Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlichen Teutschen Groß-Fürsten Herkules Und der Böhmischen Königlichen Fräulein Valjska Wunder-Geschichte. Bd. 1. Braunschweig, 1659.Drittes Buch. verlangen trug/ weil die Groß Fürstin sich schon etlcher reden/ betreffend Pharnabazusund der Fräulein Heyraht/ hatte vernehmen lassen/ welches ohn zweiffel würde den Krebs- gang gewinnen/ da man der Fräulein Liebe zu Herkuliskus merken solte. Groß Fürst Phra- ortes schlug sich inzwischen mit zweiffelmühtigen Gedanken/ wie ers mit ihm halten solte; Er hätte ihn herzlich gerne in Teutschland geschicket/ muste sich aber befürchten/ König Artabanus würde ihn deßwegen von Land und Leuten jagen/ als der ihm ohn daß zimlich ungewogen wahr/ weil er sich etlicher reden wieder seine Hoch eit solte haben vernehmen lassen; berahtfragete sich deßwegen mit Pharnabazus/ hielt ihm beydes die Gefahr und sein Mitleiden vor/ und daß auff den Fall der Lieferung er nicht allein sich würde müssen seiner Mannheit berauben lassen/ sondern auch wol abscheuhliche Unfläterey annehmen. Dieser wuste des guten Rahts nicht viel/ steckete zwischen Tühr und Angel; hätte zwar seinem Freunde Herkules zugefallen die Lieferung gerne gehindert und wiederrahten/ und sahe doch nicht/ wie sein Schwager der grossen Gefahr entgehen würde/ welches ihn zu dieser Antwort veranlassete; die Götter wissen/ daß in dieser Sache gar kein Raht bey mir ist; möchte wünschen/ daß Mazeus ihn hieher nicht geliefert/ sondern eine Zeitlang in der stille bey sich behalten hätte/ damit man ihn/ andern unwissend/ nach seiner Heimat senden mögen; ehe wir aber etwas schliessen/ währe mein Raht/ mit ihm zu reden/ und seine Mei- nung drüber zu hören. Herkuliskus ward darauff gefodert/ welcher/ da er ihre Traurig- keit sahe/ fragte er ganz lieblich/ was dessen die Ursach währe; meinete/ es geschähe wegen des Fechters Tod/ welcher an den von ihm empfangenen Wunden vor anderthalb Stun- den gestorben wahr/ derhalben er sich entschuldigte/ und sich auff des Groß Fürsten Zeug- nis berieff/ daß er ehren halber nicht anders gekunt hätte. Aber der Groß Fürst antwortete ihm; Mein geliebter Herkuliskus; hundert und noch hundert Fechter Tod/ würden mich zu dieser Schwermühtigkeit nicht; bewägen/ kan auch nicht anders Urteilen/ als daß ihm recht geschehen sey. Euer/ ja bloß euer Zustand lieber Sohn/ stürzet mich in diese Traurig- keit/ weil ich durchaus kein Mittel bey mir erdenken kan/ euch in freien Stand zusetzen/ daß ihr nicht dem Könige Artabanus nach Charas geliefert werdet; dann wie lieb und ange- nehm mir eure Kundschafft/ auch eure und meines Sohns Arbianes Freundschafft ist/ so hart schmerzet mich die Ungelegenheit/ in welche ihr etwa dorten gerahten möchtet/ und ich nicht würde abwenden können. Herkuliskus fassete des Groß Fürsten Hand/ küssete die- selbe inniglich/ und fing darauff also an: Durchleuchtigster Groß Fürst/ gnädigster Herr; der Sohns Nahme/ den eure Groß F. Durchl. meiner Unwirdigkeit zu geben gnädigst beliebet/ wird mich Zeit meines Lebens der Schuld erinnern/ womit euer GF. Durchl. ich verbunden bin/ und darff ich der kühnen Hoffnung geleben/ es komme dereins die Zeit/ daß dieselbe den süssen Vater-Nahmen mit gnädigem Willen von mir annehmen wird; daß aber dieselbe meinetwegen einige Bekümmernis über sich nehmen solte/ müste mir von ganzer Seele leid seyn/ welches zubezeugen/ schwöre ich alhie vor des Himmels Gegen- wart/ daß/ dafern Eure D. meine Reise nach Charas über die angesetzte/ auff zween Tage verflossene Zeit/ noch länger auffschieben wolte/ ich alle Gelegenheit suchen wil/ erstes tages als ein Flüchtiger dahin zu reisen/ und dem Könige in euer Durchl. Nahmen mich dar- zustellen; dann warumb solte ein so teurer Fürst meinetwegen sich bekümmern/ oder einige Gefahr
Drittes Buch. verlangen trug/ weil die Groß Fuͤrſtin ſich ſchon etlcher reden/ betreffend Pharnabazusund der Fraͤulein Heyraht/ hatte vernehmen laſſen/ welches ohn zweiffel wuͤrde den Krebs- gang gewiñen/ da man der Fraͤulein Liebe zu Herkuliſkus merken ſolte. Groß Fuͤrſt Phra- ortes ſchlug ſich inzwiſchen mit zweiffelmuͤhtigen Gedanken/ wie ers mit ihm halten ſolte; Er haͤtte ihn herzlich gerne in Teutſchland geſchicket/ muſte ſich aber befuͤrchten/ Koͤnig Artabanus wuͤrde ihn deßwegen von Land und Leuten jagen/ als der ihm ohn daß zimlich ungewogen wahr/ weil er ſich etlicher reden wieder ſeine Hoch eit ſolte haben vernehmen laſſen; berahtfragete ſich deßwegen mit Pharnabazus/ hielt ihm beydes die Gefahr und ſein Mitleiden vor/ und daß auff den Fall der Lieferung er nicht allein ſich wuͤrde muͤſſen ſeiner Mannheit berauben laſſen/ ſondern auch wol abſcheuhliche Unflaͤterey annehmen. Dieſer wuſte des guten Rahts nicht viel/ ſteckete zwiſchen Tuͤhr und Angel; haͤtte zwar ſeinem Freunde Herkules zugefallen die Lieferung gerne gehindert und wiederrahten/ uñ ſahe doch nicht/ wie ſein Schwager der groſſen Gefahr entgehen wuͤrde/ welches ihn zu dieſer Antwort veranlaſſete; die Goͤtter wiſſen/ daß in dieſer Sache gar kein Raht bey mir iſt; moͤchte wuͤnſchen/ daß Mazeus ihn hieher nicht geliefert/ ſondern eine Zeitlang in der ſtille bey ſich behalten haͤtte/ damit man ihn/ andern unwiſſend/ nach ſeiner Heimat ſenden moͤgen; ehe wir aber etwas ſchlieſſen/ waͤhre mein Raht/ mit ihm zu reden/ und ſeine Mei- nung druͤber zu hoͤren. Herkuliſkus ward darauff gefodert/ welcher/ da er ihre Traurig- keit ſahe/ fragte er ganz lieblich/ was deſſen die Urſach waͤhre; meinete/ es geſchaͤhe wegen des Fechters Tod/ welcher an den von ihm empfangenen Wunden vor anderthalb Stun- den geſtorben wahr/ derhalben er ſich entſchuldigte/ und ſich auff des Groß Fuͤrſten Zeug- nis berieff/ daß er ehren halber nicht anders gekunt haͤtte. Aber der Groß Fuͤrſt antwortete ihm; Mein geliebter Herkuliſkus; hundert und noch hundert Fechter Tod/ wuͤrden mich zu dieſer Schwermuͤhtigkeit nicht; bewaͤgen/ kan auch nicht anders Urteilen/ als daß ihm recht geſchehen ſey. Euer/ ja bloß euer Zuſtand lieber Sohn/ ſtuͤrzet mich in dieſe Traurig- keit/ weil ich durchaus kein Mittel bey mir erdenken kan/ euch in freien Stand zuſetzen/ daß ihr nicht dem Koͤnige Artabanus nach Charas geliefert werdet; dann wie lieb und ange- nehm mir eure Kundſchafft/ auch eure und meines Sohns Arbianes Freundſchafft iſt/ ſo hart ſchmerzet mich die Ungelegenheit/ in welche ihr etwa dorten gerahten moͤchtet/ und ich nicht wuͤrde abwenden koͤnnen. Herkuliſkus faſſete des Groß Fuͤrſten Hand/ kuͤſſete die- ſelbe inniglich/ und fing darauff alſo an: Durchleuchtigſter Groß Fuͤrſt/ gnaͤdigſter Herr; der Sohns Nahme/ den eure Groß F. Durchl. meiner Unwirdigkeit zu geben gnaͤdigſt beliebet/ wird mich Zeit meines Lebens der Schuld erinnern/ womit euer GF. Durchl. ich verbunden bin/ und darff ich der kuͤhnen Hoffnung geleben/ es komme dereins die Zeit/ daß dieſelbe den ſuͤſſen Vater-Nahmen mit gnaͤdigem Willen von mir annehmen wird; daß aber dieſelbe meinetwegen einige Bekuͤm̃ernis uͤber ſich nehmen ſolte/ muͤſte mir von ganzer Seele leid ſeyn/ welches zubezeugen/ ſchwoͤre ich alhie vor des Himmels Gegen- wart/ daß/ dafern Eure D. meine Reiſe nach Charas uͤber die angeſetzte/ auff zween Tage verfloſſene Zeit/ noch laͤnger auffſchieben wolte/ ich alle Gelegenheit ſuchen wil/ erſtes tages als ein Fluͤchtiger dahin zu reiſen/ und dem Koͤnige in euer Durchl. Nahmen mich dar- zuſtellen; dann warumb ſolte ein ſo teurer Fuͤrſt meinetwegen ſich bekuͤmmern/ oder einige Gefahr
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Drittes Buch.
verlangen trug/ weil die Groß Fuͤrſtin ſich ſchon etlcher reden/ betreffend Pharnabazus
und der Fraͤulein Heyraht/ hatte vernehmen laſſen/ welches ohn zweiffel wuͤrde den Krebs-
gang gewiñen/ da man der Fraͤulein Liebe zu Herkuliſkus merken ſolte. Groß Fuͤrſt Phra-
ortes ſchlug ſich inzwiſchen mit zweiffelmuͤhtigen Gedanken/ wie ers mit ihm halten ſolte;
Er haͤtte ihn herzlich gerne in Teutſchland geſchicket/ muſte ſich aber befuͤrchten/ Koͤnig
Artabanus wuͤrde ihn deßwegen von Land und Leuten jagen/ als der ihm ohn daß zimlich
ungewogen wahr/ weil er ſich etlicher reden wieder ſeine Hoch eit ſolte haben vernehmen
laſſen; berahtfragete ſich deßwegen mit Pharnabazus/ hielt ihm beydes die Gefahr und
ſein Mitleiden vor/ und daß auff den Fall der Lieferung er nicht allein ſich wuͤrde muͤſſen
ſeiner Mannheit berauben laſſen/ ſondern auch wol abſcheuhliche Unflaͤterey annehmen.
Dieſer wuſte des guten Rahts nicht viel/ ſteckete zwiſchen Tuͤhr und Angel; haͤtte zwar
ſeinem Freunde Herkules zugefallen die Lieferung gerne gehindert und wiederrahten/ uñ
ſahe doch nicht/ wie ſein Schwager der groſſen Gefahr entgehen wuͤrde/ welches ihn zu
dieſer Antwort veranlaſſete; die Goͤtter wiſſen/ daß in dieſer Sache gar kein Raht bey mir
iſt; moͤchte wuͤnſchen/ daß Mazeus ihn hieher nicht geliefert/ ſondern eine Zeitlang in der
ſtille bey ſich behalten haͤtte/ damit man ihn/ andern unwiſſend/ nach ſeiner Heimat ſenden
moͤgen; ehe wir aber etwas ſchlieſſen/ waͤhre mein Raht/ mit ihm zu reden/ und ſeine Mei-
nung druͤber zu hoͤren. Herkuliſkus ward darauff gefodert/ welcher/ da er ihre Traurig-
keit ſahe/ fragte er ganz lieblich/ was deſſen die Urſach waͤhre; meinete/ es geſchaͤhe wegen
des Fechters Tod/ welcher an den von ihm empfangenen Wunden vor anderthalb Stun-
den geſtorben wahr/ derhalben er ſich entſchuldigte/ und ſich auff des Groß Fuͤrſten Zeug-
nis berieff/ daß er ehren halber nicht anders gekunt haͤtte. Aber der Groß Fuͤrſt antwortete
ihm; Mein geliebter Herkuliſkus; hundert und noch hundert Fechter Tod/ wuͤrden mich
zu dieſer Schwermuͤhtigkeit nicht; bewaͤgen/ kan auch nicht anders Urteilen/ als daß ihm
recht geſchehen ſey. Euer/ ja bloß euer Zuſtand lieber Sohn/ ſtuͤrzet mich in dieſe Traurig-
keit/ weil ich durchaus kein Mittel bey mir erdenken kan/ euch in freien Stand zuſetzen/ daß
ihr nicht dem Koͤnige Artabanus nach Charas geliefert werdet; dann wie lieb und ange-
nehm mir eure Kundſchafft/ auch eure und meines Sohns Arbianes Freundſchafft iſt/
ſo hart ſchmerzet mich die Ungelegenheit/ in welche ihr etwa dorten gerahten moͤchtet/ und
ich nicht wuͤrde abwenden koͤnnen. Herkuliſkus faſſete des Groß Fuͤrſten Hand/ kuͤſſete die-
ſelbe inniglich/ und fing darauff alſo an: Durchleuchtigſter Groß Fuͤrſt/ gnaͤdigſter Herr;
der Sohns Nahme/ den eure Groß F. Durchl. meiner Unwirdigkeit zu geben gnaͤdigſt
beliebet/ wird mich Zeit meines Lebens der Schuld erinnern/ womit euer GF. Durchl.
ich verbunden bin/ und darff ich der kuͤhnen Hoffnung geleben/ es komme dereins die Zeit/
daß dieſelbe den ſuͤſſen Vater-Nahmen mit gnaͤdigem Willen von mir annehmen wird;
daß aber dieſelbe meinetwegen einige Bekuͤm̃ernis uͤber ſich nehmen ſolte/ muͤſte mir von
ganzer Seele leid ſeyn/ welches zubezeugen/ ſchwoͤre ich alhie vor des Himmels Gegen-
wart/ daß/ dafern Eure D. meine Reiſe nach Charas uͤber die angeſetzte/ auff zween Tage
verfloſſene Zeit/ noch laͤnger auffſchieben wolte/ ich alle Gelegenheit ſuchen wil/ erſtes tages
als ein Fluͤchtiger dahin zu reiſen/ und dem Koͤnige in euer Durchl. Nahmen mich dar-
zuſtellen; dann warumb ſolte ein ſo teurer Fuͤrſt meinetwegen ſich bekuͤmmern/ oder einige
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Zitationshilfe: | Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlichen Teutschen Groß-Fürsten Herkules Und der Böhmischen Königlichen Fräulein Valjska Wunder-Geschichte. Bd. 1. Braunschweig, 1659, S. 599. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buchholtz_herkules01_1659/637>, abgerufen am 26.06.2024. |