤnen Pantheen/ und ihrem Gemahl Fürſt Oſazes/ erzaͤhlete ihnen ihr Ungluͤk/ und was geſtalt ſie von dreien Parthi- ſchen Raͤubern aus Italien hinweg gefuͤhret waͤhre; baht auch/ ſie moͤchten an ihrem Or- te dem Koͤnige die unbefugte Liebe aus dem Sinne reden/ deren Bagophanes noch heut meldung tuhn/ und ſie in das Lager einfodern duͤrffen. Pharabazus ließ ſeine ankunft durch einen Trometer von ferne melden/ daher ihm eine zimliche Schaar entgegen ge- ſchikt ward/ mit denen er ankam/ und von den unſern froͤlich empfangen ward. Er liefer- te der Groß Fuͤrſtin in gegenwart des gefangenen Frauenzim̃ers die uͤbergeſchikten Klei- not und Ringe/ und ruͤhmete/ daß Vologeſes ihrer Wunden ſich getraͤulich angenom̃en haͤtte. Gallus inſonderheit meldete Herkules den Gruß von Pakorus an/ der ihn warnen ließ/ ſich nicht allen zuvertrauen/ die aus Parthen ſich gegen ihn freundlich ſtelletẽ; Welt- betrieger ſucheten verdienſt/ und Boßheit lieſſe ſich durch Geld erkaͤuffen. Woraus er dann ſein ehrliebendes Gemuͤht ſatſam ſpuͤrete. Unſere Helden hatten ſich ſchon vergli- chen/ weſſen ſie mit den Gefangenen auff der unſern freiſtellung ſich verhalten wolten/ und redete anfangs Valiſka das Frauenzimmer alſo an: Durchleuchtige Fuͤrſtin Panthea/ und allerſeits geliebte anweſende Frauen/ Jungfrauen und Freundinnen; Es iſt meines hochgeliebten Herrn Bruders Koͤniges Ladiſla meynung nicht geweſen/ ſie als Gefange- ne abzulangen/ ſondern weil ſeine Liebe merkete/ daß es uͤber und uͤbergehen wuͤrde/ hat er eures Schutzes ſich annehmen wollen/ damit ſie nicht in etlicher frevelmuͤhtigen Haͤnde fallen und einigen Schimpff oder Schande einnehmen moͤchten/ welches in der Taht zu- erweiſen/ er euch allen und jeden ungemaͤſſene Freiheit zuſtellet/ zu reiſen wohin ſie geluͤſtet/ worzu ihnen Elefanten/ welche wieder eingeſchicket werden muͤſſen/ ſollen gegeben werden. Ich erfreue mich/ daß ich in ihre Kundſchafft gerahten bin/ und bitte ſie alle miteinander/ dahin arbeiten zuhelffen/ daß euer Koͤnig ſich verheirahte/ und auff mich nicht weiter ge- denke/ r
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Fuͤnftes Buch.
ſie hoͤrete/ daß Surinas der Taͤhter waͤhre/ hielt auch bey der Groß Fuͤrſtin Saptina und
Fuͤrſtin Barſene an/ ihr bitten zu helffen/ daß der Moͤrder (wie ſie ihn nennete) wieder hin-
gerichtet würde; die ihr aber hart zuredeten; ſie muͤſte ſich zufrieden geben/ das Ungluͤk
haͤtte ſich im offenen Treffen zugetragen; ſo waͤhre ihr Gemahl im Kampffe vor das Va-
terland ritterlich geſtorben/ und Surinas haͤtte ſich ja billich des feindlichen angriffs er-
wehren muͤſſen; viel beſſer taͤhte ſie/ daß ſie mit ihnen hinginge/ das gefangene Frauenzim-
mer zubeſuchen/ damit ſie nicht vor unhoͤflich gehalten wuͤrde; Madates und Andrago-
ras Gemahlen haͤtten eben dieſen Unfal erlebet/ und waͤhren überdaß noch in Feindes Haͤn-
den; ja ſie alle miteinander haͤtten dieſe Gefahr ſtehen muͤſſen/ und waͤhre bloß dem Gluͤk
zuzuſchreiben/ daß ihre Gemahlen das Leben davon gebracht. Hiedurch ward ſie in etwas
getroͤſtet/ und ließ ſich auffſprechen mit hinzugehen nach dem Zelte/ woſelbſt die Parthi-
ſchen Frauen ſich bey den Gefangenen auffhielten. Atoſſa meidete den Ort mit fleiß/ wo
Surinas ſaß/ wolte ihn auch weder grüſſen noch anſehen/ da hingegen er die ehmahligen
Flammen in ſeinem Herzen viel hefftiger als die Wunden am Leibe empfand/ und ſahen
ſeine Augen auff nichts/ als dieſer ihre Schoͤnheit; dann ſein Gemahl Anutis wahr ihm
vor 16 Wochen in der Geburtsweh mit Tode abgangen/ weil ſie einen ſehr ſchweren Fall
getahn/ daß die Frucht bey ihr umbkommen/ und ſie des dritten Tages hernach auch fort
muſte. Valiſka hatte ihr abſonderliches Geſpraͤch mit der ſchoͤnen Pantheen/ und ihrem
Gemahl Fürſt Oſazes/ erzaͤhlete ihnen ihr Ungluͤk/ und was geſtalt ſie von dreien Parthi-
ſchen Raͤubern aus Italien hinweg gefuͤhret waͤhre; baht auch/ ſie moͤchten an ihrem Or-
te dem Koͤnige die unbefugte Liebe aus dem Sinne reden/ deren Bagophanes noch
heut meldung tuhn/ und ſie in das Lager einfodern duͤrffen. Pharabazus ließ ſeine ankunft
durch einen Trometer von ferne melden/ daher ihm eine zimliche Schaar entgegen ge-
ſchikt ward/ mit denen er ankam/ und von den unſern froͤlich empfangen ward. Er liefer-
te der Groß Fuͤrſtin in gegenwart des gefangenen Frauenzim̃ers die uͤbergeſchikten Klei-
not und Ringe/ und ruͤhmete/ daß Vologeſes ihrer Wunden ſich getraͤulich angenom̃en
haͤtte. Gallus inſonderheit meldete Herkules den Gruß von Pakorus an/ der ihn warnen
ließ/ ſich nicht allen zuvertrauen/ die aus Parthen ſich gegen ihn freundlich ſtelletẽ; Welt-
betrieger ſucheten verdienſt/ und Boßheit lieſſe ſich durch Geld erkaͤuffen. Woraus er
dann ſein ehrliebendes Gemuͤht ſatſam ſpuͤrete. Unſere Helden hatten ſich ſchon vergli-
chen/ weſſen ſie mit den Gefangenen auff der unſern freiſtellung ſich verhalten wolten/ und
redete anfangs Valiſka das Frauenzimmer alſo an: Durchleuchtige Fuͤrſtin Panthea/
und allerſeits geliebte anweſende Frauen/ Jungfrauen und Freundinnen; Es iſt meines
hochgeliebten Herrn Bruders Koͤniges Ladiſla meynung nicht geweſen/ ſie als Gefange-
ne abzulangen/ ſondern weil ſeine Liebe merkete/ daß es uͤber und uͤbergehen wuͤrde/ hat er
eures Schutzes ſich annehmen wollen/ damit ſie nicht in etlicher frevelmuͤhtigen Haͤnde
fallen und einigen Schimpff oder Schande einnehmen moͤchten/ welches in der Taht zu-
erweiſen/ er euch allen und jeden ungemaͤſſene Freiheit zuſtellet/ zu reiſen wohin ſie geluͤſtet/
worzu ihnen Elefanten/ welche wieder eingeſchicket werden muͤſſen/ ſollen gegeben werden.
Ich erfreue mich/ daß ich in ihre Kundſchafft gerahten bin/ und bitte ſie alle miteinander/
dahin arbeiten zuhelffen/ daß euer Koͤnig ſich verheirahte/ und auff mich nicht weiter ge-
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Zitationshilfe: | Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlich: Teutschen Königes Herkules und der Teutschen Königin Valiska Wunder-Geschicht. Bd. 2. Braunschweig, 1660, S. 129. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buchholtz_herkules02_1660/135>, abgerufen am 16.02.2025. |