Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlich: Teutschen Königes Herkules und der Teutschen Königin Valiska Wunder-Geschicht. Bd. 2. Braunschweig, 1660.Fünftes Buch. Fürst Intaphernes/ Obrister Befehlichshaber über die Besatzung des Groß Königlichen Par- Fabius brachte diesen Brieff selbst an Herkules über/ und baht/ seinen Nahmen un- Herr Wedekind/ Teutscher Ritter/ Groß Fürstlicher Erb-Kammer Herr/ Obrister über 2000 Als der Heerhold dieses überbrachte/ und weder Herkules noch Ladisla sich im Schrei- win n
Fuͤnftes Buch. Fuͤrſt Intaphernes/ Obriſter Befehlichshaber uͤber die Beſatzung des Groß Koͤniglichen Par- Fabius brachte dieſen Brieff ſelbſt an Herkules uͤber/ und baht/ ſeinen Nahmen un- Herr Wedekind/ Teutſcher Ritter/ Groß Fuͤrſtlicher Erb-Kammer Herr/ Obriſter uͤber 2000 Als der Heerhold dieſes uͤberbrachte/ uñ weder Herkules noch Ladiſla ſich im Schꝛei- win n
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Fuͤnftes Buch.
Fuͤrſt Intaphernes/ Obriſter Befehlichshaber uͤber die Beſatzung des Groß Koͤniglichen Par-
thiſchen Haͤupt Schloſſes zu Charas. Fuͤrſt Tiribazus/ Obriſter uͤber 6000 Parthiſche Reuter. Herꝛ
Ariarates/ Obriſter zu Roß und Fuß. Herr Maſiſtes Obriſter zu Roß. Herr Oretes/ Obriſter zu
Roß. Herr Ochus/ Obriſter zn Roß. Herr Koſroes/ Obriſter zu Roß Herr Xerxes Obriſter zu Roß.
Herr Oribazus Obriſter uͤber 50 Elefanten; und Herr Kantibaris/ Obriſter uͤber 40 Elefanten; alle
und jede gebohrne Parther und geſchlagene Ritter/ verſprechen hiemit/ auſſerhalb Bogenſchuſſes des
Haͤuptheers ohn arge Liſt und gefaͤhrde/ auff der wahlſtat mit gebuͤhrlichem Ritter-Gewehr/ Speer
und Saͤbel zuerſcheinen/ und einen abſonderlichen Beweißtuhm ihrer Mannheit abzulegen/ dafern
an gegenſeiten jn- oder außlaͤndiſche Ritter/ Fuͤrſten und Herren Standes ſich werden finden laſſen/
einen ritterlichen Kampff mit gleichmaͤſſigem Gewehr einzugehen/ unter dieſer Bedingung/ daß der
uͤberwundene/ welcher ſich gefangen gibt/ mit gewoͤhnlichem Loͤſegelde ſich frey machen ſol/ es waͤhre
dann/ daß die hohe Obrigkeit auff ihn zu ſprechen haͤtte. Und werden die Kaͤmpffer ſich nicht wegern/
ihren Nahmen hin wieder zu melden.
Fabius brachte dieſen Brieff ſelbſt an Herkules uͤber/ und baht/ ſeinen Nahmen un-
ter den Kaͤmpffern mit anzugeben/ da der Streit vor ſich gehen wuͤrde; aber Herkules re-
dete ihm ein/ es waͤhre kein Feld Herr an Parthiſcher Seite geneñet/ und er ſchiene gleich-
wol/ daß ſie Hoffnung haͤtten/ er und ſein Ladiſla wuͤrden ſich finden laſſen; wozu er ſich
aber/ angeſehen ſeines tragenden Amtes/ zu hoch hielte; welches Fabius auch bedenken
moͤchte. Ritte darauf alsbald nach Artaxerxes uñ Ladiſla/ wurden wegen der Gegenkaͤmp-
fer/ die ſich ſelbſt anbohten/ bald einig/ und ſetzeten dieſes Antwortſchreiben auff.
Herr Wedekind/ Teutſcher Ritter/ Groß Fuͤrſtlicher Erb-Kammer Herr/ Obriſter uͤber 2000
Teutſche Reuter. Herr Herman/ Teutſcher Ritter/ und Obriſter uͤber 1500 Schlachtſchwerter; H.
Reda/ Ritter und Obriſter uͤber 3000 Boͤmiſche Reuter. H. Siegfried Teutſcher Ritter und Obri-
ſter uͤber 1000 Teutſche Reuter. H. Prinſla Boͤmiſcher Ritter und Obriſter. H. Marx Roͤmiſcher
Ritter/ Obriſter uͤber 500 Roͤmiſche aͤdle Freyreuter. H. Kajus Autronius Roͤmiſcher Ritter und
Obriſter Statverweſer uͤber 6000 Roͤmiſche Reuter. H. Tyriotes/ Ritter/ Obriſter uͤber 6000 Su-
ſianiſche Reuter. H. Arbazes Ritter/ Obriſter Statveꝛweſer und Unterfeldmarſchalk eines Perſiſchẽ
Fuß Heers. Und H. Bubazes Ritter/ Obriſter zu Roß und Fuß/ und Befehlichshaber uͤber die Be-
ſatzung des Groß F. Perſiſches Haͤuptſchloſſes zu Perſepolis/ fuͤgen den Parthiſchen Außfoderern
zu wiſſen/ daß der Kampff von uns wieder ſie unter vorgeſchriebenen bedingungen angenom̃en ſey/
jedoch/ daß das Loͤſegeld eines jedweden nicht unter 4000 Kronen geſetzet werde; auch allemahl nur
zween ſich ſchlagen/ und dem Uberwinder frey ſtehe/ den andern/ dritten/ und ſo lange ihm gefaͤllig/
außzufodern; alles redlich und auff guten Glauben.
Als der Heerhold dieſes uͤberbrachte/ uñ weder Herkules noch Ladiſla ſich im Schꝛei-
ben meldete/ verdroß es die Außfoderer nicht wenig. Aber Ariarates ſagte: Fuͤrſt Volo-
geſes und Pakorus haben dieſes unſerm Koͤnige ſchon gnug zuvor geſagt/ daß ſo groſſe
Feld Herrn ſich gegen niemand als ihres gleichen Beampten ſetzen wuͤrden; ſo duͤrffen
wir auch die genenneten Ritter ohn angezeigete Urſach nicht verwerffen; weiß auch nicht
ob wir ihren bedingungen uns entbrechen koͤnnen/ nach dem ſie unſere angenommen. Es
wuſte niemand zu wiederſprechen/ nur daß Intaphernes ſagete: Ich gedenke/ die Teut-
ſchen werden mit den ungeheuren Schlachtſchwertern ankommen/ welches man ihnen/
als unritterlich und dieſes Orts unſitlich nicht goͤnnen wird; im uͤbrigen bin ich mit allem
wol zu frieden/ und da mirs mißlingen ſolte/ wil ich unter 8000 Kronen meinem Anſieger
nicht erlegen/ weil ich merke/ daß jene nicht allein umb die Ehre ſondern auch umb den Ge-
win
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Zitationshilfe: | Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlich: Teutschen Königes Herkules und der Teutschen Königin Valiska Wunder-Geschicht. Bd. 2. Braunschweig, 1660, S. 97. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buchholtz_herkules02_1660/103>, abgerufen am 16.02.2025. |