Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlichen Teutschen Groß-Fürsten Herkules Und der Böhmischen Königlichen Fräulein Valjska Wunder-Geschichte. Bd. 1. Braunschweig, 1659.Kurtzer Inhalt. berstandes heftig beleidiget hatte) Hochzeit machet/ und die beiden Fürsten das Beilager halten/ wobeyArbianes ein Freistechen anstellet. Ein Römischer Herr/ Nahmens Skaurus heirahtet Frl. Helenen Va- lißka erzehlet auf begehren Fr. Sybillen/ wie es mit jhrer Verliebung und Verlobung mit Herkules zu- gangen sey. Farabert der Frankische Ritter/ welcher bißher zu Padua sich aufgehalten/ gibt sich an bey Va- lißken/ klaget jhr seines jungen Fürsten Markomirslinglück/ und hält bitlich an/ das sie an jhn einenfreund- lichen Brief wolle abgehen lassen/ welches sie gerne leistet/ auch schöne Kleinot und andere köstliche Sa- chen dem Fürsten und seiner Fr. Mutter übersendet/ welche Farabert selbst überbringet. Herkules und La- disla schickten dem Käyser und seiner Fr. Mutter nach Rom einen köstlichen Beutpfennig/ da sie beide sich erklären zu Padua bey der jungen Fürsten jhrem Hochzeitfeste zuerscheinen/ werden auch daselbst prächtig empfangen/ und leget der Käyser mit unsern Helden grosse Freundschaft zu. Fr. Sibylla treibet es bey dieser Hochzeit/ das die Heiraht zwischen Herr Pupienus und Frl. Virginia von Rom vor sich gehet/ bey welcher Handelung zimliche Verwirrungen vorlauffen. Prokulus ein Römischer Ritter fodert Baldrich aus/ vorgebend er habe jhm Frl. Lukrezien abgespenstiget/ dessen er auch Siegwarden beschuldiget/ legt dar- über ertichtete Briefe auf/ durch welche er von andern aufgetrieben war/ und wird im Kampfe verletzet. Fr. Lukrezie erhält bey dem Käyser/ das jhr Vater Stathalter wird zu Kölln am Rein. Valißka in Ama- zonischer Gestalt mit angestrichenem Angesicht stellet ein vierfaches Ritter Spiel in des Käysers gegen- wart an/ in welchem sie und Herkules den höchsten Preiß davon tragen. Ein Pannonischer Gesanter/ nah- mens Pines mit etlichen Rittern komt zu Padua an/ beut einen Kampf aus nach habender Volmacht von seinem Könige/ das auf dem fall seines Verlusts das Pannonische Reich den Römern X. Jahr lang die Schatzung entrichten wolle; Herkules nimt solches mit jhm an/ überwindet jhn/ und nimt jhn vor leibei- gen/ wie auch dessen Mit Ritter von Ladisla und andern überwunden werden. Die Gefangene stellen sich unbendig/ und werden mit Ruhten gezähmet. Der Käyser zur Dancksagung/ krönet Herkules und Ladisla/ auch jhre Gemahlinnen als freie Könige der Teutschen und Böhmen/ und tuht ihnen statliche Geschenke. Herkules und Ladisla Parthische Leibeigene halten an üm die versprochene Freiheit/ erhalten dieselbe/ wer- den mit ritterlichem Gewehr versehen/ und Arbianes untergeben; und schicken sich die unsern zur Reise nach Prag. Die gefangenen Pannonier werden auf die Ruder Schiffe geschmiedet Endlich brechen die unsern von Padua auf/ halten das erste Nachtlager in dem unglücklichen Flecken/ woselbst ein Kühhirt jhnen von den ehemaligen Verfolgungen wieder die Christen etwas erzählet. Die Pannonier warten den Unsern an den Grenzen auf/ sie zu berauben und niderzumachen/ daher ein hartes Treffen entstehet/ und werden die Pannonier fast alle erschlagen. Worauf die unsern sicher die Böhmischen Grentzen erlangen/ den alten Pri- bisla in jhre Geselschaft bekommen/ jhre Völcker und Wagen zurück lassen/ und in aller stille nach Prag fahren/ da sie die alte Königin durch jhre unvermuhtliche Ankunft hoch erfreuen/ und dem ganzen Lande grosse freu- de erwecken/ und wird gegen Ladisla angesetzete Krönung gute anstalt gemachet. Ritter Farabert aus Fran- ken komt bey seinem Könige an/ bringet das Schreiben und die Schenkungen wol über; worauf der junge Fürst Markomir wieder zur völligen Gesundheit gelanget. Inhalt des siebenden Buchs. ZU Prag kömt unverhoffete Zeitung/ das Herkules Eltern und Frl Schwester von dem Wendischen sey/ (o) (o) iij
Kurtzer Inhalt. berſtandes heftig beleidiget hatte) Hochzeit machet/ und die beiden Fuͤrſten das Beilager halten/ wobeyArbianes ein Freiſtechen anſtellet. Ein Roͤmiſcher Herꝛ/ Nahmens Skaurus heirahtet Frl. Helenen Va- lißka erzehlet auf begehren Fr. Sybillen/ wie es mit jhrer Verliebung und Verlobung mit Herkules zu- gangen ſey. Farabert der Frankiſche Ritter/ welcher bißher zu Padua ſich aufgehaltẽ/ gibt ſich an bey Va- lißken/ klaget jhr ſeines jungẽ Fuͤrſten Markomirslingluͤck/ uñ haͤlt bitlich an/ das ſie an jhn einenfꝛeund- lichen Brief wolle abgehen laſſen/ welches ſie gerne leiſtet/ auch ſchoͤne Kleinot und andere koͤſtliche Sa- chen dem Fuͤrſten und ſeiner Fr. Mutter uͤberſendet/ welche Farabert ſelbſt uͤberbringet. Herkules und La- diſla ſchickten dem Kaͤyſer und ſeiner Fr. Mutter nach Rom einen koͤſtlichen Beutpfennig/ da ſie beide ſich erklaͤren zu Padua bey der jungen Fuͤrſten jhrem Hochzeitfeſte zuerſcheinẽ/ werden auch daſelbſt praͤchtig empfangen/ und leget der Kaͤyſer mit unſern Helden groſſe Freundſchaft zu. Fr. Sibylla treibet es bey dieſer Hochzeit/ das die Heiraht zwiſchen Herꝛ Pupienus und Frl. Virginia von Rom vor ſich gehet/ bey welcher Handelung zimliche Verwirrungen vorlauffen. Prokulus ein Roͤmiſcher Ritter fodert Baldrich aus/ voꝛgebend eꝛ habe jhm Frl. Lukrezien abgeſpenſtiget/ deſſẽ er auch Siegwarden beſchuldiget/ legt dar- uͤber ertichtete Briefe auf/ durch welche er von andern aufgetrieben war/ und wird im Kampfe verletzet. Fr. Lukrezie erhaͤlt bey dem Kaͤyſer/ das jhr Vater Stathalter wird zu Koͤlln am Rein. Valißka in Ama- zoniſcher Geſtalt mit angeſtrichenem Angeſicht ſtellet ein vierfaches Ritter Spiel in des Kaͤyſers gegen- wart an/ in welchem ſie und Herkules den hoͤchſten Preiß davon tragen. Ein Pannoniſcher Geſanter/ nah- mens Pines mit etlichen Rittern komt zu Padua an/ beut einen Kampf aus nach habender Volmacht von ſeinem Koͤnige/ das auf dem fall ſeines Verluſts das Pannoniſche Reich den Roͤmern X. Jahr lang die Schatzung entrichten wolle; Herkules nimt ſolches mit jhm an/ uͤberwindet jhn/ und nimt jhn vor leibei- gen/ wie auch deſſen Mit Ritter von Ladiſla und andern uͤberwunden werden. Die Gefangene ſtellen ſich unbendig/ und werden mit Ruhten gezaͤhmet. Der Kaͤyſer zur Danckſagung/ kroͤnet Herkules und Ladiſla/ auch jhre Gemahlinnen als freie Koͤnige der Teutſchen und Boͤhmen/ und tuht ihnen ſtatliche Geſchenke. Herkules und Ladiſla Parthiſche Leibeigene halten an uͤm die verſprochene Freiheit/ eꝛhalten dieſelbe/ weꝛ- den mit ritterlichem Gewehr verſehen/ uñ Arbianes untergeben; uñ ſchicken ſich die unſern zur Reiſe nach Prag. Die gefangenen Pannonier werden auf die Ruder Schiffe geſchmiedet Endlich brechen die unſern von Padua auf/ halten das erſte Nachtlager in dem ungluͤcklichen Flecken/ woſelbſt ein Kuͤhhirt jhnẽ von den ehemaligen Verfolgungen wieder die Chriſten etwas erzaͤhlet. Die Pannonier warten den Unſern an den Grenzen auf/ ſie zu berauben und niderzumachen/ daher ein hartes Treffen entſtehet/ und werden die Pannonier faſt alle erſchlagen. Worauf die unſern ſicher die Boͤhmiſchen Grentzen erlangẽ/ den alten Pri- biſla in jhre Geſelſchaft bekom̃en/ jhre Voͤlcker uñ Wagen zuruͤck laſſen/ uñ in aller ſtille nach Prag fahrẽ/ da ſie die alte Koͤnigin durch jhre unvermuhtliche Ankunft hoch erfreuen/ uñ dem ganzen Lande groſſe freu- de erwecken/ uñ wird gegen Ladiſla angeſetzete Kroͤnung gute anſtalt gemachet. Ritter Farabeꝛt aus Fran- ken komt bey ſeinem Koͤnige an/ bringet das Schreiben und die Schenkungen wol uͤber; worauf der junge Fuͤrſt Markomir wieder zur voͤlligen Geſundheit gelanget. Inhalt des ſiebenden Buchs. ZU Prag koͤmt unverhoffete Zeitung/ das Herkules Eltern und Frl Schweſter von dem Wendiſchen ſey/ (o) (o) iij
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berſtandes heftig beleidiget hatte) Hochzeit machet/ und die beiden Fuͤrſten das Beilager halten/ wobey
Arbianes ein Freiſtechen anſtellet. Ein Roͤmiſcher Herꝛ/ Nahmens Skaurus heirahtet Frl. Helenen Va-
lißka erzehlet auf begehren Fr. Sybillen/ wie es mit jhrer Verliebung und Verlobung mit Herkules zu-
gangen ſey. Farabert der Frankiſche Ritter/ welcher bißher zu Padua ſich aufgehaltẽ/ gibt ſich an bey Va-
lißken/ klaget jhr ſeines jungẽ Fuͤrſten Markomirslingluͤck/ uñ haͤlt bitlich an/ das ſie an jhn einenfꝛeund-
lichen Brief wolle abgehen laſſen/ welches ſie gerne leiſtet/ auch ſchoͤne Kleinot und andere koͤſtliche Sa-
chen dem Fuͤrſten und ſeiner Fr. Mutter uͤberſendet/ welche Farabert ſelbſt uͤberbringet. Herkules und La-
diſla ſchickten dem Kaͤyſer und ſeiner Fr. Mutter nach Rom einen koͤſtlichen Beutpfennig/ da ſie beide ſich
erklaͤren zu Padua bey der jungen Fuͤrſten jhrem Hochzeitfeſte zuerſcheinẽ/ werden auch daſelbſt praͤchtig
empfangen/ und leget der Kaͤyſer mit unſern Helden groſſe Freundſchaft zu. Fr. Sibylla treibet es bey
dieſer Hochzeit/ das die Heiraht zwiſchen Herꝛ Pupienus und Frl. Virginia von Rom vor ſich gehet/ bey
welcher Handelung zimliche Verwirrungen vorlauffen. Prokulus ein Roͤmiſcher Ritter fodert Baldrich
aus/ voꝛgebend eꝛ habe jhm Frl. Lukrezien abgeſpenſtiget/ deſſẽ er auch Siegwarden beſchuldiget/ legt dar-
uͤber ertichtete Briefe auf/ durch welche er von andern aufgetrieben war/ und wird im Kampfe verletzet.
Fr. Lukrezie erhaͤlt bey dem Kaͤyſer/ das jhr Vater Stathalter wird zu Koͤlln am Rein. Valißka in Ama-
zoniſcher Geſtalt mit angeſtrichenem Angeſicht ſtellet ein vierfaches Ritter Spiel in des Kaͤyſers gegen-
wart an/ in welchem ſie und Herkules den hoͤchſten Preiß davon tragen. Ein Pannoniſcher Geſanter/ nah-
mens Pines mit etlichen Rittern komt zu Padua an/ beut einen Kampf aus nach habender Volmacht von
ſeinem Koͤnige/ das auf dem fall ſeines Verluſts das Pannoniſche Reich den Roͤmern X. Jahr lang die
Schatzung entrichten wolle; Herkules nimt ſolches mit jhm an/ uͤberwindet jhn/ und nimt jhn vor leibei-
gen/ wie auch deſſen Mit Ritter von Ladiſla und andern uͤberwunden werden. Die Gefangene ſtellen ſich
unbendig/ und werden mit Ruhten gezaͤhmet. Der Kaͤyſer zur Danckſagung/ kroͤnet Herkules und Ladiſla/
auch jhre Gemahlinnen als freie Koͤnige der Teutſchen und Boͤhmen/ und tuht ihnen ſtatliche Geſchenke.
Herkules und Ladiſla Parthiſche Leibeigene halten an uͤm die verſprochene Freiheit/ eꝛhalten dieſelbe/ weꝛ-
den mit ritterlichem Gewehr verſehen/ uñ Arbianes untergeben; uñ ſchicken ſich die unſern zur Reiſe nach
Prag. Die gefangenen Pannonier werden auf die Ruder Schiffe geſchmiedet Endlich brechen die unſern
von Padua auf/ halten das erſte Nachtlager in dem ungluͤcklichen Flecken/ woſelbſt ein Kuͤhhirt jhnẽ von
den ehemaligen Verfolgungen wieder die Chriſten etwas erzaͤhlet. Die Pannonier warten den Unſern an
den Grenzen auf/ ſie zu berauben und niderzumachen/ daher ein hartes Treffen entſtehet/ und werden die
Pannonier faſt alle erſchlagen. Worauf die unſern ſicher die Boͤhmiſchen Grentzen erlangẽ/ den alten Pri-
biſla in jhre Geſelſchaft bekom̃en/ jhre Voͤlcker uñ Wagen zuruͤck laſſen/ uñ in aller ſtille nach Prag fahrẽ/
da ſie die alte Koͤnigin durch jhre unvermuhtliche Ankunft hoch erfreuen/ uñ dem ganzen Lande groſſe freu-
de erwecken/ uñ wird gegen Ladiſla angeſetzete Kroͤnung gute anſtalt gemachet. Ritter Farabeꝛt aus Fran-
ken komt bey ſeinem Koͤnige an/ bringet das Schreiben und die Schenkungen wol uͤber; worauf der junge
Fuͤrſt Markomir wieder zur voͤlligen Geſundheit gelanget.
Inhalt des ſiebenden Buchs.
ZU Prag koͤmt unverhoffete Zeitung/ das Herkules Eltern und Frl Schweſter von dem Wendiſchen
Fuͤrſten Krito und ſeinem Sohn Gotſchalk geraubet und gefangen nach Frießland gefuͤhret ſind/ wel-
ches die unſern aufmuntert/ daß ſie nach moͤgligkeit Voͤlker zuſammen bringen/ von Prag eilend durch
Teutſchland nach Frieſland gehen/ und die Raͤuber mit jhrem Heer erreichen/ da Vater uñ Sohn uͤber dem
Fraͤulein uneins worden ſind; vergleichen ſich aus Noht/ und treten mit den unſern die Schlacht an/ aus
welcher Gotſchalk mit einer Schaar hinweg reitet/ das Fraͤulein mit ſich uͤber die Iſel fuͤhret/ und ſie nach
Daͤnenmarck bringen wil/ uͤm ſie daſelbſt zu heirahten/ aber Arbianes/ der ſie liebete/ ſetzet jhm nach/ er-
ſchlaͤgt den Raͤuber und rettet ſie/ da er kurz zuvor jhre Eltern frey gemacht/ und nach jhrem Lager fortge-
ſchikt hatte. Krito wird in der Schlacht gefangen. Arbianes kan wegen der verſchlagenen Voͤlker mit dem
Fraͤulein nicht nach jhrem Lager ſicher durchkommen/ begibt ſich mit jhr auf einen Abweg/ uñ gibt ſich ihr
zuerkennen. Groß Fuͤrſt Henrich mit ſeinem Gemahl komt zu ſeinem Sohn Baldrich/ den er bißher vor
tod geſchaͤtzet hatte/ erfreuet ſich uͤber jhn/ wird aber betruͤbt als er vernimt das er auch ein Chriſt worden
ſey/
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