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Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859.

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die Herkunft aus der de Thoms'schen Sammlung, verbunden
mit einigen Auffälligkeiten in der Anlage des Kopfes recht-
fertigen es, wenn Clarac p. 143 überhaupt an der Echtheit
des Steines zweifelt. Der Name verdankt vielleicht theil-
weise seinen Ursprung dem MHNAC neben einem bärtigen
Kopfe auf einem Sard bei Gruter p. 1043, 10, dessen Be-
ziehung auf einen Künstler jedoch erst nachzuweisen wäre.
Den eben dort (n. 8) erwähnten [fremdsprachliches Material - fehlt] wenig-
stens nimmt Raspe, wie es scheint, nur einmal (Introd. p. XXX)
für den Künstler, das andere Mal (n. 10630) dagegen für
den Namen der dargestellten Person; vgl. Köhler S. 76;
C. I. 7214 und 15.

Milesios.

Fragmentirte Glaspaste: Apollo sitzend auf elegantem Ses-
sel vor einem auf quadrater Basis aufgestellten Dreifuss;
im Abschnitt [fremdsprachliches Material - fehlt]: Gori Dact. Smith. II, p. 11; die
dort versprochene Publication durch Stosch ist unterblieben.
Bracci II, 283 setzt den Namen unter die verdächtigen; und
sollte auch gegen seine Echtheit nichts einzuwenden sein, so
ist er doch wahrscheinlicher auf den dargestellten Gott, als
auf einen Künstler zu beziehen, wie auch Clarac S. 146 be-
merkt. -- C. I. 7219.

Miron.

Carneol, Kopf einer Muse oder weibliches Portrait mit der
Inschrift [fremdsprachliches Material - fehlt]: Winck. Descr. II, 1249, der aus der Buch-
stabenform auf eine späte Zeit des Verfalls schliesst, wäh-
rend Tölken (Verz. d. berl. Gemmen S. 227, n. 1311) die In-
schrift betrüglich hinzugefügt nennt; s. auch Cades II, C, 2.
Die Schreibung des Namens mit Iota lässt uns auch in den
folgenden Fällen moderne Fälschung erkennen: Glaspaste;
Aiax, der sich auf einem Altar den Tod giebt; [fremdsprachliches Material - fehlt]:
Raspe 9371 (vgl. Winck. Descr. III, 298). -- Carneol, Daphne
von Apollo verfolgt, eine Composition, die lebhaft an Bernini's
Gruppe erinnert; [fremdsprachliches Material - fehlt]: Raspe 3010; pl. 32; Cades I, E, 70.
-- Schreitender Löwe; [fremdsprachliches Material - fehlt] in der Blacas'schen Samm-
lung: Cades XV, O, 279; R. Rochette Lettre p. 144; Clarac
p. 151. -- Endlich ist durch einen Cades'schen Abdruck (II,
C, 19) noch die Darstellung der nackten Büste einer Frau
bekannt, welche eine bacchische Maske hält; die Inschrift
neben ihr lautet nicht, wie R. Rochette Lettre p. 144 behaup-

die Herkunft aus der de Thoms’schen Sammlung, verbunden
mit einigen Auffälligkeiten in der Anlage des Kopfes recht-
fertigen es, wenn Clarac p. 143 überhaupt an der Echtheit
des Steines zweifelt. Der Name verdankt vielleicht theil-
weise seinen Ursprung dem MHNAC neben einem bärtigen
Kopfe auf einem Sard bei Gruter p. 1043, 10, dessen Be-
ziehung auf einen Künstler jedoch erst nachzuweisen wäre.
Den eben dort (n. 8) erwähnten [fremdsprachliches Material – fehlt] wenig-
stens nimmt Raspe, wie es scheint, nur einmal (Introd. p. XXX)
für den Künstler, das andere Mal (n. 10630) dagegen für
den Namen der dargestellten Person; vgl. Köhler S. 76;
C. I. 7214 und 15.

Milesios.

Fragmentirte Glaspaste: Apollo sitzend auf elegantem Ses-
sel vor einem auf quadrater Basis aufgestellten Dreifuss;
im Abschnitt [fremdsprachliches Material – fehlt]: Gori Dact. Smith. II, p. 11; die
dort versprochene Publication durch Stosch ist unterblieben.
Bracci II, 283 setzt den Namen unter die verdächtigen; und
sollte auch gegen seine Echtheit nichts einzuwenden sein, so
ist er doch wahrscheinlicher auf den dargestellten Gott, als
auf einen Künstler zu beziehen, wie auch Clarac S. 146 be-
merkt. — C. I. 7219.

Miron.

Carneol, Kopf einer Muse oder weibliches Portrait mit der
Inschrift [fremdsprachliches Material – fehlt]: Winck. Descr. II, 1249, der aus der Buch-
stabenform auf eine späte Zeit des Verfalls schliesst, wäh-
rend Tölken (Verz. d. berl. Gemmen S. 227, n. 1311) die In-
schrift betrüglich hinzugefügt nennt; s. auch Cades II, C, 2.
Die Schreibung des Namens mit Iota lässt uns auch in den
folgenden Fällen moderne Fälschung erkennen: Glaspaste;
Aiax, der sich auf einem Altar den Tod giebt; [fremdsprachliches Material – fehlt]:
Raspe 9371 (vgl. Winck. Descr. III, 298). — Carneol, Daphne
von Apollo verfolgt, eine Composition, die lebhaft an Bernini’s
Gruppe erinnert; [fremdsprachliches Material – fehlt]: Raspe 3010; pl. 32; Cades I, E, 70.
— Schreitender Löwe; [fremdsprachliches Material – fehlt] in der Blacas’schen Samm-
lung: Cades XV, O, 279; R. Rochette Lettre p. 144; Clarac
p. 151. — Endlich ist durch einen Cades’schen Abdruck (II,
C, 19) noch die Darstellung der nackten Büste einer Frau
bekannt, welche eine bacchische Maske hält; die Inschrift
neben ihr lautet nicht, wie R. Rochette Lettre p. 144 behaup-

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[620/0637] die Herkunft aus der de Thoms’schen Sammlung, verbunden mit einigen Auffälligkeiten in der Anlage des Kopfes recht- fertigen es, wenn Clarac p. 143 überhaupt an der Echtheit des Steines zweifelt. Der Name verdankt vielleicht theil- weise seinen Ursprung dem MHNAC neben einem bärtigen Kopfe auf einem Sard bei Gruter p. 1043, 10, dessen Be- ziehung auf einen Künstler jedoch erst nachzuweisen wäre. Den eben dort (n. 8) erwähnten _ wenig- stens nimmt Raspe, wie es scheint, nur einmal (Introd. p. XXX) für den Künstler, das andere Mal (n. 10630) dagegen für den Namen der dargestellten Person; vgl. Köhler S. 76; C. I. 7214 und 15. Milesios. Fragmentirte Glaspaste: Apollo sitzend auf elegantem Ses- sel vor einem auf quadrater Basis aufgestellten Dreifuss; im Abschnitt _ : Gori Dact. Smith. II, p. 11; die dort versprochene Publication durch Stosch ist unterblieben. Bracci II, 283 setzt den Namen unter die verdächtigen; und sollte auch gegen seine Echtheit nichts einzuwenden sein, so ist er doch wahrscheinlicher auf den dargestellten Gott, als auf einen Künstler zu beziehen, wie auch Clarac S. 146 be- merkt. — C. I. 7219. Miron. Carneol, Kopf einer Muse oder weibliches Portrait mit der Inschrift _ : Winck. Descr. II, 1249, der aus der Buch- stabenform auf eine späte Zeit des Verfalls schliesst, wäh- rend Tölken (Verz. d. berl. Gemmen S. 227, n. 1311) die In- schrift betrüglich hinzugefügt nennt; s. auch Cades II, C, 2. Die Schreibung des Namens mit Iota lässt uns auch in den folgenden Fällen moderne Fälschung erkennen: Glaspaste; Aiax, der sich auf einem Altar den Tod giebt; _ : Raspe 9371 (vgl. Winck. Descr. III, 298). — Carneol, Daphne von Apollo verfolgt, eine Composition, die lebhaft an Bernini’s Gruppe erinnert; _ : Raspe 3010; pl. 32; Cades I, E, 70. — Schreitender Löwe; _ in der Blacas’schen Samm- lung: Cades XV, O, 279; R. Rochette Lettre p. 144; Clarac p. 151. — Endlich ist durch einen Cades’schen Abdruck (II, C, 19) noch die Darstellung der nackten Büste einer Frau bekannt, welche eine bacchische Maske hält; die Inschrift neben ihr lautet nicht, wie R. Rochette Lettre p. 144 behaup-

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Zitationshilfe: Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859, S. 620. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen02_1859/637>, abgerufen am 26.06.2024.