Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlichen Teutschen Groß-Fürsten Herkules Und der Böhmischen Königlichen Fräulein Valjska Wunder-Geschichte. Bd. 1. Braunschweig, 1659.Drittes Buch. Er hätte nunmehr seinen Wunsch erreichet/ wolte auch Ihrer Durchl. vielleicht zu aller-erst die gute Zeitung von dero Durchleuchtigsten Frl. Schwester bringen/ dz sie wol auf/ in guter Gesundheit und Ehren-sicherheit währe. Mein Herr und grosser Freund/ ant- wortete er; mir kan höhere Glükseligkeit nicht zustossen/ als diesen Tag geschehen ist/ wollen daher der harten Püffe vergessen/ damit wir uns gegrüsset/ weil es aus Unwissenheit ergen- gen/ und bitte sehr/ mich mit überflüssiger ganz ungenehmer Ehren-benennung günstig zu- verschonen/ weil ich mich dieser örter nicht anders als einen umschweiffenden Ritter erken- ne; kehrete sich wieder nach seinem Herkules/ kunte sich an seinem anschauen nicht ersätti- gen/ und sagete zu ihm: Mein Bruder; wir haben beyderseits unserer Paduanischen kur- zen Ergezligkeit scharffe Besalzung in Griechenland eingenommen; aber sage mir/ bitte ich; wahrestu nicht derselbe/ der bey dem Feur mich vom Tode errettete? Ich wahr nicht weit davon/ mein Bruder/ antwortete er/ aber bloß mein Heyland JEsus/ dem ich dich in meinem täglichen Gebeht stets befehle/ hat dein Leben dazumahl erhalten/ sonst hättestu dem Tode nicht entgehen können/ welches ich dir bey besserer gelegenheit erklären wil. So bin ich schuldig/ sagte Ladisla/ deinem kräfftigen JEsus/ als meinem wahren Gott und Helffer von herzen davor zudanken. Kein angenehmer Wort hatte Herkules von einigen sterbli- chen Menschen jemahls gehöret/ lachete auch vor freuden/ und auff dreyfaches umfahen sa- gete er zu ihm: O mein Bruder/ wie hoch erfreuestu mich durch dieses erbieten! Ist dein Herz von dem wahren Gott schon so weit gerühret/ werde ich nun erst anfahen/ dich mei- ner ganzen Liebe teilhafftig zumachen/ welches dein hartnäckigter Unglaube mir bißher ver- bohten hat. Hatten nun die anwesende sich über ihren ernstlichen Kampff verwundert/ be- fremdete sie die unverschene inniglichste Freundschafft vielmehr/ und daß der fremde Herr von Pharnabazus so trefflich geehret ward; daß auch der Groß Fürst selbst einen Knaben auf die Renne Bahn schickete/ umb zuvernehmen/ was vor grosse Freude die Amazonin ü- ber den fremden Ritter hätte. Aber indem dieser hinging/ sagete Fr. Roxane: Ich dürffte wetten/ es sey der allerliebsten Fräulein Herr Bruder. O ja/ antwortete er/ kein ander ist es. Der Knabe brachte gleich den Bericht: Der fremde Herr hiesse Ladisla. So muß ich ge- stehen/ sagte er darauff/ daß nie vollkommenere Ritter Harnisch geführet haben; und sind/ ungeachtet ihres hohen Standes wirdig/ daß alle Welt sie ehre und liebe. Die stille aber unter der Ritterschafft wahr so groß/ daß niemand auff ferneres Stechen gedachte; daher zum Abzuge geblasen ward/ und erreichete das Spiel die Endschafft. Die Kleinot/ welche den Uberwindern geordnet wahren/ wurden hervor getragen/ und erkenneten die Richter einhellig/ die Amazonin und Ladisla hätten den ersten; der Ritter mit der verrenketen Hufft den andern; Pharnabazus und Leches den dritten Preiß verdienet. Weil aber unsere bey- de Helden sich wegerten/ den Dankzuempfahen/ und der beschädigte/ wie fast man nachfra- gete/ sich nicht melden wolte/ musten Pharnabazus und Leches den ersten; zween Medische Ritter/ einer von Ladisla/ der ander von Herkules Hauffen/ den andern; Der Assyrer/ so mit Herkules am ersten stach (weil er nachgehends sich tapffer hielt) und ein Parthischer Ritter/ den dritten Dank annehmen. Nach dieser Austeilung kehrete ein jeder nach seiner Herberge/ ohn daß der Groß Fürst unsern Ladisla mitseiner ganzen Geselschafft auff das Schloß laden ließ/ wovor er sich höchlich bedankete/ stiegen ingesamt zu Pferde/ und ritten in zier-
Drittes Buch. Er haͤtte nunmehr ſeinen Wunſch erreichet/ wolte auch Ihrer Durchl. vielleicht zu aller-erſt die gute Zeitung von dero Durchleuchtigſten Frl. Schweſter bringen/ dz ſie wol auf/ in guter Geſundheit und Ehren-ſicherheit waͤhre. Mein Herr und groſſer Freund/ ant- wortete er; mir kan hoͤhere Gluͤkſeligkeit nicht zuſtoſſen/ als dieſen Tag geſchehen iſt/ wollen daher der hartẽ Puͤffe vergeſſen/ damit wir uns gegruͤſſet/ weil es aus Unwiſſenheit ergen- gen/ und bitte ſehr/ mich mit uͤberfluͤſſiger ganz ungenehmer Ehren-benennung guͤnſtig zu- verſchonen/ weil ich mich dieſer oͤrter nicht anders als einen umſchweiffenden Ritter erken- ne; kehrete ſich wieder nach ſeinem Herkules/ kunte ſich an ſeinem anſchauen nicht erſaͤtti- gen/ und ſagete zu ihm: Mein Bruder; wir haben beyderſeits unſerer Paduaniſchen kuꝛ- zen Ergezligkeit ſcharffe Beſalzung in Griechenland eingenommen; aber ſage mir/ bitte ich; wahreſtu nicht derſelbe/ der bey dem Feur mich vom Tode errettete? Ich wahr nicht weit davon/ mein Bruder/ antwortete er/ aber bloß mein Heyland JEſus/ dem ich dich in meinem taͤglichen Gebeht ſtets befehle/ hat dein Leben dazumahl erhalten/ ſonſt haͤtteſtu dem Tode nicht entgehen koͤnnen/ welches ich dir bey beſſerer gelegenheit erklaͤren wil. So bin ich ſchuldig/ ſagte Ladiſla/ deinem kraͤfftigen JEſus/ als meinem wahren Gott und Helffer von herzen davor zudanken. Kein angenehmer Wort hatte Herkules von einigen ſterbli- chen Menſchen jemahls gehoͤret/ lachete auch vor freuden/ und auff dreyfaches umfahen ſa- gete er zu ihm: O mein Bruder/ wie hoch erfreueſtu mich durch dieſes erbieten! Iſt dein Herz von dem wahren Gott ſchon ſo weit geruͤhret/ werde ich nun erſt anfahen/ dich mei- ner ganzen Liebe teilhafftig zumachen/ welches dein hartnaͤckigter Unglaube mir bißher veꝛ- bohten hat. Hatten nun die anweſende ſich uͤber ihren ernſtlichen Kampff verwundert/ be- fremdete ſie die unverſchene inniglichſte Freundſchafft vielmehr/ und daß der fremde Herr von Pharnabazus ſo trefflich geehret ward; daß auch der Groß Fuͤrſt ſelbſt einen Knaben auf die Renne Bahn ſchickete/ umb zuvernehmen/ was vor groſſe Freude die Amazonin uͤ- ber den fremden Ritter haͤtte. Aber indem dieſer hinging/ ſagete Fr. Roxane: Ich duͤrffte wetten/ es ſey der allerliebſten Fraͤulein Herꝛ Bruder. O ja/ antwortete er/ kein ander iſt es. Der Knabe brachte gleich den Bericht: Der fremde Herr hieſſe Ladiſla. So muß ich ge- ſtehen/ ſagte er darauff/ daß nie vollkommenere Ritter Harniſch gefuͤhret haben; und ſind/ ungeachtet ihres hohen Standes wirdig/ daß alle Welt ſie ehre und liebe. Die ſtille aber unter der Ritterſchafft wahr ſo groß/ daß niemand auff ferneres Stechen gedachte; daher zum Abzuge geblaſen ward/ und erreichete das Spiel die Endſchafft. Die Kleinot/ welche den Uberwindern geordnet wahren/ wurden hervor getragen/ und erkenneten die Richter einhellig/ die Amazonin uñ Ladiſla haͤtten den erſten; der Ritter mit der verrenketen Hufft den andern; Pharnabazus und Leches den dritten Preiß verdienet. Weil aber unſere bey- de Helden ſich wegerten/ den Dankzuempfahen/ und der beſchaͤdigte/ wie faſt man nachfra- gete/ ſich nicht melden wolte/ muſten Pharnabazus und Leches den erſten; zween Mediſche Ritter/ einer von Ladiſla/ der ander von Herkules Hauffen/ den andern; Der Aſſyrer/ ſo mit Herkules am erſten ſtach (weil er nachgehends ſich tapffer hielt) und ein Parthiſcher Ritter/ den dritten Dank annehmen. Nach dieſer Austeilung kehrete ein jeder nach ſeiner Herberge/ ohn daß der Groß Fuͤrſt unſern Ladiſla mitſeiner ganzen Geſelſchafft auff das Schloß laden ließ/ wovor er ſich hoͤchlich bedankete/ ſtiegen ingeſamt zu Pferde/ und ritten in zier-
<TEI> <text> <body> <div n="2"> <p><pb facs="#f0712" n="674"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Drittes Buch.</hi></fw><lb/> Er haͤtte nunmehr ſeinen Wunſch erreichet/ wolte auch Ihrer Durchl. vielleicht zu aller-<lb/> erſt die gute Zeitung von dero Durchleuchtigſten Frl. Schweſter bringen/ dz ſie wol auf/<lb/> in guter Geſundheit und Ehren-ſicherheit waͤhre. Mein Herr und groſſer Freund/ ant-<lb/> wortete er; mir kan hoͤhere Gluͤkſeligkeit nicht zuſtoſſen/ als dieſen Tag geſchehen iſt/ wollen<lb/> daher der hartẽ Puͤffe vergeſſen/ damit wir uns gegruͤſſet/ weil es aus Unwiſſenheit ergen-<lb/> gen/ und bitte ſehr/ mich mit uͤberfluͤſſiger ganz ungenehmer Ehren-benennung guͤnſtig zu-<lb/> verſchonen/ weil ich mich dieſer oͤrter nicht anders als einen umſchweiffenden Ritter erken-<lb/> ne; kehrete ſich wieder nach ſeinem Herkules/ kunte ſich an ſeinem anſchauen nicht erſaͤtti-<lb/> gen/ und ſagete zu ihm: Mein Bruder; wir haben beyderſeits unſerer Paduaniſchen kuꝛ-<lb/> zen Ergezligkeit ſcharffe Beſalzung in Griechenland eingenommen; aber ſage mir/ bitte<lb/> ich; wahreſtu nicht derſelbe/ der bey dem Feur mich vom Tode errettete? Ich wahr nicht<lb/> weit davon/ mein Bruder/ antwortete er/ aber bloß mein Heyland JEſus/ dem ich dich in<lb/> meinem taͤglichen Gebeht ſtets befehle/ hat dein Leben dazumahl erhalten/ ſonſt haͤtteſtu dem<lb/> Tode nicht entgehen koͤnnen/ welches ich dir bey beſſerer gelegenheit erklaͤren wil. So bin<lb/> ich ſchuldig/ ſagte Ladiſla/ deinem kraͤfftigen JEſus/ als meinem wahren Gott und Helffer<lb/> von herzen davor zudanken. Kein angenehmer Wort hatte Herkules von einigen ſterbli-<lb/> chen Menſchen jemahls gehoͤret/ lachete auch vor freuden/ und auff dreyfaches umfahen ſa-<lb/> gete er zu ihm: O mein Bruder/ wie hoch erfreueſtu mich durch dieſes erbieten! Iſt dein<lb/> Herz von dem wahren Gott ſchon ſo weit geruͤhret/ werde ich nun erſt anfahen/ dich mei-<lb/> ner ganzen Liebe teilhafftig zumachen/ welches dein hartnaͤckigter Unglaube mir bißher veꝛ-<lb/> bohten hat. Hatten nun die anweſende ſich uͤber ihren ernſtlichen Kampff verwundert/ be-<lb/> fremdete ſie die unverſchene inniglichſte Freundſchafft vielmehr/ und daß der fremde Herr<lb/> von Pharnabazus ſo trefflich geehret ward; daß auch der Groß Fuͤrſt ſelbſt einen Knaben<lb/> auf die Renne Bahn ſchickete/ umb zuvernehmen/ was vor groſſe Freude die Amazonin uͤ-<lb/> ber den fremden Ritter haͤtte. Aber indem dieſer hinging/ ſagete Fr. Roxane: Ich duͤrffte<lb/> wetten/ es ſey der allerliebſten Fraͤulein Herꝛ Bruder. O ja/ antwortete er/ kein ander iſt es.<lb/> Der Knabe brachte gleich den Bericht: Der fremde Herr hieſſe Ladiſla. So muß ich ge-<lb/> ſtehen/ ſagte er darauff/ daß nie vollkommenere Ritter Harniſch gefuͤhret haben; und ſind/<lb/> ungeachtet ihres hohen Standes wirdig/ daß alle Welt ſie ehre und liebe. Die ſtille aber<lb/> unter der Ritterſchafft wahr ſo groß/ daß niemand auff ferneres Stechen gedachte; daher<lb/> zum Abzuge geblaſen ward/ und erreichete das Spiel die Endſchafft. Die Kleinot/ welche<lb/> den Uberwindern geordnet wahren/ wurden hervor getragen/ und erkenneten die Richter<lb/> einhellig/ die Amazonin uñ Ladiſla haͤtten den erſten; der Ritter mit der verrenketen Hufft<lb/> den andern; Pharnabazus und Leches den dritten Preiß verdienet. Weil aber unſere bey-<lb/> de Helden ſich wegerten/ den Dankzuempfahen/ und der beſchaͤdigte/ wie faſt man nachfra-<lb/> gete/ ſich nicht melden wolte/ muſten Pharnabazus und Leches den erſten; zween Mediſche<lb/> Ritter/ einer von Ladiſla/ der ander von Herkules Hauffen/ den andern; Der Aſſyrer/ ſo<lb/> mit Herkules am erſten ſtach (weil er nachgehends ſich tapffer hielt) und ein Parthiſcher<lb/> Ritter/ den dritten Dank annehmen. Nach dieſer Austeilung kehrete ein jeder nach ſeiner<lb/> Herberge/ ohn daß der Groß Fuͤrſt unſern Ladiſla mitſeiner ganzen Geſelſchafft auff das<lb/> Schloß laden ließ/ wovor er ſich hoͤchlich bedankete/ ſtiegen ingeſamt zu Pferde/ und ritten<lb/> <fw place="bottom" type="catch">in zier-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [674/0712]
Drittes Buch.
Er haͤtte nunmehr ſeinen Wunſch erreichet/ wolte auch Ihrer Durchl. vielleicht zu aller-
erſt die gute Zeitung von dero Durchleuchtigſten Frl. Schweſter bringen/ dz ſie wol auf/
in guter Geſundheit und Ehren-ſicherheit waͤhre. Mein Herr und groſſer Freund/ ant-
wortete er; mir kan hoͤhere Gluͤkſeligkeit nicht zuſtoſſen/ als dieſen Tag geſchehen iſt/ wollen
daher der hartẽ Puͤffe vergeſſen/ damit wir uns gegruͤſſet/ weil es aus Unwiſſenheit ergen-
gen/ und bitte ſehr/ mich mit uͤberfluͤſſiger ganz ungenehmer Ehren-benennung guͤnſtig zu-
verſchonen/ weil ich mich dieſer oͤrter nicht anders als einen umſchweiffenden Ritter erken-
ne; kehrete ſich wieder nach ſeinem Herkules/ kunte ſich an ſeinem anſchauen nicht erſaͤtti-
gen/ und ſagete zu ihm: Mein Bruder; wir haben beyderſeits unſerer Paduaniſchen kuꝛ-
zen Ergezligkeit ſcharffe Beſalzung in Griechenland eingenommen; aber ſage mir/ bitte
ich; wahreſtu nicht derſelbe/ der bey dem Feur mich vom Tode errettete? Ich wahr nicht
weit davon/ mein Bruder/ antwortete er/ aber bloß mein Heyland JEſus/ dem ich dich in
meinem taͤglichen Gebeht ſtets befehle/ hat dein Leben dazumahl erhalten/ ſonſt haͤtteſtu dem
Tode nicht entgehen koͤnnen/ welches ich dir bey beſſerer gelegenheit erklaͤren wil. So bin
ich ſchuldig/ ſagte Ladiſla/ deinem kraͤfftigen JEſus/ als meinem wahren Gott und Helffer
von herzen davor zudanken. Kein angenehmer Wort hatte Herkules von einigen ſterbli-
chen Menſchen jemahls gehoͤret/ lachete auch vor freuden/ und auff dreyfaches umfahen ſa-
gete er zu ihm: O mein Bruder/ wie hoch erfreueſtu mich durch dieſes erbieten! Iſt dein
Herz von dem wahren Gott ſchon ſo weit geruͤhret/ werde ich nun erſt anfahen/ dich mei-
ner ganzen Liebe teilhafftig zumachen/ welches dein hartnaͤckigter Unglaube mir bißher veꝛ-
bohten hat. Hatten nun die anweſende ſich uͤber ihren ernſtlichen Kampff verwundert/ be-
fremdete ſie die unverſchene inniglichſte Freundſchafft vielmehr/ und daß der fremde Herr
von Pharnabazus ſo trefflich geehret ward; daß auch der Groß Fuͤrſt ſelbſt einen Knaben
auf die Renne Bahn ſchickete/ umb zuvernehmen/ was vor groſſe Freude die Amazonin uͤ-
ber den fremden Ritter haͤtte. Aber indem dieſer hinging/ ſagete Fr. Roxane: Ich duͤrffte
wetten/ es ſey der allerliebſten Fraͤulein Herꝛ Bruder. O ja/ antwortete er/ kein ander iſt es.
Der Knabe brachte gleich den Bericht: Der fremde Herr hieſſe Ladiſla. So muß ich ge-
ſtehen/ ſagte er darauff/ daß nie vollkommenere Ritter Harniſch gefuͤhret haben; und ſind/
ungeachtet ihres hohen Standes wirdig/ daß alle Welt ſie ehre und liebe. Die ſtille aber
unter der Ritterſchafft wahr ſo groß/ daß niemand auff ferneres Stechen gedachte; daher
zum Abzuge geblaſen ward/ und erreichete das Spiel die Endſchafft. Die Kleinot/ welche
den Uberwindern geordnet wahren/ wurden hervor getragen/ und erkenneten die Richter
einhellig/ die Amazonin uñ Ladiſla haͤtten den erſten; der Ritter mit der verrenketen Hufft
den andern; Pharnabazus und Leches den dritten Preiß verdienet. Weil aber unſere bey-
de Helden ſich wegerten/ den Dankzuempfahen/ und der beſchaͤdigte/ wie faſt man nachfra-
gete/ ſich nicht melden wolte/ muſten Pharnabazus und Leches den erſten; zween Mediſche
Ritter/ einer von Ladiſla/ der ander von Herkules Hauffen/ den andern; Der Aſſyrer/ ſo
mit Herkules am erſten ſtach (weil er nachgehends ſich tapffer hielt) und ein Parthiſcher
Ritter/ den dritten Dank annehmen. Nach dieſer Austeilung kehrete ein jeder nach ſeiner
Herberge/ ohn daß der Groß Fuͤrſt unſern Ladiſla mitſeiner ganzen Geſelſchafft auff das
Schloß laden ließ/ wovor er ſich hoͤchlich bedankete/ ſtiegen ingeſamt zu Pferde/ und ritten
in zier-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/buchholtz_herkules01_1659 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/buchholtz_herkules01_1659/712 |
Zitationshilfe: | Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlichen Teutschen Groß-Fürsten Herkules Und der Böhmischen Königlichen Fräulein Valjska Wunder-Geschichte. Bd. 1. Braunschweig, 1659, S. 674. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buchholtz_herkules01_1659/712>, abgerufen am 26.06.2024. |