Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlichen Teutschen Groß-Fürsten Herkules Und der Böhmischen Königlichen Fräulein Valjska Wunder-Geschichte. Bd. 1. Braunschweig, 1659.Anderes Buch. gessen könte; die Ursach hätte er nicht erfahren mögen/ als daß ihm gesagt währe; der jun-ge Ritter hätte einen überaus streitbahren Griechschen Herrn im offentlichen Kampfe er- leget/ und währe nachgehends durch List gefangen worden. Fabius erschrak hierüber daß er zitterte/ und sagete zu Leches: Die Götter verhüten gnädig/ daß es nicht Herr Herkules gewesen sey/ dann Gallus wahr solcher Farbe/ wie sein Geselle beschrieben wird. Er fragete alsbald diesen vermeinten Kauffmann/ woher er dieses wüste/ und wovor er diesen jungen Ritter hielte. Wer er eigentlich gewesen/ antwortete er/ weiß ich nicht/ nur daß gesagt wird/ er währe vor weniger Zeit aus Italien mit einem Kaufmanns Schiffe kommen/ hätte auch einer weiten Reise gedacht die er vorhätte/ ümb einen verlohrnen sehr lieben Freund zusuchen; Daß ich aber die Warheit sage/ dürfen meine Herren nicht zweifeln/ weil ichs mit Augen angesehen/ daß sie von vier Schergen zur Gerichtsstat geführet wurden/ wahr auch willens des Endes zuerwarten/ welches mir aber von den Schergen mit höchster Be- dräuung verbohten ward/ und durffte kein Mensch/ als etliche darzu bestellete Diener zu- sehen. Fabius gehub sich als ein verzweifelter Mensch/ ließ einen schweren Seuffzen aus/ und flossen ihm die Trähnen über die Backen herunter. O ihr Götter/ sagte er/ es ist bey meinem äyde niemand anders gewesen/ als Herr Herkules. O du Ausbund des ganzen menschlichen Geschlechtes! hat dich ein nichtiger Henkersbube tödten/ und dein Hochfürst- liches Blut auff die Erde schütten müssen? so erbarme es die Götter! die ich schier der Ungerechtigkeit anklagen dürfte. Ich wil aber deinen Tod/ du unvergleichlicher Held/ mit solchem Grimme rächen/ daß ganz Griechenland davon sol zusagen und singen wissen. Gal- lus kehrete Zeit solcher Klage sich von ihm/ und wolte hinweg reiten; aber er rieff ihm nach und sagete: Guter Freund/ ich werde euch nicht von mir zihen lassen; ihr müsset noht- wendig mit mir ümkehren/ und mir den Ort dieses unseligen und verfluchten Gerichts zei- gen/ auff welchem ein mehres haftet/ als ihr nicht gedenken möget. Dieser entschuldigete sich hoch/ seine Wolfahrt wolte ein solches nicht leiden; es währe ein Kauffmann zu Ra- venna ihm und andern/ viel tausend Kronen schuldig/ von dem gesagt würde/ daß er ein Bänkchen machen wolte. Vor diesen Verlust wil ich haften/ sagte Fabius; und das ihr wisset/ mit wem ihr redet; Ich bin ein Römischer Gesanter/ mit habender Volmacht/ nach gut Befindung/ nicht allein einzelne Leute/ sondern ganze Gemeinen auffzufodern; weil nun dieser ermordete Ritter mir nahe verwand ist/ werde ich gebührliche Straffe über sei- nen unschuldigen und hochbetraurlichen Tod ergehen zulassen/ nicht ümhin können. Gn. Herr sagte Gallus/ ich befinde mich schuldig zugehorsamen/ bitte nur/ daß die Reise nicht lange auffgeschoben werde. Hieran wird nichts mangeln/ sagte er; befahl auch/ daß Leches und Markus alle Kriegsknechte stündlich mit ihrem Gewehr und dreytägiger Speise aus dem Schiffe führen solten; welches ungeseumet geschahe/ und sich auff den Weg mache- ten/ weil Fabius und seine Geselschaft mit ungläublicher Betrübnis und vorgenommenen Eifer der Rache eilig fortzohen. Gallus wuste den eigentlichen Weg nicht/ führete sie gleich nach Elis zu/ biß sie an den Nebenweg kahmen/ wohin der Ritter unsern Held in den Wald geführet hatte/ denfelben nahmen sie vor sich/ zogen durchs Gehölze/ biß sie an die Stelle kah- men/ wo die Schergen wahren nidergehauen/ und etliche blutige Zeichen sich noch merken liessen; da Gallus zu Fabius sagete: Gn. Herr/ dis ist der Ort/ da die Henkersbuben den jungen
Anderes Buch. geſſen koͤnte; die Urſach haͤtte er nicht erfahren moͤgen/ als daß ihm geſagt waͤhre; der jun-ge Ritter haͤtte einen uͤberaus ſtreitbahren Griechſchen Herꝛn im offentlichen Kampfe er- leget/ und waͤhre nachgehends durch Liſt gefangen worden. Fabius erſchrak hieruͤber daß er zitterte/ und ſagete zu Leches: Die Goͤtter verhuͤten gnaͤdig/ daß es nicht Herꝛ Herkules geweſen ſey/ dann Gallus wahr ſolcher Farbe/ wie ſein Geſelle beſchrieben wird. Er fragete alsbald dieſen vermeinten Kauffmann/ woher er dieſes wuͤſte/ und wovor er dieſen jungen Ritteꝛ hielte. Wer er eigentlich geweſen/ antwortete er/ weiß ich nicht/ nur daß geſagt wiꝛd/ er waͤhre vor weniger Zeit aus Italien mit einem Kaufmanns Schiffe kommen/ haͤtte auch einer weiten Reiſe gedacht die er vorhaͤtte/ uͤmb einen verlohrnen ſehr lieben Freund zuſuchen; Daß ich aber die Warheit ſage/ duͤrfen meine Herꝛen nicht zweifeln/ weil ichs mit Augen angeſehen/ daß ſie von vier Schergen zur Gerichtsſtat gefuͤhret wurden/ wahr auch willens des Endes zuerwarten/ welches mir aber von den Schergen mit hoͤchſteꝛ Be- draͤuung verbohten ward/ und durffte kein Menſch/ als etliche darzu beſtellete Diener zu- ſehen. Fabius gehub ſich als ein verzweifelter Menſch/ ließ einen ſchweren Seuffzen aus/ und floſſen ihm die Traͤhnen uͤber die Backen herunter. O ihr Goͤtter/ ſagte er/ es iſt bey meinem aͤyde niemand anders geweſen/ als Herꝛ Heꝛkules. O du Ausbund des ganzen menſchlichen Geſchlechtes! hat dich ein nichtiger Henkersbube toͤdten/ uñ dein Hochfuͤrſt- liches Blut auff die Erde ſchuͤtten muͤſſen? ſo erbarme es die Goͤtter! die ich ſchier der Ungerechtigkeit anklagen duͤrfte. Ich wil aber deinen Tod/ du unvergleichlicher Held/ mit ſolchem Grimme raͤchen/ daß ganz Griechenland davon ſol zuſagen uñ ſingen wiſſen. Gal- lus kehrete Zeit ſolcher Klage ſich von ihm/ und wolte hinweg reiten; aber er rieff ihm nach uñ ſagete: Guter Freund/ ich werde euch nicht von miꝛ zihen laſſen; ihr muͤſſet noht- wendig mit mir uͤmkehren/ und mir den Ort dieſes unſeligen und verfluchten Gerichts zei- gen/ auff welchem ein mehres haftet/ als ihr nicht gedenken moͤget. Dieſer entſchuldigete ſich hoch/ ſeine Wolfahrt wolte ein ſolches nicht leiden; es waͤhre ein Kauffmann zu Ra- venna ihm und andern/ viel tauſend Kronen ſchuldig/ von dem geſagt wuͤrde/ daß er ein Baͤnkchen machen wolte. Vor dieſen Verluſt wil ich haften/ ſagte Fabius; und das ihr wiſſet/ mit wem ihr redet; Ich bin ein Roͤmiſcher Geſanter/ mit habender Volmacht/ nach gut Befindung/ nicht allein einzelne Leute/ ſondern ganze Gemeinen auffzufodern; weil nun dieſer ermordete Ritter mir nahe verwand iſt/ werde ich gebuͤhrliche Straffe uͤber ſei- nen unſchuldigen und hochbetraurlichen Tod ergehen zulaſſen/ nicht uͤmhin koͤnnen. Gn. Herꝛ ſagte Gallus/ ich befinde mich ſchuldig zugehorſamen/ bitte nur/ daß die Reiſe nicht lange auffgeſchoben werde. Hieran wird nichts mangeln/ ſagte er; befahl auch/ daß Leches und Markus alle Kriegsknechte ſtuͤndlich mit ihrem Gewehr und dreytaͤgiger Speiſe aus dem Schiffe fuͤhren ſolten; welches ungeſeumet geſchahe/ und ſich auff den Weg mache- ten/ weil Fabius und ſeine Geſelſchaft mit unglaͤublicher Betruͤbnis und vorgenommenen Eifer der Rache eilig fortzohẽ. Gallus wuſte den eigentlichen Weg nicht/ fuͤhrete ſie gleich nach Elis zu/ biß ſie an den Nebenweg kahmen/ wohin der Ritter unſern Held in den Wald gefuͤhret hatte/ denfelben nahmen ſie vor ſich/ zogẽ durchs Gehoͤlze/ biß ſie an die Stelle kah- men/ wo die Schergen wahren nidergehauen/ uñ etliche blutige Zeichen ſich noch merken lieſſen; da Gallus zu Fabius ſagete: Gn. Herꝛ/ dis iſt der Ort/ da die Henkersbuben den jungen
<TEI> <text> <body> <div n="2"> <p><pb facs="#f0413" n="375"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Anderes Buch.</hi></fw><lb/> geſſen koͤnte; die Urſach haͤtte er nicht erfahren moͤgen/ als daß ihm geſagt waͤhre; der jun-<lb/> ge Ritter haͤtte einen uͤberaus ſtreitbahren Griechſchen Herꝛn im offentlichen Kampfe er-<lb/> leget/ und waͤhre nachgehends durch Liſt gefangen worden. Fabius erſchrak hieruͤber daß<lb/> er zitterte/ und ſagete zu Leches: Die Goͤtter verhuͤten gnaͤdig/ daß es nicht Herꝛ Herkules<lb/> geweſen ſey/ dann Gallus wahr ſolcher Farbe/ wie ſein Geſelle beſchrieben wird. Er fragete<lb/> alsbald dieſen vermeinten Kauffmann/ woher er dieſes wuͤſte/ und wovor er dieſen jungen<lb/> Ritteꝛ hielte. Wer er eigentlich geweſen/ antwortete er/ weiß ich nicht/ nur daß geſagt wiꝛd/<lb/> er waͤhre vor weniger Zeit aus Italien mit einem Kaufmanns Schiffe kommen/ haͤtte<lb/> auch einer weiten Reiſe gedacht die er vorhaͤtte/ uͤmb einen verlohrnen ſehr lieben Freund<lb/> zuſuchen; Daß ich aber die Warheit ſage/ duͤrfen meine Herꝛen nicht zweifeln/ weil ichs<lb/> mit Augen angeſehen/ daß ſie von vier Schergen zur Gerichtsſtat gefuͤhret wurden/ wahr<lb/> auch willens des Endes zuerwarten/ welches mir aber von den Schergen mit hoͤchſteꝛ Be-<lb/> draͤuung verbohten ward/ und durffte kein Menſch/ als etliche darzu beſtellete Diener zu-<lb/> ſehen. Fabius gehub ſich als ein verzweifelter Menſch/ ließ einen ſchweren Seuffzen aus/<lb/> und floſſen ihm die Traͤhnen uͤber die Backen herunter. O ihr Goͤtter/ ſagte er/ es iſt bey<lb/> meinem aͤyde niemand anders geweſen/ als Herꝛ Heꝛkules. O du Ausbund des ganzen<lb/> menſchlichen Geſchlechtes! hat dich ein nichtiger Henkersbube toͤdten/ uñ dein Hochfuͤrſt-<lb/> liches Blut auff die Erde ſchuͤtten muͤſſen? ſo erbarme es die Goͤtter! die ich ſchier der<lb/> Ungerechtigkeit anklagen duͤrfte. Ich wil aber deinen Tod/ du unvergleichlicher Held/ mit<lb/> ſolchem Grimme raͤchen/ daß ganz Griechenland davon ſol zuſagen uñ ſingen wiſſen. Gal-<lb/> lus kehrete Zeit ſolcher Klage ſich von ihm/ und wolte hinweg reiten; aber er rieff ihm<lb/> nach uñ ſagete: Guter Freund/ ich werde euch nicht von miꝛ zihen laſſen; ihr muͤſſet noht-<lb/> wendig mit mir uͤmkehren/ und mir den Ort dieſes unſeligen und verfluchten Gerichts zei-<lb/> gen/ auff welchem ein mehres haftet/ als ihr nicht gedenken moͤget. Dieſer entſchuldigete<lb/> ſich hoch/ ſeine Wolfahrt wolte ein ſolches nicht leiden; es waͤhre ein Kauffmann zu Ra-<lb/> venna ihm und andern/ viel tauſend Kronen ſchuldig/ von dem geſagt wuͤrde/ daß er ein<lb/> Baͤnkchen machen wolte. Vor dieſen Verluſt wil ich haften/ ſagte Fabius; und das ihr<lb/> wiſſet/ mit wem ihr redet; Ich bin ein Roͤmiſcher Geſanter/ mit habender Volmacht/ nach<lb/> gut Befindung/ nicht allein einzelne Leute/ ſondern ganze Gemeinen auffzufodern; weil<lb/> nun dieſer ermordete Ritter mir nahe verwand iſt/ werde ich gebuͤhrliche Straffe uͤber ſei-<lb/> nen unſchuldigen und hochbetraurlichen Tod ergehen zulaſſen/ nicht uͤmhin koͤnnen. Gn.<lb/> Herꝛ ſagte Gallus/ ich befinde mich ſchuldig zugehorſamen/ bitte nur/ daß die Reiſe nicht<lb/> lange auffgeſchoben werde. Hieran wird nichts mangeln/ ſagte er; befahl auch/ daß Leches<lb/> und Markus alle Kriegsknechte ſtuͤndlich mit ihrem Gewehr und dreytaͤgiger Speiſe aus<lb/> dem Schiffe fuͤhren ſolten; welches ungeſeumet geſchahe/ und ſich auff den Weg mache-<lb/> ten/ weil Fabius und ſeine Geſelſchaft mit unglaͤublicher Betruͤbnis und vorgenommenen<lb/> Eifer der Rache eilig fortzohẽ. Gallus wuſte den eigentlichen Weg nicht/ fuͤhrete ſie gleich<lb/> nach Elis zu/ biß ſie an den Nebenweg kahmen/ wohin der Ritter unſern Held in den Wald<lb/> gefuͤhret hatte/ denfelben nahmen ſie vor ſich/ zogẽ durchs Gehoͤlze/ biß ſie an die Stelle kah-<lb/> men/ wo die Schergen wahren nidergehauen/ uñ etliche blutige Zeichen ſich noch merken<lb/> lieſſen; da Gallus zu Fabius ſagete: Gn. Herꝛ/ dis iſt der Ort/ da die Henkersbuben den<lb/> <fw place="bottom" type="catch">jungen</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [375/0413]
Anderes Buch.
geſſen koͤnte; die Urſach haͤtte er nicht erfahren moͤgen/ als daß ihm geſagt waͤhre; der jun-
ge Ritter haͤtte einen uͤberaus ſtreitbahren Griechſchen Herꝛn im offentlichen Kampfe er-
leget/ und waͤhre nachgehends durch Liſt gefangen worden. Fabius erſchrak hieruͤber daß
er zitterte/ und ſagete zu Leches: Die Goͤtter verhuͤten gnaͤdig/ daß es nicht Herꝛ Herkules
geweſen ſey/ dann Gallus wahr ſolcher Farbe/ wie ſein Geſelle beſchrieben wird. Er fragete
alsbald dieſen vermeinten Kauffmann/ woher er dieſes wuͤſte/ und wovor er dieſen jungen
Ritteꝛ hielte. Wer er eigentlich geweſen/ antwortete er/ weiß ich nicht/ nur daß geſagt wiꝛd/
er waͤhre vor weniger Zeit aus Italien mit einem Kaufmanns Schiffe kommen/ haͤtte
auch einer weiten Reiſe gedacht die er vorhaͤtte/ uͤmb einen verlohrnen ſehr lieben Freund
zuſuchen; Daß ich aber die Warheit ſage/ duͤrfen meine Herꝛen nicht zweifeln/ weil ichs
mit Augen angeſehen/ daß ſie von vier Schergen zur Gerichtsſtat gefuͤhret wurden/ wahr
auch willens des Endes zuerwarten/ welches mir aber von den Schergen mit hoͤchſteꝛ Be-
draͤuung verbohten ward/ und durffte kein Menſch/ als etliche darzu beſtellete Diener zu-
ſehen. Fabius gehub ſich als ein verzweifelter Menſch/ ließ einen ſchweren Seuffzen aus/
und floſſen ihm die Traͤhnen uͤber die Backen herunter. O ihr Goͤtter/ ſagte er/ es iſt bey
meinem aͤyde niemand anders geweſen/ als Herꝛ Heꝛkules. O du Ausbund des ganzen
menſchlichen Geſchlechtes! hat dich ein nichtiger Henkersbube toͤdten/ uñ dein Hochfuͤrſt-
liches Blut auff die Erde ſchuͤtten muͤſſen? ſo erbarme es die Goͤtter! die ich ſchier der
Ungerechtigkeit anklagen duͤrfte. Ich wil aber deinen Tod/ du unvergleichlicher Held/ mit
ſolchem Grimme raͤchen/ daß ganz Griechenland davon ſol zuſagen uñ ſingen wiſſen. Gal-
lus kehrete Zeit ſolcher Klage ſich von ihm/ und wolte hinweg reiten; aber er rieff ihm
nach uñ ſagete: Guter Freund/ ich werde euch nicht von miꝛ zihen laſſen; ihr muͤſſet noht-
wendig mit mir uͤmkehren/ und mir den Ort dieſes unſeligen und verfluchten Gerichts zei-
gen/ auff welchem ein mehres haftet/ als ihr nicht gedenken moͤget. Dieſer entſchuldigete
ſich hoch/ ſeine Wolfahrt wolte ein ſolches nicht leiden; es waͤhre ein Kauffmann zu Ra-
venna ihm und andern/ viel tauſend Kronen ſchuldig/ von dem geſagt wuͤrde/ daß er ein
Baͤnkchen machen wolte. Vor dieſen Verluſt wil ich haften/ ſagte Fabius; und das ihr
wiſſet/ mit wem ihr redet; Ich bin ein Roͤmiſcher Geſanter/ mit habender Volmacht/ nach
gut Befindung/ nicht allein einzelne Leute/ ſondern ganze Gemeinen auffzufodern; weil
nun dieſer ermordete Ritter mir nahe verwand iſt/ werde ich gebuͤhrliche Straffe uͤber ſei-
nen unſchuldigen und hochbetraurlichen Tod ergehen zulaſſen/ nicht uͤmhin koͤnnen. Gn.
Herꝛ ſagte Gallus/ ich befinde mich ſchuldig zugehorſamen/ bitte nur/ daß die Reiſe nicht
lange auffgeſchoben werde. Hieran wird nichts mangeln/ ſagte er; befahl auch/ daß Leches
und Markus alle Kriegsknechte ſtuͤndlich mit ihrem Gewehr und dreytaͤgiger Speiſe aus
dem Schiffe fuͤhren ſolten; welches ungeſeumet geſchahe/ und ſich auff den Weg mache-
ten/ weil Fabius und ſeine Geſelſchaft mit unglaͤublicher Betruͤbnis und vorgenommenen
Eifer der Rache eilig fortzohẽ. Gallus wuſte den eigentlichen Weg nicht/ fuͤhrete ſie gleich
nach Elis zu/ biß ſie an den Nebenweg kahmen/ wohin der Ritter unſern Held in den Wald
gefuͤhret hatte/ denfelben nahmen ſie vor ſich/ zogẽ durchs Gehoͤlze/ biß ſie an die Stelle kah-
men/ wo die Schergen wahren nidergehauen/ uñ etliche blutige Zeichen ſich noch merken
lieſſen; da Gallus zu Fabius ſagete: Gn. Herꝛ/ dis iſt der Ort/ da die Henkersbuben den
jungen
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |